Lichtblick fürs Antoniushaus
Vorläufig geht es nun doch weiter im Antoniushaus. Vergangenen Montag einigten sich die Kirchenstiftung St. Anton und Pächter Franz Treml auf eine Verlängerung bis zum Jahresende. Über eine längere Zusammenarbeit führt man nun wieder „konstruktive Gespräche“.
„Ja, es stimmt. Unser Pachtvertrag wurde nun doch bis zum Jahresende verlängert“, sagt Franz Treml und bestätigt damit entsprechende Informationen von regensburg-digital. Demnach konnten sich Kirche und Antoniushaus-Pächter vergangenen Montag nicht nur auf diese kurzzeitige Weiterführung des jahrzehntelangen Pachtverhältnisses einigen. „Wir befinden uns nun auch in konstruktiven Gesprächen mit dem Ziel, doch noch längerfristig weiter zusammenzuarbeiten.“
Das Gebäude muss saniert werden
Wie berichtet, war der Pachtvertrag für die Gaststätte mit Veranstaltungssaal und Tagungsräumen zum 30. April gekündigt worden. Das Antoniushaus sollte nach dem Willen der Eigentümerin, der Katholischen Kirchenstiftung St. Anton, und des Bischöflichen Ordinariats, das über die kirchlichen Finanzen wacht, per Erbpacht an einen Investor vergeben und von diesem saniert werden. Über Vorschläge Tremls, das 1953 errichtete Gebäude in Eigenregie zu sanieren, hatte es mit der Kirche zuvor keine Einigung gegeben.
Stiftung und Finanzverwaltung setzten stattdessen auf den Projektentwickler Karl Kotz (Kro Immobilien Entwicklungs GmbH), der neben dem Antoniushaus auch angrenzende kirchliche Flächen am Mühlweg und in der Haberlstraße in Erbpacht übernehmen sollte, um dort Geschosswohnungen zu errichten. Auch mit der Planung und dem Neubau des sanierungsbedürftigen Kindergartens will die Pfarrgemeinde das Unternehmen beauftragen. Die Sanierung des Antoniushauses – die auf drei Millionen Euro geschätzt wird – sollte teils über den Verkauf der Wohnungen und eben über eine neu festzusetzende Pacht finanziert werden soll.
Die Pacht, die Kotz nach der Sanierung vorgeschwebt hätte – von annähernd 15.000 Euro ist die Rede, etwa das Dreifach der bisherigen Pacht – sei „einfach nicht machbar“, so Treml Anfang April gegenüber unserer Redaktion.
Man hat sich nochmal zusammengesetzt
Nach der ersten Berichterstattung scheint man sich nun doch noch einmal zusammengesetzt zu haben, um eine Einigung zu erzielen. Ergebnis ist die Verlängerung bis zum Jahresende und auch über die Höhe der künftigen Pacht will man nun noch einmal neu verhandeln, um vielleicht zu einer langfristigen Zusammenarbeit zu kommen. Festzustehen scheint: Der geplante Erbpachtvertrag zwischen Kirchenstiftung und Kotz ist bislang noch nicht unter Dach und Fach. Offenbar hängt dessen endgültiges Zustandekommen von den Genehmigungen zum Neubau der Geschosswohnungen und des Kindergartens ab. Und diese sind bislang noch nicht erteilt.
Treml, der das Antoniushaus seit 26 Jahren gepachtet hat, klingt zwar noch etwas skeptisch, freut sich aber doch über diese erste Einigung: „Wenigstens reden wir vernünftig miteinander. Vielleicht wird es ja doch noch was.“
Hintergrund
Das Antoniushaus am Mühlweg 13 gilt mit seinem großen Festsaal als beliebter Ort für Veranstaltungen, bei denen nicht mit hohen Gewinnmargen zu rechnen ist, als Tagungsmöglichkeit für den kleinen Geldbeutel und als regelmäßiger, kostengünstiger Treffpunkt für verschiedene Vereine im Stadtgebiet. Ein etwas anderes Kulturzentrum eben, das auch gerne von der Alten Mälzerei als Ausweichort genutzt wurde.
Petra Jung
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Ich bin zwar kein regelmäßiger Gast, gehe jedoch sehr oft vorbei. Die Gaststätte ist sehr gut besucht und die Veranstaltungen sind nach meinem Eindruck ebenfalls stark frequentiert.
Treml sollte weiter machen (dürfen). Die “Untere Stadt” braucht ihn und seine Crew.
Mathilde Vietze
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Auch ich schätze das Antoniushaus, vor allem als Veranstaltungs-
ort. Es hat viele Nebenzimmer, wo man Sitzungen abhalten kann.
Nachdem der Staudinger Hof nicht mehr besteht, ist das sehr
wichtig, denn im Sportclub wird nicht gerade die große Willkommens-
kultur gepflegt.
peter sturm
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“Der geplante Erbpachtvertrag zwischen Kirchenstiftung und Kotz ist bislang noch nicht unter Dach und Fach.”
das ist eine sehr gute nachricht. kotz will extrawürste nach dietlmeierischem vorbild.
hoffentlich schaut den verantwortlichen bei der stadt dieses mal jemand auf die finger!
Rosalia Genoveva
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@Peter Sturm
Ja mei, Gut Ding braucht Weil.
Wenn eine Erbpacht gschätzte 500 Jahr halten sollt, müsst man schon lang gnua dran rumfeilen und denen Bauherrn orndtliche Vorteile anbieten, weil sonst überlegt sich das der Auftragnehmer schon nach 400 Jahr wieder und nachher steht der Pfarrer wieder mit die gleichen Probleme wie vorher da.
Johann Brandl
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Für den Süd-Osten Regensburgs ist die Gaststätte mit den Nebenräumen und dem großen Saal eminent wichtig . Es ist der einzige Ort, wo man sich ungezwungen treffen kann, die vielen unterschiedlich großen Nebenzimmer und Säle sind sowohl für private Treffen als auch Vereine, Feiern, Beerdigungen etc. unentbehrlich.
Gerade weil nach wie vor ein kommunales Angebot (Quartierszentrum/Bürgerhaus o.ä.) fehlt, ist es mehr als wünschenswert, dass sich die Beteiligten zum Wohle der BürgerInnen einigen.
Gerne auch mit Unterstützung der Stadt Regensburg
Ludwig Haupt
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-dass sich die Beteiligten zum Wohle der BürgerInnen einigen-
Wie Einigungen zum Wohle der BürgerInnen aussehen können, haben die (Bau-) Projekte der vergangenen Jahre gezeigt ;-(