Bier: ungewohnt; Glas: ungewohnt; also mehr als genug Anlass zur Grundskepsis. Trotzdem kam das 1. Regensburger Craft Bier Festival ganz gut an.
Von Martin Stein
Die Erwartungshaltung der Passanten, die skeptisch den Aufbau des Craft Bier Festivals am Haidplatz zur Kenntnis nehmen, ist ebenso klar wie negativ: „Fest“ und „Bier“ bedeutet nichts Gutes. Gerade der kürzlich begangene „Tag des Bieres“, der von vielen Anwohnern als traditionell verbrämte Form des Flatrate-Saufens wahrgenommen wurde und sogar Bürgermeister Wolbergs zu ungewöhnlich deutlichen Worten veranlasste („Null inhaltlich. Null Qualität. Leute, die sich komplett wegrichten“ – Regensburg digital berichtete), hat dafür gesorgt, dass man bei einer Veranstaltung zum Thema Bier ähnlich viel Niveau erwartet wie beim Landesvorentscheid im Wettrülpsen, Supermittelgewicht.
Egal wie man die Petition bewertet: Bei der Debatte um die Schließung des Michlstifts vernebeln persönliche Empfindlichkeiten manchen den politischen Verstand. Der Oberbürgermeister findet die Namen auf Unterschriftenlisten zu einer Petition „sehr interessant“. Der SPD-Fraktionschef verbreitet rufmörderische Gerüchte.
Die Verhandlungen mit dem Fürstenhaus zum Ankauf des Pürkelgut-Areals liegen nach dem Scheitern der BMW-Ansiedlung auf Eis. „Wir werden in dieser Geschichte nicht weiter verhandeln“, sagt SPD-Fraktionschef Norbert Hartl.
Der stellenweise entwürdigende Ansiedlungspoker hat ein Ende: BMW baut sein Logistikzentrum nicht in Obertraubling. Joachim Wolbergs macht aus seiner Verärgerung kaum einen Hehl und macht andere „Beteiligte“ für das Scheitern verantwortlich. Die CSU meldet sich mit einer ätzenden Pressemitteilung zu Wort.
Zbigniew Kolakowski überlebte das KZ-Außenlager Colosseum und einen Todesmarsch. Zum 70. Jahrestag seiner Befreiung besuchte er Regensburg ein weiteres Mal und berichtete auf mehreren Veranstaltungen und in Schulen von seinem Schicksal.
Seit einem Jahr sind Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und die bunte Koalition im Amt. Ein Interview mit dem Oberbürgermeister über Hinterfotzigkeit, Wohnungsbau, sein Verhältnis zu Hans Schaidinger, seine Ratlosigkeit bei Konzert- und Livekultur und warum es manchmal einsam um ihn wird.
Vor 100 Jahren begann der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich, der heutigen Türkei. Der Internationale Kultur- und Solidaritätsverein e.V. (IKS) widmet sich 2015 dem Gedenken und der Aufarbeitung sowie der Rolle Deutschlands. Ein Interview mit Necati Güler, Ansprechpartner des IKS.
Umplanungen bei der Container-Unterkunft für Flüchtlinge am Weinweg sollen jetzt für „deutlich angenehmere Lebensbedingungen“ sorgen. Von den Stadträten gab es dafür einhelliges Lob.