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Shockheaded Peter am Theater Regensburg

Das Eigenleben der lieben Kleinen…

Kinder sind nicht immer wohlgeraten. So auch in Shockheaded Peter – der Geschichte vom Struwwelpeter. Die Junk-Opera von Phelim Mcdermott, Julian Crouch und Martyn Jacques feierte am Freitag im Regensburger Velodrom Premiere.

Kinder sind der Anfang vom Ende, zumindest aus Erwachsenenperspektive… Foto: Jochen Quast

Erziehung. So ein schwieriges Thema. Eltern erfahren heute aus Youtube-Videos, wen ihre Kinder mal wieder drangsaliert haben und der öffentliche Diskurs schwankt zwischen totaler Förderung und totaler Vernachlässigung – die Medien kennen da selten Zwischentöne. Dass man in der Erziehung eigentlich nur alles falsch machen kann ist dann auch der Tenor von Shockheaded Peter in der Inszenierung von Constanze Kreusch. Die Geschichten aus dem Struwwelpeter, die heute wohl niemand mehr im Kindergarten vorgelesen bekommt, werden eingerahmt von einem Theaterdirektor (ein Feuerwerk: Gunnar Blume), der mal als Showmaster, mal als Zirkusdirektor daherkommt und der die einzelnen Episoden thematisch einordnet und in aktuelle Diskurse überführt. So erleben wir Mutter und Vater (Silke Heise und der sehr amüsante Gerhard Hermann), wie sie im Live-TV erst ihren Kinderwunsch ausdrücken, um dann vor laufenden Kameras auch gleich zur Tat schreiten – leider erfolglos. Glücklicherweise bringt ihnen der Klapperstorch dann ein Kind, das leider nicht so reinlich und gut erzogen ist, wie sie es sich wünschen. Jaja, die lieben Kleinen haben ein Eigenleben. Na sowas aber auch. Dass das Ende der Welt nahe sei, wenn die Kinder aufmucken, das wussten sie schon vor 4.000 Jahren. Da ist es nur passend, wenn die Kinderchen (gespielt von Michael Lämmermann, Sophie Sörensen, Jakob Keller, Felix Steinhardt und Pina Kühr) ihren Eltern erstmal die Offenbarung des Johannes entgegenschleudern – damit die auch wissen, was sie erwartet. Kinder sind der Anfang vom Ende, zumindest aus der Erwachsenenperspektive.

Berührend ist das nicht…

Wie das die Kinder sehen, wird man in Shockheaded Peter nicht erfahren, hier bleibt die Geschichte seltsam stumm. Trotz fantastischer Band (an der singenden Säge beispielhaft erwähnt: Hans Attenberger), technisch aufwändiger Bühne und punkigen Kostümen (Petra Wilkes) blieb der Abend doch irgendwie fad. Zwar hören und sehen wir, wie wir Erwachsenen das Leben mit Kindern erleben und erkennen uns darin teilweise wieder. Wir werden vom Theaterdirektor milde beschimpft und sehen die Kinder in den Geschichten gleich dutzendweise einen skurrilen Tod sterben, wie im Struwwelpeter vorgeschrieben. Dennoch: Berührend ist das nicht. So nimmt man aus diesem Abend vor allem die Energie des neuen Ensembles mit und freut sich auf das, was uns in der Zukunft an diesem Haus noch erwartet. Der große Wurf war Shockheaded Peter nicht. Aber zum Abonnenten ärgern reichte es allemal.
Tumulte im Runtingersaal

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„Ich bin begeistert. In einer Dreiviertelstunde beginnt eine Champions-League-Spiel und ich konstatiere doch eine sehr, sehr zahlreiche Besucherschaft“. Freudig gestimmt begrüßt Heinrich Wanderwitz etwa 70 Zuhörer, die letzten Mittwoch der Einladung des „Historischen Vereins“ (HV) in den Runtigersaal gefolgt sind. Der programmatische Titel des Vortrags lautet „Über Napoleon kann man streiten.“ Und tatsächlich: Im Laufe des Abends entbrennt ein Streit, der sich gewaschen hat.

Kirchenrechtler: "Es geht nur ums Geld."

Kirchensteuer-Dekret der Bischofskonferenz: „Weniger wert als Klopapier“

Was für ein Zufall: Wenige Tage, bevor das Bundesverwaltungsgericht die Frage entscheidet, ob man katholisch bleiben kann, ohne Kirchensteuer zu zahlen, hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Dekret erlassen, das Gläubigen mit Konsequenzen bis hin zur Verweigerung des Begräbnisses droht. Ein Kirchenrechtler sagt nun: „Das Papier hat keinen Rechtscharakter. Es ist inhaltlicher Murks und weniger wert als Klopapier.“

Theaterfest mit dem neuen Intendanten

Ein Kessel Buntes für die Provinz

Jens Neundorff von Enzberg hat in der Vergangenheit subtil betont, dass er Regensburg und sein Stadttheater für eher provinziell hält. Da man aber offenbar verkrustete Strukturen nur nach und nach aufbrechen kann, war das gestrige Theaterfest eine Mischung aus Altbewährtem und Unkonventionellem.

"Durcheinander, übertrieben, falsch"

Wissenschaftler kritisiert Schieders „Kampfansage“ gegen Crystal Meth

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Eine Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder zur Droge Crystal Meth klingt erschreckend. Ein Wissenschaftler des Centre for Drug Research (CDR), widerspricht nun heftig, moniert Fehler und mahnt zur Versachlichung. Peinlich für Schieder: Sie beruft sich just auf eine Studie des CDR.

Flüchtlinge marschieren nach Berlin

Den Protest in die Hauptstadt tragen

„Geht doch was arbeiten!“, brüllt eine Mann in der Würzburger Innenstadt rund 300 Demonstrantinnen (Polizeiangaben: 180) hinterher. So viele streikende Flüchtlinge sowie Unterstützerinnen und Unterstützer trafen sich vergangenen Samstagnachmittag zur Auftaktveranstaltung des Refugee Protest March: Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben sich die Flüchtlinge auf den Weg nach Berlin gemacht. In vier Wochen wollen sie in der Hauptstadt sein. Und dass Flüchtlinge in Deutschland nicht arbeiten dürfen und unter anderem auch dafür auf die Straße gehen, weiß der Zwischenrufen wahrscheinlich nicht. Vielleicht ist es ihm auch egal.

DSDS und SPD casten in Regensburg

Wer wird der Superkandidat?

Deutschland sucht den Superstar, die SPD den Super-Kandidaten. Beide Castings finden am 5. September in Regensburg bzw. ganz in der Nähe (Obertraubling) statt. Beide versprechen eine bundesweite Karriere, das eine auf der Showbühne, das andere auf dem politischen Parkett. Der Unterschied: Bei DSDS ziehen die Jury-Mitglieder von Ort zu Ort, um sich immer wieder neue mehr oder weniger viel versprechende Kandidaten anzuschauen, bei der SPD gehen die Kandidaten auf Tour, um sich einer immer neuen „Jury“ aus SPD-Mitgliedern vorzustellen.

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