22 Jun2009
Neues Verwaltungszentrum: Halbe Million für Möbel
„Offen, freundlich und transparent“. So soll sich nach den Worten von Finanzreferent Dieter Daminger die Verwaltung im neuen Bürger-und Verwaltungszentrum präsentieren. Wie berichtet, schlägt dieses Gebäude, das derzeit im Innenhof des Neuen Rathauses entsteht, mit mehr als 50 Millionen Euro ins städtische Kontor. Auf rund 46 Millionen Euro belaufen sich dabei allein die Leasingraten, die in den kommenden 30 Jahren für das PPP-Projekt bezahlt werden müssen.
Insofern sind die (geschätzten) 590.000 Euro, die der Verwaltungs- und Finanzausschuss am Donnerstag zusätzlich genehmigt hat, Peanuts. Der Betrag ist für die Möblierung des neuen Verwaltungszentrums notwendig, das mit so genannten „Kombibüros“ ausgestattet sein wird. Das in den 80er Jahren in Skandinavien entwickelte Konzept soll zum einen eine maximale Flächenausnutzung garantieren, zum anderen verspricht sich die Verwaltung davon „eine hohe Bürgernähe und das Image einer modernen öffentlichen Einrichtung“. Das alte Mobiliar ist dafür, so die Beschlussvorlage vom Donnerstag, weitgehend nicht verwendbar. Neue Möbel müssen her. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung rechnet die Verwaltung mit den oben erwähnten Kosten fürs neue Inventar.
Etwas sauer stießen diese Kosten SPD-Fraktionschef Norbert Hartl auf: „Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich einem solchen Einrichtungskonzept zugestimmt haben soll“, so Hartl am Donnerstag. CSU-Fraktionschef Christian Schlegl stellte die Frage, weshalb die Höhe der zu erwartenden Ausgaben nicht schon im Vorfeld mitgeteilt worden sei. „Als Stadträten muss Ihnen bekannt gewesen sein, dass diese Ausgabe noch kommt“, so die Antwort von Finanzreferent Daminger.
Tatsächlich sind im aktuellen Investitionsprogramm keine Mittel für die Möblierung eingestellt. Die 590.000 Euro wurden am Donnerstag nachträglich in den Haushalt eingebracht. Möglich ist dies – der Verwaltung zufolge – durch Einsparungen beim Bio-Park III. Hier fiel der Investitionszuschuss des Freistaats höher aus als erwartet. Allerdings gab es dafür im Gegenzug keine weiteren Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II.
Die Verwaltung hatte zunächst mit Ausgaben in Höhe von 800.000 Euro fürs neue Mobiliar gerechnet. Am Donnerstag wurde den Stadträten aber via Tischvorlage mitgeteilt, dass man aufgrund der derzeitigen Marktsituation mit günstigeren Preisen rechne. Darüber hinaus würden „unter Berücksichtigung der derzeitigen Haushaltssituation“ entgegen erster Planungen die alten Bürodrehstühle im Neubau weiterverwendet. Mitte November soll die Möblierung abgeschlossen sein.
Joachim Datko
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Meiner Ansicht nach ist das ganze Gebäude überflüssig!
Ich würde den städtischen Bürokratismus zusammenstreichen!
Schreiner F.
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Wer interessiert sich für deine Ansichten Datko – niemand.
Warum ist das so? Na ganz einfach: Weil du nicht den Dunst einer Ahnung von den Sachen hast über die du dich hier ausläßt.
Dieser Kommentar ist der beste Beweis dafür.
Wer sich mit der Sache und der Berichterstattung dazu befasst erkennt, dass die Leute die zukünftig dort arbeiten sollen jetzt in teuer angemieteten Büros über die halbe Stadt verteilt untergracht sind, z.B. das Bürgerzentrum im ehem. Bankgebäude in der Maximilianstraße.
Joachim Datko
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Zu 22. Jun 2009, 22:08 “Wer sich mit der Sache und der Berichterstattung dazu befasst erkennt, dass die Leute die zukünftig dort arbeiten sollen jetzt in teuer angemieteten Büros”
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Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass im öffentlichen Dienst viel leeres Stroh gedroschen wird. Bürokratismus bläht sich meiner Ansicht nach immer weiter auf.
Beispiele im Internet:
– http://www.buerokraten.alchima.de/Burokratie/burokratie.html
– https://secure.schwarzwaelder-bote.de/wm?catId=7833459&artId=13864096&offset=8
Beispiel in Regensburg:
Die nutzlosen, extrem teuren Aktivitäten um eine Stadthalle.
Engagierte Bürgerin
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Ich komme ja wöchentlich ins “Neue Rathaus” und
fühle mich da immer wie in einer Kaserne. Auch
den städtischen Mitarbeitern darf man gönnen,
daß sie ihre Arbeit in einem einigermaßen ange-nehmen Ambiente verrichten dürfen.
Und – ein Rat zur “Ent-Bürokratisierung” wäre
auch, wenn Herr Datko weniger out-put verzapfen
täte.
maddin
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weniger output verzapfen geht bei herrn datko nicht. das is wie bei einem roboter. sobald er gewisse stichwörter erkennt (“Bürokratie”, ” Verwaltung”, “Rewag”, “Schornsteinfeger” etc) läuft da ein Automatismus ab. Jedem seine Meinung – ein “Ignor”-Button innerhalb des Forums würde da schon viel helfen – für diejenigen die meine Meinung nicht interessiert, wäre der Knopf dann auch anwendbar :)
In diesem Sinne – ein Hoch auf die Rewag/Schorsteinfeger/Verwaltung.
Auf gehts Datko.
grace
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vielleicht könnten sich die herrschaften weniger mit datko , dafür intensiver mit den
Aussagen der beiden Fraktionschefs und des Finanzreferenten beschäftigen.
Darum gehts nämlich in dem Artikel.
Joachim Datko
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Zu maddin am 23. Jun 2009, 09:42 “für diejenigen die meine Meinung nicht interessiert, wäre der Knopf dann auch anwendbar”
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Ich respektiere Ihre Meinung. Meine Sicht der Dinge ist die des Zahlers. Wenn es sich viele Menschen in den Behörden und ähnlichen Strukturen gemütlich machen, dann geht es um mein Geld. Hätten wir nicht so viele städtische Bedienstete, dann können wir uns das zusätzliche Gebäude sparen.
Sebastian Wild
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@schreiner F. :
Und wo ist da der Unterschied? “Jetzt sind die Leute die zukünftig dort in teuer angemieteten Büros über die habe Stadt verteilt”
dann sind sie in für teueres Geld geleasten Büros an einer zentralen Lokation untergebraucht.
AUsser der Lokalität sehe ich da keinen grossen Unterschied….
nichtbeamter
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Wurde nicht erst vor kurzem der Stadt REgensburg bescheinigt, einen aufgeblasenen Verwaltungsapparat zu unterhalten? Unterhalten zu müssen. Ziehen auch wirklich alle nun endlich in den Schmackschen Glaskasten? OB, Weber, Wolbergs? Oder bleiben die im ganz Alten Rathaus? Wohin geht Unger mit seinem gewaltigen Tross an Mitarbeiterinnen (was machen die eigentlich den ganzen Tag?). Pressestelle? Bleibt die am Roten Herzfleck? Stadtgartenamt? Alle ins neue transparente Rathaus?
grace
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SPD-Fraktionschef Norbert Hartl:
„Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich einem solchen Einrichtungskonzept zugestimmt haben soll“.
CSU-Fraktionschef Christian Schlegl:
“weshalb die Höhe der zu erwartenden Ausgaben nicht schon im Vorfeld mitgeteilt worden sei”.
Was machen denn die Herrschaften eigentlich den lieben langen Tag?. Haben wohl wichtigeres zu tun? Wissen sie nicht worüber sie abstimmen?
Wer lesen kann, ist im Vorteil – sagt mein Opa.
Jochen Schweizer
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Wenn die Aussage von H. Stadtrat Norbert Hartl, “Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich einem solchen Einrichtungskonzept zugestimmt haben soll” und H. Stadtrat Christian Schlegl “weshalb die Höhe der zu erwartenden Ausgaben nicht schon im Vorfeld mitgeteilt worden sei” zutreffen dann ist es ein Armutszeugnis für diese beiden Stadträte, Sitzungsgelder kassieren, andere Annehmlichkeiten gerne kostenfrei in Anspruch nehmen, für die der Normalbürger zu zahlen hat z.B. Veranstaltungen im Hause Thuen und Taxis aber während es um Aufwendungen für die Stadt Regensburg geht, die der steuerzahlende Bürger aufzukommen hat, offensichtlich schlafen!
Wenn für das Mobiliar keine Mittel im aktuellen Investitionsprogramm vorhanden sind, ist dies ein Fehler der Stadtratverwaltung und dann müssen diese durch Umschichtung bzw. Kürzung in anderen Bereichen aufgebracht werden.