Ein falscher Schönheitsarzt behandelte in einem Zeitraum von mehr als einem Jahr über 80 Patienten in Privatwohnungen. Jetzt sitzt der Mann in Haft.
Von David Liese
Botox und Silikonunterspritzungen in Privatwohnungen – ein Regensburger täuschte mehr als 80 Geschädigten vor, Arzt zu sein. Bild: Biggishben / Wikimedia Commons.
Stellen Sie sich vor, Sie wollten sich den Traum von einer jugendlichen Haut ohne störende Falten endlich erfüllen. Stellen Sie sich weiter vor, Sie fänden dafür einen kompetent wirkenden jungen Arzt, der die gewünschte Behandlung ohne große Formalitäten und sehr diskret anbietet. Mit dem Sie gleich über Social Media einen Termin vereinbaren können. In einer Privatwohnung. Bezahlt wird in bar, eine Quittung gibt es keine.
„Man könnte sich natürlich fragen, wie man in der Situation handeln würde“, sagt Polizeisprecher Albert Brück. Eine gewisse Naivität „könnte man schon unterstellen“, wenn sich jemand in so einem „fragwürdigen“ Kontext einem medizinischen Schönheitseingriff unterziehe.
Wohnungen ohne „diesen gewissen Praxis-Charakter“
Mehr als 80 überwiegend weibliche Patientinnen haben das getan. Ein 30-jähriger Regensburger Scharlatan hatte sich seit 2013 als Schönheitsarzt ausgegeben und die Träume seiner Kunden manchmal mehr schlecht als recht erfüllt. Die meisten ließen sich von ihm im Gesicht behandeln – mit Botox und Silikonunterfüllungen.
Dafür nutzte der Mann verschiedene Wohnungen in Regensburg und Hannover, die er teilweise als Praxis tarnte, aber ohne „diesen gewissen Praxis-Charakter“ und „nicht vollständig ausgestattet“, so Brück. Dokumente wie seine Approbation fälschte er so aufwendig, dass er damit sogar Apotheken täuschen und an verschreibungspflichtige Medikamente sowie medizinische Ausrüstung gelangen konnte.
Scharlatan sitzt wegen Wiederholungsgefahr jetzt in Haft
Aufgeflogen war der 30-Jährige, weil eine „besorgte Mutter aus Österreich“ Zweifel an seiner Approbation hatte, heißt es in einer Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei. Daraufhin wurde der Schwindel von den zuständigen Behörden enttarnt. Als die Ermittler den Mann mit den Tatvorwürfen konfrontierten, zeigte er sich unbeeindruckt und behandelte weitere Schönheitswillige.
Bei einer Durchsuchung stellten Polizisten nicht nur gefälschte Dokumente und Dateien, sondern auch medizinische Ausrüstung sowie einen fünfstelligen Geldbetrag sicher. Seit Ende September sitzt der falsche Beauty-Doc nun in der Justizvollzugsanstalt – wegen Wiederholungsgefahr. Ihn erwartet eine Anklage wegen Delikten wie gefährlicher Körperverletzung, Betrug und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz.
Die mehr als 80 Leichtgläubigen, die dem 30-Jährigen auf den Leim gegangen sind, hatten teilweise mit „Komplikationen“ zu kämpfen. Warum sie die vielen Warnsignale – Barzahlung ohne Quittung, wenig professionelle Räumlichkeiten und Kontaktaufnahme über soziale Internetplattformen – ignoriert haben, kann Brück nur vermuten. „Ein günstiger Preis ist da aber sicherlich ein Faktor.“
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