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Die EU ist kein würdiger Preisträger

Der Friedensnobelpreis: eine politische Posse

Der Friedensnobelpreis für die EU? Ein Hohn, findet der pensionierte Regensburger Richter Hermann Striedl in seinem Gastbeitrag. „Der Preis wird an eine EU verliehen, die sich um Frieden nicht im Geringsten verdient macht.“ Es ist bestürzend, wie die „Macher“ der EU, so auch der Oberpfälzer EU-Abgeordnete Ismael Ertug die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union als Verdienst für ihr Wirken für den Frieden in Anspruch nehmen. Sie tönen, dass die EU der Garant für 60 Jahre Frieden in Europa sei, betonen ihren Beitrag hierfür und schlagen sich stolz auf die Schulter. Tatsächlich ist die Verleihung des Friedensnobelpreises 2012 an die Europäische Union ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich seit Jahrzehnten für friedliche europäische Bündnisse, für Frieden auf der Welt, einsetzen. Abermals zeigt sich, dass die Verleihung des Friedensnobelpreises zu einer Posse der Politik verkümmert ist, mit Frieden aber wenig bis nichts zu tun hat.

EU: Grenzen dicht für Arme und Verfolgte

Der Friedensnobelpreis wird an eine EU verliehen, die sich um Frieden nicht im Geringsten verdient macht. Tatsächlich war der Beginn europäischer Bündnisse nach den fürchterlichen Erfahrungen des II. Weltkriegs beseelt vom Geist der Aussöhnung, vom Geist des Friedens zwischen ehemals verfeindeten Völkern. Es war die Erkenntnis, dass Kriege zwischen den Völkern das größte Übel sind. Dieser anfängliche Gedanke für ein europäisches Bündnis verlor in der Folgezeit mehr und mehr an Bedeutung. Die europäischen Bündnisse entwickelten sich zu Machtbündnissen im Interesse der Konzerne, der Banken. Der Gedanke an ein friedliches Zusammenleben der Menschen, der Gedanke an eine gerechte, humane menschliche Gesellschaft trat in den Hintergrund. Zwischenzeitlich sieht die Europäische Union eine wesentliche Aufgabe darin, ihre Grenzen gegen Arme und Verfolgte abzuschotten und Menschen in Herkunftsländer zurückzuschicken, in denen sie gefoltert, gequält und gar getötet werden oder in denen sie verhungern.

EU: Die größte Waffenschmiede der Welt

Die Europäische Union ist eine der größten Waffenschmiede der Welt. Die Waffenproduktion und die Waffenlieferungen werden als wirtschaftlich notwendig bezeichnet. Die durch die Waffen Getöteten, seien es unschuldige Menschen, Kinder, Greise, Frauen werden als notwendiger Kollateralschaden im Interesse einer blühenden Wirtschaft behandelt. Und noch drastischer: Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, ihre militärischen Fähigkeiten ständig zu verbessern. Die Vereinbarungen im Lissabonvertrag sind so weit gefasst (Krisenbewältigung, Terrorismus), dass jede Form von militärischem Einsatz, der von der EU gewollt ist, damit gerechtfertigt werden kann. Dies geht hin bis zur Rechtfertigen von Angriffskriegen, die unbestritten völkerrechtlich ein Verbrechen sind. Die EU geht soweit, dass der Einsatz des Militärs für die Sicherung wirtschaftlicher Interessen befürwortet wird.

Verdienste für den Frieden?

Selbst die Medien, die sich ansonsten voll für die EU und deren neoliberale Wirtschaftspolitik einsetzen, haben offensichtlich Bedenken, ob die EU mit dem Friedensnobelpreis honoriert werden darf. Sie sprechen von einem Ansporn für die Zukunft, sie argumentieren, dass diese Entscheidung eine Hilfe für die EU in schweren Stunden der Depression ist. Eine Frage: Was hat eine derartige politische Überlegung mit Verdiensten für den Frieden zu tun? Der Autor Hermann Striedl, Jahrgang 1938, ist pensionierter Richter und lebt in Regensburg. Er arbeitet in mehreren Organisationen mit, wobei er sich insbesondere für Frieden und Demokratie einsetzt. Der Jurist und Verfassungsrechtler sitzt in der Bundesprogrammkommission der ÖDP und leitet ihren Arbeitskreis „Demokratie, Außen- und Europapolitik“.
Mieterbund contra Stadtbau-Chef

„Stadtbau agiert wie eine Heuschrecke“

Heftige Vorwürfe des Mieterbunds wird sich die Stadtbau GmbH morgen anhören müssen. Dann ist eine Pressekonferenz zur Entmietung eines Stadtbau-Hauses anberaumt, das derzeit saniert wird. Die Mieten nach der Sanierung werden – folgt man den momentanen Vorstellungen der städtischen Tochter – nicht eben zur Preisdämpfung auf dem Wohnungsmarkt beitragen.

Sonstiges vom Tag: TH, NSU und Steinerne

Steinerne-Sanierung: Kein barrierrefreier Ersatz für Wöhrd-Rampe Wenn der Steg vom Oberen Wöhrd zur Steinernen Brücke saniert wird, müssen Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwägen weite Umwege in Kauf nehmen. Vortrag: Neonazistischer Terror Am Donnerstag beschäftigt sich der Journalist Robert Andreasch mit dem NSU, seinen Vorläufern und dem Verhalten der Sicherheitsbehörden. TH-Antrag: Gemeinsames Treffen der Hochschulen Im […]

„Zukunft der Arbeit“

Konfliktfeld: Lohndumping per Werkvertrag

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Über Werkverträge wird dieser Grundsatz von vielen Unternehmen umgangen. Wie eine Gewerkschaft das eindämmen soll? Das ist ein zentrales Thema bei einer aktuelle Fachkonferenz der IG Metall in Regensburg. Der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler spricht von einem „heftigen Konflikt“ darüber mit den Arbeitgebern und räumt außerdem ein: „Wir als Gewerkschaft stehen da im Moment noch etwas blank da.“

Prügelvorwürfe: Verfahren gegen Polizisten eingestellt

Hat ein Polizeibeamter auf einen Festgenommenen eingeschlagen? Der Fall machte im Mai Schlagzeilen. Nach längeren Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren nun eingestellt. Es gibt eine ausführliche Begründung. Nach längeren Ermittlungen wegen Körperverletzung im Amt und unterlassener Hilfeleistung hat die Regensburger Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen zwei Polizeibeamte am vergangenen Freitag eingestellt. Wie berichtet hatten sich […]

RVV schaltet auf stur

Steht das Semesterticket vor dem Aus?

Die Verhandlungspositionen sind festgefahren: Im Streit um das Semsterticket bewegen sich RVV und Hochschulen nicht wirklich aufeinander zu. In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben nun Vertreter von Uni und Hochschule auf den Nutzen des Semestertickets für die gesamte Region hingewiesen. Doch wenn es ums Geld geht scheint dieser Region das Ticket nur wenig wert zu sein.

Aus dem Kulturausschuss

„Haus der Musik“: Ein Fass ohne Boden?

Das „Haus der Musik“ ist der größte Investitionsposten im Kulturbereich bis zum Jahr 2016. Von anfänglich knapp zehn sind die Kosten zwischenzeitlich auf 16,5 Millionen Euro geklettert. Die Frage weshalb über den Kulturetat Versorgungsleitungen für eine bereits verkaufte städtische Immobilie finanziert werden, blieb am Dienstag unbeantwortet.

Donauanlieger zeigen Westtrasse

So sieht das Brückenmonstrum aus

Ein Modell der Westtrasse durften die Donauanlieger auf Geheiß des Oberbürgermeisters nicht aufstellen. Jetzt haben sie ein Büro mit 3-D-Animationen beauftragt, die seit heute in einer 32seitigen Broschüre unters Volk gebracht werden. Zufall, Schicksal oder Absicht? Just am gleichen Tag, an dem Oberbürgermeister Hans Schaidinger zusammen mit Landrat Herbert Mirbeth Verkehrs- und Brückenpläne im Rathaus […]

Nur die Brücken stören die Eintracht

Ungewohnt einig, fast schon unpolitisch mutet die Pressekonferenz der Lenkungsgruppe “Verkehrsuntersuchung Großraum Regensburg” an. Landrat, Oberbürgermeister und Freistaat-Vertreten loben sich gegenseitig für die gedeihliche Zusammenarbeit. Die einzigen Zankäpfel sind und bleiben die Donauquerungen links und rechts der Pfaffensteiner Brücke.

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