SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
„Pro Regensburg“

Rassisten-Treff in Regenstauf

Unter dem Deckmäntelchen der Islamkritik sammeln sich unter dem Dach der „Pro-Bewegung“ Rassisten, Volksverhetzer und Neonazis. Am 31. Oktober soll nun in Regenstauf die Gruppe „Pro Regensburg“ gegründet werden. Das Bündnis „Kein Platz für Nazis“ hat das Restaurant, in dem sich die Rechtsextremen treffen wollen, aufgefordert, den Termin abzusagen. UPDATE: Wirtin erteilt Pro Regensburg Hausverbot (zum Artikel)

Tiraden über das “stinkfaule Volk” der Griechen”, die “alles verfressen und versaufen”. Der Regenstaufer Pro-Aktivist Manfred Fischer.

Wer ein paar rassistische Sprüche über das „stinkfaule Volk“ der Griechen hören will, die „alles versaufen und verfressen“, der sollte sich am 31. Oktober ins Restaurant Valentinsbad nach Regenstauf begeben. Dort soll laut einer Pressemitteilung des Bündnisses „Kein Platz für Nazis“ – „Pro Regensburg“ gegründet werden. Bei „Pro Regensburg“ dürfte es sich um eine lokale Untergruppe der „Pro Deutschland“-Bewegung handeln, einer neueren Erscheinungsform der extremen Rechten. Unter dem Deckmantel der „Islamkritik“ verbreitet diese Pro-Bewegung – ähnlich wie die rassistische Partei „Die Freiheit“ – Nationalismus und Rassismus. Das Oberverwaltungsgericht Münster bescheinigte den Rechtspopulisten der Pro-Bewegung 2009 „mit pauschalisierenden, plakativen Äußerungen (…) Ausländer wegen ihrer Abstammung und/ oder Religionszugehörigkeit als kriminell sowie nicht integrierbar (…)“ darzustellen.

Hetzen, prügeln, abzocken

Die erste Pro-Vereinigung formierte sich 1996 in Köln. Hier ist Markus Wiener ein führender Kopf. Wiener stammt aus Wörth an der Donau, war in Regensburg Aktivist bei der extrem rechten Prager Burschenschaft Teutonia und ist Bruder von Willi Wiener, ehemals NPD-Chef in Regensburg und der Oberpfalz. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Pro Köln wegen Betrugsverdacht. Die Rechtspopulisten sitzen dort im Stadtrat und sollen in den letzten Jahren unberechtigt Sitzungsgelder im sechsstelligen Bereich abgezockt haben. In Regenstauf lebt der Generalsekretär von „Pro Bayern“ Manfred Fischer. Von ihm stammt auch obige Tirade auf die „stinkfaulen Griechen“. Fischer ist neben seinem Engagement bei Pro Bayern auch Vorsitzender des Gebietsverbandes Süd des Vereins „Bündnis für Freiheit und Demokratie“ und gleichzeitig dessen Geschäftsführer. Dieser Verein versucht extrem rechte Parteien und Vereine in Deutschland zu vereinigen. Im April 2011 fand unter Fischers Ägide ein Treffen von „Pro Bayern“ in Rechberg im Landkreis Regensburg statt. Mit dabei: Benjamin Boss, Aktivist der neonazistischen Kameradschaft „Nationaler Widerstand Amberg“, die bereits mehrfach durch gewalttätige Übergriffe von sich reden machte und der vorbestrafte Volksverhetzer Gert Sudholt.

Kopfgeld auf Asylbewerberin

Der Vorsitzende von „PRO Bayern”, Rüdiger Schrembs, saß früher im Vorstand der bayrischen NPD. Zusätzlich war er in der extrem rechten Organisation „Deutsche Liga für Volk und Heimat” organisiert. Diese hat in den 90er Jahren ein Kopfgeld auf eine von Abschiebung bedrohte und untergetauchte Frau ausgesetzt. Schrembs hat sich der „Sicherung der biologischen Existenz des deutschen Volkes“ verschrieben und weiß entsprechend, „wer nicht nach Bayern passt: der Nichteuropäer! Der Orientale, der Türke, Kurde, Araber, Afrikaner!“

„Veranstaltung absagen“

Das Regensburger Bündnis „Kein Platz für Nazis“ hat die Betreiber des Restaurants Valentinsbad nun aufgefordert, auf die Veranstaltung am 31. Oktober abzusagen und sich damit den 130 Gastronominnen und Gastronomen anzuschließen, die die Erklärung der Regensburger Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ unterschrieben haben. In dieser heißt es: „Nazis und andere Rassisten haben in unseren Räumen nichts zu suchen.“ Wir haben versucht, jemanden im Restaurant Valentinsbad zu erreichen. Dort befindet man sich allerdings bis zum 29. Oktober in Betriebsurlaub.
Quo vadis RVV?

Preise steigern, Leistung senken

Schlechterer Service, höhere Preise und das Semesterticket kurz vor dem Aus – der RVV macht derzeit nur mit Negativnachrichten von sich reden. Bei der letzten Aufsichtsratssitzung kam es gar zum Eklat. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Hans Schaidinger, verließ nach Kritik an seinem Semesterticket-Vorschlag den Raum.

Die Regensburger Domspatzen

Hitlers liebster Knabenchor

Die erfolgreiche Propaganda-Tätigkeit des Domspatzen-Chors für das NS-Regime ist bestens belegt. Wahrhaben will man das in der Domspatzen-Gemeinde offenbar nicht. Zuletzt versuchte der ehemalige Regensburger Bischof gar, den Chor in die Reihe der NS-Opfer zustellen. Ein Überblick über das Engagement des Domchors in der Nazizeit und den späteren Umgang mit den eigenen Verstrickungen.

Stadtbau contra Ehepaar

Mietstreit: Baustopp als letztes Druckmittel?

Ein Stadtbau-Hochhaus in Westen Regensburgs wird derzeit saniert und in absehbarer Zeit unbewohnbar sein. Weil ein Ehepaar sich weigert, einen Aufhebungsvertrag zu unterzeichnen, gibt es von der Stadtbau aber jetzt keine Ausweichwohnung. Eine Einigung scheint nicht in Sicht und Stadtbau-Chef Joachim Becker sagt: „Notfalls können wir die Baustelle auch einstellen.“

Aktionstag im EBW

„Eine enkeltaugliche Zukunft gestalten“

„Regensburg neu gestalten“: Einen schönen Titel haben sich die Organisatoren eines Aktionstages am kommenden Samstag ausgedacht. Ab 10 Uhr präsentieren sich an diesem Tag 14 Regensburger Initiativen und Vereine in den Räumen des Evangelischen Bildungswerks der Öffentlichkeit – eine „ideale Gelegenheit für die Bürger, die Regensburger politische Landschaft jenseits der Parteien zu beschnüffeln“, meint Harald Klimenta von Attac Regensburg, einem der Organisatoren. Doch kann ein Tag diesem Anspruch auch nur annähernd gerecht werden? Ein kurzes Interview mit Harald Klimenta.

Mieterbund contra Stadtbau-Chef

„Stadtbau agiert wie eine Heuschrecke“

Heftige Vorwürfe des Mieterbunds wird sich die Stadtbau GmbH morgen anhören müssen. Dann ist eine Pressekonferenz zur Entmietung eines Stadtbau-Hauses anberaumt, das derzeit saniert wird. Die Mieten nach der Sanierung werden – folgt man den momentanen Vorstellungen der städtischen Tochter – nicht eben zur Preisdämpfung auf dem Wohnungsmarkt beitragen.

Sonstiges vom Tag: TH, NSU und Steinerne

Steinerne-Sanierung: Kein barrierrefreier Ersatz für Wöhrd-Rampe Wenn der Steg vom Oberen Wöhrd zur Steinernen Brücke saniert wird, müssen Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwägen weite Umwege in Kauf nehmen. Vortrag: Neonazistischer Terror Am Donnerstag beschäftigt sich der Journalist Robert Andreasch mit dem NSU, seinen Vorläufern und dem Verhalten der Sicherheitsbehörden. TH-Antrag: Gemeinsames Treffen der Hochschulen Im […]

„Zukunft der Arbeit“

Konfliktfeld: Lohndumping per Werkvertrag

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Über Werkverträge wird dieser Grundsatz von vielen Unternehmen umgangen. Wie eine Gewerkschaft das eindämmen soll? Das ist ein zentrales Thema bei einer aktuelle Fachkonferenz der IG Metall in Regensburg. Der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler spricht von einem „heftigen Konflikt“ darüber mit den Arbeitgebern und räumt außerdem ein: „Wir als Gewerkschaft stehen da im Moment noch etwas blank da.“

drin