Kurz nach ihrem 88. Geburtstag kommt Christa Meves nach Donaustauf. In konservativen und nach rechts offenen Kreisen ist die Psychagogin fast so etwas wie ein Popstar.
Auch bei Burschenschaften ein gern gesehener Gast: Christa Meves.
„Die Frau hat von ihrer biologischen Aufgabe her ein natürliches Bedürfnis nach Unterwerfung, der Mann nach Eroberung und Beherrschung.“ Christa Meves
In den 70er Jahren referierte sie noch für die „Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung” des Hamburger Neonazis Jürgen Rieger. Von der „Nationalzeitung“ des kürzlich verstorbenen Rechtsextremisten Gerhard Frey ließ sie sich interviewen und für Publikationen der Republikaner schrieb sie selbst.
Heute, gerade 88 geworden, scheint sie ein bisschen altersmilde geworden zu sein und spricht, auf Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung, im Pfarrheim in Donaustauf: die „Psychagogin“ Christa Meves.
„Homosexualität und andere Formen des Perversen“
„SOS – Die Familie retten, heißt Europa bewahren“, ist der Vortrag übertitelt, mit dem Meves – in erzkatholischen und nach rechts offenen Kreisen fast so etwas wie ein Popstar – seit einigen Jahren „auf Tour“ geht und mit dem sie auch in Donaustauf das Publikum begeistern will.
Meves sehe „den Fortbestand von Familien in Gefahr“ und wolle „Wege für eine glückliche Zukunft“ aufzeigen, heißt es in der Veranstaltungsankündigung der Mittelbayerischen Zeitung, in der auch von „wissenschaftlicher Argumentation“ die Rede ist.
Wer sich den unter anderem auf Youtube veröffentlichten Vortrag anhört, sieht sich mit einer 45minütigen Predigt konfrontiert, in der unter anderem von „Homosexualität und allen anderen Formen des Perversen“ die Rede ist, vom „sozialistischen Liberalismus“, durch den unsere Medien „unterwandert“ seien und in dem statistische Daten und Bibelzitate wild durcheinander geworfen und zu einem vermeintlich logischem Brei vermengt werden.
„Von der Wissenschaft nicht ernst genommen“
Der Erziehungswissenschaftler Michael Brumlik bescheinigt Meves in einem Gastbeitrag für die „Welt“, dass sie „von wissenschaftlichen Erziehungsberatern so wenig ernst genommen“ werde „wie von der akademischen Psychologie“. Sie habe die Grenze von einer „engagierten, konservativen Lebensberatung in Richtung hetzerischer Weltanschauungstraktätchen überschritten“, schreibt Brumlik über ein Meves-Buch aus dem Jahr 2001.
Die Autoren des Standardwerks „Rosa Winkel, rosa Listen. Homosexuelle und ‘Gesundes Volksempfinden’ von Auschwitz bis heute“ bezeichnen Meves als „Deutschlands führende Homophobe“. Wen wundert es da, dass Meves-Texte in der Vergangenheit auch auf dem Hetzportal kreuz.net erschienen sind und heute ab und an auch bei den Piusbrüdern Verwendung finden.
Enge Freundin von Fürstin Gloria
Gründe, der Publizistin kritisch gegenüberzustehen scheinen aber weder die Katholische Erwachsenenbildung noch die Mittelbayerische Zeitung zu sehen, die pflichtschuldig eine wohlwollende Ankündigung nebst Foto veröffentlicht. Warum auch.
Mit über 100 Veröffentlichungen darf man Meves getrost als Bestsellerautorin bezeichnen. Sie zählt – ob ihrer Hingabe zum fundamentalistischen „Lebensschutz“ – zu den Freundinnen von Fürstin Gloria. Meves’ Vita schmücken zahlreiche Auszeichnungen. Darunter auch ein Preis der „Stiftung für Abendländische Besinnung“, gegründet von einem Schweizer Nationalsozialisten und Apartheids-Befürworter. Eine weitere Auszeichnung: der Gregorius-Orden von Papst Benedikt XVI..
„Männer, die Kleinkinder waschen, reinigen und wickeln müssen, können der Versuchung, sich an den wehrlosen Kindern zu vergreifen, sie zu penetrieren, seltener widerstehen.“ Christa Meves
Störungsfrei ging die Nominierung der Stadtratskandidaten der SPD am Sonntag über die Bühne. Lediglich zwei Delegierte verweigerten dem einen oder anderem Kandidaten die Zustimmung.
Ein Blick ins Sonderprogramm der diesjährigen Kurzfilmwoche: Mariam Mana hat für die 19. Auflage des Regensburger Festivals einige afghanische Filme unter dem Leitmotiv „Cinema Mi Amor“ zusammengefasst. Persönlich kann die Kulturmanagerin ihre Auswahl nicht erläutern.
In seiner letzten Sitzung hat der Beschwerdeausschuss des Deutschen Presserats eine Rüge gegen die Mittelbayerische Zeitung ausgesprochen. Der inkriminierte Artikel ist nach wie vor unverändert im Internet abrufbar.
Dieses Jahr findet bereits zum 19. Mal die Regensburger Kurzfilmwoche statt – immerhin das größte und bedeutungsvollste Festival seiner Art in ganz Süddeutschland. Mit welchen Problemen Festivalleiterin Insa Wiese, und ihr Team zu kämpfen haben, erzählt sie im Interview mit David Liese.
Genossenschaftliches Bauen führt in Regensburg noch ein Mauerblümchendasein. Das wurde bei einem Pressegespräch im Vorfeld des „Zweiten Regensburger Wohnprojekttages“ am vergangenen Wochenende deutlich.
Sympathisch, nah an Regensburg, ein bisschen chaotisch: Am Mittwoch fiel mit Friede, Freude, Eierkuchen der Startschuss für die 19. Regensburger Kurzfilmwoche.
„Abgekartetes Spiel“. „Undemokratisch“. „Gemein.“ Woran denkt der politisch interessierte Mensch, wenn er solche Aussagen hört? Genau: An die Regensburger CSU. Die hat wieder einmal eine Ortsvereinswahl hinter sich gebracht.Die SPD hat noch eine Wahl vor sich. Zumindest rein formal.
Edlham/Brake. Ein Lebensmittelskandal folgt dem nächsten: Nach Pferdefleisch in Fertiggerichten und falsch deklarierten Bio-Eiern haben Futtermittelhersteller nun Mais verarbeitet, der mit dem krebserregenden Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 verseucht war. Der Schimmelpilz kam mit einer Schiffsladung Mais von Serbien nach Deutschland und war über einen Hamburger Importeur an den niedersächsischen Hafen Brake geliefert worden. Davon gelangten 10.000 […]
Ein kurdischer Geschäftsmann will die mutmaßliche Mörderin Beate Zschäpe mehrfach in seinem Imbiss gesehen haben. Die Bundesanwaltschaft will die seit langem bekannten Hinweise nicht bewerten. Die Untersuchungsausschüsse in Bundes- und Landtag erfuhren davon erst vergangene Woche.
Hier die bösen Anlagebetrüger, dort die mutigen Aufklärer? Seit der Razzia gegen die S&K-Gruppe, die auch Ausläufer in Regensburg hatte, feiert sich ein Finanzportal namens „GoMoPa“ fast täglich selbst. Doch den selbsternannten Aufklärern scheint es weniger um das Geld der Anleger als um das eigene Bankkonto zu gehen.
Bei einer großangelegten Razzia gegen Rockerclubs am Mittwoch stellte die Polizei insgesamt 86 Schusswaffen und mehrere Kilogramm Marihuana sicher. Ein Erfolg?
Elly Maldaque war das erste Nazi-Opfer in Regensburg? Ein kürzlich erschienenes Buch räumt mit dieser Legende auf und zeichnet ein vergessenes Stück Regensburger Stadtgeschichte nach.
Er sollte eine neue Phase der Flüchtlingsproteste einläuten: Der „Refugee Struggle Congress“ in München. 300 Menschen kamen zu dieser Zusammenkunft der „Nichtbürger“.
Paul Thomas Anderson zeichnet in „The Master“ das verstörende Bild einer in den 50ern aufkommenden amerikanischen Sekte. Parallelen zu L. Ron Hubbard und Scientology sind möglich, aber nicht zwingend.
Sie ist nicht rothaarig und sie rennt auch nicht. Bei der Uraufführung der Oper „Lola rennt“ dreht sich die Welt um Lola, während sie in drei Runden versucht, ihrem Freund Manni das Leben zu retten.
Die Bäume sind weg, aber der Streit noch nicht vorbei: Die Arbeitsgemeinschaft „Fest im Fluss“ hat laut eigener Aussage eine „hochbrisante Nachinformation“ zur mittlerweile abgeschlossenen Baumfällaktion an der Schillerwiese. In einer Pressemitteilung zweifeln sie ein Gutachten des Ingenieurbüros „Baugrund Dresden“ an, das die Baumfällungen des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) rechtfertigt. Grüne und ÖDP hätten gerne einen „Runden Tisch“ ins Leben gerufen, um über Fragen des Hochwasserschutzes (Antrag der Grünen) und über Baumfällungen im Stadtgebiet (Antrag der ÖDP) zu diskutieren. Die schwarz-rote Stadtratsmehrheit erteilte diesen Ansinnen am Mittwoch im Planungsausschuss jedoch eine Absage.
Zur 19. Auflage gibt es bei der Kurzfilmwoche wieder ein internationales Programm. Manch internationale Gast scheitert aber an den deutschen Einreisebestimmungen.