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Kommentar Organspende-Skandal

Mehr halbgöttliche Selbstkontrolle!

Der Präsident der Bundesärztekammer hat einen verblüffenden Vorschlag, wie man Organspende-Skandale künftig verhindert: Mehr Macht den Ärzten! Und alles wird gut.

“Zutiefst betrübt.” Frank Ulrich Montgomery. Foto: Bundesärztekammer

Nur selten richten Überirdische ihr Wort an die Sterblichen. Vor ein paar Tagen war es soweit: Ein Halbgott in Weiß, ein Doktor der Medizin, erhob seine Stimme. Er sei „zutiefst betrübt“, klagte er. Der Halbgott hat einen Namen. Er heißt Frank Ulrich Montgomery, lebt in Hamburg und ist Präsident der Bundesärztekammer. Als solcher pflegt er regelmäßigen Umgang mit anderen höheren Wesen: Halbgott Montgomery kungelt mit dem Bundesgesundheitsminister, debattiert mit gesundheitspolitischen Parteisprechern, verhandelt mit Landesfinanzministern und talkt mit Tagesschau-Moderatorinnen. Bei alledem hat Halbgott Montgomery immer nur eine Sache im Blick: die Sache von seinesgleichen. Ganz besonders wichtig ist ihm dabei der Machterhalt. Halbgötter müssen Halbgötter bleiben, mit allen finanziellen und sonstigen Privilegien. Unbedingt. Dies ist Montgomerys Mission. Der aktuelle Organspende-Sumpf, in dem ja auch ganz besonders die Uniklinik Regensburg und dort tätige Halbgötter stecken, ist für deren Präsident Montgomery ein hervorragender Anlass, sich für seinesgleichen einzusetzen. Seit Tagen wird an allen Fronten heiß debattiert, wie man kriminelle Manipulationen künftig verhindert – und ferner vorbeugt, dass das längst geschwundene Vertrauen ins Organspendewesen noch weiter ins Bodenlose sinkt. Doch keine Angst! Der Präsident der Halbgötter spendet weisen Rat. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung forderte Frank Ulrich Montgomery vor fünf Tagen kategorisch „eine Stärkung der unabhängigen Selbstkontrolle der Ärzteschaft“. Ist ja auch logisch: Wenn die Halbgötter bisher zu schwach waren, sich selbst verantwortlich und effektiv zu kontrollieren, dann muss man sie stärker machen. Ihnen noch mehr Macht verleihen als sie ohnehin schon besitzen. Und alles wird gut. Bloß keine unabhängige, unbelastete und externe Kontrolle dessen, was die Ärzte mit den Spenderorganen treiben! Bloß keine standesfremden, gar staatlichen Kontrolleure, die ans Tageslicht bringen könnten, wie es im deutschen Organverpflanzungsgeschäft zugeht! Das ist die ärztliche Logik des Halbgott-Präsidenten Frank Ulrich Montgomery. Sie verstehen diese Logik nicht? Naja, Sie sind wohl kein Mediziner.
"Repräsentative Umfrage"

Bürgerbeteiligung zum Kulturentwicklungsplan: Demokratie oder Selbstbestätigung?

In Regensburg ist mal wieder alles super. Auch in der Kultur. Jetzt sagen das die Bürger sogar schon selbst. Wissenschaftlich bewiesen. Die Bürgerbefragung für den Kulturentwicklungsplan hat’s gezeigt. Also: Warum großartig nachdenken? Warum viel ändern? Ja, sicherlich, die Information kann man verbessern. Daran werde man arbeiten, verspricht Kulturreferent Klemens Unger. Ansonsten sieht man wenig Änderungsbedarf.

Selbständiger klagt auf Schadenersatz

Brückenbrand soll vors Verfassungsgericht

Der Schuldige ist klar. Darüber gibt es nichts zu streiten. Dennoch bleibt ein Selbständiger auf einem Schaden von 18.000 Euro sitzen, der ihm beim Brand der Protzenweiherbrücke entstanden ist. Schuld sind die Untiefen des Binnenschifffahrtsgesetzes. Seine Rechtsanwältin will bis vors Verfassungsgericht.

Die Wiedergeburt des Mammut-Balls

Hubertus Wiendl will die Reise der „Ballonauten“ wiederholen. Dafür braucht er natürlich ein Gefährt, das dem Monster-Ball von 1932/33 entspricht. Gestern setzten die ersten Geburtswehen für das Riesen-Baby ein: Auf dem Fußballplatz des Freien TuS wird der Ball in den nächsten Wochen gebaut.

Neue Reihe: Regensburger Bands

Yesterday Falls – Lärm und mehr

Ab diesem Wochenende starten Regensburg-Digital und der Musikblog Soundkartell eine gemeinsame Reihe. Wir wollen unbekannte und gute Musik aus Regensburg vorstellen. Wir bevorzugen dabei eigentlich kein spezielles Genre. Es würde uns wirklich freuen, wenn ihr uns zu der vorgestellten Musik ein Feedback geben könntet. Also lasst Eurer Kritik – solange sie konstruktiv ist – freien Lauf, wir freuen uns über Eure Anregungen!

LKW mit brauner Ladung

NPD-„Flaggschiff“ säuft in Regensburg ab

Einen Schlägertrupp im Kofferraum, Schirme mit Stahlspitze als Bewaffnung: Die NPD kam am Mittwoch mit ihrem „Flagschiff“ nach Regensburg und stieß auf breiten und friedlichen Protest. Die Nazis zogen nach diversen Blockaden gefrustet ab. Gegen einen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Er hat einem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Zwei Männer am Ball

Das Tagebuch der Ballonauten ruht im Moment. Nicht so Hubertus Wiendl: Der Journalist, der uns mit Jakob Schmid, Franz Berzl und Georg Grau auf Zeitreise in die Phase der Machtergreifung schickt, ist nach wie vor schwer beschäftigt. Jetzt geht es ans Mammut-Projekt: Ab 6. August wird auf dem Fußballplatz des Freien TuS direkt an der Schillerwiese unter freiem Himmel der Ball gebaut, der aussehen soll wie das Originalgefährt der Ballonauten von 1932/33. Zur Einstimmung gibt es die Geschichte der Ballonauten in Langform – erstmals erschienen am 26. Juni 2012 in der MUH 6.

Zentrale Plätze bleiben für Nazis dicht

NPD-Truck: Bürgermeister ruft zu Gegendemo auf/ UPDATE: Auch der OB „prüft Teilnahme“

Am Mittwoch fährt die verfassungsfeindliche NPD mit ihrem „Deutschland-Truck“ in Regensburg vor. Einen zentralen Platz für ihre Propaganda konnten die Rechtsextremisten allerdings nicht ergattern. SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs ist unterdessen aus der Verschwiegenheitsstrategie der Regensburger Stadtspitze ausgeschert: Er ruft auf seinem Blog zum Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch auf.

250 demonstrieren gegen Asylgesetze

„Wenn das keinen Menschen wütend macht, dann ist dies eine tote Stadt“

Etwa 250 Menschen haben sich am Samstag in Regensburg mit dem Protest-Camp der fünf iranischen Flüchtlinge solidarisiert. Bei einer Demonstration durch die Altstadt forderten sie unter anderem eine Abschaffung der Residenzpflicht und das Ende der Lagerpflicht für Asylbewerber. Wir dokumentieren die Reden von Houmer Hedayatzadeh und Omid Moradian.

Eisbär voraus!

Von Stadt zu Stadt tourt ein Eisbär momentan durch Deutschland, klärt über die Problematik der geplanten Ölbohrungen von Shell in der Arktis auf und schildert mögliche Folgen für die dortige Flora und Fauna, sollte es zu einem Unfall kommen.

Fußballstadion ist (k)ein Multifunktionales Stadion – Transparenz in städtischen Tochtergesellschaften – Hartl schweigt zum Evangelischen Krankenhaus

Stadtratsragout

Multifunktional, aber eigentlich doch nur Fußball Jetzt ist es amtlich: Das neue Jahn-Stadion, offizieller Name „Arena Regensburg – Regiebetrieb der Stadt Regensburg“, hat eine Betriebssatzung. Die hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Verwunderlich war dabei nur, dass beim Betriebszweck plötzlich von einem „multifunktionalen Stadion“ die Rede ist. Wollte man das nicht gerade vermeiden? War das […]

Bernhard Banas zur Göttinger Manipulationsaffäre

„Ausbaden müssen es die, die nichts dafür können!“

Der Göttinger Transplantationsskandal hat direkten Bezug zu Regensburg: Der Chirurgieprofessor O., der Patienten beim Empfang von Spenderlebern bevorzugt haben soll, hat bis 2008 als Leber-Transplanteur in Regensburg gearbeitet. Ein Interview mit dem Leiter des Transplantationszentrums der Uniklinik.

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