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Rudolf Voderholzer zum Bischof geweiht

„Fehlt nur noch, dass sie ‘Rudi, Rudi’ rufen!“

Große Erwartungen richten sich an den neuen Regensburger Bischof. Das liegt an seiner menschlichen Art, vor allem aber an seinem Vorgänger. Ob Rudolf Voderholzer diese Erwartungen erfüllen kann, hängt davon ab, ob er mit dem „System Müller“ aufräumen kann.
Wohlwollender Empfang und hohe Erwartungen: Bischof Rudolf Voderholzer. Foto: Staudinger

Wohlwollender Empfang und hohe Erwartungen: Bischof Rudolf Voderholzer. Foto: Staudinger

„Ich danke Ihnen für Ihr langes Aushalten in dieser Kälte.“ Als Rudolf Voderholzer nach fast drei Stunden zum ersten Mal als Bischof im Regensburger Dom das Wort ergreift, spricht er mehrfach das an, womit die meisten der rund 2.000 Besucher zu kämpfen hatten: Es zieht. Es ist eiskalt. Und hie und da hört man Kinder weinen, weil sie frieren. Dass Voderholzer das gleich als erstes erwähnt, obwohl er im sich vorderen mit Fußbodenheizung ausgerüstetem Altarbereich befindet, macht seinen ersten Auftritt irgendwie noch menschlicher. Er wirkt gelöst, gerührt, fast ein wenig verschreckt. Bereits im Vorfeld seiner Weihe hatte er angekündigt, dass er sich als Ansprechpartner für alle Menschen – auch Nichtkatholiken – sieht.

Ein Ton, wie man ihn in Regensburg nicht kennt

Überhaupt ist der Ton, der an diesem Tag angeschlagen wird, ein in Regensburg ungewohnter. Recht fröhlich scheint man zu sein. „Vergessen Sie nicht, Ihr Handy nach dem Gottesdienst wieder einzuschalten“, lässt ein Priester die Gläubigen und Schaulustigen zu Beginn des Zeremoniells wissen. Dompropst Wilhelm Gegenfurtner unterläuft beim traditionellen Ritus eine Panne: Er vergisst die päpstliche Bulle – Voderholzers Ernennungsurkunde – dem Domkapitel zu zeigen und muss erst – etwas süffisant – von Bischof Reinhard Marx darauf hingewiesen werden. Lächelnd und mit hochrotem Kopf holt er das nach. Marx wiederum predigt in recht lockerem Ton von den Herausforderungen des Bischofsamts, spricht von einer „Mission Impossible“ und schließt mit einem „Auf geht’s!“ Jedes Mal und nicht nur bei diesen Gelegenheiten, brandet unter der Kuppel neben Applaus auch lautes Gelächter auf. „Es fehlt nur noch, dass sie ‘Rudi, Rudi’ rufen“, murmelt eine Ordnerin zwischen den Bankreihen.

Voderholzers Vorgänger: Aggressiv, politisch, ausgrenzend

Es ist eine Stimmung und ein Ton, wie man sie unter Voderholzers Vorgänger selten erlebt hat. Eigentlich nie. Der, Gerhard Ludwig Müller, ist heute auch im Dom. Mit versteinerter, etwas missmutiger Miene sitzt der zweitmächtigste Mann neben Reinhard Marx am Hochaltar. Müllers Predigten waren vor allem in den letzten Jahren aggressiv, politisch, ausgrenzend. Zunehmend sah er selbst sich überall von Feinden umgeben: Den Medien, kritischen Laien, bösartigen Atheisten oder, wie er sie öfter nannte: „Kampagnen interessierter Kreise“. Im Umgang mit Gläubigen fehlte es Müller schlicht an sozialer Kompetenz. Und insbesondere in Regensburg mied er zuletzt das direkte Gespräch mit den Gläubigen oder Medien, schickte stattdessen seinen Sprecher Clemens Neck vor. Direkten Zugang zum Bischof hatten auch im Domkapitel nur wenige.
Und wenn die Welt morgen unterginge, würde ich heute noch ein Scheiterhäufchen anzünden...Versteinerte Miene bei Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Foto: js

Und wenn die Welt morgen unterginge, würde ich heute noch ein Scheiterhäufchen anzünden…Versteinerte Miene bei Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Foto: js

Wie verfahren die Situation dort war, zeigt die Tatsache, dass man nach Müllers Weggang Wilhelm Gegenfurtner zum Diözesanadministrator, zum Übergangsbischof, ernannt hat; also just jenen Mann, den Müller als Generalvikar abgesetzt hatte und mit dem er nicht konnte. Ein klares Statement gegen Müller. Wie weit dessen Arm noch reicht, zeigt die Tatsache, dass ein Artikel über einen (von auswärtigen Bischöfen durchaus wohlwollend wahrgenommenen) Auftritt Gegenfurtners im Regensburger Presseclub, wo er sich kritisch über Müller äußerte, nach wenigen Tagen von der Internetseite des Bistums verschwand. Entsprechend groß sind die Erwartungen an Voderholzer. Unter katholischen Laien und im Domkapitel. Mit 53 Jahren ist er der jüngste Bischof in Bayern und steht gleichzeitig dem flächenmäßig größten Bistum vor. Er habe großes Wohlwollen gespürt, sagt Voderholzer später im Kolpinghaus, wo Prominenz und einfache Gläubige mit Erlesenem wie Entenleberpastete an Regensburger Blaukrautstrudel, Frikadelle an Ratatouille oder einer Süßspeise mit dem neuen Bischofswappen verköstigt werden.

Gelingt ein Schnitt mit dem  „System Müller“?

Ob und vor allem wo dieses Wohlwollen anhält, wird davon abhängen, inwieweit es dem neuen Bischof gelingt, sich in den nächsten Monaten unabhängig zu machen. Von seinem Doktorvater Müller, der jetzt in Rom weilt. Und von Teilen des Domkapitels, wo Müller in den letzten Jahren ein System der Bespitzelung und des Misstrauens etabliert hat. Von manchen Beratern, denen es eher auf den Erhalt der eigenen Position ankommt als auf Ehrlichkeit und Wohlwollen dem neuen Bischof gegenüber.
Herzliche Begrüßung im vollen Dom. Foto: Staudinger

Herzliche Begrüßung im vollen Dom. Foto: Staudinger

Es hängt aber auch davon ab, ob es unter Voderholzer zu einem Kurswechsel im Umgang mit Missbrauchsopfern kommen wird. Der ist und bleibt – bei aller Kritik an der katholischen Kirche insgesamt – deutschlandweit beispiellos. Gerade damit haben es Regensburg und Voderholzers Vorgänger in den letzten beiden Jahren zu trauriger Berühmtheit gebracht. Und gerade das macht es Voderholzer leicht, Wohlwollen zu erfahren. Zumindest am Anfang.
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Geschafft: 20-Prozent-Quote wird Realität

Halleluja. Der Stadtrat hat gekreißt und gebar eine 20-Prozent-Quote für öffentlich geförderten Wohnraum. Die jahrelange Diskussion hat nun (vorerst) ihr Ziel erreicht. Zusätzlich werden Menschen mit Kindern in Sachen Eigentumserwerb gefördert – nach Bedingungen, die nicht unbedingt nachvollziehbar sind, an denen man aber auch nicht viel rütteln kann.

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Es ist eine Ansammlung von Ungereimtheiten und Skandalen. Vieles wird wohl nie aufgeklärt werden und politische Konsequenzen bleiben aus: Seit Bekanntwerden der NSU-Mordserie wird viel untersucht und viel geschrieben. Doch kommt am Ende wirklich etwas dabei heraus? Ein Vortrag in Regensburg macht da nicht eben optimistisch.

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Nur katholische Krankenhäuser verweigern Vergewaltigungsopfern die „Pille danach“? Von wegen. Das durch und durch weltliche Universitätsklinikum in Regensburg hält es ebenso. Mit fragwürdiger Begründung. Die Landtagsabgeordnete Margit Wild, Vorsitzende von Pro Familia, ist empört. „Die Uniklinik stiehlt sich aus der Verantwortung und lässt hilfesuchende Frauen allein.“

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1.800 Euro Geldtrafe für Williamson

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Nach Expertenrunde im Rathaus

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Neujahrsempfang: Schaidinger kürt Schlegl zum Wunsch-Nachfolger

Kronprinz ohne Gefolge?

Jetzt ist es raus: Christian Schlegl soll Oberbürgermeister werden. Zumindest, wenn es nach dem amtierenden OB Hans Schaidinger geht. Auf dem Neujahrsempfang der CSU-Verbände im Stadtsüden empfahl Schaidinger den Fraktionsvorsitzenden Schlegl offiziell als OB-Kandidaten und appellierte an die „Vernunft“ der Regensburger CSU. Ein gewagtes Unterfangen, dem der Kronprinz Schlegl gelassen entgegensieht.

Ehemalige Domspatzen sagen Unterstützung zu

Kriminologe pfeift auf katholische Klagedrohung

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Forschungsprojekt zu Missbrauch gescheitert

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„Moderne Wegelagerei“

123 Prozent Mieterhöhung: Stadtrat soll Stadtbau bremsen

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OLG Nürnberg verurteilt MZ zu Gegendarstellung

Weicheier statt Gotteskrieger? Eine Ehrenrettung für die Piusbrüder

Nicht verfassungsfeindlich, nicht frauenfeindlich, nicht im Kampf für einen katholischen Gottesstaat und auch nicht die Spur antisemitisch: Glaubt man einer Gegendarstellung, die von der erzkatholischen Piusbruderschaft erstritten wurde, unterscheiden sich die überzeugten Gotteskrieger kaum von den liberalen Weicheiern, die sie sonst so gern kritisieren. Versuch einer Ehrenrettung.

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