Hinter einem Foto beim „Marsch für das Leben“ vermutet das Bistum Regensburg eine Kampagne. Dabei dokumentiert das Bild nur, was seit Jahren bekannt ist: Dort laufen auch Rechtsextreme und Rassisten mit. Manchmal eben direkt neben Bischöfen.
Bischof Rudolf Voderholzer (mit Panama-Hut), im Vordergrund: der Unbekannte mit “White Power”-Geste. „Niemand hat behauptet, dass Herr Voderholzer den Mann neben sich persönlich kennen würde oder dass er zu ihm gehört. Auf dieser Demo laufen eben Bischöfe und Rassisten miteinander und das will man nicht wahrhaben, auch wenn es offensichtlich ist.“ Foto: Kirsten Achtelik
„Das Bistum Regensburg und Bischof Rudolf distanzieren sich ausdrücklich von diesem Foto! Unser Bischof Dr. Voderholzer würde niemals an der Seite von Rechtsradikalen laufen. Wir werden gegen dieses Foto auch vorgehen. Es entstand ohne unser Wissen.“
Das Social Media-Team des Bistums Regensburg schien am Samstagnachmittag ziemlich gestresst gewesen zu sein, als es diesen Tweet absetzte. Denn auch wenn es keine sonderlich gute PR für Bistum und Bischof ist, wenn dieser an einer Demonstration teilnimmt, bei der auch offensichtliche Rassisten mitlaufen: Eine wie auch immer geartete Grundlage, um gegen Fotos „vorzugehen“, die das dokumentieren, gibt es nicht. In Deutschland herrscht schließlich Pressefreiheit. Auch später nachgeschobene Erklärungen des Bistums wirken etwas hilflos. Und irgendwie sind am Ende doch immer die anderen schuld. Doch von Anfang an.
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