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Forschungsprojekt vereinbart

„Nicht die Avantgarde bei der Aufarbeitung“: Stadt Regensburg lässt ihre Rolle im Nationalsozialismus erforschen

Zusammen mit dem Zentrum für Erinnerungskultur an der Universität Regensburg will die Stadt die Rolle der Verwaltung im Nationalsozialismus wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Am Dienstag wurde die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Die beiden Professoren Daniel Draschek (li.) und Bernhard Löffler bei der Unterzeichnung der Vereinbarung für das Forschungsprojekt. Im Hintergrund (v.l.): Bildungsreferentin Sabine Kellner-Mayrhofer, Martina Köglmeier (Stabsstelle Erinnerungskultur), Kulturrefent Wolfgang Dersch, Archivchef Lorenz Baibl und OB Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Foto: as

Als „längst überfällig“ bezeichnet Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer das am Dienstag besiegelte Forschungsprojekt mit der Universität Regensburg und natürlich kann man sich fragen, warum es fast 80 Jahre gedauert hat, bis sich jemand bemüßigt fühlte, die Rolle der Regensburger Stadtverwaltung während der NS-Zeit wissenschaftlich unter die Lupe zu nehmen.

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Die Aufarbeitung sei ein Thema, „das immer wieder in Wellen hochkommt“, meint die OB bei der Unterzeichnung der entsprechenden Vereinbarung am Grünen Tisch im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses. Sie nennt als Beispiel die punktuellen Debatten um Straßennamen. Oder auch die Umsetzung eines städtischen Konzepts zur Erinnerungskultur, das der Stadtrat 2018/19 aufs Gleis gebracht, die Einrichtung einer entsprechenden Stabsstelle, angesiedelt beim Bildungsreferat. Erwähnen könnte man auch die Debatte, um das KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof, bei dem man städtischerseits erst vor wenigen Jahren zu einem würdigen Umgang gefunden hat.

„Es braucht immer das Engagement der Handelnden.“

„Es braucht immer das Engagement der Handelnden“, sagt Maltz-Schwarzfischer. Und der Historiker Professor Bernhard Löffler, neben dem Kulturwissenschaftler Professor Daniel Draschek und Wirtschafts- und Sozialhistoriker Professor Mark Spoerer, einer derjenigen, die das Projekt am Zentrum für Erinnerungskultur an der Universität federführend betreuen, meint noch etwas deutlicher: „Es bedarf einer gewissen personellen und institutionellen Konstellation.“ Sprich: die handelnden Personen sind heute andere und auch die Schwerpunkte, die sie in ihrer Funktion setzen.

Beispielsweise im Kulturreferat, wo Wolfgang Dersch den langjährigen und bei den Themen Kirche, König und Antinapoleonismus leidenschaftlichen Referenten Klemens Unger vor fünf Jahren abgelöst hat und im Gegensatz zu seinem Vorgänger sowohl Interesse als auch Engagement bei den NS-Verwicklungen der Stadtverwaltung an den Tag legt. Dersch hatte beispielsweise vor ziemlich genau zwei Jahren rund 30 Wissenschaftler und Vertreter der Stadtverwaltung zu einem zunächst internen Kolloquium geladen, um über die Rolle des einflussreichen NS-Kreiskulturwarts, Museumsdirektors und nach dem Krieg noch lange Jahre einflussreichen Kulturdezernenten und Archivchefs Walter Boll geladen.

Debatte um Walter Boll als Beschleuniger

Die Debatte um dessen Person, Studien wie jene unseres Autors Robert Werner, sei sicher „Katalysator“ gewesen, um die nun beschlossene wissenschaftliche Kooperation mit der Universität zu beschleunigen, sagt Bernhard Löffler. Löffler sei, das bemerkt zumindest Kulturreferent Dersch mit einem Schmunzeln, zuvor lange skeptisch gewesen, ob es die Stadt damit auch wirklich ernst meint. Doch das ist Schnee von gestern.

Konkret sollen, angelehnt an ein ähnliches Vorgehen in München, acht Einzelstudien erarbeitet werden, die nacheinander einzelne Themenfelder vertieft in den Blick nehmen. In den kommenden drei Jahren wird sich das Forschungsteam am Zentrum für Erinnerungskultur zunächst die Bereiche „Kulturverwaltung und -politik“ sowie das Thema Wirtschaft mit Schwerpunkt auf Messerschmitt vornehmen. Als weitere Bereiche werden die städtische Finanzverwaltung, das Bildungswesen sowie die Stadtspitze selbst, inklusive der Stadträtinnen und Stadträte, genannt.

„Solche Bolls hat es woanders auch gegeben.“

Die Stadt fördert das Projekt jährlich mit 190.000 Euro, um die entsprechenden Stellen zu schaffen. Löffler spricht, ohne Namen zu nennen, unter anderem von einem Postdoktoranden, den man dafür im Auge habe, und einer Promotion, die vergeben werden soll.

Dass Regensburg „sicher nicht zur Avantgarde bei der Aufarbeitung“ des Nationalsozialismus gehöre, können sogar ein Vorteil sein. „Was sich in den letzten Jahren im Bereich der Täterforschung getan hat, ist bemerkenswert“, sagt Löffler. Entsprechend werde es beispielsweise bei Walter Boll nicht nur um ihn als Individuum und seine lokale Rolle gehen, sondern auch um Boll als Typus. „Solche Bolls hat es woanders auch gegeben.“ Auch der Umgang der Stadt Regensburg selbst mit ihrer jüngeren Geschichte werde Forschungsgegenstand sein.

Über Jahrzehnte und politische System hinweg eine der einflussreichsten Personen in der Regensburger Kulturverwaltung: Walter Boll (li. mit Narrenkappe) mit Nazi-Oberbürgermeister Otto Schottenheim (re. mit Bierkrug) beim Faschingsumzug mit Blick über den Kohlenmarkt in Goliathstraße (11.2.1934). Foto: Historisches Museum Regensburg.

Dass das Thema auch fast 80 Jahre nach dem Ende des II. Weltkriegs nach wie vor aktuell ist und der weiteren Erforschung bedarf, betonen am Dienstag sowohl die OB wie auch Universitätspräsident Professor Udo Hebel, der krankheitsbedingt über einen Laptop auf dem Grünen Tisch zugeschaltet ist.

„Damit die Zukunft wissensbasiert vor uns liegt.“

Bislang sei bei der Erforschung von Regensburg in der Zeit des Nationalsozialismus nach wie vor die Studie von Helmut Halter, „Stadt unterm Hakenkreuz“ aus dem Jahr 1993 die wichtigste grundlegende Arbeit. Diese habe aber längst nicht alle Bereiche beleuchten können und sei in Teilen mittlerweile überholt, so Maltz-Schwarzfischer. Die Fragen von gesellschaftlicher Spaltung, von Radikalisierung und wie man damit umgehe, dass sich immer mehr Menschen den politischen Rändern zuwenden, sei ohnehin hochaktuell. „Das interessiert uns.“

Hebel verweist darauf, dass man der grassierenden „Geschichtsvergessenheit und dem Geschichtsrevisionismus“ etwas entgegenhalten müsse. Außerdem gelte es Forschungslücken zu schließen, „damit die Zukunft wissensbasiert vor uns liegt“.

Allseits wird betont, in wie vielen Bereichen Stadt und Universität Regensburg mittlerweile zusammenarbeiten und die universitäre Arbeit auch in die Stadtgesellschaft hineinwirkt. Und tatsächlich hat sich, gerade was das Institut für Geschichte betrifft, in den letzten Jahren Einiges getan. Erwähnt sei nur die historische Aufarbeitung des Missbrauchsskandals bei den Regensburger Domspatzen und die 2019 veröffentlichte kritische Studie „Der Chor zuerst“ von Bernhard Löffler und Bernhard Frings mit über 400 Seiten, die dieses Thema in der breit geführten Debatte auf fundiertes Fundament gestellt hat.

Auch an der Universität hat sich einiges geändert

Dass sich Regensburger Historiker oben auf dem universitären Hügel nicht immer bemüßigt fühlten, sich in entsprechende Debatten in der Stadt Regensburg einzuschalten, zeigt hingegen der Fall des Theologen Fall Josef Engert. Bis 2013 verlieh die Stadt Regensburg einen nach Engert benannten Preis an junge Nachwuchswissenschaftlerinnen, die von der Universität dafür vorgeschlagen wurden. Auch eine Straße war nach Engert benannt.

Als 2014 Robert Werner in einer langen Recherche nachwies, dass es sich bei Engert um einen völkischen Antisemiten, Kriegstreiber und aktiven Unterstützer des NS-Regimes handelte und in der Folge überregional berichtet wurde, erklärte die Universität lediglich gegenüber dem Spiegel, dass all dies „seit langem bekannt“ und von Mitarbeitern der Uni angeblich öffentlich aufgearbeitet worden sei. Für eventuelle Umbenennungen – die Josef-Engert-Straße verlief direkt hinter der Universität (heute: Am Biopark) – sei aber die Stadt zuständig. Offenbar wollte man nicht immer in die Stadtgesellschaft hineinwirken.

Doch nicht nur dort, auch an der Universität Regensburg scheinen sich „gewisse personelle und institutionellen Konstellationen“ und das Engagement der Handelnden mittlerweile geändert zu haben.

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Kommentare (43)

  • Alfons

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    Gleichmal vorweg. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bald Kommentatoren auf die Idee kommen hier mit zu teilen “Haben wir nichts Besseres zu tun”. Wir haben vieles zu tun, meine Antwort darauf. Ich sehe das so, Biografiearbeit einer einzelnen Person gleicht der Reflektion der Vergangenheit einer Gemeinschaft. Daher sollten auch Gemeinschaften reflektieren, um erneut Fatales zu verhindern. Eigentlich ganz naheliegend und sinnvoll.

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  • Karin Haber

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    Ein hervorragendes Projekt, das der Stadt gut zu Gesicht steht. Schade, dass manche Sätze im Artikel den inhaltlichen Zugriff so erschweren und mehr verwirren als erklären. Z. B.: „Die Debatte um dessen Person, Studien wie jene unseres Autors Robert Werner, seien sicher „Katalysator“ gewesen, um die nun beschlossene wissenschaftliche Kooperation mit der Universität zu beschleunigen, sagt Bernhard Löffler, der, das bemerkt zumindest Kulturreferent Dersch mit einem Schmunzeln, zuvor lange skeptisch gewesen sein soll, ob es die Stadt damit auch wirklich ernst meint.
    In einem weiteren Bandwurmsatz „erklärt“ dann „die Stadt […] zum Besten“…
    Darf ich mir bessere Lesbarkeit wünschen?

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  • Stefan Aigner

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    @Karin Haber

    Ich habe für Sie mal zwei Punkte gesetzt, den Satz geteilt und zwei falsche Formulierungen korrigiert.

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  • Hindemit

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    Eine wirklich gute Entscheidung, die Aufarbeitung endlich anzugehen. Mit dem Zentrum für Erinnerungskultur wurde eine gute Wahl getroffen. Es gibt auch positive Nachrichten aus der Verwaltung.

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  • tom lehner

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    @ Alfons:
    Unterschreib ich.

    “Die Gnade der späten Geburt” entbindet uns Nachkriegsgenerationen nicht sich unserer Geschichte zu stellen. Die vielen begangenen Morde und Verbrechen durch Menschen mit rechter Gesinnung und Fremdenhass seit dem Krieg sind Beleg genug um noch genauer hinzusehen und uns der Verantwortung des “Nie wieder” zu stellen.
    Viele Täter wurden vorschnell als Mitläufer “Entnazifiziert” und fanden sich sehr schnell in Amt und Würden wieder. Auch das muß uns eine Lehre sein. Viele dieser “Mitläufer” haben in der Nachkriegszeit die alte Ideologie am Laufen gehalten, rechte Strukturen und Verbindungen bis in die Politik geschaffen. Rechte Politik war nie wirklich weg. Die AfD war die Möglichkeit für die Rechten “Sauber” in die Parlamente zu kommen. Auch deshalb ist es wichtig auch die Mitläufer zu kennzeichnen. Die Mitläufer haben das System getragen, haben es ihm ermöglicht fast ganz Europa in eine Katastrophe zu führen und ein Volk fast zu vernichten. Nein, bei dreissig Prozent AfD Wählern habe ich nichts besseres zu tun als das anzuprangern und einzufordern.

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  • Daniela

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    @Alfons
    30. Oktober 2024 um 12:51 | #

    Gleichfalls vorweg, Sie haben recht.
    Ebenfalls gleich vorweg, erwartungsgemäß wird sich herausfinden lassen, dass die Verwaltung während der NS- Zeit aus Getreuen des NS- Regimes stammte. Aus überzeugten Nationalsozialisten, da alle Verwaltungen, ähnlich, wie die Justiz ect. systematisch regimetreu aufgestellt wurden.
    Warum erst 80 Jahre danach ist eine spannende Frage. Oder vielleicht auch nicht, weil eigentlich jeder nach Kriegsende geschaut hat, mit dem Nationalsozialisten so wenig als möglich zu tun gehabt haben wollte.
    Für mich wäre wesentlich interessanter, ob es nicht den einen oder anderen gegeben haben könnte, der im Geheimen vielleicht Verfolgten das Leben gerettet hat, weil vielleicht Unterlagen ‘falsch abgelegt wurden oder verschwunden sind.

    Und 80 Jahre danach werden die meisten Akteure dieser Zeit auch schon verstorben sein.

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  • Wolfi

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    Blödsinn, heutige Generationen haben damit nichts mehr zu tun und müssen sich gar nichts vorwerfen lassen.

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  • Bert

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    Überraschung, Wolfi. Tatsächlich forschen Historiker heute noch zum Mittelalter, zum Alterttum, Paläontologen beschäftigen sich sogar mit Dinosaurier. Insofern ist auch eine wissenschaftliche Beschäftigung mit den Vorgängen zwischen 1933 und 45 nicht nur legitim, sondern notwendig.

    Wenn Sie das als Vorwurf auffassen, obwohl davon von niemanden irgendwo die Rede ist, dann ist das entweder das übliche Busllshit-Bingo von Rechtsextremen oder Sie haben irgendeinen Schuldkomplex. Vielleicht sind Sie aber auch der Ansicht, dass Geschichtswissenschaft an sich unnötig ist. Dann sind Sie einfach nur geistlos.

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  • Stefan Aigner

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    @Wolfi

    Ich habe schon befürchtet, dass solche Kommentare kommen. Halten Sie sich doch bitte vom Forum fern und machen ein paar Opferrollen. Herzlichen Dank.

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  • joey

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    zu Wolfi
    nein, wir sind nicht schuld. Keiner von uns hat seine Abstammung wählen können.
    Ja, oft ist in der Vergangenheit Forschung und politische Anklage vermischt worden. Das war klar ein Fehler.

    Wer Menschen angreift, wird bei diesen keine freiwilligen Zuhörer finden. Das ist gleichzeitig das Problem der Entnazifizierung, daß man nicht ein ganzes Volk rechtstaatlich urteilen konnte, obwohl fast jeder davon weniger oder meistens mehr “verwickelt” war. Die Aufgabe, den Tätern ihre Tat zu zeigen, wurde nicht erfolgreich gelöst.

    Die Täter sind tot, wer von den Zeitzeugen heute noch lebt, war Kind. Aber immer wieder fällt auf, daß sich auch heute schnell ein Mob findet, um irgendwelche “Feinde” auszugrenzen, zum Schweigen zu bringen, sie zu ruinieren oder gleich körperlich anzugreifen. Auch Juden sind immer noch “schuld an allem”. Es ist also immer noch möglich. Nein, nicht nur in Deutschland. Deutschland aber hätten viele Zeitzeugen damals das nicht zugetraut, ein solcher Sturz von Hochkultur in böseste Niederträchtigkeit ist nach wie vor “beeindruckend”.

    Ceterum censeo: zeigt nicht nur mit dem Finger auf die “Großen”. Das wäre die typische Ausrede der 50er Jahre: “Hitler wars”. Nein, fast alle unserer (Ur-) Großeltern waren “dabei” und nur wenige haben das später wirklich bereut. Auch heute noch wollen viele der letzten Zeitzeugen “lieber nichts sagen”. Viel Wissen geht verloren. Da ist einiges falsch gelaufen.

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  • Daniela

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    @Wolfi
    30. Oktober 2024 um 16:44 | #

    Ich gehe davon aus, dass Sie sich unglücklich ausgedrückt haben.

    Denn Sie haben auch recht, wenn Sie sagen, dass die jetzt lebenden Generationen nicht die Täter und Mitläufer des Nationalsozialismus sein können, sie nicht an den Verbrechen gg. die Menschlichkeit beteiligt waren.

    Jetzt das ABER, wenn wir für uns eine friedliche Zukunft erhalten und schaffen wollen, müssen wir unsere Vergangenheit kennen, aufarbeiten und akzeptieren. Leugnen und negieren wollen, wäre möglicherweise der Schritt, der in die falsche Richtung geht.
    Es ist nicht die Schuld jetziger Generationen, es ist unser historisches Erbe. Als meine Mutter gg. Ende des Krieges geboren wurde, litt sie noch Hunger, alles war Mangel. Sie war als Kind nicht schuld am Krieg, aber sie erfuhr die Auswirkungen noch über Jahre.

    Wir stehen in der Verantwortung dieses Erbes. Wir sind berufen, dafür zu sorgen, dass sich dies niemals wiederholen kann. Das geht nun einmal nur, in dem man weiß, wie es dazu kommen konnte.

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  • Günther Herzig

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    joey
    30. Oktober 2024 um 19:32 | #
    Der wunderbare Kabaretist Andreas Rebers (Familie stammt aus Schlesien) hat thematisiert, wie in der Vielzahl von Familien mit der erlebten Vergangenheit umgegangen wurde durch die “Tätergeneration” im Austausch mit ihren bei Kriegsende noch zu jungen Nachkömmlingen. Rebers erinnert sich an Gespräche im Kreis der Familie, in denen ihm so regelmäßig zu seinen Fragen entgegengeschleudert wurde: “Ruhig!” Bis er 14 Jahre alt war, glaubte er sein Vorname sei “Ruhig”. Das entspricht auch meinen Erfahrungen, allein mit dem Unterschied, dass es Gespräche dieser Art gar nicht erst gegeben hat. Es war alles noch viel schlimmer. Ich habe genügend Menschen im Verlaufe der Zeit kennengelernt, auf die der Satz passt: “Und als man sie dann wieder fand, da waren sie auch beim Widerstand!”

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  • tom lehner

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    “Nein wir sind nicht schuld”

    Wir als Gesellschaft tragen für das herrschende Klima in unserem Land die Verantwortung. Das geht bei der Art und Weise eine Debatte zu führen schon los. Sozial Schwache werden ausgegrenzt und angeprangert. Sie werden als das eigentliche Problem dargestellt.
    Auch Fragen rund um das Thema Asyl werden für den jeweils eigenen Zweck instrumentalisiert und populistisch ausgeschlachtet. “Remigration” und die von mir so oft belachte “Illegale Migration” sind nur zwei dieser Begriffe die die berühmten “Brandmauern” schon lange übersprungen haben.
    Asyl ist ein Grundrecht und klar geregelt. Gerade aus der rechts-/konservativen Ecke hört man dazu viel Unsinn, was die Stimmung in der Gesellschaft weiter anheizt.
    Solange wir an den Symptomen herumdoktern wird sich an den Ursachen dafür nichts ändern.
    Genau das nutzt rechte Politik aus. Wir brauchen Lösungen. Lösungen können aber auch unbequem und schwierig sein, können einer Gesellschaft etwas abverlangen. Solange wir das nicht tun haben Schreihälse wie Höcke Oberwasser. Rechte brauchen keine Lösungen. Sie haben die Schuldigen schon parat und schreien es durch das Land.

    Und genau das unterscheidet uns nicht von den Menschen in der Weimarer Republik. Ganz im Gegenteil, wir wissen was damals passiert ist, wissen das es zur heutigen Zeit deutliche Parallelen gibt und lassen es trotzdem zu das Nazis wie Höcke 30% und mehr bekommen.

    Und ja, das ist unsere Schuld….

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  • Native

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    @tom lehner 31. Oktober 2024 um 10:08
    Sehr richtig, volle Zustimmung!
    „Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.“
    Das Problem ist aber das Schicksal der anderen 70%, welche die Metzger nicht gewählt haben, ihnen aber trotzdem ausgeliefert sind.

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  • Daniela

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    @tom lehner
    31. Oktober 2024 um 10:08 | #

    Ich widerspreche Ihren Kommentar in Teilen.

    Wir haben keine Zustände wie in den Zeiten der Weimarer Republik. Im Moment haben wir (noch) eine agile soziale Gesellschaft, die sich mit dem Grundgesetz und den Werten dessen identifiziert.

    Ihren 30% AFD Wählern stehen 70% Anderswählende ggü.

    Aber ja, wir müssen Flagge zeigen gg. alles, was Sie zu recht anmahnen.

    Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass es hilft ‘Brandmauern’ zu setzen. Mauern sind das Gegenteil von konstruktiven Dialog. Wir müssen diese 30 % Menschen zurück holen, von unseren Werten wieder überzeugen.

    Dazu gehört aber auch, unbequeme Dinge an zu sprechen und Lösungen zu offerieren. Straftäter sind Straftäter mit oder ohne Migrationshintergrund und Straftaten müssen geahndet werden. Illegale Einreise ist Illegale Einreise. Schwarzarbeit ist Schwarzarbeit…..

    Diese 30 % können nur überzeugt werden, wenn wir unsere Werte gleich auf alle anwenden, unabhängig davon, warum sie hier leben, ob nun mit deutschen Pass oder ohne.

    Leider versagt hier auch in Teilen die politische Verantwortung.

    Insofern ist es gut, dass, wenn auch nach m. M. wesentlich zu spät, Geschichte aufgearbeitet wird. Es gäbe da noch viel zu tun. Z. Bsp. Wie war es möglich, Millionen Menschen in ihrem Denken und Handeln gleich zu schalten? Was waren die Auslöser?

    Einige Auslöser waren Armut, Arbeitslosigkeit, Inflation, Zustände, die wir im damaligen Ausmaß, heute nicht annähernd haben.

    Soziale Gesellschaft bedeutet auch eine funktionierende Wirtschaft, egal, ob Großkonzerne oder Familienbetriebe, Freiberufler….

    Teilen bedeutet auch Substanz zum Teilen zu haben.

    Kein Kaiser kann einem nackten Mann in die Tasche greifen.

    Versuchen Sie einmal die Gesetzgebung des 3. Reiches zu verinhaltlichen und damit ggü. AFD Wählern zu argumentieren. Was geschehe denn, wenn die Politik der AFD zum Zuge käme? Was glauben Sie, wie die Reaktionen ausfallen?

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  • Alfons

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    zu Daniela – Substanz zum Teilen – 249 Multimilliardäre in D – VW macht weniger Gewinn aber immer noch, schüttet 4,5 Mrd. Dividende aus und will Beschäftigten kündigen. Die Sozialkassen von uns allen finanziert sollen die Existenz sichern, damit VW weiterhin Dividende in Mrd. höhe auszahlen kann. Nur einige Bsp. der derzeitigen Politik und als Antwort, dass nichts zum Verteilen da wäre. Zudem treibt, wie von Gauland angekündigt die AFD die demokratischen Parteien vor sich her. Diese übernehmen Sprachgebrauch und Forderungen und wundern sich, das trotzdem das Original gewählt wird. Wenn eine Partei verfassungsfeindlich ist, dann muss, nicht gehört, sondern muss verboten werden. Auch wenn 30 % der Meinung sind, toll was diese Partei macht. Umso bedenklicher. Haben Sie die von der Strategie von Demokratiefeinden schon mal gehört. Kampf um die Straße, um die Köpfe und ums Parlament. Die Rechtsnationalen sind dabei sehr erfolgreich. Diskutieren können und müssen Sie auch trotz oder mit Brandmauern. Zudem ist es trotzdem notwendig der herrschenden Politik etwas konstruktives entgegenzusetzen, dass sich mit den derzeitigen Problemen beschäftigt und das ist mit Sicherheit nicht die Reichen oder die Wirtschaft ständig zu entlasten. Siehe auch Artikel zu Vortrag von Butterwegge.

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  • Tom

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    Irgendeiner muss es ja machen:

    “Haben wir nichts Besseres zu tun”?

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  • Günther Herzig

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    Daniela
    31. Oktober 2024 um 11:23 | #
    Wenn es schon 30 % Mitbürger gibt, die so wählen, wie wir es ablehnen, wie wäre es. neben den Versuchen sie zu überzeugen auch die Nichtwähler stärker ins Visier zu nehmen, die immer auch betroffen sein werden von einer politischen Entwicklung. Jeder Bürger trägt Verantwortung, ob er wählt oder nicht.

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  • michinga

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    @ Daniela

    Historische Vergleiche zu ziehen bedarf natürlich immer der Diskussion.

    Zu bedenken möchte ich aber doch geben, dass bei den letzten wirklich freien Wahlen der Weimarer Republick im November 1932 die NSDAP lediglich 33,1 % erhalten hat.

    Dann machten die konservativen Kräfte der Weimarer Republik Hitler zum Kanzler. Der Rest ist Geschichte.

    Zum Wahlergebnis und weiteren Informationen vgl. Lebendiges Museum Online des Deutschen Historischen Museums: https://www.dhm.de/lemo/bestand/objekt/reichstagswahl-6-november-1932

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  • Native

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    @Günther Herzig 31. Oktober 2024 um 13:00
    Richtig! „Jeder Bürger trägt Verantwortung, ob er wählt oder nicht“ und vor allem wen er wählt. Ich fürchte nur mit manipulierten Tik-Tok – Aufklärungskampagnen wird dies wegen zu geringer seriöser „Informationsdichte“ nicht gelingen. Ganz ohne Nachdenken geht es halt nicht.

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  • joey

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    @tom lehner
    wenn sie da einsteigen wollen: Ja, Asyl ist klar geregelt. Wenn die gelten Regeln eingehalten würden, hätten wir kein mathematisches Problem mit Wohnungen und Gemeindefinanzen. Ich verweise hier (aus Gründen der Kürze) auf Palmer.
    Die Asylregeln wurden mit 2/3 Mehrheit grundgesetzkonform schon geändert und können auch jederzeit so geändert werden.

    Ich bin für das verantwortlich, was ich mache. Sie ebenso. Die meisten Menschen der NS Zeit haben nicht nur “nichts gemacht”, sie haben aktiv bejubelt oder gar mitgewirkt, daß man Menschen völlig ausgeraubt, gefoltert und vernichtet hat. Da sind wir heute noch lange nicht.
    Die Palästinenser und deren dt. Mithetzer bejubeln den 7. Oktober, freuen sich, daß Babys gegrillt wurden. In diesem Fall ist es nicht Höcke und seine Nazis. Bitte weiten Sie ihren Blick.
    Wir hier tun genau das, was Hetzer nicht wollen: Argumente vorbringen und kritisch diskutieren. Genau eine gelebte Vielfalt von Meinungen und Fakten (nennt man auch Kontroverse) ist der beste Schutz gegen jeden Totalitarismus. Weil wir gesittet diskutieren, sind Sie nicht schuld und ich auch nicht. Wir tun, was wir können.

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  • joey

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    bitte ergänzen: die meisten Palästinenser.

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  • Alfons

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    Meine Zahl 249 bezog ich aus der Schätzung des Manager Magazins für das Jahr 2024.

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  • Wuzzi

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    Kann mir mal jemand erklären, was die Erinnerungskultur beinhaltet?
    Anscheinend nur an Ereignisse, wo unsere Väter und Vorväter Schei…. gebaut haben, Drittes Reich, Stasi-Staat und neuerdings Kolonialzeit. Oder gibt’s in der von Frau Roth geleiteten Erinnerungskultur auch positive Aspekte, z.B. den Kampf gegen Napoleon, die Revolution von 1848, die Bismarcksche Sozialversicherung, die Revolution von 1818, die Gründung der demokratischen Weimarer Republik, die Väter und Mütter des Grundgesetzes und des Wirtschaftswunders usw.? So wie die Erinnerungskultur zur Zeit gepflegt und gefördert wird, kommt letzteres viel zu kurz.

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  • michinga

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    @wuzzi: mir scheint, Sie scheinen recht selektiv die Nachrichten zu verfolgen bzw. Ihre Umwelt wahrzunehmen:

    Wenn Sie Bismarck vereehren möchten, können Sie entweder täglich Hering essen oder ihm in einer nach ihm benannten straße oder platz in jedem 2. ort Deutschlands huldigen. In Regensburg ist Bismarck sogar ehrenbürger der Stadt – warum auch immer … . Sollten Sie der SPD oder Gewerkschaften nahestehen oder gar Katholik sein, käme mir Ihr Unterfangen zwar etwas bizarr vor, aber Sie könnten es sicher tun.

    Zu den feiern von 75 Jahren Grundgesetz:
    https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte-der-bundesregierung/75-jahre-grundgesetz

    Zu den Feierlichkeiten von 175 Jahren paulskirchenverfassung (1848):
    https://www.hessenschau.de/kultur/so-feiert-frankfurt-175-jahre-paulskirche-programm-fuer-paulskirchenfest-vorgestellt-v1,paulskirche-jubilaeum-programm-100.html

    Das und alle weiteren von Ihnen erwähnten Dinge lassen sich sehr einfach per Internet selbst recherchieren.

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  • Daniela

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    @ Wuzzi
    31. Oktober 2024 um 16:33 | #

    Sie bringen ein paar wunderbare Aspekte in die Diskussion. Auch diese gehören zu unserem historischen Erbe und wird auch teilweise heute noch gepflegt, bzw. ist Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Deutschen können also auch richtig Wertvolles prägen und tragen.

    @michinga
    31. Oktober 2024 um 13:09 | #

    Ebenfalls ein bedeutsamer Hinweis, wir sind bei einigen Landtagswahlen nur knapp an der Sperrminorität vorbeigeschrammt. Die Bildung der Landesregierungen hat sich durch das Wahlergebnis teils auch erheblich erschwert. Hier zeigte sich sehr deutlich, wie schwierig es werden kann, wenn zu früh mit Mauern gedroht wird.

    Wollen wir also unsere Demokratie schützen, müssen wir überzeugen, wie wertvoll das ist, was wir haben.

    Wir müssen uns auf die WählerInnen, die die AfD wählen, konzentrieren und sie zurück holen. Auch Nichtwähler müssen von uns davon überzeugt werden, wie wertvoll sie für unsere Demokratie sind.

    Es sind die rechten Extreme einerAFD, denen unsere Anssagen gelten müssen. Wir müssen deren WählerInnen klar und deutlich machen, was hinter den Strippenziehern der AFD in Wirklichkeit steckt, wie viel Gefahr sie bergen. Wir brauchen mit diesen Menschen mehr Dialog.

    Und wir brauchen jede Menge öffentliche Aufarbeitung der NS-Zeit, auch das Wecken von Interesse hierfür. Zur Not auch auf tik tok und wie die alle heißen mögen.

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  • Wuzzi

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    Danke für den Hinweis. Es gibt also mindestens 2 positive Ereignisse in der Deutschen der Erinnerungskultur.

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  • Günther Herzig

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    @Alfons
    31. Oktober 2024 um 12:28 |
    “VW macht weniger Gewinn aber immer noch, schüttet 4,5 Mrd. Dividende aus und will Beschäftigten kündigen.”
    Es wäre interessant zu erfahren, wieviele VW-Angestellte Aktien halten und damit auch Bezieher der Dividende sind?

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  • Daniela

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    @Günther Herzig
    1. November 2024 um 09:49 | #

    Für die VW Aktien gibt es drei große Aktionäre unter anderem das Bundesland Niedersachsen mit knapp 12 %.
    Hauptaktionär ist die Porsche Holding.

    Den Mitarbeitern standen jedes Jahr Aktien zum Ankauf zur Verfügung. 2010 als es einen enormen Kurssprung gab wechselten viele Aktien die Eigentümer. 2008 verkaufte die Bundesregierung die Aktien.

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  • Daniela

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    @michinga
    31. Oktober 2024 um 19:41 | #

    Bismarck pflegte Politik von “Zuckerbrot und Peitsche “.
    Als er die Sozialversicherungen einführte, führte er parallel die ‘Sozialistengesetze’ ein. Er wollte soziale Unruhen vermeiden, weil er eben gg. die Sozialdemokraten vorging.
    Trotzdem haben wir heute noch Sozialversicherungen, die auf Bismarck zurück gehen.

    Auch das Mietrecht stammt wohl im Ursprung aus 1890. (Soweit ich mich erinnere. )

    Auch der Verweis auf das Wirtschaftswunder ist ein Anhaltspunkt dafür, was Deutschland und seine Menschen leisten können, wenn man einmal von der ‘Milliardensonne’ absieht.

    Natürlich haben einige ‘Errungenschaften ‘, deren Ursprung, einen anderen Hintergrund. Aber sind sie deshalb schlecht?

    Die Gründerväter und -mütter haben mit Artikel 1 Grundgesetz den wohl wertvollsten Baustein unseres Zusammenlebens gelegt. Er ist der Garant für Leben, egal ob Mensch alt, krank, behindert oder sonst irgendwie abweicht.

    Ansonsten ist Wuzzi im Recht, wenn er auf das Grundgesetz verweist.

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  • Alfons

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    Es ist auch interessant wieviel Gewinn VW machte, laut meiner Internetrecherche 2023, 23 Mrd Euro (Artikel im Focus). Das heißt ca. 8,3 Mrd. Gewinn machen sie immer noch.

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  • Mr. B.

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    Zu joey
    31. Oktober 2024 um 15:30 | #
    @tom lehner

    Joey, besser kann man es nicht beschreiben.

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  • Tom Lehner

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    @ joey

    Ich habe Sie schon einmal gebeten diesen Unsinn zu lassen von “Gegrillten Baby” zu schreiben. Das ist nachgewiesener Unsinn und genau das hat nichts, aber auch gar nichts mit sachlicher Diskussion zu tun. Das ist Propaganda und wurden selbst in Israels Medien so erkannt.
    Da Sie das jetzt wiederholen denke ich das Sie kein echtes Interesse an einer sachlichen Diskussion haben sondern einfach nur Propaganda nachplappern. Da hilft es auch nicht wenn andere auf den Zug aufspringen und Beifall klatschen.

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  • Ulrich Mors

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    Die Vereinbarung erscheint als notwendiges wie sinnvolles Projekt und hat erfolgversprechende wissenschaftliche Betreuer. Ein Erfolg ist ihr gewiss, indem sie den wissenschaftlichen Nachwuchs stimuliert und finanziell fördert. Für ein objektives und wertvolles Ergebnis erscheint wesentlich, dass sich junge Forschende vorab allgemein intensiv mit der behandelten Zeit und den in ihr wirkenden Faktoren vertraut machen. Dies ist sehr schwierig, da sich die persönlichen, wirtschaftlichen, staatlbichen und politischen Bedingungen schwer vorstellbar verändert haben und selbst bestes wissenschaftliches Bemühen nie ganz frei von Subjektivität sein kann. Die Quellen sollten als unvollständig und verdünnt zu Gunsten handelnder Personen verdächtigt werden angesichts von Entnazifizierung und Selbstdarstellung, denen Aufmerksamkeit gegeben werden muss. Der Wert schriftlicher Quellen bleibt ansich immer begrenzt ohne bewusste selbstkritische Haltung von Wissenschaftlern sowie ohne Bemühen um das Denken von Handelden und ihrer Zeit sowie ohne zumindest ausreichende weitere Information wie durch Zeitzeugen. Hier ist Eile geboten und Möglichkeiten sind schon verpasst. Wer sich mit Verwaltung oder Personen im staatlichen Dienst dieser Zeit befasst, müsste eigentlich persönliche Erfahrung haben. Bestimmend waren über Generationen gewachsener Gehorsam und Loyalität sowie Grundvertrauen in die staatliche Führung. Dabei gab es persönliche Initiative, vorauseilenden und karrierefördernden Gehorsam ebenso wie die sofortige Entfernung oder Versetzung in die Bedeutungslosigkeit beim Eindruck von Schwäche oder Opposition. Über solche Indizien kann man sich weitere Forschungswege eröffnen. Für alles sollte auch die Lebenserfahrung gelten, dass ein Mensch selten ganz schlecht ist und dass verurteilungswürdiges Handeln fast immer eine soziale oder religiöse Legitimation hat, aber auch einen ganz persönlichen Hintergrund haben kann. Ich habe erfolgreiche Personen aus der Zeit des Nationalsozialismus noch als Vorgesetzte erlebt. Sie waren sehr tüchtig und unerlässlich für den Wiederaufbau des Staates. Daher neige ich bei Personen mit nachträglich anerkannten Verdiensten auch zur Wahrnehmung für Läuterung. In der Familie hatte ich einen mir in frühester Jugend noch persönlich gut bekannten angeheirateten Onkel, der kurz vor Kriegsende als Polizist auf Befehl eines SS-Vorgesetzten einen entwichenen Kriegsgefangenen erschossen hat. Bei der Forschung zur Familie wurden mir auch die persönlich situativen und zeitbedingten Motive seiner Zuwendung zur NSDAP deutlich sowie die Verflechtung mit unwissenden und ihr fremden Personen. Mit fortschreitendem Krieg wird ein Handeln im verbrecherischen Gehorsam immer wahrscheinlicher. Die Beziehung von Krieg zu politischem Handeln wird mir daraus besonders wichtig.

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  • Günther Herzig

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    @Tom Lehner
    3. November 2024 um 16:46 | #
    Muss man Sie so verstehen, dass Sie jetzt für sich in Anspruch nehmen andere Beiträge zu zensieren?
    Joey spricht aus, was andere in diesem Konflikt behauptet haben. Ich gehe davon aus, dass es hier niemanden gibt, der dazu etwas anderes als Fake News annimmt. Es gibt im Übrigen von Palästinensern verübte Greueltaten, die wenigstens so widerlich sind, wie das, wofür Joey von Ihnen beanstandet wurde. Von diesen Greueln spricht kaum jemand.

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  • tom lehner

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    @ G.H.

    Wir wissen (Fast) alle was Zensur ist. “Ich habe Sie schon einmal gebeten… ” ist alles, aber keine Zensur.
    Joey weiß ganz genau wovon ich spreche und Sie wissen es auch. Es bringt uns allen nichts hier Unwahrheiten zu verbreiten.

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  • joey

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    Daß die Babys fake news seien, war mir bisher nicht bekannt. Ich habe diese Information von den ÖRR, die Qualität für sich reklamieren. Hier ein Link mit der Aussage von enthaupteten Babys: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/hamas-terrorangriff-opfer-identifizierung-israel-100.html
    Selbstverständlich gibt es auch fake news und Propaganda. Nun die Frage, ob die Kleinkinder-Geiseln auch fake news sind und am Ende der ganze Überfall auf Zivilisten nur erfunden wurde, um in Gaza einzufallen? Ja, das könnte (theoretisch) sein.

    Nachweislich passiert ist: Babys wurden von Trawniki Männern 1943 lebend ins Feuer geworfen. (Trawniki waren Osteuropäer, die von der SS zu Monstern abgerichtet wurden) Die nachgewiesenen Vorfälle beweisen, daß Menschen sowas “können”, besonders mit Juden. Es ist also nicht abwegig, daß fanatische Hamas auch heute Babys töten. Die genaue Methode ist wohl nebensächlich und die Motivation dafür wird ja öfters in die Kamera geschrien. In Berlin gab es anfangs ja auch “Juden ins Gas” Rufe bei den einschlägigen Demos und das “rote Dreieck” ist in Berlin gut bekannt.

    Sie müssen nicht mit mir oder überhaupt mit jemandem diskutieren. Wenn wir es aber (gesittet kontrovers) tun, leben wir die Grundlagen der Demokratie. Sie sind weiterhin eingeladen.

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  • Stefan Aigner

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    Könnten Sie Ihre Debatte über den Krieg im Gaza-Streifen woanderrs fortsetzen. Danke.

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  • Günther Herzig

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    @tom lehner
    4. November 2024 um 15:08 | #
    Deutsch ist eine Sprache, die zum Mitdenken einlädt. Ich habe nicht von Zensur gesprochen sondern vom Zensieren. Mir jetzt anzuhängen, dass ich zu denen gehöre, die “fast” nicht Bescheid wissen, ist “oberlehrerhaft”. Ich bin das von Ihnen gewöhnt.

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  • tom lehner

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    @ joey

    mein damaliger Hinweis bezog sich auf den Angriff auf Israel am 7.Oktober 23. Dazu haben Sie das zum ersten Mal hier geschrieben und ich habe Ihnen unter Quellennachweis israelischer Medien geantwortet.
    Dazu müssen Sie nicht “Irgendwelche” Greueltaten aufzählen. Das macht es nicht besser. Es ging um den von Ihnen konkreten Beitrag und der von Ihnen gemachten Aussage dazu, die Sie jetzt neuerlich und besseren Wissens wiederholten. Das muss in einer sachlichen Diskussion auf der Sie nach eigener Aussage so viel Wert legen nicht sein. “Das Menschen” in Ihrer Vorstellung “So etwas tun können” ist noch lange kein Beleg dafür das es so passiert ist. Das wurde in dem Artikel der Haaretz klargestellt.

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  • joey

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    @Tom Lehner
    Ihren Quellennachweis sehe ich hier in diesem Thread nicht. Meine Quelle zdf ist hier verlinkt. Ich will mich an die Anweisung von Moderator Stefan Aigner halten und Gaza hier nicht weiter diskutieren. Vielleicht gibt es mal eine andere Möglichkeit.

    Meine Grundaussage ist: Judenfeindlichkeit gibt es nach wie vor, sie ist auf allen Bereichen des politischen Spektrums und auch in fast allen Ländern anzutreffen. Die Erforschung und Aufklärung ist wichtig, bisherige Konzepte sind aber zu hinterfragen, weil sie offenbar nicht ausreichend wirken.

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  • Mr. T.

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    Der erste Kommentar von Alfons hat vielleicht verhindert, dass die immer gleichen paar rechten Relativierer nicht die es-gibt-wichtigeres-Karte ziehen konnten, aber es blieb ihnen ja noch die andere-sind-auch-schlimm- und es-gibt-keine-Erbschuld-Karte. Schlimm!

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