SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Stadthalle statt Studentenwohnheim: Wann kommt das RKK ins Investitionsprogramm?

Oberbürgermeister Hans Schaidinger hat kein Problem mit Geld. Davon hat er genug. Das heißt, natürlich  nicht er persönlich, sondern er in seiner Funktion als oberster Regensburger Politik-Lenker. Bei der Vorstellung des Investitionsprogrammes für die Jahre 2012 bis 2016 wies Schaidinger darauf hin, dass die Stadt kein Finanzproblem, sondern ein Kapazitätsproblem habe: Die Finanzierung aller vom Stadtrat beschlossenen Vorhaben sei nicht das Thema; die Schwierigkeit liege in einem Engpass beim Personal. Und so ließ Schaidinger seine Referenten den Rotstift ansetzen und Projekte streichen oder verschieben. Für das Haus der Musik und das Museum der Bayerischen Geschichte musste allerdings kein anderer Posten weichen, versichert der Oberbürgermeister. Dieter Daminger, in seiner Eigenschaft als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent des Oberbürgermeisters „Superminister“, rechnete bei der Pressekonferenz vor: Die Verwaltung  könne – rein im Hinblick auf die Personalsituation – Baumaßnahmen von rund 40 Millionen Euro bewerkstelligen. Momenten stehen allerdings schon knapp 90 Millionen Euro auf dem Programm. Um das Umsetzbare den Plänen zumindest anzunähern, hat die Stadt vorübergehend zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.

RKK: Keine Baumaßnahmen vor 2016

Schaidinger hegt ja bekanntlich schon länger Zweifel an der Umsetzbarkeit der städtischen Investitionsprogramme. Deshalb möchte er auch bis 2014 keine gravierenden Maßnahmen mehr einleiten. Was nun allerdings nicht heißt, dass Schaidinger bis zum Ende seiner Zeit als Oberbürgermeister nur noch den Verwalter spielt. Zumindest die CSU hält weiterhin am Bau eines Regensburger Kultur- und Kongresszentrums (RKK) fest. Schaidinger möchte das RKK wohl noch beschließen, doch die wesentlichen Kosten dafür werden nicht mehr in seine Amtszeit fallen. „Vor 2016, vielleicht 2015 wird es keine Baumaßnahmen geben“, prognostiziert der OB. Die Kernpunkte des mittlerweile 472 Millionen Euro schweren Investitionsprogramms bleiben im Vergleich zu den Vorjahren gleich: Der Bereich Bau- und Wohnungswesen/Verkehr ist mit 152,3 Millionen Euro immer noch der größte Posten. Teuer ist hier vor allem der Bau der Osttangente mit rund 26 Millionen Euro. Auf Platz zwei folgen die Schulen mit 102,7 Millionen Euro; hier soll das Geld hauptsächlich in den Ausbau von Ganztageszügen an Grund- und Hauptschulen fließen. 34 Millionen Euro stehen für den Neubau der FOS/BOS zu Verfügung. Mit 91,3 Millionen Euro landen die öffentlichen Einrichtungen und die Wirtschaftsförderung auf Platz 3. Die teuersten Maßnahmen hier: die Kanalerneuerung und die Stadtentwäasserung mit insgesamt knapp 84 Millionen Euro. Etwas über 30 Millionen Euro gibt es jeweils für Wissenschaft, Forschung und Kulturpflege (34,1 Millionen Euro) und die soziale Sicherung (32,3 Millionen Euro). Im Kulturbereich schlagen vor allem das Haus der Musik, das Museum für Bayerische Geschichte und das Historische Museum zu Buche. Die Umgestaltung und Neukonzeptionierung von Letzterem soll nun endlich in Angriff genommen werden. Unter den Punkt „Soziale Sicherung“ fällt in erster Linie die Kinderbetreuung: 26,6 Millionen Euro werden für Kindergärten und -horte sowie für Krabbelstuben ausgegeben, 7,1 Millionen Euro stehen als Förderung für zukünftige Projekte zur Verfügung. Den Rest der rund 472 Millionen Euro teilen sich die Öffentliche Verwaltung (15,9 Millionen Euro) und das Ressort Gesundheit, Sport, Erholung (12,4 Millionen Euro).

Kein Koalitionsausschuss: SPD schuld?

Wie die politische Zustimmung zum aktuellen Investitionsprogramm aussieht, ist dieses Mal besonders interessant: Anders als sonst hat Schaidinger das Programm nicht im Koalitionsausschuss vorgestellt – der hat nämlich schon seit zwei Wochen nicht stattgefunden, „was sich die SPD selbst zuzuschreiben hat“, so der OB. Stattdessen hat Daminger die Fraktionen von CSU und SPD besucht und den Entwurf vorgestellt. Nach der Sommerpause geht das Investitionsprogramm in den Stadtrat. Ansonsten beteten Schaidinger und Daminger bei der Pressekonferenz ihr gemeinsames Mantra zur Haushaltspolitik der Stadt: Schulden abbauen, Investitionen solide finanzieren, Rücklagen stärken. Und auch, wenn er den Übermut eines offenbar sehr beschlussfreudigen Stadtrates nicht ganz stillen kann: Der Oberbürgermeister scheint mit seiner Finanzpolitik nach wie vor zufrieden.
Flüchtlingsproteste weiten sich aus

„Die Residenzpflicht ist mir scheißegal“

Die Forderung ist nicht kompliziert: Gleiches Recht für alle, auch für Flüchtlinge. Am Dienstag wird der Iraner Mohammad Hassanzadeh Kalali von Regensburg nach Bamberg reisen und damit für sein Recht auf Bewegungsfreiheit demonstrieren. Das darf er nicht, sagt der deutsche Staat. „Ich werde öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist“, schreibt er.

Arktis-Kampagne

Greenpeace überfällt Shell-Tankstelle

Samstag, 14 Uhr. Tatort: Die Shell-Tankstelle in der Landshuter Straße. Es scheint ein ganz normaler, verregneter Nachmittag zur werden. Doch plötzlich bewegen sich in grün gekleidete Gestalten auf dem Tankstellengelände, bekleben die Zapfsäulen mit Aufklebern, auf denen halb das Shell-Logo, halb ein Eisbärgesicht prangt und verteilen Flyer an hilflose Autofahrer und Passanten.

Kriegsende in Regensburg

SS-Brigadeführer Schottenheim als Retter der Stadt

Vor 65 Jahren wurde der Regensburger NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim vor Gericht gestellt. Er selbst, aber auch mancher Nachfolger war darauf bedacht, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. In unserer Reihe zum Kriegsende in Regensburg zeichnet Robert Werner den Weg des SS-Brigadeführers vom überzeugten Nazi zum angeblich selbstlosen Retter von Regensburg nach.

Ostengassenfest

Ein Fest im geschundenen Viertel

Es war vermutlich das letzte Mal, dass die Rasenfläche am Donaumarkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Beim Ostengassenfest konnten die Besucher die Atmosphäre dieses Viertels wieder einmal kennenlernen. Geplante Luxusbuden und das Bayernmuseum werden der Gemütlichkeit dort aber bald ein Ende bereiten.

Pseudo-Prominenz ohne Rückgrat

Fürstliches Dschungelcamp

Schlossfestspiele: Der fürstliche „Überraschungsgast“ Viktor Orbán erregt weiter die Gemüter. Zumindest bei manchen. Betrachtet man aber, wen Gloria in der Vergangenheit von den Festspielen profitieren ließ, ist Orbáns Einladung nur konsequent. Dem Gros der Pseudo-Prominenz ist das egal.

Kulturausschuss: Stadtarchiv und Koordnationsstelle in der Kritik

Unger und Wolbergs gehen auf Distanz

Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.

drin