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Flüchtlingsproteste weiten sich aus

„Die Residenzpflicht ist mir scheißegal“

Die Forderung ist nicht kompliziert: Gleiches Recht für alle, auch für Flüchtlinge. Am Dienstag wird der Iraner Mohammad Hassanzadeh Kalali von Regensburg nach Bamberg reisen und damit für sein Recht auf Bewegungsfreiheit demonstrieren. Das darf er nicht, sagt der deutsche Staat. „Ich werde öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist“, schreibt er.

Kundgebung am Mittwoch am Neupfarrplatz. An diesem Tag hat das Bundesverfassungsgericht das Asylbewerberleistungsgesetz für grundgesetzwidrig erklärt. Foto: as

Die Solidarität mit den iranischen Flüchtlingen in Regensburg wächst. Nachdem die Stadt Regensburg dem Protestcamp (zur Internetseite) mit formalistischen Begründungen die Nutzung ihrer Stromverteiler verweigert hatte, stellte zunächst ein Geschäftsmann am Neupfarrplatz, später die evangelische Kirche unkomliziert und ohne großes Aufheben einen Anschluss zur Verfügung. Als vergangenen Mittwoch das Bundesverfassungsgericht das Asylbewerberleistungsgesetz für grundgesetzwidrig erklärte, kamen weit über 100 Menschen zu einer Kundgebung auf den Neupfarrplatz (hier die Rede von Gotthold Streitberger, BI Asyl), um ihre Unterstützung zu bekunden. Und nun werden die Proteste ausgeweitet. Die Botschaft könnte einfacher nicht sein: Gleiches Recht für alle. Menschenwürdige Behandlung für alle.

Reise gegen Residenzpflicht

Das Recht auf Bewegungs- und Reisefreiheit wird Mohammad Hassanzadeh Kalali ab Dienstag in Anspruch nehmen. Der Iraner protestiert seit mittlerweile vier Monaten gegen die Ungleichbehandlung von Flüchtlingen in Deutschland. Zunächst mehr als 100 Tage in Würzburg, nun bereits seit zwei Wochen in Regensburg. Am Dienstag wird Kalali nun bewusst gegen die Residenzpflicht (Asylbewerber dürfen den jeweiligen Regierungsbezirk nicht verlassen) verstoßen und protestierende Flüchtlinge in Bamberg, Aub, Würzburg und Düsseldorf besuchen. Wir werden ihn begleiten und die Reise dokumentieren, ebenso die Reaktion der Behörden. Auf der Facebook-Seite des Regensburger Protest-Camps hat Kalali eine Erklärung veröffentlicht, die wir hier im kompletten Wortlaut dokumentieren:
Ab Dienstag werde ich (Mohammad Hassanzadeh Kalali) dem deutschen Staat und seinen Politiker_innen abermals beweisen, dass er mir nicht vorschreiben kann wo ich mich aufhalten soll. Ich weigere mich seit 4 Monaten, aus euch bekannten Gründen, in einer Gemeinschaftsunterkunft zu leben und nun werde ich öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist.   Ich werde zusammen mit einem Journalisten nach Bamberg, Aub, Würzburg und Düsseldorf reisen um meine Freunde zu besuchen. Hierbei verstoße ich bewusst gegen die Residenzpflicht.   Niemand kann und niemand darf einem Menschen vorschreiben wo er sich aufzuhalten hat. Auch der deutsche Staat nicht.
Arktis-Kampagne

Greenpeace überfällt Shell-Tankstelle

Samstag, 14 Uhr. Tatort: Die Shell-Tankstelle in der Landshuter Straße. Es scheint ein ganz normaler, verregneter Nachmittag zur werden. Doch plötzlich bewegen sich in grün gekleidete Gestalten auf dem Tankstellengelände, bekleben die Zapfsäulen mit Aufklebern, auf denen halb das Shell-Logo, halb ein Eisbärgesicht prangt und verteilen Flyer an hilflose Autofahrer und Passanten.

Kriegsende in Regensburg

SS-Brigadeführer Schottenheim als Retter der Stadt

Vor 65 Jahren wurde der Regensburger NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim vor Gericht gestellt. Er selbst, aber auch mancher Nachfolger war darauf bedacht, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. In unserer Reihe zum Kriegsende in Regensburg zeichnet Robert Werner den Weg des SS-Brigadeführers vom überzeugten Nazi zum angeblich selbstlosen Retter von Regensburg nach.

Ostengassenfest

Ein Fest im geschundenen Viertel

Es war vermutlich das letzte Mal, dass die Rasenfläche am Donaumarkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Beim Ostengassenfest konnten die Besucher die Atmosphäre dieses Viertels wieder einmal kennenlernen. Geplante Luxusbuden und das Bayernmuseum werden der Gemütlichkeit dort aber bald ein Ende bereiten.

Pseudo-Prominenz ohne Rückgrat

Fürstliches Dschungelcamp

Schlossfestspiele: Der fürstliche „Überraschungsgast“ Viktor Orbán erregt weiter die Gemüter. Zumindest bei manchen. Betrachtet man aber, wen Gloria in der Vergangenheit von den Festspielen profitieren ließ, ist Orbáns Einladung nur konsequent. Dem Gros der Pseudo-Prominenz ist das egal.

Viel Dreck und Zukäufe

Mieses Zeugnis für die REWAG

Die höchste Beteiligung der E.ON AG in ganz Bayern, der höchste CO2-Ausstoß, kaum selbst produzierter Strom: eine beschämende Bilanz für die REWAG. Über das neue Energiekonzept des Energieversorgers darf die Öffentlichkeit nichts erfahren.

Kulturausschuss: Stadtarchiv und Koordnationsstelle in der Kritik

Unger und Wolbergs gehen auf Distanz

Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.

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