05 Feb2013
Oberpfälzer Piraten erweitern ihr Programm
Schwandorf. Am Sonntag trafen sich die Piraten der Oberpfalz im
Schützenheim Schwandorf, um auf einem Bezirksparteitag ihr Programm zu
erweitern.
“Der Parteitag hat gezeigt, dass es auch auf Bezirksebene viele Punkte
gibt, an denen Anpassungen notwendig sind”, so Thoralf Will,
Vorsitzender des Bezirksverbands Oberpfalz.
Die Piraten setzen sich für mehr Transparenz in der Politik ein. Dazu
soll ein Paradigmenwechsel erfolgen von der Nicht-Öffentlichkeit hin
zu grundsätzlich öffentlichen Prozessen. Diese öffentlichen Prozesse
sollen so gestaltet werden, dass Bürgerbeteiligung gefördert und das
Vertrauen in die Politik wiederhergestellt wird.
Neben Beschlüssen, die die Kernthemen der Piraten betonen, gab es auch
weitere Beschlüsse. So soll u.a. der Denkmalschutz gestärkt werden.
Den Piraten geht es hierbei nicht nur um die Restauration und
Erhaltung von Denkmälern, sondern dass diese auch wieder mit Leben zu
erfüllen sind.
Die Piratenpartei Oberpfalz setzt sich dafür ein, dass die Sozialhilfe
überregionaler Sozialhilfeträger in allen Notfällen rasch, zuverlässig
und möglichst unbürokratisch zur Verfügung gestellt wird. Es gilt
darüber hinaus durch bessere Aus- und Fortbildung und mehr
psychologische Hilfen für das pflegende Personal gerade diese
Anfangsphase der plötzlichen Abhängigkeit zu mildern.
Die Drogen- und Suchtberatung sowie deren Koordinierung soll künftig
stärker vom Bezirk übernommen werden, da die Suchtarbeit der
Landkreise und Städte stark miteinander verzahnt ist, wodurch sich
Synergieeffekte ergeben.
Wir sehen im Ankauf schützenswerter Flächen, etwa Feuchtbiotope,
Trockenwiesen und Hochmoore durch den Bezirk, sowie deren Betreuung
eine gelebte Natur- und Landschaftspflege. Da seit der Reform der
Naturschutzgesetze in Bayern die Bezirke nicht mehr für die Ausweisung
von Naturschutzgebieten zuständig sind, sieht die Piratenpartei
Oberpfalz nun in der Schaffung von Naturparks ein geeignetes
Instrument, Arten- und Biotopschutz der drohenden weiteren
Zersiedelung und der Beschädigung durch Landwirtschaft und
Verkehrsplanung entgegenzustellen. Hier kann der Bezirk federführend
die Landkreise unterstützen und auf dabei auch eine angemessene
Bürgerbeteiligung, die alle Interessen berücksichtigt, drängen. Analog
zu den Naturparks sind aber auch die Kulturlandschaften der Region ein
schützenswertes Gut. Hier sind insbesondere die hervorragend
aufgestellten Fachberatungen des Bezirkes, etwa für die Fischerei oder
die Imkerei mit in die Pflicht zu nehmen.
Weiterhin setzt sich der Bezirksverband für innovative Wohn- und
Pflegekonzepte ein, die die verstärkte soziale Inklusion von
Behinderten fördern sollen. Auch wenn es weiterhin teilweise
intensiven Betreuungsbedarf in Spezialeinrichtungen geben wird, sollte
der Schwerpunkt der weiteren Entwicklung in der Umsetzung inklusiver
Lebens- und Wohnmodelle für behinderte und nichtbehinderte, junge und
alte wie auch kranke und gesunde Menschen liegen.
Die fraktionlosen Mitglieder von Vertretungen kommunaler
Gebietskörperschaften sollen die selben Informationen erhalten wie
Mitglieder innerhalb einer Fraktion. Bisher ist es so, dass
fraktionslose Mitglieder sich Informationen zu Beschlüssen und
ähnlichem selbst recherchieren müssen.
Passend zur bereits im Bundesprogramm geforderten strikten Trennung
von Kirche und Staat lehnen die Piraten der Oberpfalz die pauschale
Übertragung von Bezirksaufgaben an kirchliche Einrichtungen ab.
In einem eigenen Antrag betonen die Piraten die strikte Ablehnung der
von der EU-Kommission geplante Privatisierung der
Trinkwasserversorgung.