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Es dürfte ein bundesweit einmaliger Fall sein: So wie es aussieht, werden weder der Mieterbund noch der Mieterverein den neuen Mietspiegel für Regensburg mittragen.

MietspiegelDass sich Mieterverein und Mieterbund nicht eben freundschaftlich verbunden sind, ist in Regensburg kein Geheimnis. Doch im Vorfeld der Vorstellung des neuen Mietspiegels präsentieren sich die beiden Interessenvertretungen der Mieter in Regensburg in seltener Einigkeit. Während der Mieterbund bereits vor geraumer Zeit aus den Beratungen zum Mietspiegel ausgestiegen ist, deuten nun auch beim Mieterverein alle Zeichen daraufhin, dass man den neuen Mietspiegel nicht mittragen wird. Derzeit wird dort noch intensiv darüber diskutiert.

Dass sämtliche Mietervertreter den Mietspiegel ablehnen hat es in Regensburg noch nicht gegeben und auch bundesweit dürfte ein solcher Fall einmalig sein.

Fragwürdige Zusammensetzung des Arbeitskreises

Nach Informationen unserer Redaktion entzündet sich ein Großteil der Kritik an der Zusammensetzung des Arbeitskreises zum Mietspiegel. Während dort mit Mieterbund und Mieterverein nur zwei Interessenvertreter der Mieterschaft geladen waren, waren vier Vertreter – Kritiker sprechen von „Lobbyisten“ – von Immobilieneigentümern, Vermietern und Bauherren bei den Beratungen anwesend. Darunter der Geschäftsführer des Wohnbauunternehmens Tausendpfund, der „Bayerische Wohnungs- und Grundeigentümerverband“ oder die „Energieagentur Regensburg“.

Seltsame Neuregelungen

Deren Arbeit im Sinne der Vermieter scheint in einigen Bereichen von Erfolg gekrönt gewesen zu sein. So muss etwa, um nur zwei Beispiele zu nennen, der Blick auf den Regensburger Dom als Begründung für Mietsteigerungen herhalten, neue juristische Begrifflichkeiten sollen Mieterhöhungen rechtfertigen, die ansonsten nur bei einem Neubau möglich wären.

Insbesondere, aber nicht nur die Firma Tausendpfund hat wegen solcher Mieterhöhungen in der Vergangenheit mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen mit ihren Mietern verloren. Tausendpfund selbst hatte ein solches Urteil bei den Beratungen zum Mietspiegel eingebracht. Zahlreiche ähnliche Fälle gibt es nach unseren Informationen auch bei der Stadtbau GmbH, 100prozentige Tochter der Stadt Regensburg. Sollen hier fragwürdige Mieterhöhungen im Nachhinein eine rechtssichere Basis bekommen?

Schaidinger will Deutungshoheit behalten

Am kommenden Dienstag soll der Mietspiegel von den Stadträten im Planungsausschuss abgesegnet werden und bevor dies geschieht, ist Oberbürgermeister Hans Schaidinger bemüht, die Deutungshoheit über das Zahlenwerk zu behalten. Ungewöhnlich kurzfristig, am heutigen Donnerstag um 9 Uhr lud Schaidinger für den Nachmittag zur Pressekonferenz, um den Mietspiegel vorzustellen. Es dürfte dabei wohl auch darum gehen, den Koalitionspartner SPD zu beschwichtigen. Die Durchschnittsmiete in Regensburg wird mit dem neuen Mietspiegel von derzeit rund 6,50 auf um die acht Euro steigen.

Putzunternehmer erfüllte sich Lebenstraum

Plagiate und andere Abgründe: Die Doktorarbeit von Verdienstkreuzträger Karlheinz Götz

2005 erwarb sich der Regensburger Putzunternehmer und Runtinger-Preisträger Karlheinz Götz an der Universität Oviedo einen Doktor-Titel. Doch nicht nur der Promotionsort kommt einem bei näherer Betrachtung spanisch vor. Nachtrag: Am Mittwoch erhielt Götz übrigens das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Ostentorkino und Kultkneipen vor dem Aus

Empört Euch, bitte!

Chaplin, Ostentorkino und Kinokneipe schließen. Vielleicht ein Symptom für eine beunruhigende Entwicklung, gerade in der Oststadt. In jedem Fall aber ein herber Verlust für jeden Regensburger Filmfreak.

Fröhliche Weihnachten

Unsere Redaktion macht eine kurze Pause. Wir bedanken uns bei allen Leserinnen und Lesern für das kontinuierlich steigende Interesse, bei unseren Werbekunden und Mitgliedern des Fördervereins für die Unterstützung und wünschen ein paar erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

"Da scheint es einen Schutzschirm zu geben"

Porno-Abmahner im Glück

Der Regensburger Abmahn-Anwalt Thomas Urmann („Porno-Pranger“) ist ein Glückskind. Trotz dubioser Praktiken, zahlreicher Strafanzeigen und deutlicher Gerichtsurteile ist die Staatsgewalt in der Vergangenheit nicht gegen den Profi-Abmahner vorgegangen. Bei anderen werden aus weit geringerem Anlass Geschäfts- und Kanzleiräume durchsucht, Akten und Computer beschlagnahmt und das Telefon überwacht. Ein ehemaliger Geschäftspartner von Urmann, der von dieser Aktion betroffen war, sagt: „So lange wir mit Urmann zusammengearbeitet haben, schien es einen Schutzschirm gegeben zu haben. Der war danach sehr schnell weg.“ Ein Vergleich.

Interview mit dem SPD-Kandidaten

Warum so zurückhaltend, Herr Wolbergs?

Sozialbürgermeister ist er, Oberbürgermeister will er werden: Joachim Wolbergs (SPD). Doch vom vermeintlichen Vorsprung, den ihm die MZ zunächst bescheinigte, scheint inzwischen nicht mehr viel übrig. Und beim Sozialbericht, einem seiner Kernthemen, wurde er zuletzt ein wenig ausgebremst – so der Anschein, ohne dass er darauf reagiert hätte. Warum so zurückhaltend? Ein Gespräch über den Sozialbericht, die CSU und warum der Wahlkampf weitgehend inhaltsleer bleibt.

Eine Telefonat nach Taufkirchen

Hilfeschreie aus der Forensik

Laute Hilfeschreie. Solche hört man im Hintergrund eines Telefonats mit einer Insassin der Forensik in Taufkirchen. Was war da los? Wir veröffentlichen hier die Aufnahme des Telefonats, zusammen mit einer unvollständigen Stellungnahme des Klinikums. Heute war Gustl Mollath zusammen mit zwei Begleitern in Taufkirchen, um sich ein Bild von der Situation dort zu machen.

Pirat wird Freigeist 2013

Ein Zugezogener mit Elan

Ein wenig nach Wahlkampf riecht es schon, wenn eine Piratin einen Piraten laudatiert. Aber der Bund für Geistesfreiheit (bfg) zeigt sich von seiner Wahl überzeugt: Freier Geist 2013 ist Benedikt Pirk. Er habe sich mutig dafür eingesetzt, „dass man nicht alles glauben soll, was die Kirche einem vorlügt“, sagt der bfg-Landesvorsitzende Erwin Schmid.

Insider veröffentlicht U+C-Dokumente

Gutachten wirft Porno-Abmahnern Betrug vor

Die Piratenpartei hat am Donnerstag Mandantenvereinbarungen der Porno-Abmahner von Urmann und Collegen (U+C) veröffentlicht. Ein Gutachten des Rechtsanwalts Christian Solmecke kommt zu dem Schluss: Diese Abmachung ist illegal. Mit Blick auf die Einstellung eines Strafverfahrens gegen U+C durch die Regensburger Staatsanwaltschaft spricht der Jurist Dr. Walter Felling von einem „Skandal“. Die Piraten veröffentlichen indes nach und nach weitere Insider-Informationen aus der Urmann-Kanzlei.

"Rechtsmissbräuchlichkeit drängt sich auf"

Wie die Porno-Abmahner rechnen

Ein Unternehmen mit dem bescheidenen Stammkapital von 80.000 Euro verursacht Rechtsanwaltskosten von 8,5 Millionen Euro und Ermittlungskosten von 3,5 Millionen Euro, um einen Schaden von 770.000 Euro geltend zu machen. Klingt das seltsam? Geht da alles mit rechten Dingen zu? Ist das nicht ein wenig merkwürdig? Mag sein, aber genau das steckt hinter der neusten Abmahnwelle der „Porno-Pranger“-Kanzlei Urmann + Collegen (U+C).

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