Sie sollen einen Medizinstudenten rassistisch beleidigt, bedroht und verprügelt haben – jetzt meldet sich das so beschuldigte Ehepaar zu Wort. „Er hat mir zwei Mal mit der Faust ins Gesicht geschlagen“, sagt die Frau. Beide bestreiten die Vorwürfe vehement, schildern das vermeintliche Opfer als äußerst aggressiv und hoffen auf neutrale Zeugen.
Wer Opfer von Gewalt geworden ist, erhält Hilfe vom Weißen Ring. Günther Perottoni, Leiter der Außenstelle Regensburg, beklagt, dass viele Menschen den gemeinnützigen Verein und dessen Aufgaben aber gar nicht kennen würden. Ein Gespräch über gestiegene Gewaltbereitschaft, gesundes Misstrauen und dem Wunsch nach mehr sachlicher Berichterstattung bei Gewaltdelikten.
Eine Familie wird beim Jugendamt angeschwärzt, ihre Kinder misshandelt zu haben. Zu Unrecht, wie sich sehr rasch herausstellt. Wer die Falschbehauptung in die Welt gesetzt hat, dürfen die Eltern nicht erfahren. Das Jugendamt gibt den Namen nicht heraus und das Regensburger Verwaltungsgericht entschied: Auch üble Denunzianten genießen Datenschutz.
Vergewaltigung ist Alltag, auch dann, wenn gerade nicht die Objektive der gesamten Republik auf sie gerichtet sind. Aus aktuellem Anlass: Einige Anmerkungen zum öffentlichen Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt. Ein Essay von Martin Oswald.
Die Kluft zwischen Gustl Mollath und seinen Rechtsanwälten hat sich weiter vertieft: Am Montag lehnte das Landgericht einen neuerlichen Antrag ab, Gerhard Strate und Johannes Rauwald von ihrem Mandat zu entbinden. Am Ende kündigte Mollath an, nun doch aussagen zu wollen.
Zeugen, die Gustl Mollath als wunderlich oder bedrohlich beschreiben, gibt es zu Genüge. Dass er früher wie Adolf Hitler aussehen habe wollen, ist hingegen neu. Die erste Hälfte des 8. Prozesstages.
Wieso die Klitoris eigentlich nichts anderes ist als ein Penis, Pornos meist an der Realität vorbeigehen – und richtig guter Sex letztlich eine Frage von Übung und Selbstliebe ist. Ein Gespräch mit Sexualberaterin Birgit Kübler über die Suche nach der Lust und wie man sie findet.
Das Wiederaufnahmeverfahren von Gustl Mollath beginnt mit einer handfesten Überraschung: So lange ein psychiatrischer Sachverständiger an dem Verfahren teilnimmt, wird er nicht aussagen. Einen Antrag, den Gutachter auszuschließen, lehnte das Gericht ab.
Der römisch-katholische Priester und ehemalige Rektor der Philosophisch-theologische Hochschule (PTH) Josef Engert gilt als Vater der Regensburger Universität. Ein Preis der Stadt Regensburg ist nach ihm benannt. Tatsächlich war Engert ein völkisch-katholischer Unterstützer und Propagandist des NS-Regimes. Im vierten und letzten Teil unserer Serie befasst sich Robert Werner mit der Gründung und Selbstdarstellung der Regensburger Universität und problematisiert die Gedenkpolitik um Engert.
Franz-Peter Tebartz-van Elst passt perfekt zum Bistum Regensburg. Und: Er hat sich beim Weitem nicht so viel zuschulden kommen lassen wie die Verantwortlichen hier.
Fehlender Aufklärungswille und zu viel Toleranz gegenüber Tätern: Bei einer der wenigen Veranstaltungen auf dem Katholikentag zu sexuellem Missbrauch musste sich Bischof Stephan Ackermann scharfer Kritik stellen. Er räumt seine eigene Machtlosigkeit ein.
Mit drei Millionen Euro wird der Katholikentag in Regensburg bezuschusst. Für den zeitgleich stattfindenden Humanistentag wurde ein ungleich geringere Förderung abgelehnt. Begründung: Keine Relevanz.
Beim Dankgottesdienst, den Kardinal Gerhard Müller zu seinen eigenen Ehren inszenierte, wurden die Gläubigen mit Freibier und Billig-Bratwurst gelockt. Kritiker wurden von der Polizei entfernt.
Regensburg und Bamberg: Beide Städte schmücken sich mit dem Titel „Weltkulturerbe“, in beiden gibt es eine über tausendjährige Geschichte jüdischer Gemeinden, die von den Nazis vernichtet wurden. Damit hören die Gemeinsamkeiten auf. Während Bamberg sein jüdisches Erbe sichtbar macht und jüdisches Leben im Stadtbild wieder präsent ist, verharrt Regensburg in seiner Erinnerungskultur bei den Römern.
Die fragwürdige Doktorarbeit des Regensburger Putzunternehmers Karlheinz Götz sorgt in Akademikerkreisen nach wie von für Verärgerung. Ein Lehrer und ehemaliger Hochschullehrer aus Nordrhein-Westfalen hat nun Strafantrag gegen Götz gestellt. Wir veröffentlichen hier seinen Kommentar dazu.
Nicht genug damit, dass die A 94 trotz jahrzehntelanger Bürgerproteste nunmehr quer durch eine der schönsten Landschaften Deutschlands gebaut wird – jetzt müssen das Isental und seine Bevölkerung auch noch den Tatort für einen recht mäßigen Krimi abgeben. Eine Besprechung von Leonhard F. Seidls Roman „Genagelt“.