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NS-Bürgermeister Hans Herrmann

ÖDP geht auf Distanz zu Dünninger

Es wird einsam um Eberhard Dünninger. Fraktion und Kreisverband haben sich deutlich von seiner Haltung zu NS-Bürgermeister Hans Herrmann distanziert.
Der ÖDP-Fraktionschef Eberhard Dünninger stößt mit seiner Haltung auf breites Unverständnis bei Parteifreunden.

Der ÖDP-Fraktionschef Eberhard Dünninger stößt mit seiner Haltung auf breites Unverständnis bei Parteifreunden.

In der Debatte um den BVP-NSDAP-CSU-Politiker Hans Herrmann haben sich nach Bezirktstagskandidatin Claudia Spiegl nun weitere führende ÖDP-Politiker von ihrem Fraktionschef Dr. Eberhard Dünninger distanziert. Wie berichtet, hat das bayerische Kultusministerium kürzlich empfohlen, die nach dem früheren NS-Bürgermeister und späteren CSU-Oberbürgermeister benannte Hans Herrmann-Grund- und Mittelschule umzubenennen. Herrmann, der neben seiner NSDAP-Mitgliedschaft bereits 1936 Fördermitglied der SS wurde, war als Bürgermeister unter anderem maßgeblich zuständig für die „Arisierung“ jüdischen Eigentums. Mit der Empfehlung zur Umbenennung der Schule gerät auch Herrmanns Ehrenbürgerschaft und der nach ihm benannte Park ins Wanken.

Dünninger empört über Empfehlung des Ministeriums

Im Rahmen einer Debatte im Regensburger Stadtrat hatte sich Dünninger empört über die Empfehlung des Kultusministeriums gezeigt und Herrmann verteidigt. Sollte diesem die Ehrenbürgerschaft aberkannt werden, werde er sich um die Pflege von dessen Grab kümmern. Bereits kurz darauf distanzierte sich Spiegl deutlich von Dünningers Äußerungen. „Die Namensgebung Hans-Herrmann-Schule bzw. Hans-Herrmann-Park sind für mich nach Kenntnis des Lebenslaufs von OB Hans Herrmann a. D. untragbar“, schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite. Nun ziehen OB-Kandidat Benedikt Suttner der Kreisvorsitzende Alfred Strohmeier nach.

„Mit Verwunderung zur Kenntnis genommen“

Nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub hätten sie Dünningers Äußerungen „mit Verwunderung“ zur Kenntnis genommen, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Es müsse „klar festgestellt werden, dass, wie im Schreiben des Kultusministeriums betont, sowohl seine Verquickung in die NSDAP-Politik als auch Herrmanns Rolle als Verteidiger des NSDAP-Oberbürgermeisters Otto Schottenheim sowie weiterer führender NS-Funktionäre in Entnazifizierungs- und Pensionsverfahren schwer an seiner Vita haften“, so Suttner. Dünningers Äußerung sei dessen Meinung, nicht die der ÖDP-Stadtratsfraktion und nicht die des Kreisverbandes. „Einen Fraktionszwang hat die ÖDP nicht“, so Suttner. Bereits mit seinen Aussagen zur Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, aber auch zur Teilnahme des „Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD“ an der 1. Mai-Kundgebung hatte für Kopfschütteln mancher ÖDPler geführt. Diese deutliche Distanzierung ist indes ein Novum.
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