Der Eiserne Steg ist nicht unbedingt das Schmuckstück der Stadt. Offenbar regt er gerade deshalb immer wieder mal das kreative Potenzial der Menschen an. Zwischen den “Liebesschlössern” hängen nun Pflanzen. Foto: au
Regensburg ist eine der schönsten Städte Deutschlands. Mit ihren engen, verwinkelten Gässchen und dem südländischen Flair ist die Altstadt ein Magnet für Touristen genauso wie für die Bürger. Doch in der Stadt sind mit der Zeit auch nicht so ansehnliche Ecken entstanden. Eine davon ist zweifellos der Eiserne Steg. Bereits 1901 aus Stahlfachwerk erbaut, kurz vor Kriegsende 1945 von abrückenden deutschen Truppen gesprengt, wurde der Eiserne Steg 1948 in seiner heutigen Form wiederhergestellt. Da sich an dem blanken Eisen des Stegs nur wenig inspirierendes entdecken lässt, kamen am Dienstag etwa 20 Regensburger der Gruppe „Urban Gardening & Permakultur“ an besagter Brücke zusammen, voll gepackt mit über 200 Pflanzen, und begrünten fast zwei Stunden lang das stählerne Ungetüm, bis auch das letzte Gewächs seinen Platz zwischen den Liebesschlössern gefunden hat.
An diesem Dienstag lautet das Motto: Grüner Eiserner Steg.
Alte, ausgewaschene, zum Teil bunt bemalte Tetrapacks und kleine Bierfässer wurden schon in den Tagen zuvor mit Erde und Pflanzen bestückt, um dann mit Kabelbindern an den Metallverstrebungen der Brücke angebracht zu werden. Dabei wurden die Stadtgärtner von mehreren Unternehmen wie der Gärtnerei Bosl und Blumen Bendler oder Max Bahr und Bauhaus mit Blumen, Erde, etc. versorgt. Die ersten Resonanzen der vorbeischlendernden Passanten waren durchweg positiv. „Tolle Idee“, „Schau wie schön das jetzt aussieht“ – die Aktion erntete viel Zuspruch. Der eine oder andere blieb auch stehen, um dem bunten Treiben eine Weile zu zusehen und die Plakate zu lesen, mit Sprüchen wie „Eine andere Welt ist pflanzbar“ oder „Grüner Eiserner Steg“.
Ist der Eiserne Steg bald ein neuer Selbstbedienungsmarkt für Gemüse-Fans? Foto: Bibi Tillmann
Die Idee des städtischen Gärtnerns ist recht simpel. „Es geht darum gemeinsam etwas zu erschaffen, von dem dann eine größere Gemeinschaft profitieren kann“, erklärt eine der Gärtnerinnen. „Urbanes Gärtnern hat den Zweck ,freie Flächen endlich wieder sinnvoll zu nutzen.“ In Regensburg hat sich die „Urban Gardening & Permakultur“ Gruppe aus der Regensburger Transition-Town herausgebildet und möchte in naher Zukunft mit weiteren solcher Aktionen Regensburg noch ein Stück lebenswerter machen.
Zwei “Urban Gardener” bei der Arbeit. Foto: au
Dabei greift diese mittlerweile weltweite Bewegung des Urban Gardening den Trend der Zeit auf. Während der Alltag immer schneller abläuft, gewinnen Orte der Ruhe und Entspannung mehr und mehr an Bedeutung für die Menschen. „Das urbane Gärtnern zeigt dabei auf, wie einfach jeder Ort in einer Stadt zu so einem fleckchen Erde werden kann“, sagt Birgit Kociper und ist ganz begeistert vom Verlauf der Aktion. Wichtig ist nun, dass der Garten auf dem „Grünen Steg“ gepflegt und gegossen wird. „Daher stellen wir eine Regentonne mit Gießkanne auf, damit jeder Passant aktiv zum langen Erhalt der Pflanzen beitragen kann“ lässt einer der Aktionisten wissen. Mehr: Facebook-Seite Urban Gardening
Einen Schlägertrupp im Kofferraum, Schirme mit Stahlspitze als Bewaffnung: Die NPD kam am Mittwoch mit ihrem „Flagschiff“ nach Regensburg und stieß auf breiten und friedlichen Protest. Die Nazis zogen nach diversen Blockaden gefrustet ab. Gegen einen wird wegen Körperverletzung ermittelt. Er hat einem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen.
Das Tagebuch der Ballonauten ruht im Moment. Nicht so Hubertus Wiendl: Der Journalist, der uns mit Jakob Schmid, Franz Berzl und Georg Grau auf Zeitreise in die Phase der Machtergreifung schickt, ist nach wie vor schwer beschäftigt. Jetzt geht es ans Mammut-Projekt: Ab 6. August wird auf dem Fußballplatz des Freien TuS direkt an der Schillerwiese unter freiem Himmel der Ball gebaut, der aussehen soll wie das Originalgefährt der Ballonauten von 1932/33. Zur Einstimmung gibt es die Geschichte der Ballonauten in Langform – erstmals erschienen am 26. Juni 2012 in der MUH 6.
Am Mittwoch fährt die verfassungsfeindliche NPD mit ihrem „Deutschland-Truck“ in Regensburg vor. Einen zentralen Platz für ihre Propaganda konnten die Rechtsextremisten allerdings nicht ergattern. SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs ist unterdessen aus der Verschwiegenheitsstrategie der Regensburger Stadtspitze ausgeschert: Er ruft auf seinem Blog zum Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch auf.
Studierende der Universität Regensburg haben als Reaktion auf die verkorkste Hochschulpolitik der Vergangenheit eine „Alternative Universität“ ins Leben gerufen – und ziehen nach dem ersten Semester Bilanz.
Etwa 250 Menschen haben sich am Samstag in Regensburg mit dem Protest-Camp der fünf iranischen Flüchtlinge solidarisiert. Bei einer Demonstration durch die Altstadt forderten sie unter anderem eine Abschaffung der Residenzpflicht und das Ende der Lagerpflicht für Asylbewerber. Wir dokumentieren die Reden von Houmer Hedayatzadeh und Omid Moradian.
Am 1. August soll die NPD in einem Truck nach Regensburg kommen. Das Bündnis “Kein Platz für Nazis” hat die besten Plätze allerdings schon belegt. In anderen Städten war diese Form des Widerstandes bereits erfolgreich.
Von Stadt zu Stadt tourt ein Eisbär momentan durch Deutschland, klärt über die Problematik der geplanten Ölbohrungen von Shell in der Arktis auf und schildert mögliche Folgen für die dortige Flora und Fauna, sollte es zu einem Unfall kommen.
Auf seiner Reise gegen die Residenzpflicht quer durch Deutschland ist der Iraner Mohammad Kalali am Mittwochabend in Düsseldorf eingetroffen. Er sagt: „Ich habe niemanden geschädigt. Ich habe nur ein Apartheids-Gesetz verletzt, das mir meine Freiheit nimmt.“ Ein kurzer Zwischenbericht.
Multifunktional, aber eigentlich doch nur Fußball Jetzt ist es amtlich: Das neue Jahn-Stadion, offizieller Name „Arena Regensburg – Regiebetrieb der Stadt Regensburg“, hat eine Betriebssatzung. Die hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Verwunderlich war dabei nur, dass beim Betriebszweck plötzlich von einem „multifunktionalen Stadion“ die Rede ist. Wollte man das nicht gerade vermeiden? War das […]
Der Göttinger Transplantationsskandal hat direkten Bezug zu Regensburg: Der Chirurgieprofessor O., der Patienten beim Empfang von Spenderlebern bevorzugt haben soll, hat bis 2008 als Leber-Transplanteur in Regensburg gearbeitet. Ein Interview mit dem Leiter des Transplantationszentrums der Uniklinik.
Seit Dienstag reist der 34jährige Mohammad Kalali durch Deutschland, um gegen die Residenzpflicht für Flüchtlinge zu protestieren. In Würzburg gab es am Mittwoch eine Strafanzeige gegen ihn. Seine Reise setzt er trotzdem fort. Ein Zwischenbericht.
Mit einer Reise zu den Flüchtlings-Camps in Deutschland protestiert Mohammad Hassanzadeh Kalali seit Dienstag gegen die Residenzpflicht für Asylbewerber in Deutschland. Ein kurzer Zwischenbericht.
Es mangelt nicht am Geld, sondern am Personal: Schaidinger und Daminger stellen das Investitionsprogramm 2012 bis 2016 vor. Viel Geld gibt es für Schulen, Straßen und Kindergärten. Ein RKK möchte Schaidinger noch beschließen, aber die Finanzierung seinem Nachfolger überlassen.
Die Forderung ist nicht kompliziert: Gleiches Recht für alle, auch für Flüchtlinge. Am Dienstag wird der Iraner Mohammad Hassanzadeh Kalali von Regensburg nach Bamberg reisen und damit für sein Recht auf Bewegungsfreiheit demonstrieren. Das darf er nicht, sagt der deutsche Staat. „Ich werde öffentlichkeitswirksam zeigen, dass mir die Residenzpflicht scheißegal ist“, schreibt er.
Politische Attacken – vor allem gegen den Verfassungsschutz – gab es bei einer Kundgebung in Regensburg zum Jahrestag der Anschläge in Norwegen. Ein Passant beschimpfte die Teilnehmer und drohte mit Prügel.
Samstag, 14 Uhr. Tatort: Die Shell-Tankstelle in der Landshuter Straße. Es scheint ein ganz normaler, verregneter Nachmittag zur werden. Doch plötzlich bewegen sich in grün gekleidete Gestalten auf dem Tankstellengelände, bekleben die Zapfsäulen mit Aufklebern, auf denen halb das Shell-Logo, halb ein Eisbärgesicht prangt und verteilen Flyer an hilflose Autofahrer und Passanten.
Vor 65 Jahren wurde der Regensburger NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim vor Gericht gestellt. Er selbst, aber auch mancher Nachfolger war darauf bedacht, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. In unserer Reihe zum Kriegsende in Regensburg zeichnet Robert Werner den Weg des SS-Brigadeführers vom überzeugten Nazi zum angeblich selbstlosen Retter von Regensburg nach.
In der Nacht auf Donnerstag wurde ein 26jähriger von zwei mutmaßlichen Neonazis angegriffen. Gegen den Gewerkschafter wird im Internet bereits seit längerem gehetzt. Er ist nicht der einzige.
In einem gemeinsamen Gespräch hat sich SPD-Fraktionschef Norbert Hartl heute bei Dr. Helmut Reutter entschuldigt. Die Koalitionskrise scheint entschärft und Hartl seine Worte mittlerweile sehr genau abzuwägen.