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Manch vermeintliche Überraschung in einem Adventskalender entpuppt sich beim ersten Probieren als unspektakulär, langweilig, fade. Auf jeden Fall nicht mehr als das Übliche. Manchmal ist die Schokolade schon ein wenig zerbröselt, zerdrückt, vielleicht unter großer Hitze ein wenig angeschmolzen. Heute: Benedikt Suttner (ödp) und Dr. Ewa Schwierskott-Matheson (Grüne).

Benedikt Suttner, genannt El Sutt

suttnerDer Weg von Benedikt Suttner in den Regensburger Stadtrat war ein Spaziergang. Genauer gesagt waren es sogar mehrere Spaziergänge. Vor einigen Jahren, als Fürstin Gloria ihr Schloss zum Hotel umbauen lassen wollte, um ob der horrenden Ausgaben zur Pflege ihres Besitzes nicht irgendwann am Hungertuch nagen zu müssen, damals, als Generalkonservator Egon Greipl kein denkmalpflegerisches Veto dagegen einlegte und auch die Stadtratsmehrheit das fürstliche Ansinnen ohne viel Federlesens befürwortete, allem Verlust von Bäumen und Zerstörung von historischer Substanz zum Trotz, organisierte Suttner Protest-Spaziergänge durch die Allee. Diese wollte er freilich streng getrennt sehen von seinem parteipolitischem Engagement für die ödp – zu seiner Bekanntheit dürften sie aber doch ein Stück weit beigetragen und ihm einen Teil der Stimmen beschert haben, die es Suttner im Januar 2009 ermöglichten, in den Stadtrat nachzurücken. Dort war es mit dem Spaziergang allerdings schnell vorbei. Als jüngstes Mitglied des Gremiums agiert Suttner außerordentlich defensiv. Doch obwohl er streng auf Etikette und Höflichkeit achtet, niemandem auf die Zehen treten will und seine Wortmeldungen mit derart vielen Einschränkungen, Relativierungen und Beschwichtigungen versieht, dass sie von Kennern und Liebhabern als „Stadtrats-Poesie“ bezeichnet werden, setzt es regelmäßig Prügel von der Bürgermeister-Bank. Angesichts seiner Nachfragen verglich Bürgermeister Gerhard Weber (CSU) Suttners Methoden mit denen von „Stasi und Gestapo“. SPD-Pendant Joachim Wolbergs schleuderte Suttner schon entgegen, ob er jetzt vielleicht noch die Farbe seiner Unterhose wissen wolle. So viel Informationsfreiheit verlangt Suttner selbstverständlich nicht. Auch wenn ihm dieses Thema ein Anliegen ist. Seien es Gutachten zu Brückenplänen, Kopien der Stadtratsprotokolle für die Fraktionen oder mehr Transparenz bei den städtischen Töchtern – für Suttner sind das Leib- und Magenthemen. Und es ist unter anderem ihm zu verdanken, dass der Stadtrat zwischenzeitlich ein Papier mit dem sperrigen Titel „Informationsfreiheitssatzung“ verabschiedet hat. Prügel setzt es auch von den Jahn- und Baseball-Fans. Die ödp ist bekanntermaßen gegen das neue Stadion, Suttner kritisierte die kostenlosen Ehrenkarten für Stadträte und Bürgermeister zur Baseball-WM. So wird man schnell zum Hassobjekt in den Fan-Foren, aber auch von SPD-Fraktionschef Norbert Hartl. Der hielt Suttner wegen seiner Ehrenkarten-Kritik „dümmliche Vergleiche“ vor und gab ihm schließlich den liebenswerten Spitznamen „El Sutt“. Dieser El Sutt ist allerdings konsequent: Kostenlose Eintrittskarten nimmt er ebensowenig an wie Freigetränke-Marken für Dult und Christkindlmarkt. Auch bei der kostenlosen Einladung der REWAG zu den Schlossfestspielen nebst Häppchen und Getränken bleibt Suttner fern. Ein kleiner Erfolg, den Suttner sich ans Revers heften darf, führt zurück zu den Spaziergängen im Schlosspark, zur Rettung von Bäumen, genauer gesagt: eines Baums. Der von ihm unterstützte Protest gegen die Abholzung der Malteser-Kastanie im Stadtwesten, erweichte das Herz des Eigentümers. Der ließ den Baum stehen und anschließend wollte es fast der komplette Stadtrat gewesen sein, der diese Baumrettung zu verantworten hatte. Zwischenzeitlich hat Suttner sich ein wenig von seinen Fraktionskollegen Eberhard Dünninger und Joachim Graf emanzipiert. Bei der letzten Haushaltsrede ließen die beiden ihm schon mal den Vortritt. Und wer weiß – sollte es die ödp bei der nächsten Wahl erneut in den Stadtrat schaffen, bringt er es vielleicht zum Fraktionschef. Dann mit etwas weniger Poesie und mehr Angriffslust.

Dr. Ewa Schwierskott-Matheson: Charmant verschwiegen

schwierskottDr. Ewa Schwierskott-Matheson ist eine charmante Person. Als sie noch Vorsitzende des Ausländerbeirats war, lieferte sie sich mit Bürgermeister Gerhard Weber regelmäßig Streitereien und Debatten. Doch trotz heftiger gegenseitiger Vorwürfe und Kritik schien es beiden immer ein Anliegen zu sein, zu betonen, wie sympathisch man im Grunde doch das jeweilige Gegenüber finde. Seit Schwierskott-Matheson aber 2008 für die Grünen in den Stadtrat gewählt wurde, hört man von ihr nichts mehr. Weder Charmantes noch Kritisches. Und manche ihrer spärlichen Wortmeldungen zeugt eher davon, dass die Zeit fehlte, um die Sitzungsunterlagen durchzulesen. Kein Einzelphänomen. Die Wortführer in ihrer Fraktion sind andere. Und ebenso wie bei Grünen-Stadtrat Wolfgang Mache hat man auch bei ihr den Eindruck, nur schweigendes Unterstützungskommando für das Wortführer-Triumvirat Jürgen Mistol, Margit Kunc und Jürgen Huber zu sein. Auf dem Kieker scheint der eine oder andere Stadtrat Schwierskott-Matheson dennoch zu haben. Margot Neuner und Norbert Hartl (beide SPD) beschwerten sich in der Vergangenheit bei der Mittelbayerischen Zeitung darüber, dass Schwierskott-Matheson sich zu Unrecht in eine Anwesenheitsliste eingetragen habe, um die bemerkenswerte Summe von 30 Euro Sitzungsgeld abzuzocken. Auch für den angeblichen „Abrechnungsskandal“, der sich schließlich als Posse entpuppte, und in dessen Zuge auch Schwierskott-Mathesons Name in den Medien auftauchte, zeichnet der SPD-Fraktionschef verantwortlich. Bei ihm scheint der Charme der selbständigen Unternehmerin nicht zu ziehen.
Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 11: Traatschi von Klatschow

Nicht jede Süßigkeit in einem Adventskalender ist bei allen gleich beliebt. In einem Jahr kann es sein, dass alle Freunde und Bekannten sich für Negerküsse begeistern, im anderen ist plötzlich derjenige mit den Negerküssen ein Außenseiter, ein Spinner gar, mit dem man doch nie etwas zu tun haben wollte. Heute: Dr. Gero Kollmer (CSB).

In eigener Sache: Redaktions-Urlaub

Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben es vielleicht schon geahnt: Die Redaktion geht bis Anfang Januar in ihren wohlverdienten Jahresurlaub. Bis zum 24. Dezember werden noch sämtliche Türchen in unserem Adventskalender geöffnet, damit Sie ihre Stadträtinnen und Stadträte auch komplett kennenlernen. Ansonsten werden wir uns allenfalls sporadisch zu Wort melden. Wir bedanken uns bei allen […]

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 10: Enttäuschte Erwartungen

Advent – das ist die Zeit der Erwartung. Auf die Ankunft des Herrn, wie es gemeinhin heißt. Mancher Herr oder manche Dame im Stadtrat hätte sich sicher auch von seiner politischen Zukunft vieles erwartet. Die Stadt und nebenbei sich selbst voranzubringen zum Beispiel. Vielleicht hätte man sich aber auch vom einen oder anderem Stadtrat etwas, vor allem etwas mehr erwartet. Heute im Adventskalender: Petra Betz (CSU) und Dr. Jürgen Pätz (FDP).

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Stadtrats-Adventskalender, Folge 9

Das Adventskalenderwesen hat in den letzten Jahren einen echten Aufschwung erfahren. Nicht mehr nur Schokolade oder Bildchen verbergen sich hinter den 24 Türen; das ist für die heutige Zeit ja viel zu berechenbar. Tee, Sinnlosigkeiten wie Krawattennadeln oder Serviettenringe, Comicfiguren oder Schlüsselanhänger verbergen sich vor allem in zahlreichen selbstgemachten Adventskalendern und sollen die Beglückten in Verzückung versetzen. Verzückung versprechen wir beim Stadtrats-Adventskalender von Regensburg Digital nicht; auch die Überraschung hält sich angesichts eines übersichtlichen Pools an 51 möglichen Personen in Grenzen. Doch der genaue Zeitpunkt des Auftretens bleibt Redaktionsgeheimnis. Heute im Portfolio: Josef Zimmermann, CSU, und Margot Neuner, SPD.

Advent, Advent

Stadtrats-Adventskalender, Folge 7

Der Begriff “Advent” bezeichnet nicht nur die Vorweihnachtszeit. Auch ein US-amerikanischer Private-Equity-Fond trägt diesen Namen. Aktuell plant Advent die Übernahme des Kosmetik-Riesen Douglas. Unternehmen wie dieses gelten ja zumindest in kapitalismuskritischen Kreisen gerne als “Heuschrecken”. Als biblische Plage wird der Stadtrats-Adventskalender hoffentlich nicht wahrgenommen. Aber Kosmetik gibt’s auch nicht wirklich. Deshalb gibt es heute in der Rubrik “Stadträte ungeschminkt”: Thomas Burger und Eberhard Dünninger.

FilmRISS: Kritik zu „Oh Boy“

Nur eine Tasse Kaffee

Im Großstadt-Film „Oh Boy” wandelt ein grandioser Tom Schilling durch die schwarz-weiß-grauen Straßen Berlins. Ein sympathischer Streifen, in dem es dankenswerterweise einmal nicht um Leben und Tod geht, sondern lediglich um eine Tasse Kaffee.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 6

Nicht über jede Süßigkeit im Adventskalender freut man sich gleichermaßen. Die eine mag ein schneller Haps sein, kaum der Rede wert und schnell verdaut. Die andere ist aus vielen Zutaten gemacht, geschmacklich fein oder zumindest ungewöhnlich, doch schwer im Magen liegend. Heute: Elisabeth Christoph (SPD) und Herbert Schlegl (CSU).

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 5

4.100.000 Google-Treffer werden angezeigt, wenn man die Begriffe “Adventskalender Gewinnspiel” eingibt. Die meisten Teilnehmer gehen leer aus, dafür haben die Anbieter die Namen und andere persönliche Daten eingeheimst. Hier läuft es etwas anders: Die Namen der Teilnehmer sind schon vorher bekannt, und zu gewinnen gibt es nichts – außer der Ehre, hinter einem Türchen vom […]

Vorschlag offenbart Differenzen in der Koalition

Bezahlbarer Wohnraum: Verwaltung fordert höhere Auflagen für Bauherren

Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, will die Verwaltung die Auflagen für Investoren verschärfen. Die Debatte im Stadtrat offenbart: Gerade jene, die vorgeben, in punkto Wohnraumförderung alles und das auch noch besser zu wissen, scheinen sich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigt zu haben.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 4

Dieses Jahr haben ja alle Angst vor mit Öl verunreinigten Adventskalendern. Angeblich kommt er aus der Farbe, mit der die Pappe bedruckt ist. So ein Glück, dass Regensburg Digital völlig papierfrei auskommt! So muss sich auch niemand vor verunreinigten Leckerlis fürchten und kann unseren Stadtrats-Adventskalender völlig unbeschwert und bedenkenlos genießen. Hinter dem heutigen Türchen warten Dr. Wolfgang Mache und Peter Welnhofer.

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Stadtrats-Adventskalender, Folge 1

Beate Uhse hat einen, Autobild, die Bundesliga und Takko auch: einen Adventskalender. Da darf Regensburg Digital nicht fehlen! Bis Weihnachten öffnen wir jeden Tag ein Türchen und präsentieren bis zum großen Finale am 24. Dezember in heiter-ironischem, Ton, aber immer liebevoll und hoffentlich angemessen festlich zwei bis drei Stadtratsmitglieder. Die erste (etwas verspätete) Folge: Günther […]

Toni Deboni: Krimis für die Westentasche

Seit 2009 hat Regensburg einen neuen, heimlichen Krimi-Helden: Toni Deboni – ein obercooler Motorradfahrer, der Sprüche klopft und den Frauen nachstellt, ein Bier trinkender und fluchender Grobian mit Sinn für soziale Gerechtigkeit. Zunächst als Hauptkommissar in Zürich, löst Toni Deboni schon bald seine Fälle als privater Ermittler in Regensburg. Fünf spannende Bände sind inzwischen erschienen, […]

Umfrage zum Semesterticket beendet

Studenten stimmen für teureres Solidarmodell

Die Studenten haben abgestimmt: Das Semesterticket soll erhalten bleiben, am liebsten ist über 70 Prozent ein Solidarticket für 72 Euro. Das Opt-in-Modell, das als Kompromiss aus Verhandlungen zwischen Studenten, Stadt, Landkreis und RVV hervorgegangen ist, lehnen sie mehrheitlich ab. Ob die Variante eines Solidartickets zu diesem Preis machbar ist, ist noch unklar. Für das Studentenwerk würde das möglicherweise ein unkalkulierbares Risiko bedeuten.

Nebeneffekte des Geldwäschegesetzes

Vom Immobilienmakler zum „IM Makler“

Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss damit rechnen, dass sein Name beim Bundeskriminalamt landen könnte: als Geldwäscher oder Terrorverdächtiger. In Bayern haben Immobilienmakler kürzlich Post vom Innenministerium bekommen. Das im vergangenen Jahr verschärfte Geldwäschegesetz verpflichtet sie unter Androhung hoher Geldstrafen zum Anlegen von Dossiers und Verdachtsmeldungen an das BKA. Der unklar definierte Spitzelauftrag gilt für viele Branchen.

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