09 Sep2010
Machtspiel auf Kosten der Schüler
Wer darf heuer an die FOS/BOS Regensburg und wer nicht? Schulleiter Karl Heinz Kirchberger hatte schon vor Monaten die Befürchtung geäußert, dass angesichts der hohen Anmeldezahlen der Platz nicht ausreichen würde, um alle Schüler unterzubringen. Zusätzliche Räume seien nicht machbar, entgegnete darauf die Stadt. Seitdem hat sich nichts getan. Zwischen Stadt und Schulleitung herrscht offenbar Funkstille. Hier weit über 1.000 Anmeldungen, dort keine zusätzlichen Räume und nun wird gespannt auf den Schulbeginn gewartet.
Bei einer Pressekonferenz zum Thema Schulen hat Bürgermeister Gerhard Weber am Montag auf Nachfrage erklärt, es gebe nichts zur FOS/BOS zu sagen. „Da gibt es nichts neues.“ Selbiges war heute von Oberbürgermeister Hans Schaidinger zu hören, der heute zum Pressetermin ins Schulgebäude in der Landshuter Straße lud. Nicht etwa, um kurz vor Schulbeginn noch einen Ausweg aus der vertrackten Situation vorzuschlagen, sondern um einige Maßnahmen vorzustellen, mit denen die Akustik in den vorhandenen Räumen verbessert werden soll. Ansonsten meinte Schaidinger kurz und knapp: „Zum Raummangel gibt es nichts zu sagen.“ Man kenne ja die Schülerzahlen noch nicht.
Diese Schülerzahlen werden sich nun am Dienstag herausstellen. „Es ist nicht Aufgabe der Stadt Regensburg, die Schulprobleme der Oberpfalz und von Niederbayern zu lösen“, hatte Schulbürgermeister Weber in der Vergangenheit erklärt. 14 Prozent der Neuanmeldungen an FOS und BOS stammten nicht aus Stadt und Landkreis Regensburg. Damit habe die Regensburger FOS/BOS auch nicht Pflicht diese Schüler aufzunehmen. An der Schule vertritt man eine andere Auffassung.
Sollten die Plätze für die Schüler nun tatsächlich nicht ausreichen, darf gespannt abgewartet werden, wer wem die Schuld dafür in die Schuhe schieben wird.
rudi ratlos
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Das ist die reale Situation in unserer Gesellschaft: Politik und Wissenschaft rufen nach verstärkter Ausbildung, fordern junge Menschen auf sich anzustrengen. Weil die Verantwortlichen im ostbayerischen Raum nicht ihre Verantwortung und kooperieren können, bleiben diese bildungswilligen Menschen auf der Strecke. Solches Verhalten stärkt das Vertrauen in die Institutionen – wahrlich nicht.
Roswita Hallhuber
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“…sondern um einige Maßnahmen vorzustellen, mit denen die Akustik in den vorhandenen Räumen verbessert werden soll.”
“18 Klassenzimmer erhielten eine Akustikdecke, der Computerraum Akustiksegel, der Musikraum mobile Stellwände – so soll die Verständlichkeit in den Klassenzimmern verbessert und der Unterricht stressärmer werden.” (MZ 10.9.2010)
Da werden die Schüler aber dankbar sein, dass der Computerraum ein Akustiksegel bekommt, und sie sich im Musikraum nicht mehr gegenseitig anschauen müssen!
Eine Frechheit! Aber das ist das übliche Vorgehen von Schaidinger, Weber und Konsorten:
Zuckerguss auf Scheisshaufen.