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Mahmoud Al-Khatib erhält Unterstützung von seinem ehemaligen Chef. Der frühere Rektor der Universität Professor Dr. Thomas Strothotte beschreibt den überraschend abgesetzten Personalchef als „einwandfreien Beamten“ und kritisiert den Führungsstil von Kanzler Dr. Christian Blomeyer.
Ex-Rektor Thomas Strothotte (li) verteidigt Al-Khatib und übt scharfe Kritik an Kanzler Christian Blomeyer (re.). Foto: Archiv/ as

Ex-Rektor Thomas Strothotte (li) verteidigt Al-Khatib und übt scharfe Kritik an Kanzler Christian Blomeyer (re.). Foto: Archiv/ as

Die Kritik an der umstrittenen Absetzung des Personalchefs der Universität Regensburg kommt nicht zum Verstummen. Wie berichtet wurde Mahmoud Al-Khatib völlig überraschend seines Postens enthoben und in die Technische Zentrale versetzt. Weil Al-Khatib zugleich Berater von SPD-Spitzenkandidat Christian Ude ist, sich in der Vergangenheit mit Kritik an der bayerischen Staatsregierung nicht zurückgehalten und auch mit Ministerpräsident Horst Seehofer angelegt hat, nährt dies Spekulationen, dass politische Motive hinter dieser Personalentscheidung stecken könnten. Mittlerweile wurde zudem bekannt, dass Al-Khatib eigentlich gerade zur Beförderung anstand und eine Leistungsprämie erhalten sollte.

Kritik von Jusos und MdL Franz Schindler

Vor wenigen Tagen hat sich mit dem Vorsitzenden des Rechtsausschusses Franz Schindler das erste prominente SPD-Mitglied zu Wort gemeldet und Aufklärung verlangt. „Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier eine Strafaktion gegen Al-Khatib vorgenommen wird. Diese läuft jedoch abseits der gesetzlichen Vorgaben und ist somit Willkür“, so Schindler in einer gemeinsamen Presseerklärung mit der Juso-Hochschulgruppe und dem stellvertretendem Juso-Bundesvorsitzenden Sebastian Roloff.
Franz Schindler: „Eindruck einer Strafaktion gegen Al-Khatib.“ Foto: Archivv/ as

Franz Schindler: „Eindruck einer Strafaktion gegen Al-Khatib.“ Foto: Archivv/ as

Die Universitätsleitung schaltet auf stur: „Von Seiten des Referats II/2 Kommunikation wird es zu Herrn Al-Khatib keine weitere Stellungnahme geben“, heißt es am Dienstag auf erneute Nachfrage unserer Redaktion. In vertraulichen Gesprächen scheint die Hochschulleitung indes alle möglichen und unmöglichen Gründe für die Versetzung zu verbreiten, während offiziell Schweigen herrscht. Ebenso brodeln die Gerüchte über angebliche Verfehlungen von Kanzler Dr. Christian Blomeyer. Bislang alles anonym.

Strothotte: „Hier spielen offensichtlich andere Erwägungen eine Rolle.“

Doch nun erhält Al-Khatib auch namentliche Unterstützung von seinem früherem Vorgesetzten, dem ehemaligen Rektor der Universität Professor Dr. Thomas Strothotte. Strothotte hat von Mai 2012 bis März 2013 mit Al-Khatib zusammengearbeitet und beschreibt ihn als „sehr kompetenten und sorgfältigen“ Beamten. „Ich hatte nie einen Grund, seine Fähigkeiten oder seinen einwandfreien Umgang mit den Mitarbeitern an der Universität in Zweifel zu ziehen“, so Strothotte. „Hier spielen offensichtlich andere Erwägungen eine Rolle, über die ich nur spekulieren kann.“ Allerdings passe so eine Entscheidung zum Führungsstil des Kanzlers Dr. Christian Blomeyer.
Mahmoud Al-Khatib. Hat seine plötzliche Versetzung politische Gründe? Foto: Lukas Böhnlein

Mahmoud Al-Khatib. Seine plötzliche Versetzung ruft immer mehr Kritiker auf den Plan. Foto: Lukas Böhnlein

Es ist kein Geheimnis, dass Blomeyer und Strothotte kein gutes Verhältnis hatten. Vertraute von Strothotte berichten davon, dass dieser sich mehrfach darüber beklagt habe, von Blomeyer falsch oder nicht umfassend informiert worden zu sein. Auch seine überraschende Abwahl als Rektor habe Strothotte nicht zuletzt dem Kanzler zu verdanken.

„Eine Verschwendung öffentlicher Gelder“

Strothotte will sich dazu nicht äußern, sagt aber: „Für Herrn Blomeyer geht es um Machterhalt. Und die Absetzung von Herrn Al-Khatib kommt einer Machtdemonstration nach außen wie nach innen gleich, nach dem Motto: ‘Seht her, wie weit mein Arm reicht’.“ In der Technischen Zentrale, die nun Al-Khatibs neuer Einsatzort sein soll, sei während seiner Amtszeit nie ein Jurist notwendig gewesen, so Strothotte. „Das ist offensichtlich eine Strafversetzung.“ Neben der Tatsache, dass dies für die Universität Regensburg „sehr beschämend“ sei, handle es sich bei der Umsetzung Al-Khatibs auch um eine Verschwendung öffentlicher Gelder.
NPD-Vize Roßmüller ist kein Einzelfall

Rechte, Rocker, Sicherheitsdienstler

Am Donnerstag ist der NPD-Landesvize und „Secretary“ der Bandidos Regensburg Sascha Roßmüller vor dem Verwaltungsgericht Regensburg abgeblitzt. Das Landratsamt Straubing-Bogen hatte ihm die Erlaubnis für den Betrieb eines Sicherheitsunternehmens entzogen. Das Gericht wies Roßmüllers Klage dagegen ab. Roßmüller ist allerdings nicht die einzige Verbindung in Ostbayern, die zwischen rechtsextremer Einstellung, Motorradclubs und/ oder Sicherheitsunternehmen besteht.

Fall Mollath: Strafverteidiger-Demo

„Ene, mene, Staatsgewalt…“

Es gibt etwa 800 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte im Einzugsbereich des Landgerichts Regensburg. Doch am Freitag um 11 Uhr sind es vielleicht gerade einmal 20, die Hälfte davon von weiter her angereist, die – gewandet in schwarzer Robe – der brütenden Hitze trotzen und gegen die Entscheidung des Gerichts im Fall Gustl Mollath protestieren.

Auch im Ministerium wartet man auf Auskunft

Uni Regensburg: Welchen Deal gibt es mit dem IVG-Vorstand?

Nach unserem Bericht über die fragwürdige Doppelrolle von Professor Dr. Wolfgang Schäfers – Vorstandschef des Milliardenkonzerns IVG und gleichzeitig Lehrstuhlinhaber in Regensburg – hat die Universitätsleitung eine Stellungnahme abgegeben, die mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet. Auch beim Wissenschaftsministerium wartet man noch auf eine genaue Erklärung der Universität. Doch sobald es um Herrn Schäfers im Allgemeinen und das Institut für Immobilienwirtschaft (IREBS) im Speziellen geht, scheint diese beide Augen zuzudrücken.

Absetzung von Ude-Berater als Uni-Personalchef

Spitzenjurist ins Technikzentrum abgeschoben?

Ein hochbezahlter Beamter wird an eine Stelle gesetzt, die es nie gab und die offenkundig niemand braucht? Geld spielt keine Rolle? So scheint es derzeit an der Uni Regensburg zu laufen. Der seines Postens enthobene Personalchef und Ude-Berater Mahmoud Al-Khatib soll künftig Dienst im Technischen Zentrum schieben. Ein Insider sagt uns: „So eine Stelle gab es nie und die ist auch völlig unnötig.“

Die SPD positioniert sich

Wohnungsbau: …und schuld daran ist nur die CSU

Nächste Runde im Koalitionsknatsch in Sachen Stadtbau und bezahlbarer Wohnraum. Am Dienstag lud die SPD zur Pressekonferenz, präsentierte ihre Vorstellungen und beklagte sich bitter über die „mangelnde Fairness“ von Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Die Koalition stünde indes nicht zur Debatte. Aber man grenzt sich schon mal sauber von der CSU ab. Schließlich ist Wahlkampf.

„113 Seiten Unverschämtheit“

Fall Mollath: Strafverteidiger-Demo vor dem Landgericht

Kein gutes Haar lässt der Vorsitzende der „Initiative Bayerischer Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger“ an der Ablehnung der Wiederaufnahmeanträge im Fall Gustl Mollath. Jan Bockemühl bezeichnet die Entscheidung des Gerichts als „113 Seiten Unverschämtheit“. Am Freitag wollen er und seine Kollegen demonstrieren.

Nach Rauswurf des Schulleiters

Eltern-Aufstand an der Pindl-Realschule

Völlig überraschend und ohne Angabe von Gründen hat die Geschäftsführung der privaten Realschule Pindl den langjährigen Direktor gefeuert. Der komplette Elternbeirat ist aus Protest gegen diese Entscheidung geschlossen zurückgetreten. Geschäftsführer Markus Pindl nennt die Kritik „unfundiert“.

Bei MAJOR LAZE und THE KNIFE

Weniger Musik wagen?

Obwohl ich Festivals nicht mag, verschlug es mich nach drei Jahren Abstinenz im Juli 2013 auf das Summerjam in Köln und das MELT! in Ferropolis. Dort sah ich MAJOR LAZER und THE KNIFE, zwei Elektro–Acts, die zunächst wenig miteinander zu tun haben, mich jedoch gleichermaßen mit ihren Bühnenshows zum Nachdenken brachten. Über den Live–Charakter elektronischer Musik. Und Konzerte im Allgemeinen.

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