Für Häme und Befriedigung bei manchem CSUler sorgen umetikettierte Rieger-Plakate entlang der Frankenstraße. Tatsächlich waren es aber keine Parteifreunde, die dafür verantwortlich sind. Es gibt ein anonymes Bekennerschreiben.
Der Friede beginnt zuhause, meint Franz Rieger. Krieg auch, meinen anonyme Aktivisten.
Die politische Aussage dahinter ist dünn. Doch immerhin ist es ein Hingucker und sorgt bei jenen, die dem jahrelangen Schlachtengetümmel in der Regensburger CSU zugeschaut haben für Gesprächsstoff: Franz Riegers erstes Wahlplakat mit dem Slogan „Frieden beginnt zuhause“. Offenbar war es aber auch eine Steilvorlage und bei mehreren – von Rieger ausgebooteten – CSU-Mitgliedern, die sich am Dienstag und Mittwoch bei unserer Redaktion melden (und meist noch Fotos mitschicken), klingt durchaus so etwas wie Befriedigung oder zumindest Häme darüber durch, dass mehrere Rieger-Plakate entlang der Frankenstraße „verschönert“ wurden: Anstelle des Friedens beginnt nun der Krieg zuhaus. Ein wahres Wort, das – mit Blick auf die letzten CSU-Regensburg-Jahre – niemand wirklich bestreiten können wird.
Ein CSU-Mitglied schreibt uns:
„Das neue Plakat dürfte bei den Wählern besondere Beachtung finden, zumal es sich durch einzigartigen Mut zur Wahrheit auszeichnet. Selten zuvor hat eine Partei bereits vor der Wahl angekündigt, nach der Wahl den innerparteilichen Krieg fortsetzen zu wollen.“
Doch entgegen erster Vermutungen waren es keine Parteifreunde die Rieger zum Krieger gemacht haben.
Am Dienstag Abend erreicht uns das anonyme Bekennerschreiben einer „AG Kriegbeginnthier“, mit der weder die befriedete noch die unbefriedete CSU übereinstimmen dürfte.
Soli-Aktion für Flüchtlinge
Die Veränderung von Riegers Wahlkampf-Slogan sei eine „Richtigstellung bestehender Verhältnisse und als Solidaritätsaktion anlässlich der gewaltvollen Räumung des Refugee Camps in München zu begreifen“, heißt es darin unter anderem. „Mit der Aktion soll unsere konkrete Verantwortung in internationalen Konflikten und Ressourcenkämpfen sichtbar gemacht werden.“
Tatsächlich heißt es in der ersten Presseerklärungen der hungerstreikenden Flüchtlinge, die unter anderem an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet ist:
„Wir sind hier wegen des Krieges (mit den Waffen und den hoch entwickelten Unterdrückungstechnologien, die in Ihren Ländern hergestellt wurden), der unsere Sicherheit in den Gebieten zerstört hat, wo wir geboren wurden. (…) Wir sind hier, weil Ihre Regierungen politische und wirtschaftliche Freundschaften mit Diktaturen schließen und somit außerhalb der Grenzen der ‚ersten Welt’ die Möglichkeit zum Formieren von zivilem Widerstand in diesen geographischen Bereichen zerstören.“
Für den Frieden zuhause muss man eben andernorts schon mal Fünfe grade sein lassen…
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„Eigentlich bin ich gar kein so kritischer Mensch“, sagt Helmut Nachtigall. Und auch öffentliche Auftritte sind nicht so seine Sache. Trotzdem hat der 65jährige für den morgigen Freitag eine Kundgebung angemeldet – Motto: „Gerechtigkeit und Freiheit für Gustl Mollath“. Ab 10 Uhr will er vor dem Gerichtsgebäude an der Kumpfmühler Straße stehen.
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Seit Samstag befinden sich in München 55 Asylsuchende im Hungerstreik. Am heutigen Mittwoch findet um 19 Uhr eine Solidaritätsdemonstration auf dem Neupfarrplatz in Regensburg statt.
Durch den verstärkten Einsatz von Bereitschaftspolizei soll Regensburg sicherer werden. Und dabei bleibt für die Beamten auch noch genügend Zeit, um den Hauptbahnhof von unliebsamer Klientel zu säubern.
Gefährliche Körperverletzung und versuchter Mord durch Unterlassen: Gegen das Schläger-Trio, das einen transsexuellen Mann quer durch Siegenburg geprügelt hatte, verhängte das Landgericht Regensburg am Freitag hohe Haftstrafen.
Öffentliche Schulen contra Privatschulen – so lautet vorgeblich ein Konflikthema, das derzeit innerhalb der Rathaus-Koalition schwelt und öffentlich ausgetragen wird. Aber die Fronten verlaufen nicht klar entlang der Parteilinien und der Überraschungskandidat der SPD appelliert an den OB, die SPD-Fraktion zu beruhigen…
Der Neonazi Marcel Finzelberg will unserer Redaktion verbieten lassen, über seinen Gewaltausbruch bei einem Aufmarsch in Regensburg zu berichten. Wir haben es abgelehnt, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen und behalten uns nun selbst juristische Schritte gegen Finzelberg vor.
Bei seinem ersten Auftritt im Regensburger Presseclub hinterließ Bischof Rudolf Voderholzer einen weitgehend positiven Eindruck. Beim „Thema“ sexueller Missbrauch indes wirkt er engagiert, allerdings auch schlecht informiert. Sein Pressesprecher hat dabei ein ganz eigenes Verständnis von der Wahrheit.
Vor einem knappen Jahr machte die NPD bei ihrer „Deutschlandfahrt“ in Regensburg Station. Für die Nazis war der Aufenthalt hier offenbar sehr frustrierend. Ein bekannter NPD-Multifunktionär schlug zu. Am Dienstag musste er sich deshalb vor dem Amtsgericht verantworten.
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