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Dass die Bundeswehr bei der Nachwuchssuche immer kreativer wird, ist bekannt. Immer seltener werden allerdings Protestaktionen gegen diese Nachwuchswerbung. Am Samstag an der Universität Regensburg war es mal wieder so weit.

Protest bei der HORIZON-Messe am Samstag: Jugendliche von den Falken entrollten Transparente und verteilten Flugblätter.

„Eine coole Berghütte der Bundeswehr ist extra und exklusiv für Euch reserviert – das klingt nach Party!“ Der Krieg ist hip, ein Abenteuer, Spannung, Spaß – diesen Eindruck kann man zumindest gewinnen, wenn man die Werbung nimmt, mit der die Jugendzeitschrift „Bravo“ Jugendliche in den letzten Monaten für ein „Adventure-Camp“ der Bundeswehr geködert hat. Nach Sardinien oder in die Alpen dürfen 16- bis 21jährige die Soldaten dann begleiten, um die eine oder andere „Challenge“ zu meistern. 215.000 Euro hat Bravo nach Angaben der Süddeutschen Zeitung für ein entsprechendes Werbevideo eingestrichen, in dem nach „Berg- oder Beach-Typen“ gesucht wird.

„Wer will schon von Mördern lernen?“

Bei ihrer Suche nach Nachwuchs wird die Bundeswehr immer kreativer. Nicht erst, aber besonders seit dem Wegfall der Wehrpflicht wird verschärft rekrutiert. Knapp 10.000 Menschen hat die Bundeswehr im vergangen Jahr eingestellt und damit es auch in Zukunft so bleibt, wird das potentielle Kanonenfutter auf allen Ebenen und allen Altersschichten angesprochen. Mit Vorträgen an Arbeitsämtern, durch Jugendoffiziere im Sozialkundeunterricht an Schulen, mit Strategiespielen, wo man zwischen Verhandlungen und Atomschlag wählen darf, mit Camps für Kinder ab sechs Jahren und selbstverständlich auch an Universitäten. So auch vergangenen Samstag an der Universität Regensburg, wo sich die Studierenden und Schulabgänger bei der Bildungsmesse HORIZON über ihre Karrierechancen bei zukünftigen Arbeitgebern informieren konnten.

“Pflicht wird zur Chance”: Die Bundeswehr auf der Suche nach Berufssoldaten.

Mit einem recht großen Pavillon dabei: die Bundeswehr. Mit Zeitsoldaten und Jungendoffizieren konnte man dort über Auslandseinsätze und Verdienstmöglichkeiten plauschen oder auch in der bundeswehreigenen Jugendzeitschrift „Infopost“ schmökern, um mehr über den „Alltag mit Eurofighter-Flug-Manövern im Jagdgeschwader 73 Steinhoff“ zu erfahren, das Porträt einer jungen Ärztin in Uniform zu lesen oder „eine Reportage über das Studium in Uniform“. Am Samstag wurde diese Idylle allerdings gestört durch ein „Adventure-Camp“ der etwas anderen Art. Mit drei Streifenwagen musste die Polizei anrücken, um eine Protestaktion der Sozialistischen Jugend Deutschlands/ Die Falken zu unterbinden. Die Jugendlichen entrollten direkt vor dem Bundeswehrstand Transparente mit der Aufschrift: „Keinen Cent und keinen Mann für das deutsche Kriegsprogramm!“, „Gegen den kommenden deutschen Krieg!“ und „Wer will schon von Mördern lernen?“. Zureden von Bundeswehr und Polizei, die ihren Stand gleich gegenüber aufgebaut hatte, half nichts. Es mussten drei Einsatzwägen kommen, um die Protestierer „vom Gelände zu geleiten“. Mehreren von ihnen wurde eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch angedroht. Ein Hinweis, auf den einer der Abgeführten noch in den Raum rief: „Was ist schon der Bruch des Hausfriedens gegen den Bruch des Weltfriedens?“
Aktionstag im EBW

„Eine enkeltaugliche Zukunft gestalten“

„Regensburg neu gestalten“: Einen schönen Titel haben sich die Organisatoren eines Aktionstages am kommenden Samstag ausgedacht. Ab 10 Uhr präsentieren sich an diesem Tag 14 Regensburger Initiativen und Vereine in den Räumen des Evangelischen Bildungswerks der Öffentlichkeit – eine „ideale Gelegenheit für die Bürger, die Regensburger politische Landschaft jenseits der Parteien zu beschnüffeln“, meint Harald Klimenta von Attac Regensburg, einem der Organisatoren. Doch kann ein Tag diesem Anspruch auch nur annähernd gerecht werden? Ein kurzes Interview mit Harald Klimenta.

Mieterbund contra Stadtbau-Chef

„Stadtbau agiert wie eine Heuschrecke“

Heftige Vorwürfe des Mieterbunds wird sich die Stadtbau GmbH morgen anhören müssen. Dann ist eine Pressekonferenz zur Entmietung eines Stadtbau-Hauses anberaumt, das derzeit saniert wird. Die Mieten nach der Sanierung werden – folgt man den momentanen Vorstellungen der städtischen Tochter – nicht eben zur Preisdämpfung auf dem Wohnungsmarkt beitragen.

Sonstiges vom Tag: TH, NSU und Steinerne

Steinerne-Sanierung: Kein barrierrefreier Ersatz für Wöhrd-Rampe Wenn der Steg vom Oberen Wöhrd zur Steinernen Brücke saniert wird, müssen Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwägen weite Umwege in Kauf nehmen. Vortrag: Neonazistischer Terror Am Donnerstag beschäftigt sich der Journalist Robert Andreasch mit dem NSU, seinen Vorläufern und dem Verhalten der Sicherheitsbehörden. TH-Antrag: Gemeinsames Treffen der Hochschulen Im […]

„Zukunft der Arbeit“

Konfliktfeld: Lohndumping per Werkvertrag

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Über Werkverträge wird dieser Grundsatz von vielen Unternehmen umgangen. Wie eine Gewerkschaft das eindämmen soll? Das ist ein zentrales Thema bei einer aktuelle Fachkonferenz der IG Metall in Regensburg. Der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler spricht von einem „heftigen Konflikt“ darüber mit den Arbeitgebern und räumt außerdem ein: „Wir als Gewerkschaft stehen da im Moment noch etwas blank da.“

Prügelvorwürfe: Verfahren gegen Polizisten eingestellt

Hat ein Polizeibeamter auf einen Festgenommenen eingeschlagen? Der Fall machte im Mai Schlagzeilen. Nach längeren Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren nun eingestellt. Es gibt eine ausführliche Begründung. Nach längeren Ermittlungen wegen Körperverletzung im Amt und unterlassener Hilfeleistung hat die Regensburger Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen zwei Polizeibeamte am vergangenen Freitag eingestellt. Wie berichtet hatten sich […]

RVV schaltet auf stur

Steht das Semesterticket vor dem Aus?

Die Verhandlungspositionen sind festgefahren: Im Streit um das Semsterticket bewegen sich RVV und Hochschulen nicht wirklich aufeinander zu. In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben nun Vertreter von Uni und Hochschule auf den Nutzen des Semestertickets für die gesamte Region hingewiesen. Doch wenn es ums Geld geht scheint dieser Region das Ticket nur wenig wert zu sein.

Aus dem Kulturausschuss

„Haus der Musik“: Ein Fass ohne Boden?

Das „Haus der Musik“ ist der größte Investitionsposten im Kulturbereich bis zum Jahr 2016. Von anfänglich knapp zehn sind die Kosten zwischenzeitlich auf 16,5 Millionen Euro geklettert. Die Frage weshalb über den Kulturetat Versorgungsleitungen für eine bereits verkaufte städtische Immobilie finanziert werden, blieb am Dienstag unbeantwortet.

Donauanlieger zeigen Westtrasse

So sieht das Brückenmonstrum aus

Ein Modell der Westtrasse durften die Donauanlieger auf Geheiß des Oberbürgermeisters nicht aufstellen. Jetzt haben sie ein Büro mit 3-D-Animationen beauftragt, die seit heute in einer 32seitigen Broschüre unters Volk gebracht werden. Zufall, Schicksal oder Absicht? Just am gleichen Tag, an dem Oberbürgermeister Hans Schaidinger zusammen mit Landrat Herbert Mirbeth Verkehrs- und Brückenpläne im Rathaus […]

Nur die Brücken stören die Eintracht

Ungewohnt einig, fast schon unpolitisch mutet die Pressekonferenz der Lenkungsgruppe “Verkehrsuntersuchung Großraum Regensburg” an. Landrat, Oberbürgermeister und Freistaat-Vertreten loben sich gegenseitig für die gedeihliche Zusammenarbeit. Die einzigen Zankäpfel sind und bleiben die Donauquerungen links und rechts der Pfaffensteiner Brücke.

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