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„Fühle mich erpresst.“

Nach Kündigung der Inselzwerge: Kita-Betreiber erhebt schwere Vorwürfe gegen Fachaufsicht der Stadt Regensburg

Der Vertrag für die Johanniter-Kita Inselzwerge wurde gekündigt. Ein neuer Betreiber stünde in den Startlöchern. Doch vorab wurden verfälschte Interna verbreitet und es gibt massive Vorwürfe gegen eine Mitarbeiterin der Stadt Regensburg.

Wird es nach September 2025 weiter eine Kita in der Wöhrdstraße geben? Und wer wird sie betreiben? Symbolfoto: Wikimedia Commons

Bei den Inselzwergen herrscht heller Aufruhr. Seit 13 Jahren gibt es die Kinderkrippe der Johanniter in der Wöhrdstraße in Regensburg. Bis zu 24 Kinder werden hier in zwei Gruppen betreut. Doch nun wurde das Gebäude verkauft und der eigentlich 25 Jahre laufende Vertrag der Johanniter zum 30. November 2025 gekündigt.

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„Deshalb können wir leider zum kommenden Bildungsjahr ab dem 01.09.2025 keine weitere Betreuung in den derzeitigen Räumen der Kinderkrippe Inselzwerge anbieten“, heißt es Ende November in einem Schreiben der Johanniter an die betroffenen Eltern. Bei Interesse an Betreuung in einer der anderen Johanniter-Krippen solle man sich „schnellstmöglich“ melden. Darüber, was mit den Räumlichkeiten in der Wöhrdstraße passiere, habe man „keine validen Kenntnisse“.

Details in der Kita, die nur ein Insider kennen kann

In der Krippe gingen allerdings deutlich detailliertere Geschichten herum. Eigentlich sei den Johannitern zugesagt worden, dass sie auch nach dem Verkauf bleiben könnten, habe man ihr gesagt, berichtet eine Mutter unserer Redaktion. Aber der neue Eigentümer habe unbedingt einen anderen Betreiber haben wollen. Der heiße „Goldschatz“ und da halte der Name, was er verspreche. „Die ist deutlich teurer.“ Das sei „eine Frechheit und im wahrsten Sinne des Wortes unsozial“.

Diese, in der Krippe verbreitete Erzählung einer „feindlichen Übernahme“, die sich bei einigen Eltern verfestigt hat, will man bei den Johannitern so nicht bestätigen. Der Vertrag sei fristgerecht gekündigt worden, so ein Sprecher. „Es steht jedem Gebäudeeigentümer zu, zu entscheiden, mit wem er ein vertragliches Verhältnis eingehen möchte und mit wem nicht.“ Anderslautende Versprechungen, wie sie innerhalb der Kita kolportiert werden, habe es im Vorfeld des Verkaufs der Immobilie auch nicht gegeben.

Darüber, ob die Johanniter planen, stattdessen andernorts eine neue Kita zu eröffnen, äußere man sich nicht. Aber man habe in den bestehenden Kinderkrippen genügend Plätze, um den betroffenen Eltern dort ein Angebot machen zu können. Man scheint die Sache bei den Johannitern also recht entspannt zu sehen, auch wenn sich die Frage stellt, wie die für Unruhe sorgende Goldschatz-Erzählung, mit Details, die nur ein Insider kennen kann, in der Kita landete.

Gebäudeeigentümer hätte einen neuen Betreiber

Anruf beim neuen Eigentümer des Gebäudes. Der ist erstaunt, dass derlei Geschichten und insbesondere der Name eines künftigen Betreibers in der Kita die Runde machen. „Das wurde bisher alles nur intern kommuniziert.“ Auch unterschrieben sei noch überhaupt nichts – und das liege vor allem an der Stadt Regensburg. Dort scheint man sich bei der Betriebserlaubnis quer zu stellen – und es gibt Vorwürfe gegen eine Verantwortliche beim Amt für Tagesbetreuung, der für Kitas zuständigen Fachaufsicht. Doch dazu später mehr.

Es sei richtig, dass er „Goldschatz“ in seiner neuen Immobilie gerne die Möglichkeit geben würde, eine weitere Einrichtung zu eröffnen, erzählt der Eigentümer. In einem anderen Objekt von ihm, der neuerbauten „Villa Sternberg“ an der Ecke Hemauer-/Sternbergstraße haben die beiden Betreiber im Erdgeschoss vor einem Vierteljahr eine „Mini-Kita“ mit zwölf Plätzen für Kinder zwischen zehn Monaten und drei Jahren eröffnet.

Goldschatz sprang für die Stadt Regensburg ein

Diese privat betriebene Kita ist tatsächlich deutlich teurer als jene der Johanniter, allerdings liest sich das Konzept auch aufwändiger – zum Beispiel gilt dort ein anderer Betreuungsschlüssel: es steht mehr Personal für die gleiche Anzahl von Kindern zur Verfügung. Auch die Miete scheint bei der Kalkulation der dortigen Elternbeiträge eine Rolle gespielt zu haben.

„Die Stadt Regensburg hätte das damals selber anmieten wollen, aber denen war das zu teuer“, erzählt der Eigentümer der „Villa Sternberg“. Und er habe einerseits die Auflage gehabt, dort eine öffentliche Einrichtung unterzubringen, andererseits, weil es keinerlei städtische oder staatliche Zuschüsse gab, habe er eben mit dieser etwas höheren Miete kalkulieren müssen. „Goldschatz“ habe die 140 Quadratmeter, und damit die bislang wohl kleinste Betreuungseinrichtung in Regensburg, dann in letzter Minute angemietet. Und die Kita funktioniere bislang hervorragend zur Zufriedenheit aller Beteiligten. So etwas vergesse er nicht. Als die beiden Betreiber ihn gefragt hätten, ob er nicht noch andere Objekte habe, man wolle expandieren, habe er bei der Wöhrdstraße auch an sie gedacht.

Verweigert die Stadt die Betriebserlaubnis?

Aber jetzt stelle sich die Stadt Regensburg quer. Die zuständige Mitarbeiterin beim Amt für Tagesbetreuung habe bislang mitgeteilt, dass man Goldschatz wohl keine Betriebserlaubnis für die Wöhrdstraße in Aussicht stellen könne. Er sei ja mal gespannt, wie das weitergehe, sagt der Eigentümer.

Für die Immobilie gebe es noch zwölf Jahre lang eine Kita-Bindung. „Wenn ich die nicht einhalte und zum Beispiel Büros reinmachen, müsste ich Fördergelder zurückzahlen.“ Aber sei das auch der Fall, wenn die Stadt verhindere, dass ein Betreiber, der das wolle und könne, mit der Kita weitermache? Und warum tue die Stadt Regensburg das, wo Goldschatz doch schon eine Kita betreibe?

Goldschatz-Inhaber fühlt sich von städtischer Mitarbeiterin erpresst

Nachfrage bei der Stadt Regensburg. Doch dort bleibt man sehr allgemein und der konkreten Frage, ob eine Betriebserlaubnis für den neuen Betreiber verweigert wird, weicht man aus. Der Eigentümer habe bestätigt, dass in den Räumlichkeiten weiterhin eine Krippe betrieben werden solle, heißt es zwar. Allerdings stehe noch gar nicht fest, wer als künftiger „Betriebsträger“ infrage komme. „Die Stadt überprüft im gesetzlichen Rahmen, ob eine Betriebserlaubnis in Aussicht gestellt werden kann, sobald ein möglicher Betriebsträger feststeht.“

Anruf bei Goldschatz. Und dort macht Dominik Schomecker, einer der beiden Inhaber, aus seinem Herzen keine Mördergrube. Man fühle sich von der zuständigen Mitarbeiterin des Amts für Tagesbetreuung „regelrecht erpresst“, sagt er. Diese sei bereits am 18. November bei ihm und seiner Partnerin vorstellig geworden, ausdrücklich in ihrer Eigenschaft als zuständige Fachaufsicht.

Im Gespräch habe sie den beiden dann – knappe zwei Wochen bevor dies öffentlich bekannt und den Eltern kommuniziert wurde – mitgeteilt, dass der neue Eigentümer der Immobilie in der Wöhrdstraße den Johannitern bereits mündlich gekündigt habe. Sie gehe davon aus, dass nun Goldschatz ein Angebot zum Betrieb der Kita bekommen werde, habe die städtische Mitarbeiterin gesagt.

„Wir sollten uns nicht mit den Johannitern anlegen. Das hätten wir nicht im Kreuz.“

„Dann hat sie gefordert, dass wir ein solches Angebot auf jeden Fall ablehnen müssen“, erzählt Schomecker. „Das Amt für Tagesbetreuung und die Johanniter würden da auf keinen Fall mitmachen. Das sei eine feindliche Übernahme und ihre Behörde würde da keine Betriebserlaubnis erteilen, geschweige denn staatliche Fördermittel bewilligen.“

Es habe geheißen, dass sich das Amt für Tagesbetreuung „mit Händen und Füßen dagegen wehren“ werde, so Schomecker. „Wir beide sollten uns nicht mit den Johannitern anlegen. Das hätten wir nicht im Kreuz.“ Auch habe die Frau gesagt, dass das zu erheblichem Imageschaden für Goldschatz führen werde. „So erklärt sich für mich jetzt auch, warum in der Kita plötzlich irgendwelche Gerüchte rumgehen und Informationen, die von uns nie nach außen getragen wurden.“

Man solle das Angebot für die Kita ablehnen, habe die schlussendliche Forderung gelautet. Dann hätten die Johanniter die Möglichkeit, mit dem Gebäudeeigentümer neu über die Konditionen zu verhandeln. „Zum Glück waren wir zu zweit bei dem Gespräch. Sonst würde uns das keiner glauben“, so Schomecker.

Strafanzeige gegen Mitarbeiterin der städtischen Fachaufsicht?

Er denke nun darüber nach, Strafanzeige zu erstatten. „Ich wusste erst gar nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn die zuständige Fachaufsicht, von der wir ja auch ein Stück weit abhängig sind, mir so eine Ansage macht.“

Letztlich sei man einfach nur ein privater Träger für Betreuungseinrichtungen und versuche, zu expandieren. Dafür frage man bei Immobilieneigentümern, die man kenne. „Ich verstehe nicht, warum wir dann solchen Drohungen und Rufmordkampagnen ausgesetzt sind.“

Was die Kita in der Wöhrdstraße betrifft, werde es bei Goldschatz sicher teurer werden als bei den Johannitern. „Aber wir haben auch ein anderes Konzept, für das es Nachfrage gibt.“ Die Kita in der Sternbergstraße sei bis 2026 voll und es gebe 61 Leute auf der Warteliste. „Der Bedarf ist da.“

Man würde betroffenen Eltern entgegenkommen

Man habe auch nicht vor, die Anzahl der Plätze bei den Inselzwergen zu reduzieren, sondern wolle eher, weil man ja eine anderen Betreuungsschlüssel habe, auf 15 statt zwölf Kinder pro Gruppe hochgehen. Die Eltern der bisher betreuten Kinder hätten dann auch das erste Zugriffsrecht und im Zweifel, wenn es nicht anders gehe, komme man diesen auch beim Preis entgegen.

Aber dafür braucht es überhaupt erst einmal einen Vertrag, eine Betriebserlaubnis durch die Stadt Regensburg – und Aufklärung darüber, was da bei dem Gespräch mit der Mitarbeiterin der Fachaufsicht am 18. November abgelaufen ist.

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Kommentare (21)

  • Native

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    Kinder sind Zukunft und unser größter „Schatz“. Aber nein, SALE – alles muss raus!
    Weitermachen! Weitermachen! (Shame)
    Achtung Satire

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  • Informant

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    Er denke nun darüber nach, Strafanzeige zu erstatten.

    Würde ich auch drüber nachdenken. Unglaublich. Drain the swamp.

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  • Emil

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    Die leidtragenden sind die Kinder. Die spazieren in eine neue Einrichtung auch nicht einfach so herein

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  • Baum

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    Das ist doch jetzt ein Witz, dass sich eine private Kita als Opfer präsentieren lässt. Das Opfer sind eindeutig die Kinder und letztendlich auch die Eltern, die plötzlich über 900 Euro pro Monat bezahlen müssen.

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  • Maxi

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    Hi Baum, laut dem Artikel sehe ich da keine Opfer Rolle und bezüglich den Preisen, woher nimmst du diese ? Nach den Infos nach ist nicht einmal klar was ein Platz kosten wird und ich finde es gut. Denn eine Betreuung finanziert sich nicht von Luft und Liebe. Mal davon abgesehen ist es nicht verkehrt mal mehr Qualität in die Betreuung zu bringen. Verstehe nicht wie man sich über Betreuungskosten in Verbindung mit Qualität beschweren kann. Wenn doch alle so sozial sind dann sollte doch das eigene Kind jeden Euro wert sein. Stattdessen wird gehofft sein Kind für 0 Euro den ganzen Tag abzugeben aber das neuste iPhone und die beste Michael Kors Tasche muss sein. Gesellschaftlich ist es ja ohnehin besser angesehen teure Marken Dinge zu besitzen aber Kinderbetreuung die soll am besten geschenkt sein und durch Steuergelder finanziert.

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  • Daniela

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    Genau genommen ist es alles reichlich verwirrend und nicht ganz nachvollziehbar, einzelne Aussagen nicht belegbar. Aber, es scheint zu brodeln. Die Johanniter, die auf Vertragsfortführung hofften, ein neuer Interessent, dazwischen irgendwie der städtische Fachbereich, der scheint es, anderweitig Ziele zu haben scheint und zum Schluss ein Eigentümer, an dem das ganze ‘Geplänkel ‘ irgendwie vorbei gerauscht zu sein scheint.

    Zurück bleiben Eltern mit ihren Kindern, die sehen müssen, wie es kommendes Jahr dann weiter geht. Kinder, die aus einem Teil ihres sozialen Umfeld heraus gerissen werden.

    Zudem das Ganze in Zeiten, wo Warteliste für Kita- Plätze an der Tagesordnung sind, einmal von den Kosten für die begehrten Plätze abgesehen.

    Nun bin ich gespannt, wie sich die Geschichte am Ende gestaltet und hoffe, dass rd dran bleibt und weiter/ wieder berichtet.

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  • Hias

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    @Maxi
    @Baum

    Die Preise sind auf der Homepage einsehbar. Bei voller Buchungszeit komme ich tatsächlich auf die fast 900€ und ansonsten finde ich die Preise auch ganz schön happelig. Bin ich da froh dass ich da weit weg wohne und ähnliche Leistungen zu einem Bruchteil des Preises erhalte…

    Zur Thematik selbst:
    Das Konzept von Goldschatz ist sicherlich super, findet sicher auch seine Fans und Eltern die das nehmen und auch bezahlen wollen. Vollkommen i.O.
    Wenn das was Goldschatz über die Fachstelle erzählt nur zur Hälfte stimmt, wäre das eine ganz schöne Wucht. Ungeklärt ist hier auch, in wie weit die Johanniter da mitwirken.

    Und auch wenn ich Goldschatz den wirtschaftlichen Erfolg, eine Expansion und erfolgreiche Kooperation mit dem Eigentümer sicher von Herzen wünsche, würde ich mir wünschen, dass solch eine Kita – den Kindern und dem sozialen Gefüge im Viertel zu liebe – in den Händen eines “sozialeren” Betreibers bleibt.

    Bisschen Off-Topic:
    Bei der Thematik “feindliche KiTa-Übernahme” muss ich an “achtsam morden” denken. Wers nicht kennt: lesen/gucken – lohnt sich.

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  • michinga

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    @ Maxi: Die Frage sollte viel eher sein, warum es diverse Kommunen und Bundesländer (auch diese finanzieren die Kitas mit) hinbekommen KiTa-Plätze deutlich günstiger anzubieten – bzw. sogar gratis – OBWOHL sie finanziell viel schlechter dastehen als das reiche Regensburg und der reiche Freistaat Bayern.

    Ob Kinderbetreuung bereitgestellt wird und v.a. wie gut (v.a. Personalschlüssel) ist primär Frage des politischen Willens. Dieser scheint weder in Bayern noch in Regensburg wirklich vorhanden zu sein. Zu Lasten unserer Kinder und für uns alle.

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  • Informant

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    @Maxi
    Kinderbetreuung ist kein ‘nice to have’ wie ein iPhone oder eine Kros-Tasche. Es ist eine Notwendigkeit, auf die man inzwischen auch ein Recht hat. Wie stellst Du Dir das vor, wer sich so einen Platz nicht leisten kann muss eben kinderlos bleiben? Der Staat hat ja auch ein Interesse an (psychisch gesunden) Kindern: Arbeitskräfte, Rentenfinanzierung, …. es ist also keine Einweg-Gratis-Leistung, sondern ein Deal: Du sorgst für Nachwuchs, ich (Staat) helfe dir dabei.

    Wenn doch alle so sozial sind dann sollte doch das eigene Kind jeden Euro wert sein.

    Sozial ist, wenn der vermögende Nachbar dem mit weniger finanziellen Möglichkeiten seinen Betreuungsplatz teils mit bezahlt. Deswegen gibt es Steuern und staatliche Finanzierung solcher Einrichtungen.

    Trotzdem bin ich hier auf der Seite von “Goldschatz”, weil:

    „Die Stadt Regensburg hätte das damals selber anmieten wollen, aber denen war das zu teuer“,

    „Dann hat sie gefordert, dass wir ein solches Angebot auf jeden Fall ablehnen müssen“,

    Die Stadt kriegt es selbst nicht auf die Reihe, ausreichend Betreuungsplätze zu schaffen. Wenn es dann ein privater in die Hand nimmt, noch dazu mit scheinbar besserer Qualität, wirft man ihm Knüppel zwischen die Beine. Das kann’s echt nicht sein.

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  • Native

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    @Maxi 10. Dezember 2024 um 22:34 |
    „Wenn doch alle so sozial sind dann sollte doch das eigene Kind jeden Euro wert sein. Stattdessen wird gehofft sein Kind für 0 Euro den ganzen Tag abzugeben aber das neuste iPhone und die beste Michael Kors Tasche muss sein.“
    Es soll auch Eltern geben, die ihr niederes Einkommen für die Bewältigung des Alltags „verbraten“ (z.B. Miete, Energie, Mobilität, Lebensmittel, usw.) und nicht mit Designertaschen unterwegs sind, sondern mit Einkaufstüten der Lebensmitteldiscounter. Auch deren Kinder sind unsere Zukunft.
    Nicht alle schwimmen abgehoben, elitär in einer begrenzten Gentrifizierungsblase. Ein realistischer Blick über den Tellerrand und die mehrheitliche Wirklichkeit, könnte nicht schaden.
    „Mit voller Hose ist leicht stinken!“

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  • Maxi

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    Ich verstehe aber nicht die jetzige Preisdiskussion. Denn es ist weder bekannt wer das übernimmt, noch ob das Konzept das selbe isr oder ganz anders. Vielmehr lese ich das es eher um die Art und Weise des Umgangs geht. Zumal wie gesagt, ich das toll finde wenn eine bessere Betreuung von unseren Kindern stattfindet einfach aufgrund der mehr finanziellen Mitteln. Eigentlich muss der Staat mehr machen im Bereich Förderung um die Qualität anzuheben. Dann müssen die Eltern nicht so beansprucht werden. Davon abgesehen ist aber die Kinderbetreuung generell aber etwas so wichtiges und das Grundsätzlich dann eine Preisfrage entsteht ist mehr als verwerflich. Natürlich ist es teuer aber wie schon geschrieben. Die die sich ein Haus bauen können werden doch auch nicht so behandelt gegenüber denen die sich kein Haus bauen können… es sollte mal mehr wieder auf die Tatsache einer Qualität für unsere Kinder zurück kommen und nicht die preis frage. In anderen Ländern kostet die Betreuung um Längen mehr als in Deutschland. Zumal das Jobcenter eventuelle Lücken übernimmt….

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  • Maxi

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    @informant Nachtrag Thema Kosten:

    Ich verstehe das es wichtig und richtig ist das jeder einen Platz bekommt. Das Angebot von Kinderkrippen und Garten etc. ist groß. Fü jeden gibt es das richtig Angebot (nicht Platz). Thema Platz schaffen sind wir uns alle einig. Was jedoch nicht vergessen werden darf ist das die Qualität doch im allgemeinen nicht der Hit ist aufgrund fehlender finanzieller Mittel. Das ist doch ständig der o ton. Wie aber im Beitrag steht führte auch die Miete unter anderen zu den Kosten. Daran sieht man ja das es nicht aus kapitalistischen gründen so bepreist wurde… naja wir werden sehen was passiert. Bin gespannt wie es weiter geht.

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  • michinga

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    @ Maxi: mag sein, dass es in anderen Ländern teurer ist. In anderen ist es günstiger bzw. gratis. Auch innerhalb des förderalen politischen Systems in Deutschland gibt es gratis Kitaplätze bzw. deutlich günstigere.

    Und es ist schon bekannt, wer die Kosten übernimmt. Es handelt sich um eine Mischfinanzierung. Den Löwenanteil stellen Kommunen und das entsprechende Bundesland in dem sich die Kommune befindet. Die Gebühren, die die Eltern tragen, stellen an sich nur einen Teil – und zwar im Verhältnis einen geringen – dar.

    In dem Artikel steht sinngemäß: “Der Stadt – also Kommune Regensburg – war es zu teuer”. Ja, so ist es eben. Wenn es Kommunen und oder Land zu teuer ist – man müsste eigentlich sagen: nichts wert ist – zahlen eben die Eltern. Besser gesagt: v.a. die Eltern, die das auch bezahlen können.

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  • michinga

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    @ Maxi: ich bestreite, dass für alle Familien bzw. Kinder einen Kitaplatz gibt. V.a. in Regensburg gibt es nicht ausreichend Plätze.

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  • Maxi

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    @michinga,

    Ich sagte nicht das alle einen Platz haben. Ich sagte nur das es genug Angebote gibt. Also Betreuungsarten sowie Qualitäten als auch preislich. Von „günstig“ bis „teuer“. Plätze sind viel zu wenig….das ist unumstritten

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  • Daniela

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    Kindertagesstätte für Kinder unter 3 Jahren, die Plätze sind rar. Kinder haben erst ab 3 Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz.

    Bitte nicht durcheinander bringen, dies ist relevant bei der Einordnung der Verfügbarkeit.

    Plätze für Altersgruppen unter 3 Jahren sind sehr knapp, für Berufstätige eine echte Herausforderung.

    Zudem ist die Stadt bei dieser Altersgruppe raus aus der Verantwortung genügend Plätze vor zu halten. Und es bietet Raum für private Anbieter.

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  • Christian

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    Verweigerung der Betriebserlaubnis? Die Begründung dieses Bescheides würde ich gerne lesen. Klingt alles sehr nach Bananenrepublik.
    Die Kündigung durch den Eigentümer ist nicht zu beanstanden und auch nicht zu skandalisieren. Es handelt sich um eine individuelle Entscheidung des Eigentümers. Die Gründe hierfür sind für Dritte auch nicht von Belang. Der Mitarbeiter der Johanniter fasst das gut zusammen und beurteilt das rational.
    Sollte sich die Mitarbeitern der Stadt tatsächlich so geäussert haben dann wäre hier zwingend eine juristische Klärung erforderlich. Der Firmeneigentümer sollte Strafanzeige stellen. Es klingt für mich als Laie mindestens nach Nötigung und Amtsmissbrauch.
    Ansonsten hoffe ich dass der neue Kita Betreiber dort sein Franchise eröffnen und sein Geschäft betreiben darf.
    Eigentlich eh ein Wahnsinn dass man das in diesem Land mittlerweile hoffen muss dass jemand sein Geschäft betreiben darf….

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  • Studi

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    Selbst bei 900 Euro für die Betreuung ist es finanziell immer noch günstiger Arbeiten zu gehen und das Kind in die Kita zu stecken. Das sollte man mal immer im Hinterkopf behalten. Andererseits zahlt man bei den Johanniter zahlt immerhin auch 500euro, für entsprechend schlechtere Leistung. Ich kann die Aufregung über den Preis nicht verstehen. Viel mehr empört bin ich darüber wie sich eine städtische Mitarbeiterin ermächtigt fühlt solche Aussagen zu treffen und einzugreifen. Ein absolutes No-Go, auch wenn Sie es für richtig hält. Das ist ja schon fast Amtsmißbrauch.

    Wenn man grundsätzlich verhindern will dass Kitas von anderen Kitas verdrängt werden und gewinnorientiert gewirtschaftet wird muss der Staat eben komplett übernehmen, und das wird dann noch teurer.

    P.S.: “eine Rolle zu gespielt zu haben” nix gut deutsch

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  • Native

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    Dies ist gewollte oder ungewollte, unsoziale Elitenbildung, die die Spaltung der Gesellschaft weiter vorantreibt. Die schwelende Ungleichheit und Unzufriedenheit zeigt sich jetzt schon durch das zunehmende Wahlverhalten, für extremistische Parteien. Eine solidarisch, sozial auf Zukunft ausgerichtete Politik, sieht anders aus.
    Wir können eine verbesserte politische Ausrichtung im Frühjahr 2025 „live“ erleben.
    Wie sagte Rudi Assauer: „Wenn der Schnee schmilzt, sieht man wo die Scheiße liegt.“ 😊

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  • Rita

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    Ich finde die Situation super strange! Die Inselzwerge sind eine tolle Einrichtung und es spricht keinesfalls für den Eigentümer diese gewachsene alteingesessene Einrichtung nicht zu übernehmen und eine „neue Kita“ reinzusetzen. Wir werden die neue Kita definitiv nicht nutzen.

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  • Native

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    Von der Wiege bis zur Bahre, zeigt sich der pekuniäre Unterschied in unserer Gesellschaft. Viele strampeln mühsam, um sich über Wasser zu halten. Lustig ist das nicht.
    Satire 😊

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