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Kämpferische Kanalarbeiten

Zitiert nicht, baggert!

Kampfesmut braucht es nicht nur als Soldat bei Wehrmacht und Bundeswehr, sondern auch bei der tagtäglichen Arbeit – zum Beispiel auf einer Baustelle in Regensburg. Da überschneiden sich auch die Durchalteparolen. Baggerfahrer zu sein, ist kein Zuckerschlecken. Auch nicht in Regensburg in der Sedanstraße, wo derzeit im Auftrag der Stadt Regensburg Kanalarbeiten durchgeführt werden. Und da braucht es natürlich auch einen Bagger, der tagaus, tagein, egal ob bei Regen oder Sonnenschein eben baggern muss. Ob diese Arbeit aber gleich derart hart ist, dass man sich in großflächiger Fraktur-Schrift mit der kämpfenden Elite der Wehrmacht gleichsetzt und den Leitspruch der Fallschirmjäger-Division auf den Bagger kleben muss?

„Ohne Furcht im Herzen“

Selbst bei der Bundeswehr(führung) ist dieses „Klagt nicht, kämpft“ seit Jahrzehnten zumindest verpönt. In den meisten Kasernen werden entsprechende Wandgemälde überpinselt. 1998 wurde im Rahmen eines Untersuchungsausschusses zu rechtsradikalen Vorfällen in der Bundeswehr beklagt, dass „die Akzeptanz der Verbote, den Fallschirmjägerruf ‘Klagt nicht, kämpft!’ zu gebrauchen“ nur bei Teilen der Truppe vorherrsche. Zehn Jahre später wurden auf Weisung des Bundesverteidigungsministeriums entsprechend bedruckte Devotionalien aus dem Warenangebot in Mannschaftsheimen genommen. Das Fallschirmjäger-Bataillon in Oldenburg musste auf Anordnung des Kommandanten hin gar diesen auf Münzen geprägten Leitspruch kurzzeitig in „Ohne Furcht im Herzen“ ändern. Nun sind Fallschirmjäger keine Baggerfahrer, Wehrmachtsparolen nicht automatisch Nazi-Sprüche (auch wenn „Klagt nicht, kämpft“-Gimmicks vornehmlich in einschlägigen Shops und Slogans bei entsprechenden Bands recht beliebt sind.), aber wenn man es schon martialisch und kämpferisch liebt und tagtäglich mit großer Schaufel in der Erde wühlt, warum schreibt man sich dann nicht viel passender „Blut und Boden“ auf den Bagger?
Diskussion im Kolpinghaus

Die Reichen zur Kasse bitten

Der Armut in Deutschland steht ein Privatvermögen von über acht Billionen Euro gegenüber. Das Bündnis UMFAIRTEILEN fordert nun, Reiche stärker zu besteuern. Am Dienstag wird darüber mit einem prominent besetztem Podium diskutiert.

Die CSU wählt Wahlmänner

Ein doppelter Rudolf, kein OB-Kandidat

Der zwischenzeitlich heiße CSU-Krieg ist derzeit wieder kalt geworden. Bei der Aufstellung der Wahlmänner für die Bundes-, Land- und Bezirkstagskandidaten bleiben die üblichen Wortgefechte aus. Auch wenn klar ist, wo die Fronten verlaufen. Immer mehr Sorgen macht sich die Parteibasis angesichts eines fehlenden OB-Kandidaten.

Tumulte im Runtingersaal

Der antinapoleonische Befreiungskrieg des Heinrich Wanderwitz

„Ich bin begeistert. In einer Dreiviertelstunde beginnt eine Champions-League-Spiel und ich konstatiere doch eine sehr, sehr zahlreiche Besucherschaft“. Freudig gestimmt begrüßt Heinrich Wanderwitz etwa 70 Zuhörer, die letzten Mittwoch der Einladung des „Historischen Vereins“ (HV) in den Runtigersaal gefolgt sind. Der programmatische Titel des Vortrags lautet „Über Napoleon kann man streiten.“ Und tatsächlich: Im Laufe des Abends entbrennt ein Streit, der sich gewaschen hat.

Kirchenrechtler: "Es geht nur ums Geld."

Kirchensteuer-Dekret der Bischofskonferenz: „Weniger wert als Klopapier“

Was für ein Zufall: Wenige Tage, bevor das Bundesverwaltungsgericht die Frage entscheidet, ob man katholisch bleiben kann, ohne Kirchensteuer zu zahlen, hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Dekret erlassen, das Gläubigen mit Konsequenzen bis hin zur Verweigerung des Begräbnisses droht. Ein Kirchenrechtler sagt nun: „Das Papier hat keinen Rechtscharakter. Es ist inhaltlicher Murks und weniger wert als Klopapier.“

Theaterfest mit dem neuen Intendanten

Ein Kessel Buntes für die Provinz

Jens Neundorff von Enzberg hat in der Vergangenheit subtil betont, dass er Regensburg und sein Stadttheater für eher provinziell hält. Da man aber offenbar verkrustete Strukturen nur nach und nach aufbrechen kann, war das gestrige Theaterfest eine Mischung aus Altbewährtem und Unkonventionellem.

"Durcheinander, übertrieben, falsch"

Wissenschaftler kritisiert Schieders „Kampfansage“ gegen Crystal Meth

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Eine Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder zur Droge Crystal Meth klingt erschreckend. Ein Wissenschaftler des Centre for Drug Research (CDR), widerspricht nun heftig, moniert Fehler und mahnt zur Versachlichung. Peinlich für Schieder: Sie beruft sich just auf eine Studie des CDR.

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