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Betrugsprozess in Augsburg

Porno-Abmahner schlug Bewährungsstrafe aus

Beim Betrugsprozess gegen den Regensburger Abmahnanwalt Thomas Urmann vor dem Amtsgericht Augsburg geht es recht turbulent zu. Jetzt wurde bekannt: Auf das Angebot einer zweijährigen Bewährungsstrafe wenn er geständig sei, ging Urmann nicht ein.

Thomas Urmann

Ein Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter, mal kein Rechtsanwalt, dann derer gleich vier – beim Betrugsprozess gegen den Regensburger Abmahnanwalt Thomas Urmann („Porno-Pranger“, Redtube) wird das Verfahren durch allerlei Turbulenzen und Winkelzüge erneut verzögert. Das vermeldet die Augsburger Allgemeine.

Wie berichtet, muss sich Urmann derzeit wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und Untreue vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten. Als Geschäftsführer der „Xaver Schwarz Wurst- und Fleischwarenmanufaktur GmbH“ soll Urmann deren Zahlungsunfähigkeit bereits 2009 bekannt gewesen sein. Doch statt fristgerecht einen Insolvenzantrag zu stellen, wurden noch über ein Jahr weiter Aufträge erteilt und es wurde bestellt. Die Staatsanwaltschaft wirft Urmann vor, so über 150 Lieferanten um fast 400.000 Euro geprellt zu haben. Den Sozialkassen entstand laut Anklage ein Schaden von mehr als 30.000 Euro.

Verlesung der Anklage erst am 3. Tag

Ein erster Prozesstermin im März wurde abgesagt, weil der 43jährige sich als „verhandlungsunfähig erkrankt“ abgemeldet hatte. Und auch die neu angesetzte Verhandlung, die seit dem 14. Juli läuft scheint so ihre Tücken zu haben. Erst am dritten Tag konnte die Anklage verlesen werden. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, verzögerte sich die Verhandlung unter anderem deshalb, weil Urmann zunächst einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Roland Fink stellte und am zweiten Tag ohne Rechtsbeistand vor Gericht erschien.

Seine Rechtsanwälte hätten Terminprobleme, hieß es zur Begründung. Jetzt wurden Urmann zwei Pflichtverteidiger zur Seite gestellt, die sich erst in die Akten einarbeiten müssen. Am 4. August wird die Verhandlung fortgesetzt. Dann wohl auch mit Urmanns beiden Wahlverteidigern.

Bewährung gegen Geständnis: Urmann lehnt ab

Wie Richter Fink bekannt gab, hatte es im April Gespräche zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung gegeben. Für den Fall eines Geständnisses habe man Urmann eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung angeboten. Doch der Regensburger lehnte ab. Im Falle einer Verurteilung drohen Urmann bis zu vier Jahre Haft.

Mollath-Anwalt legt Mandat nieder und macht als Pflichtverteidiger weiter

Zum ausführlichen Bericht geht es hier   Kurzmeldung aus dem Gericht: Schon länger gab es Spannungen zwischen Gustl Mollath und seinem Verteidiger Gerhard Strate. Am Mittwochnachmittag hat Strate nun sein Mandat niedergelegt. Auslöser war eine Erklärung Mollaths vor der mittäglichen Verhandlngspause. Er sei “nicht nur befremdet, sondern entsetzt über die Auswahl der Zeugen in diesem Verfahren”. […]

Freiheit nach sieben Jahren Forensik

Nina Hagen und die zweite Mollath

Ist unverhältnismäßig lange Unterbringung in der Forensik Alltag? Der Fall der Regensburgerin Ilona Haslbauer sei „krasser als der von Mollath“, sagt Rechtsanwalt Adam Ahmed. Ihr Schicksal hat sogar Nina Hagen auf den Plan gerufen. Nach siebeneinhalb Jahren wird die Sozialpädagogin jetzt aus der geschlossenen Psychiatrie entlassen. Dort landete sie wegen eines Delikts, für das ihr das Gericht zunächst „nur“ vier Monate Haft aufgebrummt hatte.

Sieben Jahre wegen Einkaufswagen-Attacke

Sie sitzt länger in der Psychiatrie als Gustl Mollath

Am Dienstag entscheidet sich bei einer Anhörung vor dem Landgericht Landshut, ob die Regensburgerin Ilona Haslbauer weiter in der psychiatrischen Forensik bleiben muss. Dort sitzt sie seit sieben Jahren. Zu einer dort angemeldeten Kundgebung kommt auch Nina Hagen. Aus diesem Anlass veröffentlichen wir einen etwas älteren Artikel über einen Besuch bei Frau Haslbauer.

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