Die Regensburg Tourismus GmbH (RTG) sorgt mit einer Werbekampagne, die die Domspatzen als „Regensburger Original” anpreist, für Wirbel. Die RTG weist Vorwürfe des Bayerischen Rundfunks und der Linksfraktion, die Kampagne sei frauenfeindlich und rassistisch, zumindest aber missverständlich, entschieden zurück. Trotzdem hat man das Video bei YouTube am Freitagmittag gelöscht.
Dieses Motiv findet die RTG weder frauen- oder fremdenfeindlich noch missverständlich. Bild: Regensburg Tourismus GmbH
„Witzig” und viral soll die Kampagne „Regensburger Originale” der städtischen Tourismus GmbH (RTG) sein. Doch ein im Moment nicht aufrufbares Domspatzen-Video und das dazugehörige Postkartenmotiv, das bundesweit 100.000 mal verteilt wurde, finden manche gar nicht so witzig, sondern rassistisch und sexistisch.Â
Er habe „genug von dieser Institution“ und wolle „von diesen Typen“ aus dem Regensburger Ordinariat niemals mehr etwas hören“. Mit diesen unmissverständlichen Worten meldet sich ein weiterer ehemaliger „Domspatz“ zu Wort. Unserer Redaktion schildert er sein Leid als blutig geprügeltes Kind, sein Los als Opfer von sexuellen Übergriffen und seine Enttäuschung nachdem er sich 2010 bei der damaligen „Missbrauchsbeauftragten“ Dr. Birgit Böhm gemeldet hatte. Die Glaubwürdigkeit des Regensburger Bistums in Sachen Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen und Schutzbefohlenen scheint indes tiefer nicht mehr sinken zu können. Das es auch anders gehen könnte, zeigt ein Blick nach München und Ettal.
Von großem Interesse begleitet ging die erste Live-Übertragung aus dem Stadtrat am Dienstag über die Bühne. Was etwas unterging: Ein Beschluss zum Stadthallen-Standort macht vor allem Pläne für ein Parkhaus am Alten Eisstadion konkreter.
Nicht nur die Architektur ist UNIform, auch die Miete: Über 13 Euro pro Quadratmeter zahlen Studierende für Apartments in Anlagen der Lambert GmbH. Gerade ist wieder eine fertig geworden.
„Was darf Satire?“ Irgendwie logisch, wie viele Medien, die bis vor kurzem noch alle bekundeten, „Tscharlie“ oder „Scharlie“ zu sein, jetzt auf eine solche Diskussion einsteigen. Schließlich wird ja auch nach jeder Vergewaltigung darüber diskutiert, wie gefährlich Miniröcke oder tiefe Ausschnitte sind. Eine passende Antwort auf diese Frage, die man zu keinem dümmerem Zeitpunkt stellen […]
Das Bistum Regensburg hat angekündigt, seinen Fall neu aufrollen zu wollen: Jetzt antwortet der ehemalige Domspatz Georg Auer (hier schildern wir seinen Fall ausführlich) darauf in einem offenen Brief und erklärt, warum er überhaupt den schweren Weg in die Öffentlichkeit gewagt hat. Wir veröffentlichen ihn in kompletter Länge. Post vom Bistum Regensburg hat Auer übrigens schon letzte Woche bekommen: Zwei Jahre nach seinem Kirchenaustritt fordert das Katholische Kirchensteueramt eine Nachzahlung von 7,27 Euro.
Nach der ARD-Dokumentation zur sexuellen Gewalt bei den Regensburger Domspatzen will das Bistum Regensburg einen Fall „neu aufrollen“. Bischofssprecher Clemens Neck spricht von „neuen Vorwürfen“, die bisher gegenüber dem Bistum nicht geäußert worden seien. Mit der Wahrheit hat das nur wenig zu tun. Wir zeichnen den Fall nach, dessen erneute Prüfung Bischof Rudolf Voderholzer schon vor Jahren versprochen hat.
Die Live-Übertragung des Stadtrats ins Internet startet nächste Woche. Sechs Stadträte aber wollen nicht gefilmt werden. Sie gehören alle der CSU an.
Der ehemalige Domspatz Udo Kaiser widerspricht dem Rechtsanwalt Geedo Paprotta, der im Auftrag des Bistums Regensburg Anträge auf Anerkennung sexuellen Missbrauchs prüft. Paprotta hatte einen sexuellen Missbrauch bei Kaiser verneint, lehnt es aber in einer weithin beachteten ARD-Dokumentation ab, sich näher dazu zu äußern. In einer Stellungnahme gegenüber unserer Redaktion begründete er dies einerseits mit seiner anwaltlichen Schweigepflicht, andererseits mit seiner „privaten Ansicht (…), Herrn Kaiser damit zu schützen“. Kaiser spricht im Interview mit unserer Redaktion von mehreren Falschaussagen Paprottas und sagt: „Herr Paprotta ist ein willfähriges Werkzeug der Kirche und ausschließlich darum bemüht, Schaden von seinem Auftraggeber abzuwenden.“
Die Diplom-Psychologin Dr. Annette Tretzel und die Sozialpädagogin Christine Koch von pro familia in München, beide zertifizierte Beraterinnen vom Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland, beraten Frauen und Männer, die sich nach einem eigenen Kind sehnen – und bei denen die Sache mit dem Kinderkriegen nicht einfach so klappt. Ein Gespräch über rechtliche Grauzonen, Versagensängste – und die traurige Erkenntnis, dass nicht alles im Leben planbar ist.
Nach der ARD-Dokumentation über sexuellen Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen und unserem Kommentar dazu, hat Rechtsanwalt Geedo Paprotta, der Fälle im Auftrag des Bistums Regensburg prüft, gegenüber unserer Redaktion eine Stellungnahme abgegeben. Wir veröffentlichen seinen Text unkommentiert im kompletten Wortlaut. Unseren Kommentar haben wir als Reaktion darauf an zwei Stellen geringfügig abgeändert. Der ehemalige Domspatz Udo Kaiser, auf den Paprotta in seiner Stellungnahme Bezug nimmt, hat der Darstellung des Rechtsanwalts in einer ersten Reaktion bereits massiv widersprochen. Wir werden dazu in den nächsten Tagen ein Interview mit Herrn Kaiser führen und uns auch darüber hinaus weiter mit der Angelegenheit beschäftigen.
Gut 200 Menschen gedachten in Regensburg der Opfer des Anschlags auf Charlie Hebdo. Kaum einen Tag nach den Morden spucken Populisten auf die Gräber der Toten.
Die Gerichtsprozesse zur umstrittenen Räumung des Durststreiks am Münchner Rindermarkt dauern an. Im Sommer 2013 protestierten dort rund 50 Flüchtlinge für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Am Ende wurde das Protestcamp von der Polizei gewaltsam geräumt. Seit geraumer Zeit laufen Verfahren gegen mehrere Beteiligte. Wir sprachen mit dem Anwalt des Angeklagten Houmer Hedayatzadeh. Aus Sicht von Hartmut Wächtler war die Räumung des Camps illegal.
Der Sprecher des Bistums erklärt sexuellen Missbrauch mit dem „Zeitgeist“, der eigens engagierte Rechtsanwalt will/ kann/ darf nichts sagen. Das hat Gründe. Die ARD-Doku zu den Regensburger Domspatzen offenbart: Aufklärung ist weiter nicht erwünscht.
Sie war mal Heiligenfigurenabstauberin, er machte den Bart zum Verlag und das Sammelsurium zum Buch: Die Homöopathin Ulrike Dirschl und der Grafiker Philipp Starzinger sind beste Freunde, Musiker vom gleichen Schlag – und verheiratet. Ein Porträt über die Diamond Dogs.
Vom Umgang des Bistums Regensburg mit den missbrauchten Domspatzen: Am 7. Januar, 23.30 Uhr, zeigt die ARD dazu die Dokumentation „Sünden an den Sängerknaben“. Die Filmemacherin Mona Botros hat drei Betroffene bei ihrem Kampf um Gehör und Gerechtigkeit begleitet. Erstmals gibt in dieser Doku auch Geedo Papprotta ein Interview, der „Opferanwalt“, der im Auftrag der Diözese Regensburg die Anträge auf Entschädigung prüft und der einem Betroffenen erklärte, warum der an ihm begangene sexuelle Missbrauch kein sexueller Missbrauch sei.