Leerstes Parkhaus von Regensburg ist schon ein bisschen weniger leer
Die Parkvorgänge in der Quartiersgarage am TechCampus haben sich vervielfacht – auf denkbar niedrigem Niveau.
Eine „stetige Steigerung“ der Parkvorgänge verzeichnet die Stadt Regensburg beim Parkhaus auf dem TechCampus (ehemalige Nibelungenkaserne), das im Dezember 2022 eröffnet wurde. Das geht aus einem Schreiben von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer an Stadtrat Stefan Christoph (Grüne) hervor.
Wie letzten August berichtet, handelt es sich bei der „Quartiersgarage“, 377 Parkplätze, davon 50 mit Ladestationen für Elektroautos, Kostenpunkt 7,3 Millionen Euro, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um das leerste öffentliche Parkhaus von Regensburg. Und auch wenn sich die Zahl der Parkvorgänge je nach Vergleichsmonat mehr als versiebenfacht hat, dürfte sich an diesem Umstand – leerstes Parkhaus von Regensburg – nach wie vor nichts geändert haben.
Auslastung von über zehn Prozent
Laut einer monatlich gestaffelten Übersicht zu den Parkvorgängen im vergangenen Jahr, die der Antwort der Oberbürgermeisterin beiliegt, gab es im Februar 2023 – dem schlechtesten Monat – insgesamt 171 Parkvorgänge. Anders ausgedrückt: Täglich parkten durchschnittlich insgesamt sechs Autos auf den elf Halbstockwerken – eine Auslastung von 1,6 Prozent. Im Dezember hingegen waren es 1.232 Parkvorgänge – also fast 40 pro Tag, was einer Auslastung von über zehn Prozent entspricht.
Unabhängig davon, dass solche Zahlen nach wie vor nicht so richtig nach einer Rechtfertigung für diese Parkhaus-Investition klingen, dürfte die vor allem ab letzten Oktober zu verzeichnende Zunahme der Parkvorgänge insbesondere darauf zurückzuführen sein, dass Ende September eingeschränkte Halteverbote entlang der angrenzenden Straßen umgesetzt wurden – wenngleich mit einiger Verspätung.
Zahl der Dauerparker steigt
Optimistisch scheint die Stadt auch zu stimmen, dass zwischenzeitlich 34 Dauerparkplätze angemietet wurden und dass das Stadtwerk Regensburg – als Betreiberin des Parkhauses – „derzeit einen Vertrag mit Unternehmen des TechCampus bezüglich weiterer 50 Dauerstellplätze“ erstellt, der ab März gelten soll. Außerdem, so heißt es im Schreiben der Oberbürgermeisterin, sei die Anmietung weiterer 50 Stellplätze für den Lauf des Jahres angekündigt.
Wenn also alles klappt, wären 35 Prozent der Parkplätze zumindest dauerhaft „vom Markt“ und man könnte, nimmt man den besten Kurzeitparkermonat im letzten Jahr, schlägt noch ein bisschen was drauf und lässt unberücksichtigt, dass ein Parkplatz auch mehr als einen Parkvorgang pro Tag verursachen könnte, eine Auslastung des Parkhauses (das mit fünf Euro pro Tag konkurrenzlos günstig ist) von fast 50 Prozent erreichen.
„Woher die weiteren Steigerungen der Nutzungszahlen, die man sich verspricht, kommen sollen, ist mir ein Rätsel“, sagt Stadtrat Christoph. Und es bleibt nach wie vor die Frage, ob die Kritiker des Parkhauses (unter anderem VCD, ADFC, Altstadtfreunde, Bürgerverein Süd-Ost, Grüne, ÖDP, Linke, Ribisl) nicht recht hatten, als sie schon vor Baubeginn von einem „Millionengrab“ sprachen und dessen Sinn in Frage stellten.
Robert Fischer ÖDP
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Bevor man weitere Millionen im zweistelligen Bereich für den Parkplatz Unterer Wöhrd ausgibt, sollte man vielleicht vorher einmal überprüfen, ob dort überhaupt Bedarf besteht, wenn man die ganzen Dauerparker durch dann entfallene Parkgebühren verschreckt.
Und wenn man noch ein bisschen weiter denkt, ob nicht eine Mobilitätsdrehscheibe vor dem Pfaffensteiner Tunnel sinniger wäre, als mitten in der Stadt. Dann würde eventuell auch eine unliebsame Brückeninvestition überflüssig.
KW
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Wenn ich mich nicht irre, bestehen die 50 Ladeplätze aktuell auch immer noch nur aus der grünen Bodenfarbe. Möglicherweise eine spezielle Art von induktivem Laden, für das es nur noch keine passenden Autos gibt?
Günther Herzig
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Probieren geht über Studieren. Man muss auch bereit sein Fehler zu machen, damit daraus Erfahrungen geschöpft werden können. Das ist schließlich auch das Rezept der Bundesregierung.
Kristina
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Peanuts würde ich mal sagen: für eine leere Quartiersgarage nur 7,3 Millionen Euro.
Unsere Neue Straßenbahn wird mit der nötigen Infrastruktur auf bis zu 800 000 000 Euro geschätzt (Merkur 28.01.2022). Das sind halt dann mal mehr als 120 so viele Peanuts.
Mir ham’s ja.
Kreisky
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Um Himmels Willen, wenn das so weitergeht, dann ist das Ding sicherlich in 10 Jahren schon wieder zu klein. Ich würde umgehend am besten gleich zwei Studien bei einer österreichischen Stadtplanungsagentur in Auftrag geben, wo wir das nächste und größere Parkhaus hinsetzen können. Mit Bürgerbeteiligung! Z.B. “Welche Farbe sollen die Schranken haben?” oder auch ein Namenswettbewerb!
Marie
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@Kristina: Dieser Vergleich ergibt keinen Sinn. 1. Der Stadtbahnbau wird zu 90 % von Bund und Land bezahlt, das Parkhaus wurde das nicht. 2. Die Stadtbahn brauchen wir in Regensburg kapazitätsmäßig unbedingt, weil die Bustaktung an Nadelöhren wie der Nibelungenbrücke nicht mehr erhöht werden kann und nur eine Stadtbahn mehr Fahrgäste transportieren kann – und das Parkhaus brauchen wir (siehe oben) kapazitätsmäßig offensichtlich nicht!
michinga
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@ Kristina: klar, teuer sind immer nur die anderen.
Schonmal überlegt, was ein öffentlicher pkw-Stellplatz den Steuerzahler im Jahr kostet?
Allein die Kosten für den Bau bzw. Bereitstelltung beträgt zwischen 8000-10000€ pro Stellplatz.
Für Berlin als Beispielberechnung kostet ein bewirtschafteter (!) Stellplatz noch immer 200€ pro Jahr.
Ein Bewohnerparkplatz in Regensburg kostet 30€/ Jahr. D.h. der Steuerzahler subventioniert Parken also im großen Stil. Nur dafür, dass dann die meisten pkw die allermeiste Zeit nur rumstehen und somit wertvollen Wohn- und Lebensraum blockieren und somit die Preise für Grund und damit für Wohnen zusätzlich in die Höhe treiben.
Sie dürfen jetzt selbst mal ausrechnen wie viele PKW Stellplätze es in Rgb gibt und die laufenden Kosten sowie die Kosten für die Bereitstellung der Parkplätze kalkulieren.
Ich wette das kostet bei weitem mehr als der Bau der Stadtbahn.
Mir ham’s ja.
Quelle Agora: https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2018/OEffentlicher_Raum_ist_mehr_wert/Agora_Verkehrswende_Rechtsgutachten_oeffentlicher_Raum.pdf
Wursthaut
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Es ist eben eines der wenigen Gebiete, wo es ausreichend kostenlose Parkplätze gibt. Einziger Vorteil des Parkhauses ist der Schutz vor Witterung, was aber Vielen egal ist…
KW
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Da sind wir wieder bei dem Thema, welches viele von links-grün-versifften Städtern nicht hören wollen (ähnlich wie Bauern die Ampel lynchen wollen, obwohl seit Menschengedenken CSU-ler das Bundeslandwirtschaftsministerium geführt haben oder CSU-ler in den letzten 20 Jahren im Bundesverkehrsministerium dafür gesorgt haben, dass die Bahn am Arsch und Öffis kein Geld bekommen aber in Bayern Super-Duper-Autobahnen sind), nämlich den Zugang des Autoverkehrs in die Innenstadt zu beschränken und stattdessen dazu anzuhalten z.B. in ebendiesem Parkhaus zu parken und dann entspannt in die Stadt runter zu laufen oder mit dem Park/Busticket runter zu fahren.
Selbstredend mit Ausnahmen, für Handwerker, Lieferdienste, Fußkranke, @Horst und ähnliche Fälle.
Günther Herzig
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KW
16. Februar 2024 um 09:13 | #
Also Fundamentalkritik, oder?
Das ist ein richtiger Spass immer wieder darauf hinzuweisen wer von wann bis wann, was versäumt hat. Das waren unter anderem Adenauer und Strauß und vor Ihnen Kaiser Wilhelm und der bayer. König. Von der SPD und den Grünen war nie keiner nicht dabei. Von Scholz weiß man es nicht. Er erinnert sich nicht daran.
Lastenräder werden momentan zu Tausenden wegen Sicherheitsmängeln aus dem Verkehr gezogen (Rheinische Post heute). Diese Alternative bleibt also unklar.
Stefan Aigner
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@KW
@Günther Herzig
Bevior das Hin und Her los geht: Bitte nicht. Persönliche Befindlichkeiten werden gelöscht.
thomas otto
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die vanitas greift in regensburg um sich. hauptsache man haut irgendwelche prestige projekte raus.
städteplanerisch sinnvoll oder gar erfolgreich? wurschtegal, hauptsache ideologisch korrekt.
und wer zahlt für eine verwüstete entleerte stadtlandschaft? der stadtrat, die obin?
die gefallen sich beim nächsten schulterklopf empfang.
foto foto foto, darum gehts und sonst nichts.
Dugout
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@ Herzig:
Na da können wir ja alle froh sein, dass es noch keine Rückrufaktionen in der Autoindustrie gab.
Hätten sonst ja gar keine Alternative zum Rad.
St. Schrödinger
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@Herzig
.. im Flugverkehr (stärker subventioniert, übrigens) gab es ja auch noch nie Rückrufe…
Burgweintinger
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Gott sei Dank bleibt fliegen eine Alternative…
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/boeing-737-usa-verhaengen-startverbot-fuer-737-max-9-modellreihe/100005239.html
Informant
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@michinga vielen Dank, was ähnliches wollt ich auch schreiben.
Gleichzeitig gibt es im Altstadtbereich kaum Möglichkeiten, ein hochwertiges Fahrrad sicher vor Beschädigung und Diebstahl abzustellen. Immerhin gibt es überhaupt mal sowas wie die praktischen Anlehnbügel, früher gab’s ja nichtmal das.
Hab schon immer gesagt: Gute Abstellmöglichkeiten sind wichtiger als die gefährliche Pseudo-Infrastruktur wie Radwege. Aber auf mich hört ja keiner.
Der neben dem Parkhaus arbeitet
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Nachdem dort in vielen Bereichen eingeschränktes Halteverbot gilt, ist das eine einfache Rechnung. Kontrolliert wird weniger als zweimal im Monat, kostet 25€. Ein Tag Parkhaus kostet 5€.
Kurzzeitig wurde täglich kontrolliert. Zu der Zeit im Oktober waren dann die Halteverbotszonen auch leer.
Solange der Kontrolldruck nicht hoch genug ist schreibe der Straßenrand oder Wendehammer für viele die günstigere Alternative zu sein.