SOZIALES SCHAUFENSTER

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Seit 2009 hat Regensburg einen neuen, heimlichen Krimi-Helden: Toni Deboni – ein obercooler Motorradfahrer, der Sprüche klopft und den Frauen nachstellt, ein Bier trinkender und fluchender Grobian mit Sinn für soziale Gerechtigkeit. Zunächst als Hauptkommissar in Zürich, löst Toni Deboni schon bald seine Fälle als privater Ermittler in Regensburg. Fünf spannende Bände sind inzwischen erschienen, eher Heftchen mit 20 bis 24 Seiten, die man in einer Viertelstunde lesen kann. Und man bekommt einiges geboten für den Euro, den jedes Heft kostet: vertrackte Fälle, die im Handumdrehen gelöst werden; schöne Frauen und kesse Sprüche; und einen ironisch überzeichneten Ermittler, der jede Situation für einen krachenden Auftritt nutzt. Was erfreulich sparsam eingesetzt wird, ist Lokalkolorit – es handelt sich nicht um einen weiteren Heimatkrimi-Abklatsch. Sprachlich sind die Geschichten sehr dicht und konzentriert, manchmal dick aufgetragen, etliche Feinheiten zeigen sich erst beim mehrmaligen Lesen.

Ein Krimi in 20 Minuten

Autor der Kurzkrimiserie, die unter den Titeln „Hirnlose Idioten“, „Blaues Blut“, „Bausubstanz“, „Katzenjammer“ und „Fallbeispiele“ in einer Auflage von je 500 Stück erschienen ist, ist der studierte Ethnologe Guido Frei. Geboren in St. Gallen in der Schweiz, lebt er seit 1995 in Regensburg und betätigt sich neben der Schriftstellerei als Offsetdrucker sowie als Musiker und Musiklehrer (seine Band sind die „Tranquilized Housewives“). Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Deboni-Roman, der noch vor Weihnachten beim Regensburger Schwedhelm-Verlag erscheinen soll, wahrscheinlich unter dem Titel „Schein und Sein“. Angeregt wurde die Kurzkrimi-Form durch die Zeitung „20 Minuten“, die in Zürich in den Bussen aufliegt und eine Zusammenschau der Meldungen der großen Tageszeitungen enthält. In dieser Zeit könnten die Krimifreunde unter den Busreisenden auch eine abgeschlossene, spannende Geschichte lesen, dachte sich Guido Frei. Auch für die Wartezimmer von Arztpraxen wären die Hefte bestens geeignet. Zu bekommen sind die Deboni-Krimis derzeit nur im Plattenladen „Shadillac“ in der Kramgasse oder direkt beim Autor unter guidofrei@web.de, zum Preis von einem Euro pro Stück. Umschlaggestaltung: Isolde von Reusner. Das reale Vorbild für Toni Deboni ist übrigens auf dem ersten Heft zu sehen. Auf weitere Folgen darf man gespannt sein!
Umfrage zum Semesterticket beendet

Studenten stimmen für teureres Solidarmodell

Die Studenten haben abgestimmt: Das Semesterticket soll erhalten bleiben, am liebsten ist über 70 Prozent ein Solidarticket für 72 Euro. Das Opt-in-Modell, das als Kompromiss aus Verhandlungen zwischen Studenten, Stadt, Landkreis und RVV hervorgegangen ist, lehnen sie mehrheitlich ab. Ob die Variante eines Solidartickets zu diesem Preis machbar ist, ist noch unklar. Für das Studentenwerk würde das möglicherweise ein unkalkulierbares Risiko bedeuten.

Nebeneffekte des Geldwäschegesetzes

Vom Immobilienmakler zum „IM Makler“

Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss damit rechnen, dass sein Name beim Bundeskriminalamt landen könnte: als Geldwäscher oder Terrorverdächtiger. In Bayern haben Immobilienmakler kürzlich Post vom Innenministerium bekommen. Das im vergangenen Jahr verschärfte Geldwäschegesetz verpflichtet sie unter Androhung hoher Geldstrafen zum Anlegen von Dossiers und Verdachtsmeldungen an das BKA. Der unklar definierte Spitzelauftrag gilt für viele Branchen.

Stadtrat beschließt Haushalt 2013

Der Versuch, das Unmögliche zu schaffen

Das Investitionsprogramm gilt als finanzierbar, aber nicht als umsetzbar. Schlegl und Hartl loben die CSU-SPD-Koalition, der Rest haut mal mehr, mal weniger fest drauf, und der Oberbürgermeister hat sich von diesem parteipolitischen Hick-Hack schon längst verabschiedet. Die Bilanz einer Haushaltsdebatte.

Haushalts-Vorgeplänkel im Verwaltungs- und Finanzausschuss

Da müssen wir mal drüber reden… Oder nicht?

Warum muss man über einen Haushalt eigentlich debattieren? Diese verwegene Frage warf Ludwig Artinger im Verwaltungs- und Finanzausschuss auf. In den anderen Parteien ließ man sich davon nicht groß irritieren und diskutierte munter drauf los. Eine Feststellung diesseits und abseits von Sachfragen: Im Haushalts-Prozedere gibt man sich gerne traditionell.

Titanic Taskforce in Regensburg - ein Vorabinterview

10 Fragen an Leo Fischer

Der Papst hätte ihn schon fast verklagt, aber irgendwie ging es doch noch gut aus für Leo Fischer. Wie wird der Titanic-Chefredakteur in seiner Heimatstadt Regensburg wohl empfangen werden, wo hier doch mindestens jeder Zweite stolz drauf ist, Benedikt XVI. persönlich oder zumindest über maximal drei Ecken zu kennen? Werden die Regensburger ihre heimlich gehorteten Mistgabeln zücken und Fischer aus der Stadt jagen? Oder werden sie Fanta schlürfen, Hanuta knabbern und andächtig lauschen?

Nebenkriegsschauplätze des Planungsausschusses

Demokratiefeinde im Stadtrat?

Im Stadtrat geht es nicht immer nur um die Sache, manchmal geht es auch ZUR Sache. Zum Beispiel dann, wenn sich Demokratiefeinde im Stadtrat tummeln. In der letzten Sitzung des Planungsausschusses machte OB Schaidinger gleich zwei davon ausfindig: Irmgard Freihoffer und Joachim Graf. Die eine sei eine Kommunistin, der andere habe “gefährliche” Ansichten zum Rechtsstaat.

Vortragsreihe des AK Vorrat

Unachtsamkeit im Netz ist bares Geld wert

Max Mustermann besitzt den neuen Personalausweis und den neuen Reisepass. Beide haben einen Mikrochip, auf dem seine Daten gespeichert sind. Außerdem hat er ein Payback-Konto, eine Deutschlandkarte und eine Bahn-Card. Mit dem neuesten Smartphone kann Herr Mustermann ständig seinen Freunden via Twitter und Facebook mitteilen, wo er gerade was macht. Im Internet benutzt er ausschließlich […]

Ausstellung in der Staatlichen Bibliothek

Aquarelle für den Vorarbeiter

Der Grad an Unterstützung und Aufmerksamkeit durch die Stadt könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Kulturreferent Klemens Unger am 9. November im Historischen Museum mit überschäumender Begeisterung und einiger Deutschtümelei die Schau „Die Befreiungshalle Kelheim & König Ludwig I.“ eröffnete, besuchten letzte Woche nur OB-Kandidat Joachim Wolbergs und zwei, drei Stadträte die Eröffnung in der Staatlichen Bibliothek. Dort wurde die Ausstellung „Überleben durch Kunst. Zwangsarbeit im Konzentrationslager Gusen für das Regensburger Messerschmittwerk“ gestartet, ein gleichnamiger Begleitband wurde vorgestellt.

Von der Redaktion ausgesucht

Sonstiges vom Tage: gestellter Pöbler, JU goes Obama/Piraten, EU-Diskussion und Termine

Selektion pro domo: Pressemitteilungen und Veranstaltungshinweise. Flüchtiger Pöbler: Fahndung erfolgreich Seit Juli hat die Polizei nach einem Mann gefahndet, der wegen Beleidigung zu 600 Euro oder 20 Tagen Knast verurteilt worden war. In Regensburg ging er ihnen ins Netz. JU lässt Wahlprogramm auf Facebook diskutieren Eine Mischung aus Obama-Wahlkampf 2008 und Piraten: Die Junge Union […]

Sonne, Zauneidechsen, Anfahrtschaos

Stadion soll 2015 fertig sein

Im Herbst soll das neue Jahnstadion bezugsfertig sein. Einzige Einschränkung: „Wenn alles gut läuft“, sagt Oberbürgermeister Hans Schaidinger bei einer Pressekonferenz. Aber immerhin könne man am heutigen Montag „zum ersten Mal seriös“ von Zeitpunkt des Baubeginns und vom mutmaßlichen Ende der Bauarbeiten sprechen.

Wohnungskrise: Stadt entdeckt altes Instrumentarium neu

Vorhandene Förderung soll Notstand auflösen

Mit neuer Rigorosität und entstaubten Instrumenten will die Stadtverwaltung gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum vorgehen: Die Quote für geförderte Wohnflächen soll von 15 auf 20 Prozent steigen und nicht mehr mit Ablösezahlungen umgangen werden können. Neue Maßnahmen soll es nicht geben: Die bisher existierenden Programme seien ausreichend, nur nicht bekannt genug, sagt Oberbürgermeister Hans Schaidinger.

Seltsamer "Affront zum Volkstrauertag"

Die Tageszeitung und der städtische Wanderkranz

Es ist selten, dass es Grabschmuck zu größeren Schlagzeilen bringt. In Regensburg ist aber manchmal alles etwas anders. Denn hier hat sich ein städtischer Ehrenkranz auf abenteuerliche Wanderschaft begeben und es nun sogar in die Mittelbayerische Zeitung geschafft. Der Kranz liegt nun am Denkmal für sowjetische Zwangsarbeiter.

 
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