Ostbayerische Verkehrssicherheitsaktion
Pressemitteilung der Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz vom: 15.07.2015
- Ostbayerische Verkehrssicherheitsaktion
Verantwortliche trafen sich im Polizeipräsidium Oberpfalz
Das Polizeipräsidium Oberpfalz lud am Mittwoch, 15.07.2015 zum 27. Treffen der Verantwortlichen der Ostbayerischen Verkehrssicherheitsaktion zur Arbeitssitzung ein.
Neben den Angehörigen des Bündnisses, bestehend aus Vertretern von ADAC, dem TÜV Süd, dem Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, der Verkehrswacht und ranghohen Vertretern der Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz nahmen auch in diesem Jahr wieder Vertreter verschiedener Schulen aus Niederbayern und der Oberpfalz teil.
Der Leidende Polizeidirektor Manfred Jahn, Leiter des Sachgebietes E 2, begrüßte die Teilnehmer und machte dabei bereits deutlich, welch hohen Stellenwert dieses Treffen mit Blick auf die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer im Ostbayerischen Raum nicht nur für die Polizei hat.
Im Anschluss zeigte Polizeioberrat, Michael Danninger, der im Polizeipräsidium Oberpfalz insbesondere mit Verkehrsaufgaben betraut ist, die Entwicklung der letzten Jahre anhand eines Lagebildes auf.
Trotz auch im Jahr 2014 wieder gestiegenen Unfallzahlen wurde mit 155 in Ostbayern im Verkehrsgeschehen ums Leben gekommen Personen ein historischen Tiefstand erreicht.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung wurde aber auch bei allen Redebeiträgen deutlich, dass dieser Umstand kein Grund für ein nachlassen in den gemeinschaftlichen Bemühungen sein kann oder sein wird.
Die ständig steigenden Unfallzahlen führen beispielsweise Experten des ADAC auch auf das stark ansteigende Verkehrsaufkommen zurück. Hierbei zeige sich, dass sich die Unfallzahlen im Vergleich mit den stark steigenden Kilometerleistungen eher moderat erhöhen, so eine Aussage.
Blick auf die „Jungen Erwachsenen“
Auch beim Blick auf die Gruppe der 18 – 24 Jährigen, die in besonderer Weise im Focus des Bündnisses stehen, zeigten sich positive Entwicklungen. So belegt die Statistik, dass die „Jungen Erwachsenen“ als Mitverursacher bei 3772 Verkehrsunfällen im Jahr 2014 in Erscheinung traten. Vergleichsweise hatte dieser Wert im Jahr 2005 noch bei 4803 Unfällen gelegen. Während 2005 noch 46 „Junge Erwachsene“ als Unfallverursacher ihr Leben lassen mussten, halbierte sich diese Zahl bis zum Jahr 2014 auf den tiefsten Wert der letzten zehn Jahre mit 23 tödlich verunfallten Verkehrsteilnehmern.
Im Dreijahresvergleich zeigte sich auch bei der Unfallursache Geschwindigkeit eine erfreuliche Entwicklung in dieser Personengruppe. Entgegen dem allgemeinen Trend wo im gleichen Zeitraum ein Anstieg erkennbar ist, sank die Zahl der durch nicht angepasste Geschwindigkeit verursachten Verkehrsunfälle durch 18 – 24 Jährige auf 613. Ebenfalls der niedrigste Wert seit vielen Jahren. Im Vorjahr lag dieser noch bei 688 registrierten Unfällen und in den Jahren von 2009 bis 2012 jeweils über 800.
Im langfristigen Vergleich zeigt sich auch bei der Entwicklung der Unfallursache Alkohol eine positive Entwicklung bei den Jungen Erwachsenen. Lag im Jahre 2005 diese Zahl noch bei 364 Unfällen, weist die Statistik für das Jahr 2014 „nur“ noch 279 Fälle auf.
Aktuelle Entwicklungen
Diskutiert wurden auch aktuelle Begebenheiten. Beispielsweise, wie sich die Bedienung von Smartphones während der Fahrt auf die Aufmerksamkeit eines Fahrzeuglenkers auswirken kann. Dazu gab es Überlegungen, wie sich der Grad der Ablenkung, der durch die Verwendung derartiger Geräte entsteht, einstufen lässt.
Einigkeit herrschte bei den Teilnehmern auch, dass die Gruppe der Senioren, 65+ durch den Wandel in der Altersstruktur der Bevölkerung zukünftig noch stärker in den Focus der Verkehrsbeobachtungen treten wird. Hierzu gab es verschiedene Diskussionen im Kreise der Teilnehmer, wie dieser Entwicklung insbesondere mit Blick auf den Straßenverkehr Rechnung getragen werden kann.
Engagement an den Schulen
Besonders deutlich werden die Bemühungen des Bündnisses beim Blick auf die Anzahl der Vorträge, die an verschiedensten Schulen in den Bezirken Niederbayern und Oberpfalz jährlich durchgeführt werden. 700 mal traten im Schuljahr 2014/2015 Vertreter der beteiligten Organisationen vor ein junges Publikum und versuchten die Schülerinnen und Schüler der oberen Jahrgangsstufen für die Gefahren des Straßenverkehrs zu sensibilisieren.
Besonders die Punkte Alkohol, Drogen und Geschwindigkeit erörterten die Referenten dabei mit den Zuhörern und regten Diskussionen dazu an.
Von den Vertretern der Schulen gab es Lob für die Bündnispartner. Durch die anschaulichen und auf die Zielgruppe abgestimmten Vorträge besteht von Seiten der Schüler ein großes Interesse an diesen Veranstaltungen, lautete die Rückmeldung dazu.
Alle Beteiligten wiederholten im Gremium den ungebrochenen Willen, weiter mit großem Engagement für die Sicherheit im Straßenverkehr in der ostbayerischen Heimat einzutreten.