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Kunst, Satire oder Realität?

Löcher stopfen mit dem Bürgermeister

Früher plädierte Jürgen Huber für Kunst am, im oder auf dem Europabrunnenerwartungsloch. Für eine Sitzung am Dienstag schlägt er jetzt vor, es mit Erdsubstrat und „zwei erhabenen Bäumen“ aufzufüllen. Nun gibt es Gerüchte, die Entscheidung darüber werde vertagt.

Ein Künstler auf dem Bürgermeister-Stuhl: Jürgen Huber. Foto: Archiv/ as

Ein Künstler auf dem Bürgermeister-Stuhl: Jürgen Huber. Foto: Archiv/ as

Endlich! Bürgermeister Jürgen Huber (Grüne) hat eine Lösung für das teuerste Loch von Regensburg gefunden: Es soll zugeschüttet werden. In einer Vorlage, die Huber am Dienstag den Stadträten im Umweltausschuss präsentieren wird, schlägt er vor, die – offiziellen Angaben zufolge – 300.000 Euro teure Brunnenerwartungsanlage am Ernst-Reuter-Platz mit Erdsubstrat zuzuschütten und dann „mit zwei erhabenen Bäume zu bepflanzen“. Kostenpunkt: 70.000 Euro. Warum es plötzlich so eilig ist, geht aus der Vorlage nicht hervor. Immerhin wird das Europabrunnenerwartungsloch nebst Holzdeckel heuer 13 Jahre alt, die ersten Planungen für einen Europabrunnen mit imposantem Glaskubus sind sogar noch einmal fünf Jahre älter.

Regensburg-Digital Podcast

„Dieses Werk ist aus Idealismus entstanden”

Die Regensburger Künstlerin Ivana Koubek eröffnete am Freitagabend ihre Ausstellung “Bernauerin” in der HypoVereinsbank Regensburg. Darin setzt sie sich künstlerisch mit dem Leben und Leiden der Agnes Bernauer auseinander, die 1435 bei Straubing in der Donau ertränkt wurde. Auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und der Kulturreferent Klemens Unger ließen sich die Eröffnung nicht entgehen.

Wirbel um Werbekampagne

Die Domspatzen-Werbung und der Facepalm

Die Regensburg Tourismus GmbH (RTG) sorgt mit einer Werbekampagne, die die Domspatzen als „Regensburger Original” anpreist, für Wirbel. Die RTG weist Vorwürfe des Bayerischen Rundfunks und der Linksfraktion, die Kampagne sei frauenfeindlich und rassistisch, zumindest aber missverständlich, entschieden zurück. Trotzdem hat man das Video bei YouTube am Freitagmittag gelöscht.

Weiteres Missbrauchsopfer meldet sich zu Wort

Bistum im „Stadium der Kampfphase“

Er habe „genug von dieser Institution“ und wolle „von diesen Typen“ aus dem Regensburger Ordinariat niemals mehr etwas hören“. Mit diesen unmissverständlichen Worten meldet sich ein weiterer ehemaliger „Domspatz“ zu Wort. Unserer Redaktion schildert er sein Leid als blutig geprügeltes Kind, sein Los als Opfer von sexuellen Übergriffen und seine Enttäuschung nachdem er sich 2010 bei der damaligen „Missbrauchsbeauftragten“ Dr. Birgit Böhm gemeldet hatte. Die Glaubwürdigkeit des Regensburger Bistums in Sachen Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und Schutzbefohlenen scheint indes tiefer nicht mehr sinken zu können. Das es auch anders gehen könnte, zeigt ein Blick nach München und Ettal.

Bekenntnis statt Anmaßung

„Satire darf alles – außer sterben“

„Was darf Satire?“ Irgendwie logisch, wie viele Medien, die bis vor kurzem noch alle bekundeten, „Tscharlie“ oder „Scharlie“ zu sein, jetzt auf eine solche Diskussion einsteigen. Schließlich wird ja auch nach jeder Vergewaltigung darüber diskutiert, wie gefährlich Miniröcke oder tiefe Ausschnitte sind. Eine passende Antwort auf diese Frage, die man zu keinem dümmerem Zeitpunkt stellen […]

Zweiter Ex-Domspatz warnt vor dem Bistum

„Fall neu aufrollen“? Missbrauchsopfer reagiert mit offenem Brief

Das Bistum Regensburg hat angekündigt, seinen Fall neu aufrollen zu wollen: Jetzt antwortet der ehemalige Domspatz Georg Auer (hier schildern wir seinen Fall ausführlich) darauf in einem offenen Brief und erklärt, warum er überhaupt den schweren Weg in die Öffentlichkeit gewagt hat. Wir veröffentlichen ihn in kompletter Länge. Post vom Bistum Regensburg hat Auer übrigens schon letzte Woche bekommen: Zwei Jahre nach seinem Kirchenaustritt fordert das Katholische Kirchensteueramt eine Nachzahlung von 7,27 Euro.

Nach Domspatzen-Doku

Des Bistums durchsichtige Flucht nach vorn

Nach der ARD-Dokumentation zur sexuellen Gewalt bei den Regensburger Domspatzen will das Bistum Regensburg einen Fall „neu aufrollen“. Bischofssprecher Clemens Neck spricht von „neuen Vorwürfen“, die bisher gegenüber dem Bistum nicht geäußert worden seien. Mit der Wahrheit hat das nur wenig zu tun. Wir zeichnen den Fall nach, dessen erneute Prüfung Bischof Rudolf Voderholzer schon vor Jahren versprochen hat.

Missbrauchsopfer warnt Betroffene

„Wendet Euch nicht an dieses Bistum!“

Der ehemalige Domspatz Udo Kaiser widerspricht dem Rechtsanwalt Geedo Paprotta, der im Auftrag des Bistums Regensburg Anträge auf Anerkennung sexuellen Missbrauchs prüft. Paprotta hatte einen sexuellen Missbrauch bei Kaiser verneint, lehnt es aber in einer weithin beachteten ARD-Dokumentation ab, sich näher dazu zu äußern. In einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion begründete er dies einerseits mit seiner anwaltlichen Schweigepflicht, andererseits mit seiner „privaten Ansicht (…), Herrn Kaiser damit zu schützen“. Kaiser spricht im Interview mit unserer Redaktion von mehreren Falschaussagen Paprottas und sagt: „Herr Paprotta ist ein willfähriges Werkzeug der Kirche und ausschließlich darum bemüht, Schaden von seinem Auftraggeber abzuwenden.“

Vom unerfüllten Kinderwunsch

„Die anderen kriegen einfach so Kinder – das muss man betrauern“

Die Diplom-Psychologin Dr. Annette Tretzel und die Sozialpädagogin Christine Koch von pro familia in München, beide zertifizierte Beraterinnen vom Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland, beraten Frauen und Männer, die sich nach einem eigenen Kind sehnen – und bei denen die Sache mit dem Kinderkriegen nicht einfach so klappt. Ein Gespräch über rechtliche Grauzonen, Versagensängste – und die traurige Erkenntnis, dass nicht alles im Leben planbar ist.

Nach ARD-Doku zu Domspatzen

Rechtsanwalt Paprotta: „Niemand geht gegen Missbrauchsopfer vor.“

Nach der ARD-Dokumentation über sexuellen Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen und unserem Kommentar dazu, hat Rechtsanwalt Geedo Paprotta, der Fälle im Auftrag des Bistums Regensburg prüft, gegenüber unserer Redaktion eine Stellungnahme abgegeben. Wir veröffentlichen seinen Text unkommentiert im kompletten Wortlaut. Unseren Kommentar haben wir als Reaktion darauf an zwei Stellen geringfügig abgeändert. Der ehemalige Domspatz Udo Kaiser, auf den Paprotta in seiner Stellungnahme Bezug nimmt, hat der Darstellung des Rechtsanwalts in einer ersten Reaktion bereits massiv widersprochen. Wir werden dazu in den nächsten Tagen ein Interview mit Herrn Kaiser führen und uns auch darüber hinaus weiter mit der Angelegenheit beschäftigen.

Rechtsanwalt Wächtler über die Rindermarkt-Räumung

„Rettung von Menschenleben war nur Propaganda“

Die Gerichtsprozesse zur umstrittenen Räumung des Durststreiks am Münchner Rindermarkt dauern an. Im Sommer 2013 protestierten dort rund 50 Flüchtlinge für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Am Ende wurde das Protestcamp von der Polizei gewaltsam geräumt. Seit geraumer Zeit laufen Verfahren gegen mehrere Beteiligte. Wir sprachen mit dem Anwalt des Angeklagten Houmer Hedayatzadeh. Aus Sicht von Hartmut Wächtler war die Räumung des Camps illegal.

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