29 Feb.2008
Ohne Zölibat wär’s besser…
Mit seiner Äußerung über das Zölibat hat sich der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, nicht nur Freunde gemacht. Nicht nur vom Regensburger Bischof Gerhard Ludwig wird Zolltsch kritisiert, weil er das Zölibat nicht für notwendig hält. Markus Hierl offenbart mir seine Meinung dazu.
Erzbischof Zollitsch steht in der Kritik. Wie sehen Sie das?
Endlich hat mal ein Vertreter der Kirche gesagt, was viele denken. Das war doch überfällig.
Wie stehen Sie persönlich zum Zölibat?
Ich halte es für unmöglich, dass ein Priester den Menschen predigt, wie sie ihr Familienleben gestalten oder ihre Ehe führen sollen, obwohl er selbst keine direkte Erfahrung damit hat. Viel besser wäre es, wenn Pfarrer heiraten dürften. Dann gäbe es bestimmt auch mehr von ihnen.
Glauben Sie, ein Priester könne sich trotz Familie genauso gut um die Mitglieder seiner Pfarrei kümmern?
Natürlich! Jeder geht arbeiten und kümmert sich trotzdem um seine Familie. Man würde die Pfarrer vielleicht eher ernst nehmen, wenn man wüsste, dass sie selbst erleben, was es heißt, Kinder zu erziehen und Familie zu haben.
Mathilde Vietze
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Bischof Zollitsch hat klar ausgesprochen, was
die Mehrheit der Katholiken denkt, ein paar ewiggestrige Reaktionäre ausgenommen. Es ist
bezeichnend, daß ausgerechnet die Herren Müller
und Mixa sich wieder wichtig machen und zur
Presse rennen mußten. Da drängt sich mir die
Frage auf, ob der vielbeschworene Gehorsam
nur für das dumme Fußvolk gilt und nicht auch
für Bischöfe gegenüber ihrem Vorsitzenden.
Nun, Zollitsch wird in absehbarer Zeit nach
Rom einbestellt werden und dort – vor laufen-
den Kameras – von der dortigen Mafia derart
unter Druck gesetzt werden, daß er es künftig
nicht mehr wagt, irgendein heißes Eisen an-
zusprechen.
Der Pflicht-Zölibat ist nichts weiter, als
eine Vergewaltigung der männlichen Natur.
Er sollte f r e i g e s t e l l t werden
und wer nicht heiraten will, kann es ja blei-
ben lassen. Aber zu behaupten, daß nur ein
ehelos lebender Pfarrer sich voll der Seel-
sorge widmen könne ist nicht nur ein Schmarr’n
und ein blödes Dahergerede, sondern auch eine
gezielte Ohrfeige für all die evangelischen
Pfarrer, die ihren Seelsorgeauftrag sehr sehr
ernst nehmen. So sieht also die “Nächsten-
liebe” der Amtskirche aus.