SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Es ist schwer zu begreifen: Der 22jährige Mann – nennen wir ihn Markus M., den ein Schläger-Trio 2012 durch Siegenburg geprügelt und anschließend der Kälte einer Februar-Nacht überlassen haben soll, muss weiter neben der Großmutter von zweien seiner Peiniger wohnen. Als ALG II-Empfänger und in seiner momentanen Verfassung ist es ihm derzeit kaum möglich, eine neue Wohnung zu finden. Weil die Miete zu hoch ist, wird sie zudem vom Amt nicht in voller Höhe übernommen. Siegenburg1Am zweiten Prozesstag wurde unter anderem der Betreuer von Markus M. vernommen. Der junge Mann leidet an einer Persönlichkeitsstörung, die sich den Aussagen seines Betreuers zufolge seit der Tat deutlich verschlimmert hat. „Vorher konnte er sich selbst darum kümmern, eine neue Wohnung zu bekommen. Das würde ich ihm heute nicht mehr zutrauen.“ Markus M. sei „unbeständiger“ und emotional instabiler geworden. „Er geht sehr schnell hoch.“ Darüber hinaus leide er unter Angstzuständen und traue sich keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr zu benutzen. „Als ich ihn vom Krankenhaus abgeholt habe, habe ich extra nachgefragt, ob er tatsächlich entlassen werden kann, weil er so grün und blau geschlagen war“, so M.s Betreuer. Wie berichtet, soll das Trio M. über eine Stunde lang unter Demütigungen durch Siegenburg geprügelt und getreten haben. Auf einem Feld, außerhalb des Ortes, überließ man den Schwerverletzten schließlich seinem Schicksal. Das mutmaßliche Motiv: Hass auf Schwule oder Menschen, die man dafür hält. Markus M. beschreibt sich selbst als transsexuell.

Das Opfer will Distanz zwischen sich und Siegenburg bringen, aber…

Mehrfach habe M. sich seitdem freiwillig in Therapie begeben, unter anderem nach Erlangen. „Er wollte eine gewisse Distanz zwischen sich und Siegenburg bringen“, so sein Betreuer. Diese Distanz ist jedoch bislang nicht von Dauer. Nach wie vor lebt Markus M. in Siegenburg in der Wohnung neben der Großmutter von Tobias und Lothar B.. Eine Situation, bei der Konflikte vorprogrammiert sind. „Es wäre besser, wenn er aus Siegenburg wegziehen und neu anfangen könnte“, so der Betreuer. In der momentanen Situation sei dies allerdings kaum zu schaffen. Das Opfer beschuldigt die beiden Brüder – insbesondere den 20jährigen Tobias – die treibende Kraft bei den Schlägen und Demütigungen gewesen zu sein, denen er in jener Nacht ausgesetzt war. Bestätigt wird dies auch durch die Aussage des dritten Angeklagten Daniel A.. Er habe versucht, die beiden zu bremsen, so A. bei seinen Einlassungen am ersten Verhandlungstag. Gleichwohl hat auch er zugeschlagen und -getreten.

„Die Brüder B. außer Rand und Band“

Ein Kripo-Beamter, der am Montag vernommen wurde, berichtete von einem Anruf von A.. Der 24jährige habe „sichtlich nervös“ erzählt, dass die „beiden Brüder B. außer Rand und Band gewesen“ seien und es wohl schlimmer hätte kommen können, wäre er nicht dazwischen gegangen. Weil Markus M. diese Version am Freitag im Wesentlichen bestätigt, gleichzeitig aber eingeräumt hatte, dass er Geld von den Familien der Täter gefordert hatte, behauptete nun eine Freundin des angeklagten Brüderpaares auf Facebook, dass von Daniel A.s Familie wohl Geld geflossen sei. Das berichtet die Mittelbayerische Zeitung.

Bestechungsvorwurf via Facebook

Am Vormittag (von unserer Redaktion war erst am Nachmittag jemand vor Ort) wurden deshalb zunächst die junge Frau – die für diese Behauptung keinerlei Beweise hatte – und anschließend die Mutter von Daniel A. vernommen. Sie bestritt dem MZ-Bericht zufolge jegliche Zahlungen an M., erklärte allerdings, dass sie ihn angezeigt habe, weil dieser ihre Familie bedroht und Geld gefordert habe. „Wir haben uns ausgesprochen und ihm gesagt, dass Daniel das, was er verbockt hat, selbst ausbaden müsse“, so die 45jährige zum Gericht. Ähnliche Auseinandersetzungen gab es – laut Aussage von Markus M. – offenbar mit Familie B.. Der Prozess wird am Montag nächster Woche fortgesetzt.
"Herr Behemoth lädt zum Bankett"

Warum ich kein Kunst-Kino mache, oder: Fuck you Hollywood!

Ein Jäger, der nur Aas schießt, ein Paar, das im Bett Schweinemasken trägt und ein durchgedrehter Ex-Offizier der Wehrmacht. Sie alle sind eingeladen, wenn Herr Behemoth zum Bankett lädt. Am Dienstag, 11. Juni, feiert der – über Crowdfunding finanzierte – Film unseres Redaktionsmitarbeiters David Liese im Garbo-Kino Premiere. Der Filmemacher und Autor über seinen „Behemoth“, Kunst, Kino und den ganzen Rest.

Trio prügelt jungen Mann durch Siegenburg

„Die schwule Sau durchs Dorf getrieben“

Weil sie ihn für schwul hielten sollen drei junge Männer einen vierten verprügelt, getreten und unter Beschimpfungen durch den Ort getrieben und ihn schwer verletzt in der Kälte zurückgelassen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen versuchten Mord durch Unterlassen vor. Beim Prozessauftakt am Freitag gab es viele Versionen der Wahrheit. Selbst das Opfer wirkte nicht glaubwürdig.

Gastbeitrag

Regensburger bei Blockupy-Demo: „Wir wurden in eine Falle gelockt“

Am Sonntag sollte in Frankfurt am Main die große Abschlussdemonstration der Blockupytage stattfinden. Geplant und auch gerichtlich genehmigt waren eine Blockade im Bankenviertel. Doch von den mindestens 7.000 Menschen, die an den kapitalismuskritischen Protesten teilnahmen, wurden unmittelbar nach Beginn etwa 900 durch die Polizei über mehrere Stunden eingekesselt. Mitglieder des Sozialistisch Demokratische Studentenverbands (SDS) Regensburg waren direkt im „Antikapitalistischen Block“ dabei. Wir veröffentlichen ihren (von der Redaktion leicht überarbeiteten) Bericht.

Stadt gibt Entwarnung unter Vorbehalt

Regensburg gegen Hochwasser: „Es steht sechs zu eins“ (Bericht und Video)

Hans Schaidinger gibt vorsichtige Entwarnung. Das Hochwasser scheint im Moment seinen höchsten Punkt erreicht zu haben. Der Einsatzstab lobt die Einstellung und Zusammenarbeit der betroffenen Anwohner. Die bleiben selbst in der völlig überfluteten Werftstraße gelassen und loben die Helfer.

Warten auf die Scheitelwelle

Hochwasser: Höchststand am Dienstag Vormittag

Am frühen Dienstag Morgen hielten die Dämme noch. Der Scheitelpunkt des Hochwassers wird nun am Vormittag erwartet. Trotz Katastrophenalarm besteht kein Grund zur Panik. Die herrscht aber bei den Betroffenen vor Ort ohnehin nicht. Alle Infos der Stadt Regensburg im Detail.

Helfer leisten ganze Arbeit

Hochwasser: Angespannt, aber nicht katastrophal

Geht es nach einem hiesigen Lokalmedium, ist Regensburg schon halb untergegangen. Eine Horrormeldung jagt die Nächste – heute Vormittag wurde sogar eine Grafik verbreitet, die im Verbund mit der Überschrift fälschlicherweise suggerierte, der Altstadtbereich stünde komplett unter Wasser. Zeit, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen und sich ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.

In schlechtem Deutsch für deutsches Blut

Nazis hetzen gegen Regensburg

„Kein Deutsches (sic!) Blut durch Fremde (sic!) Täter.“ Das nazistische „Freie Netz Süd“ bejammert derzeit eine angebliche „Ausländergewalt“ in Regensburg. Die vermeintlichen Angriffe sind zum Teil frei erfunden und dürften in den Bereich der Volksverhetzung fallen. Es ist nicht das erste Mal, dass dies folgenlos für die Nazis bleibt.

Diskussion um Mieterhöhungen

Stadtbau: 180-Grad-Wende der CSU

Als ehrliche Anwälte von Mieterinteressen – so wollen sich derzeit die meisten Fraktionen im Stadtrat gerieren. Heute nun hat die CSU einen wohlklingenden Antrag veröffentlicht. Das erstaunliche: Zuvor hat sie zwei Mal gegen solche Vorschläge gestimmt. Auch Stadtbau-Geschäftsführer Joachim Becker hat sich zu Wort gemeldet.

Ehemalige Regensburger Burschenschaft macht Schlagzeilen

Robbin und die rechten Burschen

Wegen eines Vortrags bei einer Rechtsaußen-Burschenschaft mit diversen Neonazi-Gewächsen steht ein Berliner CDU-Politiker im Zwielicht. Dass man mit einer Einladung der einst in Regensburg ansässigen Prager Burschenschaft Teutonia auch anders umgehen kann und wen diese Burschenschaft so verehrt und hervorgebracht hat, hat Regensburg Digital 2009 dokumentiert.

Stadtbau-Chef in der Kritik

Joachim Becker: Nur ein Sündenbock für politisches Versagen?

„Moralisch äußerst zweifelhaft“: Die SPD-Fraktion übt heftige Kritik an Joachim Becker. Der Stadtbau-Geschäftsführer könnte für die Sozialdemokraten zur kalkulierten Sollbruchstelle der großen Koalition werden. Die politischen Vorgaben, mit denen Becker zu kämpfen hat, hat aber auch die SPD zu verantworten.

Nach Nazi-Aufmarsch in Regensburg

„Verfassungsschutz“ diffamiert Nazi-Gegner

Es ist ein Schlag ins Gesicht einer engagierten Zivilgesellschaft: Auf einem vorgeblichen Bildungsportal diffamiert der bayerische „Verfassungsschutz“ Regensburger Nazi-Gegner pauschal als gewaltbereite „Linksextremisten“. Auch ansonsten verbreiten die Geheimdienstler dort keine Bildung, sondern Lügen und Propaganda.

drin