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Flashmob

„Menschen statt Grenzen schützen“

Mit einem Flashmob in den Arcaden und auf dem Neupfarrplatz haben am Samstag rund 50 Aktivisten die europäische Flüchtlingspolitik angeprangert.

Von Ansgar B. Ulrich

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Plötzlich liegen 50 dunkel gekleidete Personen mitten in den Arcaden vor dem Kaufland regungslos auf dem Boden und blockieren die gesamte Fläche. Auf der Empore wird ein großes Transparent entfaltet: „Menschen statt Grenzen schützen“.

„Es wird nicht lange dauern und auch die aktuelle Diskussion wird wieder abflachen…“

Mit dieser Aktion prangern Aktivisten bei einem Flashmob am Samstag die derzeitige europäische Flüchtlingspolitik an. Aktueller Anlass sind die beiden Schiffsunglücke, bei denen vergangene Woche rund 1.100 Menschen ertrunken sind. „Ausgenommen von dem Unglück vor Lampedusa 2013 (etwa 540 Tote) wird hierzulande dieser Problematik kaum Beachtung geschenkt“, heißt es auf einem Flyer der BI Asyl, die sich an der Aktion beteiligt. Die Befürchtung: „Es wird nicht lange dauern und auch die aktuelle Diskussion wird wieder abflachen – ohne ernsthafte Konsequenzen.“

Die Aussagen einiger Politiker, es werde nun alles daran gesetzt, Schlepperbanden aktiv zu bekämpfen, greift für die BI Asyl zu kurz. Das große Problem sei, dass Europa seine Außengrenzen immer weiter abschotte und durch Frontex schütze. „Dadurch bleibt den Flüchtlingen einzig der Seeweg, was das Geschäft der Schlepperbanden kräftig florieren lässt“, so eine Sprecherin.

Auch auf dem Neupfarrplatz entrollten die Aktivistinnen ihr Transparent.

Auch auf dem Neupfarrplatz entrollten die Aktivistinnen ihr Transparent.

Während jedes Jahr Millionen Euro in den Ausbau der Grenzanlagen investiert werden, wurde „Mare Nostrum“, ein Rettungsprojekt der italienischen Regierung zur Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer, aus Kostengründen eingestellt. „Hier muss Europa endlich Verantwortung übernehmen.“

Die Reaktionen der Passanten fallen sehr unterschiedlich aus. Während die einen unbeirrt ihren Einkäufen nachgehen und wenig Interesse für die Aktion und deren Hintergrund zeigen, sie steigen zum Teil auch einfach über die am Boden Liegenden rüber, bleiben andere stehen und wollen mehr wissen.

Seit dem Jahr 2000 sind laut Schätzung von Pro Asyl mindestens 23.000 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken.

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Kommentare (2)

  • Franz

    |

    In diesem Land wird zwar insbesondere von Konservativen viel von “Freiheit” und “christlichen” Werten gefaselt, aber manche Leute hätten vermutlich gern einen Stacheldrahtzaun mit Sprengfallen und Schäferhunden an den Grenzen Deutschlands/Europas. Und den anderen ist eben ist der Einkauf der Autopolitur und der Frühstücksbrötchen wichtiger als die Tatsache, dass im Mittelmeer regelmäßig Flüchtlinge ersaufen.
    MfG
    Franz

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