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Zuletzt durfte das Bündnis Pro Stadtpass keine Unterschriften vor dem Jobcenter Regensburg sammeln. Die Begründung: Das Gebäude befinde sich auf Privatbesitz. Am Donnerstag sammelten Aktivistinnen der FAU trotzdem. „Es kann nicht sein, dass durch Privatisierung von öffentlichem Raum die Meinungsbildung behindert wird“, so FAU-Sekretärin Bettina Moser.

JobcenterNein. Ein Selbstläufer ist das Bürgerbegehren für einen Stadtpass nicht. Obwohl sich zahlreiche Organisationen dem Bündnis angeschlossen haben, das den Pass für Bedürftige fordert, der neben einem Busticket für monatlich zehn Euro auch 50 Prozent Ermäßigung für alle städtischen Einrichtungen mit sich bringen soll, hält sich der Andrang beim Unterschreiben in Grenzen. Innerhalb von zwei Monaten haben sich auf den Listen bislang gerade einmal 1.600 Unterstützer eingetragen. Rund 5.500 sind notwendig, um einen Bürgerentscheid herbeizuführen, bei dem dann knapp 11.000 Stimmberechtigte teilnehmen müssen, um das Quorum von zehn Prozent zu erreichen. Und bislang tritt das Bündnis öffentlich nur sehr sporadisch in Erscheinung.

Auch Sachbearbeiter unterschreiben

Dass die Resonanz aber gar nicht so schlecht ist, wenn man dort sammelt, wo man einen Großteil der Betroffenen trifft, konnte man am Donnerstagnachmittag vor dem Jobcenter Regensburg beobachten. Aktivisten der „Freien ArbeiterInnen Union“ (FAU) postierten sich dort mit Unterschriftenlisten und Stadtpassplakaten und siehe da: Fast jeder der Angesprochenen nahm sich die Zeit, um sich über das Bürgerbegehren informieren zu lassen und zu unterschreiben. Innerhalb von eineinhalb Stunden wurden – trotz recht geringem Publikumsverkehrs – rund 50 Unterschriften gesammelt. Und nicht nur Hartz IV-Empfänger zeigten Interesse an dem Bürgerbegehren. „Einige Sachbearbeiter aus dem Jobcenter sind extra raus gekommen, um zu unterschreiben“, sagt Karin Prätori von der FAU. „Sie stehen dem Stadtpass durchaus positiv gegenüber.“

Unterschriftensammlung zuletzt untersagt

In der Vergangenheit hatte die FAU versucht, ganz offiziell eine Unterschriftensammlung vor dem Jobcenter anzumelden. Doch die Stadt Regensburg erklärte sich für nicht zuständig. Das Jobcenter hat sich nämlich im Gewerbepark Regensburg eingemietet. Diese 22.000 Quadratmeter große Fläche sei Privatgelände und deswegen müssten Versammlungen nicht – wie ansonsten üblich – bei der Stadt angezeigt, sondern von der dortigen Geschäftsführung genehmigt werden, hieß es damals. Und die Geschäftsführung der Gewerbepark GmbH wiederum genehmigt solche Veranstaltungen „grundsätzlich nicht“.

Bei der Unterschriftensammlung am Donnerstag gab es unterdessen keine Probleme. Und man werde dies auch wiederholen, so FAU-Sekretärin Bettina Moser. „Unterschriften müssen gerade auch von den primär Betroffenen eingeholt werden.“ Außerdem müsse man gerade diese über das Bürgerbegehren informieren. „Es kann nicht sein, dass die zunehmende Privatisierung von öffentlichem Raum die Meinungsbildung verhindert.“

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