Am frühen Dienstag Morgen hielten die Dämme noch. Der Scheitelpunkt des Hochwassers wird nun am Vormittag erwartet. Trotz Katastrophenalarm besteht kein Grund zur Panik. Die herrscht aber bei den Betroffenen vor Ort ohnehin nicht. Alle Infos der Stadt Regensburg im Detail.
Die Werftstraße am Dienstag um drei Uhr früh. Noch wurden die Dammelemente nicht überspült. Die Eiserne Brücke war bis zu dieser Uhrzeit noch voller Menschen. Fotos: Phil Starzinger
Am Dienstag, gegen drei Uhr morgens, war die Werftstraße noch trocken. Entgegen anderslautender Meldungen, denen man teilweise die komplette Überschwemmung Regensburgs zu entnehmen glaubte. Der Pegel lag zwischen 6,60 und 6,70 Meter. Ursprünglich wurde angenommen, dass dann die Dammelemente überspült werden würden. Doch sie wehrten das Hochwasser länger ab als erwartet.
Für kurzzeitige Verwirrung sorgte der Katastrophenalarm, der kurz vor zwei Uhr ausgelöst wurde. Dieser soll garantieren, dass genügend Einsatzkräfte vor Ort sind, wenn sich die Lage weiter verschärft. Und dies wird für Dienstag Vormittag erwartet. Möglicherweise steigt der Pegel dann auf 6,80 Meter. Dann werden mehrere Straßen möglicherweise überflutet (Mehr dazu unten). Einsatzkräfte vor Ort erklärten am frühen Morgen allerdings, dass man derzeit keine sicheren Voraussagen treffen könne. Man hofft zudem, größere Überflutungen durch den verstärkten Einsatz von Pumpen verhindern zu können.
Bei den Anwohnern war die Stimmung zwar angespannt, aber ruhig. Dasselbe galt für die Inhaber und Gäste in der Kneipe Plan 9, wo – mit etwas Galgenhumor – zum “entspannten Dinieren und Feiern im Katastrophen-Evakuierungs-Gebiet” geladen wurde. Auch die Helfer vor Ort und einige Medienvertreter machten von diesem Angebot bei ihren Pausen Gebrauch.
Bereits kurz nach elf waren die Stege von den Einsatzkräften (vor Ort: Polizei, Feuerwehr, THW, DLRG) geräumt worden, um für den Überschwemmungsfall eine Gefährdung zu vermeiden.
Das teilt die Stadt Regensburg im Detail mit:
Hochwasser: Stadt ruft den Katastrophenfall aus
Pegel steigt nach wie vor an
Die Prognose für diese Nacht verfestigt sich: Die Stadt erwartet einen Pegelstand von bis zu 6,80 Meter am Eisernen Steg. Der Scheitel wird für Dienstag, 4. Juni, im Laufe des Vormittags erwartet.KatastrophenfallDer Katastrophenfall für die Stadt Regensburg wurde ausgerufen, da die Werft-, die Badstraße und der Schopperplatz voraussichtlich nicht mehr mit den Hochwasserschutzelementen geschützt werden können. Außerdem hat sich die Anzahl der Einsätze erheblich erhöht. Dies setzt eine einheitliche Koordinierung und Leitung aller beteiligten Hilfsorganisationen voraus, um Sachwerte zu schützen und Gesundheitsgefahren abzuwenden.
Werft- und Badstraße
Sollten die Hochwasserelemente nicht ausreichen, wird noch so lange wie möglich das Wasser abgepumpt. Sollte auch diese Maßnahme nicht mehr wirken, werden die Werft- und die Badstraße überströmt.
Sperrung der Thundorferstraße
Die Thundorferstraße wird ab sofort vorsorglich gesperrt, damit der Weg für die Einsatzkräfte freigehalten werden kann. Die Busse werden ab 4. Juni umgeleitet.Verkehrsteilnehmer werden gebeten, bereits am Platz der Einheit über die Wittelsbacher Straße die Altstadt im Süden zu umfahren.
Von der Jakobsstraße aus wird nur noch Fahrverkehr zum Bismarckplatz möglich sein. Die Neuhausstraße darf Richtung Arnulfsplatz nur noch vom Anliegerverkehr befahren werden. Die Bayerische Landespolizei wird die Einhaltung dieser Verkehrsregelungen überwachen.Noch immer stehen viele Autos im Uferbereich. Die Stadt fordert nochmals alle Autohalter auf, ihr Fahrzeug wegzufahren. Der Dultplatz und der Parkplatz „Altes Eisstadion” stehen als sichere Parkplätze zur Verfügung.
Hochwasser-Telefon
Das Hochwasser-Telefon der Stadt (0941/507-2326, -8936, -8937) ist rund um die Uhr besetzt. Pegelanfragen können über Telefon 0941/507-2325 abgefragt werden.Bürgerinnen und Bürger können auch unter www.regensburg.deoder www.hnd.bayern.de Informationen über die aktuelle Hochwasserentwicklung einholen.
Geht es nach einem hiesigen Lokalmedium, ist Regensburg schon halb untergegangen. Eine Horrormeldung jagt die Nächste – heute Vormittag wurde sogar eine Grafik verbreitet, die im Verbund mit der Überschrift fälschlicherweise suggerierte, der Altstadtbereich stünde komplett unter Wasser. Zeit, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen und sich ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.
„Kein Deutsches (sic!) Blut durch Fremde (sic!) Täter.“ Das nazistische „Freie Netz Süd“ bejammert derzeit eine angebliche „Ausländergewalt“ in Regensburg. Die vermeintlichen Angriffe sind zum Teil frei erfunden und dürften in den Bereich der Volksverhetzung fallen. Es ist nicht das erste Mal, dass dies folgenlos für die Nazis bleibt.
Als ehrliche Anwälte von Mieterinteressen – so wollen sich derzeit die meisten Fraktionen im Stadtrat gerieren. Heute nun hat die CSU einen wohlklingenden Antrag veröffentlicht. Das erstaunliche: Zuvor hat sie zwei Mal gegen solche Vorschläge gestimmt. Auch Stadtbau-Geschäftsführer Joachim Becker hat sich zu Wort gemeldet.
Künstler, die nicht dankbar sind, werden mit Missachtung und Platzverbot bestraft. Im Fall von Jakob Friedl ließ sich Hans Schaidinger sogar persönlich ein Projekt einfallen, um ihn endgültig vom Ernst-Reuter-Platz zu verbannen.
Nach fast 20 Prozent Mieterhöhung bei der Stadtbau GmbH. „Norbert Hartl kann sich seine Krokodilstränen sparen“, kritisiert die ödp. Der Mieterbund fordert einen Gesamtüberblick der Mietpolitik bei der städtischen Tochter. Unterdessen gibt es offenbar weitere Fälle.
Wegen eines Vortrags bei einer Rechtsaußen-Burschenschaft mit diversen Neonazi-Gewächsen steht ein Berliner CDU-Politiker im Zwielicht. Dass man mit einer Einladung der einst in Regensburg ansässigen Prager Burschenschaft Teutonia auch anders umgehen kann und wen diese Burschenschaft so verehrt und hervorgebracht hat, hat Regensburg Digital 2009 dokumentiert.
„Moralisch äußerst zweifelhaft“: Die SPD-Fraktion übt heftige Kritik an Joachim Becker. Der Stadtbau-Geschäftsführer könnte für die Sozialdemokraten zur kalkulierten Sollbruchstelle der großen Koalition werden. Die politischen Vorgaben, mit denen Becker zu kämpfen hat, hat aber auch die SPD zu verantworten.
Franz Rieger (CSU) und Margit Wild (SPD) verschicken Pressemitteilungen, um zu belegen, dass sie sich – im Landtag – für mehr bezahlbaren Wohnraum in Regensburg einsetzen. Unterdessen verschickt die Stadtbau GmbH kräftige Mietpreiserhöhungen.
Nach unserem Bericht über ein skurriles Verbotsschild auf der Jahninsel hat das Gartenamt reagiert: Das Schild wurde entfernt. Sollte ein neues vonnöten sein, will man den Text „zugänglicher“ formulieren.
Es ist ein Schlag ins Gesicht einer engagierten Zivilgesellschaft: Auf einem vorgeblichen Bildungsportal diffamiert der bayerische „Verfassungsschutz“ Regensburger Nazi-Gegner pauschal als gewaltbereite „Linksextremisten“. Auch ansonsten verbreiten die Geheimdienstler dort keine Bildung, sondern Lügen und Propaganda.
80 Jahre nach der Bücherverbrennung von 1933 erinnert Regensburg daran mit einer Gedenktafel, die nichts anderes ist, als ein Produkt des Wahlkampfs. In ihrem Text verschweigt und verdeckt sie sowohl wesentliche stadtgeschichtliche Ereignisse als auch die damaligen politischen Verhältnisse.
Kurzfristig hatte das Kameradschaftsnetzwerk „Freies Netz Süd“ am Freitag zu einer Demonstration in Regensburg aufgerufen. Trotz einer geringen Mobilisierungszeit demonstrierten genug Regensburger Bürgerinnen und Bürger gegen den Aufmarsch, so dass dieser bereits nach wenigen Metern zum Stillstand kam.
Die Diözese Regensburg ist meilenweit von einer transparenten Aufklärung sexueller Missbrauchsfälle entfernt. Beispielhaft zeigt das die über 50 Jahre andauernde Vertuschungsgeschichte des ehemaligen Domspatzen-Direktors Georg Zimmermann.
die Redaktion macht eine kurze Pause. Wir gehen in uns, um darüber nachzudenken, was wir vom Entwurf für das „Museum der bayerischen Geschichte“ (MdbG) halten.
Vor dem Besuch des bayerischen Kabinetts in Regensburg sorgt Eberhard Dünninger für einen kleinen Eklat. Wegen der „Amigo-Affäre“ hat der Vorsitzende der ödp-Fraktion im Stadtrat die Einladung des Oberbürgermeisters zum Empfang im Alten Rathaus ausgeschlagen. Gegenüber Staatsminister Ludwig Spaenle könne er keine besondere Hochachtung mehr empfinden, so Dünninger.
Überraschend ist es nicht. Die Denkmalexperten der Unesco erteilen einer Westtrasse erneut eine Absage. Während Hans Schaidinger seinen Ärger kaum verhehlt, darf man sich fragen, wieso sehenden Auges mehrere zehntausend Euro zum Fenster hinausgeworfen wurden.
Bunzpräsident Gauck schwärmt am Evangelischen Kirchentag in Hamburg vor tausenden von Zuhörern von der „Inklusion“, und am Regensburger Hauptbahnhof gibt’s eine neues Bahnhofsklo. Hat nichts miteinander zu tun? Doch, doch.