Just zum 60. Jubiläum der Bundesprüfstelle: Mit Konzert und mehreren Vorpremieren läuft von 26. bis 28. September das zweite Hard:Line-Festival in Regensburg.
Läuft bei Hard:Line: Dead Snow 2. Foto: Splendid
Komisch ist das schon. „Einerseits wurden noch nie so viele Plakate geklaut, andererseits wurde mir noch nie so oft gesagt, dass ich unser Programm nicht auslegen darf“, erzählt Florian Scheuerer. Seit fünf Jahren zeigt Scheuerer in seiner Reihe Hard:Line im Andreasstadel allmonatlich Horrorfilme, die man so in Regensburg sonst nirgends zu sehen bekommt und ebenso lange hat er mit recht unterschiedlichen Reaktionen zu kämpfen. Bei der Werbung für die zweite Auflage seines Hard:Line-Festivals – vom 26. bis zum 28. September – war das nicht anders.
„Ich habe einer persönliche Grenze.“
„So a greislichs Zeug brauchst hier nicht auslegen“ oder „Das ist doch das perverse Festival“ bekam er zu hören, als er Plakate und Programm in den Regensburger Kneipen verteilt hat. Andererseits hat er in diesem Jahr zum ersten Mal Zuschüsse bekommen – die Kulturstiftung der REWAG fördert eine Podiumsdiskussion, die Scheuerer neben dem üppigen Filmprogramm für dieses Festival organisiert hat. „Gewalt in den Medien“ lautet das Thema und hier soll in einem etwas größeren Rahmen das gemacht werden, was bei Hard:Line von Anfang an zum Konzept gehört hat: darüber diskutieren, welche Berechtigung die Darstellung von Gewalt in der Kunst hat, wo und ob es Grenzen gibt, ob es sinnvoll ist, Filme auf den Index zu setzen.
„Ich habe einer persönliche Grenze“, sagt Scheuerer. Es gebe Filme, die er nicht zeige. Etwa, wenn es um die Verschränkung von Sex und Gewalt gehe. Allerdings lehnt er es ab, Filme zu verbieten und auf den Index zu setzen. Das Gespräch über Filme, die gewisse Grenzen überschreiten und gegebenenfalls deren öffentliche Ächtung hält Scheuerer für weit wirkungsvoller als deren Verbot. „Übers Internet kann sich jeder alles besorgen. Die Kids schauen sich zuhause Horrorfilme als Mutprobe an.“ Da gehöre es zur Medienkompetenz von Pädagogen und Lehrern, wenigstens zu wissen, was sich Jugendliche und junge Erwachsene da anschauen. Von jeher gab es bei Hard:Line deshalb immer Diskussion im Anschluss an die gezeigten Filme.
Bundesprüfstelle feiert am selben Wochenende Jubiläum
Für die Diskussion (Sonntag, 28. September, 13 Uhr) hätte Scheuerer gerne jemanden von der Bundesprüfstelle auf dem Podium gehabt. Doch er erhielt leider eine Absage – die Bundesprüfstelle feiert an diesem Wochenende ihr 60jähriges Bestehen. „Ein Jubiläum, das es nicht bräuchte, wenn es nach mir ginge“, sagt Scheuerer. Ohne Bundesprüfstelle gäbe es nämlich auch keine Indizierung von Filmen.
Interessant besetzt ist das Podium dennoch. So ist zumindest eine Vertreterin der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) mit von der Partie. Oder auch der Berliner Regisseur Rouven Blankenfeld, den sein Film „Lieben“, ein von der Kritik hochgelobter Schocker, fast die Karriere gekostet hätte. Nach dessen Veröffentlichung bekam er zunächst keine Aufträge mehr.
Apropos Filme: sieben werden an den drei Festival-Tagen im Andreasstadel (ein Überrschungsfilm läuft im Tki Beat)gezeigt, darunter mehrere Vorpremieren. Einer davon ist „Found“, eine US-Produktion aus dem Jahr 2012, die bei 15 Festivals den Preis als bester Film abräumen konnte, aber es bislang noch nicht zu einer deutschen Premiere gebracht hat.
Die Universität Regensburg will einen ehemals befristet beschäftigten Dozenten unbedingt loswerden. Nach einem eindeutigen Urteil des Arbeitsgerichts Regensburg zieht man nun vor das Landesarbeitsgericht. Dort gibt es bereits ein deutliches Urteil in einem gleich gelagerten Fall. Die Kosten für den wohl aussichtslosen Rechtsstreit dürften bei rund 10.000 Euro liegen. Es ist nicht der einzige Fall. Die Universität mauert. Schon in der Vergangenheit gab es dort rechtsfehlerhafte Beschäftigungsverhältnisse in größerem Umfang.
Seit fast 150 Tagen ist Joachim Wolbergs Regensburgs neuer Oberbürgermeister. Ein Gespräch über öffentliche Auftritte, die Koalition und den Toten in der städtischen Notwohnanlage.
Ende Juli versetzte eine überfallartige Vergewaltigung im Norden Regensburgs die Stadt in Fassungslosigkeit. Heute überraschten Staatsanwaltschaft und Polizei mit einer gemeinsamen Pressemitteilung: Die Vergewaltigung habe überhaupt nicht stattgefunden.
Für viele Menschen ist Claudia Spiegl das Gesicht der ÖDP in Regensburg. Nun: Sie war es. Die Stadtratsfraktion hat ihrer langjährigen Fraktionsassistentin gekündigt. Der angebliche Grund: Sie sei unabgesprochen in den Urlaub gegangen. Dabei hat sie ihre Urlaubszeiten für dieses Jahr zu Beginn ihres Vertragsverhältnisses bekannt gegeben. Ihr Abschied muss schnell gehen: Obwohl Spiegl diesen Job bereits von 2008 bis 2013 gemacht hatte, hat sie bei ihrer Neueinstellung zu Beginn der neuen Stadtratsperiode wieder sechs Monate Probezeit verordnet bekommen – mit der Konsequenz, dass die Kündigungsfrist nur zwei Wochen beträgt.
Der 53jährige Regensburger, der am Sonntag bei einem Brand ums Leben kam, wohnte in einer städtischen Notunterkunft. Den Spirituskocher, der das tödliche Feuer auslöste, benutzte der Mann, weil ihm der Strom abgestellt worden war. Für Heizung oder Strom sei man nicht zuständig, erklärt die Stadt dazu.
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Am Montag hatte Thomas Urmann gestanden, heute wurde er verurteilt: Wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs sowie Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelten bekommt der Regensburger Rechtsanwalt zwei Jahre auf Bewährung.
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Dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie kann man keinen Stempel aufdrücken. Das liegt nicht an einem fehlenden künstlerischen Konzept, sondern in seiner Natur: Das Museum bewahrt das Kunsterbe der ehemals deutsch geprägten Kulturräume in Osteuropa. Ein Blick in und auf und um die „Ostdeutsche“ herum.
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