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Auch ohne Stadtbahn wird es teuer

Laut ÖPNV-Hochrechnung für 30 Jahre: Regensburg muss mit oder ohne Stadtbahn 1,5 Milliarden ausgeben

Ein schlechteres System zum selben Preis: Das ist das Fazit einer Berechnung zum „Ohne-Fall“, die am Dienstag in den Räumen des Stadtbahn-Amts präsentiert wurde.

Stadtwerk-Chef Manfred Koller, OB Maltz-Schwarzfischer und Stadtplanungsreferent Florian Plajer sind sich einig: ein künftiges ÖPNV-System ohne Stadtbahn wird schlechter und fast genau so teuer. Foto: as

Innerhalb der dreiköpfigen politischen Stadtspitze steht Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer mit ihrem Ja zur Stadtbahn allein da. Bei einer Podiumsdiskussion letzte Woche in den Räumen der Mittelbayerischen Zeitung wurde sie sowohl von Bürgermeisterin Astrid Freudenstein (CSU) wie auch von Bürgermeister Ludwig Artinger (Freie Wähler) vor den Kopf gestoßen.

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Artinger sieht Pflichtaufgaben der Stadt gefährdet

Freudenstein malte ein beängstigend erscheinendes Szenario von 50.000 Euro Schuldzinsen täglich an die Wand, sollte die Stadt sich für den Bau einer Stadtbahn entscheiden. Ludwig Artinger wählte die erwähnte Diskussionsrunde, um, für die OB offenbar völlig überraschend, mit seiner „intern wiederholt kommunizierten“ Ablehnung der Stadtbahn an die Öffentlichkeit zu gehen.

Seine Abkehr von dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Verkehrsprojekt begründet auch Artinger mit den Kosten. Anhand der vorliegenden Zahlen sei „klar“, dass die Stadtbahn von der Stadt Regensburg nicht geschultert werden könne, „ohne die zahlreichen Pflicht- oder auch sonstigen freiwilligen Aufgaben“ zu vernachlässigen, so der Umweltbürgermeister auf Nachfrage unserer Redaktion.

E-Busse: Günstiger in der Anschaffung, teuer im Betrieb

Folgt man allerdings einer nun vorgelegten Hochrechnung des Stadtwerks für 30 Jahre Betriebsdauer, dann wird die Verbesserung des ÖPNV-Systems in Regensburg die Stadt so oder so etwa 1,5 Milliarden Euro kosten – ob nun mit einer Stadtbahn, flankiert von Elektrobussen („Mit-Fall“), oder mit einer reinen E-Bus-Flotte („Ohne-Fall“). Am Dienstag präsentierte die Oberbürgermeisterin die neuen Zahlen – flankiert von den Fachleuten von Verwaltung und Stadtwerk.

Die mit E-Bussen verstärkte Stadtbahn käme die Stadt demnach zwar bei der Anschaffung und allen sonstigen notwendigen Investitionen deutlich teurer (494 Millionen Eigenanteil) als ein reines E-Bus-System (280 Millionen Eigenanteil), wäre aber auf 30 Jahre gesehen wiederum erheblich günstiger im Betrieb (1,026 Milliarden Euro versus 1,209 Milliarden).

Stadtwerk-Chef: „Bussystem gerät an seine Grenzen“

Laut Stadtwerk-Geschäftsführer Manfred Koller hat man für den Ohne-Fall ein deutlich verdichtetes und um Tangentiallinien ergänztes Busnetz zugrunde gelegt. Damit könne man den prognostizierten Bevölkerungszuwachs bewältigen, allerdings gerate das Bussystem damit an seine Grenzen, so Koller.

Aus aktuell 130 Bussen würden rund 200 Elektro-Gelenkbusse in erhöhter Taktung (Mit-Fall: 130 Busse plus 24 Stadtbahn-Fahrzeuge), anstelle von aktuell knapp 300 Fahrerinnen stünden mit einem reinen E-Bus-Netz über 500 (Mit-Fall: 385). Sie habe „einigen Respekt davor“, so eine hohe Zahl an Fahrern zu finden, sagt Sabine Schönherr, Betriebsleiterin beim Stadtwerk.

Zahlen kommen reichlich spät

Dass die Kostenschätzung zum Ohne-Fall erst jetzt, etwas mehr als zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid am 9. Juni präsentiert wird, begründen die Fachleute von Stadt und Stadtwerk damit, dass man solche Vergleichszahlen eigentlich erst zum Planfeststellungsverfahren vorlegen müsse. Insofern sei das bislang noch kein wirkliches Thema gewesen.

Über 30 Jahre sehen Stadtwerk und Verwaltung kaum noch Kostzenunterschied zwischen Mit- und Ohne-Fall. Präsentation: Stadt Regensburg

Vor diesem Hintergrund sei man ohnehin froh, noch rechtzeitig eine solche Berechnung fertiggestellt zu haben, bei der aber beispielsweise Risiken bei der Batteriebeschaffung und deren Preisentwicklung noch gar nicht miteinbezogen worden seien. Laut Koller macht die Batterie bei einem 800.000 Euro teuren Gelenkbus etwa die Hälfte der Kosten aus – Haltbarkeit etwa acht bis zehn Jahre.

„Viel zu früh für ein Nein“ zu weiteren Planungen

Das Fazit des Stadtwerk-Chefs: Beim Ohne-Fall bekomme man ein System, das auf Dauer dasselbe koste, einen deutlich geringeren Nutzen aufweise, langsamer sei und kaum noch erweiterbar. Das zeige, „dass wir mit der Stadtbahn absolut richtig unterwegs sind“. Es sei „viel zu früh für ein Nein“ zu weiteren Planungen, so Koller. „Das ist der falsche Zeitpunkt.“

War es ein Fehler, den Bürgerentscheid bereits jetzt anzusetzen? Das habe man „nicht ohne Not“ getan, „Sie wissen ja, wie vielfältig der Stadtrat ist“, merkt die Oberbürgermeisterin an, ohne die damit gemeinte CSU zu erwähnen.

OB widerspricht den Schuldenszenarien der beiden Bürgermeister

Deutlich widerspricht Maltz-Schwarzfischer aber dann doch der Aussage von Freie Wähler-Bürgermeisterkollege Ludwig Artinger, demzufolge beim Bau einer Stadtbahn die städtischen Pflichtaufgaben nicht mehr gewährleistet werden könnten. Wenn sich zum Zeitpunkt der Planfeststellung, die bislang (bei einem positiven Ausgang des Bürgerentscheids am 9. Juni) für Ende 2025 vorgesehen war, zeige, dass kommunale Aufgaben gefährdet wären, „dann geht das nicht mehr“. In so einem Fall würde auch die Regierung als Aufsichtsbehörde ihr Veto einlegen.

Freudensteins Szenario von 50.000 Euro Schuldzinsen täglich kommentiert Maltz-Schwarzfischer mit den Worten: „Da waren wir schon einmal unter Oberbürgermeister Schaidinger.“ Daran sei Regensburg nicht zugrunde gegangen und man sei von diesen Schulden auch wieder runtergekommen. „Das ist kein Argument.“ Ganz abgesehen davon, dass man so oder so das Geld werde ausgeben müssen.

BI Gleisfrei fordert Offenlegung der Berechnungen

Wenig beeindrucken von den nun vorgelegten Zahlen lässt sich die BI Gleisfrei. Deren Sprecher Christian Pöschl bezeichnet es als „erstaunlich“, dass man für die Berechnung aller Kosten für die Stadtbahn „mehrere Jahre“ benötigt habe, „für die Gesamtkosten des Bussystems für die nächsten 30 Jahre aber nur zwei Monate“.

„Wir verlangen daher eine zeitnahe Offenlegung der Berechnung“, so Pöschl. Außerdem stelle man sich die Frage, ob bei der Berechnung der Personalkosten „das autonome Fahren, insbesondere das Platooning, bereits berücksichtigt wurde“.

CSU-Chef Lehner: „Milchmädchenrechnung“, „Propagandamittel“.

In ein ähnliches Horn stößt CSU-Fraktionschef Michael Lehner. Er spricht von einer „Milchmädchenrechnung“ und einem „Propagandamittel“, das da jetzt ausgepackt worden sei. Bei den Preisen für E-Busse werde es „der Markt richten“, die Förderung dafür werde auch „irgendwann steigen“ und er glaube auch nicht, dass man so viele Fahrer brauche wie prognostiziert – es gebe ja Platooning und autonomes Fahren. „Man kann doch so etwas nicht auf Basis des heutigen technischen Status Quo berechnen“, so Lehner.

Die Oberbürgermeisterin ruft derweil dazu auf, im weiteren Stadtbahn-Wahlkampf fair zu bleiben, nicht unter die Gürtellinie zu gehen und keine Plakate der jeweils anderen Seite zu beschädigen. Aufkleber und Plakate, welche die Stadt am Donnerstag vor Pfingsten angebracht hatte, um die geplante Stadtbahn-Route vorstellbarer zu machen, wurden laut Stadtplanungsreferent Florian Plajer binnen eines verlängerten Wochenendes nahezu komplett vernichtet.

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Kommentare (61)

  • Reg

    |

    Die Stadtbahn -oder -Für wie dumm hält man die Regensburger?!
    Eine Woche nachdem die Freien Wähler nach der CSU auch aus dem Projekt Stadtbahn ausgestiegen sind, zieht die Oberbürgermeisterin plötzlich Zahlen aus dem Hut, die bescheinigen, dass ein alternatives Konzept ebenso teuer ist wie die Stadtbahn. FürMenschen die an Glück glauben, ein Riesenglück. Wer nicht an solche Zufälle glaubt und ein wenig grübelt, kommt sich recht schnell „verschaukelt“ vor.
    Der Bürgerentscheid wird zeigen, wer Recht behält und wer sich gerne für dumm verkaufen lässt…
    Mich entsetzt das Vorgehen der Politik, so scheint es doch als hätte man den letzten Respekt vor dem Bürger verloren….

  • KW

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    Ähnlich wie in Berlin (FDP) zeigt es sich auch hier auf kommunaler Ebene (CSU, FW), dass mit Opportunisten keine Koalition geschmiedet werden darf. Man holt sich die Fundamentalopposition, die einzig und allein an die nächste Wahl und der Hoffnung auf die damit verbundenen eigenen Pfründe denkt, ins Bett. Das kann nicht gut gehen.

  • Tröster

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    Man muss sich wirklich fragen, warum bzw wie lange die SPD und ihre OBin noch in dieser Koalition der Total-Verweigerer bleiben will. Die CSU ist sowieso der größte Spaltpilz, der sich auf Kosten anderer profilieren will und von Anfang an Opposition in der Koalition spielt.
    Die FW bzw. Familie Artinger kocht nun bei der Stadtbahn auch ihr eigenes Süppchen, nachdem man von dieser Seite bisher dazu so gut wie nichts gehört hat.
    Schade, zumal es ja im Stadtrat durchaus andere Mehrheiten gäbe.

  • Ich Bins

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    @Reg:
    Danke für die klaren und wahren Worte!!!

  • Konradsiedler

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    Wenn Herr Koller sagt, dass man Tangentiallinien und diverse Erweiterungen mit eingerechnet habe, vergleicht er Äpfel mit Birnen. Diese Erweiterungen sind ohnehin vorgesehen und somit auch im „mitfall“ notwendig- man darf sie also nicht für den Vergleich heranziehen. Im umgekehrten Fall hingegen vergleicht man bei der NKU ja auch ein Busnetz ohne Erweiterung mit dem „Mitfall“ – finde den Fehler !

  • Andreas

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    Vielleicht überlegt man ja jetzt mal, ob es noch eine Alternative zu den zwei hier dargestellten Szenarien “mit oder ohne Stadtbahn” gibt.

    Das alte Rumpelbus-System ist sicher schon längst an der Grenze der Leistungsfähigkeit angekommen, aber ein starres Schienensystem sicher heutzutage auch nicht mehr die richtige Lösung.

  • Bert

    |

    @siedler

    Selbstverständlich ist der Vergleich richtig. Die Tangentiallinien sind ja auch in den Berechnungen des Mit-Falls enthalten. Es wird der Mit-Fall (Stadtbahn mit E-Bussystem) mit dem Ohne-Fall verglichen, der Text erläutert, welches Bussystem im Ohne-Fall vorgesehen ist (höhere Taktung, mehr Busse und AUCH Tangentiallinien) – so kompliziert ist das nun wirklich nicht.

  • BvG

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    Woher nehmen diese Stadtbahn- und Busplaner die Gewissheit, dass die Menschen massenhaft vom Auto auf den ÖPNV umsteigen werden? Ein Autofahrverbot ist nicht in Sicht, und viele Menschen beklagen sich jetzt schon über ihr Unsicherheitsgefühl bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • idefix

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    Frage: Sind die angegebenen Kosten Netto- oder Bruttokosten?
    Wenn es Nettokosten sind, wären noch 19% Mwst. hinzuzurechnen, die auch die Stadt Regensburg zu zahlen hat.
    Die Kosten einer Stadtbahn haben seit der ersten Studie 2017 (vorgelegt am 17.102.017) zwischenzeitlich folgende inflationäre Entwicklung genommen:
    Studie 2017 246 Mio Euro (netto) = 293 Mio Euro (brutto) = 100 %;
    Fortschreibung 2024 (Preisstand 2023)
    880 Mio Euro (netto) = 1,047 Mrd. Euro (brutto) = +357%;
    Prognose 2030 1,21 Mrd. Euro (netto) = 1,442 Mrd. Euro (brutto) = +492%;
    Prognose 2030 + 30% Risikozuschlag
    1,21 Mrd. Euro (netto) = 1,573 Mrd. Euro (brutto) = +537%;
    21/05/24 Stadtwerke/Stadt
    1,52 Mrd. Euro (netto)? = 1,81 Mrd. Euro (brutto) = + 618%;
    Anhand dieser Gegenüberstellung wird deutlich, wohin die Reise für die Steuerzahler der Stadt Regensburg bei Einführung einer Stadtbahn geht. Seit der ersten Kostenschätzung 2017 bis heute 2024 schon eine Kostensteigerung von über 500 bis 600%. Die Verschuldung wird trotz Fördergelder (sind auch Steuergelder) immens zunehmen und es kann schon jetzt prognostiziert werden, dass die Stadt in ein Kosten- und Verschuldungswaterloo „Regensburg 2030“ schlittern wird, das den folgenden Generationen, die ohnehin schon immens belastet werden, nicht zugemutet werden kann. Es ist unverantwortlich von der Politik und der Verwaltung dies zu negieren, dies schön zu reden und schön zu rechnen. Es muss dem Bürger klar sein, dass er bei einer Realisierung des Projektes zukünftig keine Ansprüche an die Stadt mehr stellen braucht, an die er jetzt gewohnt ist. Die Pflicht- und freiwilligen Ausgaben werden durch die notwendige Verschuldung drastisch eingeschränkt werden müssen. Die Stadt wird wie heute schon nicht umhinkommen, weiterhin die Steuern und Abgaben (Grundsteuer etc.) zu erhöhen, um einen rechtskonformen Haushalt aufstellen zu können.
    Die weitere große Unbekannte ist auch noch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Die Tendenz geht schon heute nach unten. Siehe Personalabbaus bei wichtigen Firmen (Continental, Infineon) und die Probleme der deutschen Autoindustrie. Sie sind bisher verlässliche Gewerbesteuerzahler gewesen, die den Stadtsäckel füllten.
    Fazit: Eine Stadtbahn ist gerade in der aktuellen unsicheren Zeit keine „Wünsch-Dir-Was Spielzeugeisenbahn“ für die Politik, die Oberbürgermeisterin und die Herren Koller und Pajer, die auf Kosten der Bürger bei allem Wenn und Aber ruhig teuer sein kann. Wenn man sie sich offensichtlich nicht leisten kann, muss man eben darauf verzichten. Die Konsequenzen bei einem Ja müssen bei der Abstimmung allen Bürgern bewusst sein. Die rosigen Zeiten sind vorbei angesichts der Belastungen bei Bund, Länder und Gemeinden für Pflichtaufgaben (Verteidigung, Gesundheit, Bildung, Soziales etc.). Eine Stadtbahn ist keine Pflichtaufgabe.

  • Tellman

    |

    Woher soll den das ‚prognostizierten Bevölkerungszuwachs‘ her kommen?
    Mindestens genauso wahrscheinlich ist eine negatives Bevökerungswachstum zu erwarten.
    Dann sind über diesen Zeitraum aber mindestens 0.815 Milliarden (ÖPNV ohne Stadtbahn, aber nur mit Bussen und mit Seilbahn) zu sparen.
    Vor diesem Hintergrund bin ich froh, noch rechtzeitig eine Berechnung für ‚ÖPNV mit 1x ohne aber 2x mit’ fertiggestellt zu haben.
    https://youtu.be/04hLqU7IZ5A

  • Stefan Aigner

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    @idefix

    Die heute genannte 1,5 Mrd. sind die Investitions- und Betriebskosten über 30 Jahre, insofern ist Ihre Prozentrechnung irreführend. Es geht um eine völlig andere Kostenbasis als in der erste Berechnung der reinen Investitionskosten – die stammt übrigens von 2016.

  • J.b.

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    was wir nach der Abstimmung auf alle Fälle brauchen. neues Personal für den höherwertigen ÖPNV. Angefangen bei der OBin bis zu den Stadtbahn Chefs. die sind kreativlos, daher meinen sie auch die Stadtbahn sei alternativlos.

  • da_Moartl

    |

    Burgweinting braucht keine Stadtbahn, Konradsiedlung und Schwabelweis braucht keine Stadtbahn, Prüfening braucht keine Stadtbahn. Die haben nämlich alle einen DB-Bahnhof. Aber genau agilis, Oberpfalzbahn, DB Regio bleiben in den Planungen mal wieder völlig ausgeblendet. Einmal davon abgesehen, dass die zig-tausende Einpendler aus der Region von einer Stadtbahn, die an der Stadtgrenze “verhungert” überhaupt nichts haben. Man verknpüfe doch das städtische Bussystem auf intelligente Weise mit dem DB-Netz und schaffe ein einheitliches ÖPNV-Netz. Statt dessen leben diese beiden Systeme noch immer nebeneinander wie Venus und Mars – von der RB Ostbayern einmal ganz zu schweigen. Wir brauchen keine Stadtbahn, sondern Hirn-Schmalz, die vorhandenen Systeme zusammenzuführen.

  • Van Johann

    |

    @Moartl: wo hat die Konradsiedlung einen Bahnhof? Oder meinen Sie die potentielle Anbindung an bestehende Gleise?

    @alle:
    1) besteht die Möglichkeit, bzw. wie hoch ist es einzuschätzen, dass bei den Bauarbeiten einer Stadtbahn durch die Altstadt auf Historisches gestoßen wird?

    2) Öffentliche Bauprojekte haben den Hang, sich im Laufe des Baus zu verteuern (bspw. Schule am Sallerner Berg, Siemens Gymnasium – ich meine es gibt noch viele Beispiele mehr, aber hier weiß man, dass es letzten Endes etwa der Faktor 2 wurde). Wie ist es hier einzuschätzen und wie wäre es bei einer EBusFlotte – als Laie würde ich ja vermuten, dass Kosten von EBussen stehen und, einmal verhandelt, sich nicht wesentlich verteuern

  • Native

    |

    Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt:
    „Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”
    Da hilft nicht einmal mehr der Einsatz der Peitsche (Werbung) weiter.

  • Hthik

    |

    @BvG 21. Mai 2024 um 20:08

    “Woher nehmen diese Stadtbahn- und Busplaner die Gewissheit, dass die Menschen massenhaft vom Auto auf den ÖPNV umsteigen werden? Ein Autofahrverbot ist nicht in Sicht, …”

    Das nicht, aber die bisherige Sicht war ja, dass die Stadtplanung dem Auto dienen soll. Das ist es, was abgeschafft wird. Deswegen muss keinem das Auto oder die “Freude am Fahren” verboten werden. Die restlichen Autofahrer werden zu so etwas wie heute die Dampflockfans.

    “… und viele Menschen beklagen sich jetzt schon über ihr Unsicherheitsgefühl bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.”

    Geht es hier jetzt eher um polizeiliche Probleme oder um die Mobilität von Alten und Behinderten?

  • RoRo

    |

    Ich hab die Frage schon wo anders gestellt, aber keiner mag sie mir beantworten.
    Wenn die kalkulierten Kosten für die Stadtbahn bei 1,6 Milliarden in 30 Jahren sind, wann kommt die mögliche Ost-West-Erweiterung mit der Linie 3.
    Kommt die erst in 30 Jahren? Sonst würde ja der Kostenvergleich nicht stimmen.
    Oder müsste Regensburg im “Mitfall” ab 2030 mit weiteren 800 Millionen rechnen?
    Das Konzept sieht doch eine Linie 3 vor, oder?
    Ohne dieser Erweiterung macht ja das ganze Konzept Stadtbahn keinen Sinn.

  • Exil-Rengschburger

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    Als jemand der seit 3 Jahren in Berlin lebt und vorher fast 30 Jahre im Landkreis und Stadt Regensburg denke ich wird folgendes passieren.
    Ausm Umland wird absolut niemand auf die Stadtbahn umsteigen. Ich habe jetzt direkt vor dem Haus eine Tram-Station und U-Bahn und S-Bahn 5 min entfernt. Selbst da fahre ich zu 90% mitm Fahrrad (auch im Winter) und die restlichen 10% mit dem Auto weil es einfach schneller geht in die Arbeit. Wer schon ein Auto hat wird nicht umsteigen solange es einem nicht extremst erschwert wird damit von A nach B zu kommen. Die bestehenden Bus-Linien werden entlastet und einige Fahrradfahrer werden auf die Straßenbahn umsteigen. Alle meine Kollegen die aus dem Umland von Berlin pendeln machen das auch weiterhin mit dem Auto obwohl die eine direkte S-Bahn Verbindung haben und unsere Arbeitsstelle nur 4 min Fußweg von der Haltestelle entfernt ist.
    Es ist und bleibt ein Prestigeobjekt und erleichtert den Komfort für die Menschen die eh schon in Regensburg leben und den ÖPNV nutzen.
    Da wo keine eigene Trasse genutzt wird ist Stau und Kampf um jeden cm angesagt. Wie oft hier in Berlin die Tram von Autos gerammt wird oder Fußgänger unter die Räder kommen weil die Schienen direkt auf der Straße liegen ist echt nicht mehr schön.
    Ohne den Individualverkehr mit PKW auszusperren wird der Verkehrsinfarkt mit der Straßenbahn und Bus nicht behoben.

  • Tom

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    Ein Milliardeninvest, Wahnsinnsbelastung für die Stadt und die OB sagt: Das kann unsere Stadt schon schultern. So beginnen immer Finanzierungsdesaster der öffentlichen Hand. Ein unglaublich unseriöser Vergleich zwischen Stadtbahn und zukünftigen ÖPNV-Kosten. Die geplante Stadtbahn könnte niemals den ÖPNV ersetzen. Die geplante Trassenführung würde maximal für 20.000 Regensburger eine Mobilitätsalternative darstellen. Es ist schon fast tragisch, man hat das Gefühl, dass unsere sonst so lethargische Oberbürgermeisterin das erste mal für ein Projekt richtig brennt. Und dann ist es ein größenwahnsinniges Utopiaprojekt….

  • Martin Köstlbacher

    |

    @Exil-Rengschburger. Ich zitiere aus einer Meldung von rbb24 vom 5.9.2023: “Bei Straßenbahn-Unfällen ums Leben kam in diesem Jahr bislang eine Person. Im vergangenen Jahr gab es in Berlin ebenfalls einen Unfalltoten, im Jahr 2021 waren es vier und im Jahr 2020 zwei.” und “Unfälle mit Straßenbahnen machen derweil einen denkbar kleinen Anteil in Berlin aus. Laut Berliner Unfallstatistik 2022 geht es um gerade mal 0,23 Prozent des gesamten Unfallgeschehens. Einsamer Spitzenreiter sind hier traditionell Autos (knapp 80 Prozent).” und “Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Brandenburg: “Unfälle mit der Beteiligung von Straßenbahnen haben grundsätzlich einen sehr geringen Anteil an der Gesamtunfalllage im Land Brandenburg, nämlich unter einem Prozent”, heißt es von der dortigen Polizei auf rbb|24-Anfrage.”

  • michinga

    |

    jaja, autonomes Bussystem und der Markt.

    Wo gibt es bisher ein leistungsfähiges autonomes Bussystem? Nirgends. Ich Wette, das man das in den nächsten 30 Jahren nicht erlebt.

    Wo gibt es ein leistungsfähiges Schienennetz, das autonom läuft? Kopenhagen oder auch teileweise im nahen nürnberg.

    Der Markt hat beim öpnv noch gar nix geregelt. Vgl. Großbritannien. Seit der Privatisierung verkommt das Bahnsystem und man versucht es zurückzukaufen und teuer zu sanieren. Ähnlicher Zustand in d-land als man die Bahn in den 90ern auf börsengang getrimmt hat.

    Wenn die Stadtbahn nicht kommt, fürchte ich, dass rgb in einigen Jahren vor dem Verkehrskollaps steht. Teilweise ist das ja jetzt schon so… .

    Welche städte mit 170000 – 200 000 Menschen gibt es, die ein leostungsfähiges öpnv Netz haben und keine Stadtbahn?

    Und auf dem Niveau der Gegner argumentiert: mir hat das weiße vom Ei eh schon immer viel besser geschmeckt.

  • michinga

    |

    P.s.: und kann mir jemand bitte Mal konkret städte nennen, die an ihrem so schlimmen “starren” Schienensystem leiden? An was leiden sie konkret?

    Auf Regensburg bezogen: die Stadtbahn würde Hauptverkehrslinien der Stadt folgen. Sie würde dort fest verankert, also ‘starr’, sein. Für wie wahrscheinlich halten sie es, dass sich die hauptverkehrsströme in Zukunft in Regensburg ändern? Das ist äußerst unwahrscheinlich. Ergo “Starrheit” ist kein Problem, sondern einfach das rückrat des öpnv.

  • Realist

    |

    Was mich mal interessieren würde ist, ob die Zahlungen alle finanzmathematisch abgezinst worden sind. Eine Zahlung von 250 TE, die heute erfolgt hat heute einen Wert von 250 TE, eine Zahlung von 250 TE die erst in 30 Jahren zu erfolgen hat, hat bei einem Zinssatz von 3 % heute nur einen Wert von 100 TE, d.h. die dürfte in der Berechnung dann auch nur mit 100 TE angesetzt werden (gilt für alle Zahlungen, auch Personalkosten etc. die in der Zukunft stattfinden).
    Sollten hier die Zahlungen bei beiden Alternativen nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt abgezinst worden sein, wäre das m.E. ein politischer Skandal.
    Falls dem so wäre, würden die Bürger m.E. bewusst getäuscht.
    Könnte RD oder irgendjemand abklären ob die Zahlungströme in den Berechnungen abgezinst wurden.

  • Informant

    |

    @Reg absolut richtig! Die da oben wollen uns nur verschaukeln und uns schaden, das weiß man ja seit Corona! Bestimmt werden sie von Straßenbahnlobby bestochen. Aber wir, wir haben das erkannt und wehren uns! Ja! So eine Stadtbahn ist Teufelszeug! Und ja, der Bürgerentscheid wird es zeigen, da haben Sie recht: Wie dumm und provinziell Regensburg ist oder auch nicht.

  • JS

    |

    Bis jetzt gibt’s zur Stadtbahn immer noch keine Alternative. Laut RVV kann das Bussystem die zukünftige Menge an Fahrgästen kaum noch bewältigen. Bei gleichen Kosten (wie hier dargestellt) hat man mit der Stadtbahn zumindest weniger Sorgen bei der Personalgewinnung. Ich denke auch das autonome Fahren wird bei der Stadtbahn wesentlich schneller Realität (der Fahrweg ist ja fix vorgegeben). Ich persönlich habe kein Auto mehr, fahr das meiste mit dem Radl. Ab und zu mit dem Bus. Die Nord-Süd-Achse ist schon heute in der Rush-Hour überlastet. Die Stadtbahn kann Teil der Lösung sein und ist auch in anderen Städten ein erprobtes und zuverlässiges Verkehrsmittel. Viele Städte bauen ihre Stadtbahnnetze gerade aus – besonders in Frankreich. Aber auch bei uns z.B. in Ulm.

  • KW

    |

    @Michinga
    Merke, Begriffe wie “Technologieoffenheit”, “Autonomes Fahren”, “Markt wird es richten” werden gerne von Leuten benutzt die entweder
    – absolut keine Ahnung von der Materie haben
    – nicht Willens oder mental überfordert sind, sich wenigstens ein klein wenig einzulesen
    – Fundamentalopposition betreiben
    – FDP/CSU/FW PolitikerInnen sind
    wahlweise alles in Kombination.
    Das Schöne für diese Leute ist, obiges Verhalten ist beliebig anwendbar auf alles, was es zu verhindern gilt, weil es einem nicht in den Kram passt.

  • Schwan68

    |

    @michinga
    “Welche städte mit 170000 – 200 000 Menschen gibt es, die ein leostungsfähiges öpnv Netz haben und keine Stadtbahn?”
    Diese Frage, so gestellt, ist nicht leicht zu beantworten. Ich würde mal sagen, Regensburg! Weil, wenn auch manchmal “überfüllt”, (was ist das eigentlich?) kommen doch offensichtlich täglich zahlreiche Menschen mit dem RVV an ihr Ziel.
    Wie Exilrengschburger schon für Berlin beobachtet hat, lässt kaum jemand wegen eines “verbesserten” ÖPNV sein Auto stehen, wenn das Auto für ihn einfach bequemer ist. Für solche Leute müsste gewährleistet sein, daß in Bus und Bahn direkt vor der Haustür zu jeder Zeit ein freier, ohne Gedränge zu erreichender Sitzplatz zur Verfügung steht. Das ist auch mit einer Stadtbahn nicht zu schaffen und wäre ökonomischer Unsinn.
    Es wird also letztendlich nichts anderes übrig bleiben als die Leute zu ihrem “Glück” zu zwingen. Viel Spaß dabei.
    Um nun zu ihrer ursprünglichen Frage zu kommen:
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_von_St%C3%A4dten_mit_Stra%C3%9Fenbahnen#Deutschland
    Von den dort gelisteten 67 Städten, egal mit welcher Bevölkerunszahl, haben 60 ihre Stadtbahn schon seit über 100 Jahren. In den übrigen 7 Städten hat die Stadtbahn nur in Saarbrücken (seit 1997 33km) und Heilbronn (seit 2001 8km) einen nennenswerten Anteil am ÖPNV. Der Rest sind Museumsbahnen und Anbindungen an bestehende Netze in grenznahen Nachbarstädten.
    Will sagen, da wo es die Bahn schon gibt, ist sie mit der Stadt gewachsen, bzw. wurde die Stadt um sie herum gebaut.
    Das trifft für Regensburg nicht zu. Argumente sind genug ausgetauscht. Für mich führt die Diskussion eindeutig dazu, die Stadtbahn in Regensburg abzulehnen.
    Dass die OBin nun in letzter Minute noch irgendein Kaninchen aus dem Hut zaubert um das Ganze doch noch durchzubringen hinterlässt einen schalen Geschmack.

  • michinga

    |

    @Schwan86:

    Ich habe den Eindruck, Sie haben in den letzten 15 Jahren den Regensburger ÖPNV nicht oder höchstens sonntags in Regensburg genutzt. Leistungsfähig heißt, dass man nicht draußen vor der Tür stehen bleiben muss, weil die Busse überfüllt sind. V.a. mit Kinderwagen ist das ein absolutes Problem. Z.B. Wenn man vom Zentrum aus Richtung Uni/ Kilinikum unterwegs ist und umgekehrt auch wenn man alleine fährt. Die Busse sind so überfüllt, dass die Türen nicht mehr zugehen und der Bus stehen bleibt.

    Es geht auch nicht darum, ob man gerne Auto fährt oder nicht – obwohl man manchmal den Eindruck hat, dass es v.a. den Stadtbahngegnern ums Autofahren geht. Ein gutes Beispiel ist Ihr Kommentar.

    Es geht darum, dass alle, die mit dem ÖPNV fahren möchten, ihn auch benutzen können so wie im Fahrplan angegeben. Das ist derzeit einfach nicht der Fall.

  • Lauberzehrling

    |

    @Schwan:

    Sie machen es sich zu einfach. Strassenbahnnetze wurden meist in den 60ern und 70ern teilweise stillgelegt, bevor sie ab den 80ern wieder ausgebaut wurden. „Extrembeispiel“ für die jüngere Erweiterung, die der Stadt folgt, dürfte Ulm mit seiner seit 1901 bestehenden Bahn sein. Seit 2009 hat sich die Streckenlänge vervierfacht.

  • nedderschorsch

    |

    Die Diskussionen hier und andernorts – am Stammtisch, im Arzt-Wartezimmer, in der Schlange beim Bäcker etc. – zeigen doch v. a. eines: so kann es mit der Mobilität in Regensburg nicht weitergehen. Leider gibt es jedoch bestimmte Gruppen, die das entweder nicht wahrhaben wollen oder dem Irrglauben unterliegen, dass “das Volk” nichts ändern will oder kann. Dabei hat schon die große Bürgerumfrage 2019 zum RegensburgPlan 2040 gezeigt, dass zwei Drittel der Menschen wollen, dass sich die Stadt mehr für den ÖPNV und den Radverkehr engagieren soll. Dagegen meinen dies bezüglich des Autoverkehrs nicht einmal 25 %. Der Wille, sich mehr mit nachhaltigen Verkehrsmitteln zu bewegen, ist also zumindest latent vorhanden. Bedauerlich, dass die Entscheider im Stadtrat diesen Bürgerwillen immer noch nicht erkennen und in Taten umsetzen wollen. Anstatt zu handeln, blockiert man sich gegenseitig – und das seit Jahren zulasten der Zukunftsfähigkeit der Stadt. Mag das vielleicht daran liegen, dass die Politik einfach nicht in der Lage ist, den Bürgern zu erklären, was notwendig ist? Oder ist es tatsächlich so banal, dass die an ihren Pöstchen kleben? Wer es allen recht machen will, macht es am Ende keinem recht. In den letzten Jahren ging es uns finanziell gut, womöglich zu gut. Da verliert man schnell mal den Blick auf das Wesentliche. Man möge doch bitte mal dies noch prüfen oder man könnte doch vielleicht das mal planen. Jetzt, da es gilt, den Gürtel wieder etwas enger zu schnallen, sollten alle Kräfte für eine Verkehrswende gebündelt werden. Aber vielleicht kann Herr Artinger ja mal erklären, wie er das 65%-CO2-Minderungsziel aus “seinem” GreenDeal erreichen will. Mit ein paar Fahrradstraßen wird es wohl nicht getan sein.

  • alphaville

    |

    18 Tage vor der Abstimmung Vergleichszahlen aus dem Hut zu ziehen, die einen Kostengleichstanfd belegen sollen grenzt an Schalatanierie.

    Wurde der Termin so gewählt um eine seriöse Prüfung der Zahlen vor der Entscheidung unmöglich zu machen. Der Verdacht drängt sich einfach auf.

    Seriös wäre es gewesen die Zahlenvergleiche transparent, aufgeschlüsselt nach Einzelpositionen und Linien fürPpersonal, Fahrzeuge, Wegekosten etc. zeitgerecht vor der Entscheidung vorzulegen.

    Der jetzt gewählte Zeitpunkt grenzt an den Versuch der Volksverdummung.

    Allein schon deshalb kann es nur ein NEIN zur Stadtbahn geben um der Politik zu zeigen, dass man mit solchen Methoden nicht durchkommt.

    Wenn man die Stadtbahnlobby damit jetzt durchkommen lässt, das machen die dass vielleicht in Zukunft bei anderen Projekten auch so, oder so ähnlich.

    Das ist Politik a la “niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen”.

    Ersetzt die Verantwortlichen endlich mit leuten, die einen ÖPNV sinnvoll und bedarfgerecht organisieren können.

    Regensburg hätte mit und ohne Stadtbahn sonst auch zukünftig einen ÖPNV der die Altstadt als zentralen Ort betrahtet an den jeder muss.
    Das war früher so, vor DEZ, Alex-Center, Köwi und Co, als die altstadt derr einkauftsstadnort schlechthin war.
    Das war früher so, als die Altstadt nicht Behördenstandort war – Finanzamt, Arbeitsamt, Einwohnermeldeamt, KFZ-Zulassung, AOK, div,. Krankenversihcerungen etc.

    Das war früher so, vor Online-Behördergängen, Behördenverlagerungen (Galgenberg/Statdosten) der Schaffung dezentraler Einkaufszentren und Online-Shopping.

    Usner ÖPNV sieht die Altstadt, wie sie in der 60er bis 90er Jahren des letzzen Jahrhunderts war und die Stadtbahn via Donaumarkt und D.-Martin-Luther-Straße zementiert dauerhaft diese veraltete Sichtweise auf die Altstadt.

    Die Altstadt heute ist Kultur-, Freizeit-, Erlebnis-, Museums- und Gastrozone. Dies vor allem auch außerhalb der üblichen ÖPNV-Zeiten am Abend und am Wochenende.
    Also zu Zeiten, zu denen der ÖPNV mit Taktzeiten jenseits aller Akzeptanzgrenzen glänzt.

    Warum ist die Theatertiefgarage jeden Abend voll? Weil alle gerne mit dem Auto fahren oder weil niemand nach der Vorstellung oder dem (Kirchen-)Konzert 40 Minuten an Bushaltestellen oder gar am ZOB stehen will?

  • michinga

    |

    @ alphaville:
    genau! FRÜHER!

    Ihr FRÜHER, also das Regensburg der 1960er Jahre, als die Stadtbevölkerung noch kleiner und die Altstadt – nach Ihren Aussagen – das Zentrum schlechthin war, hatte Regensburg noch eine Stadtbahn. Bis – ja bis die – Auto- und Buslobby (um bei Ihrem Wording zu bleiben) es geschafft hat, dass diese nicht weiterbetrieben wurde.

    Der Bezug zu “Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen” ist absurd. Es gibt einen Stadtratsbeschluss. Dieser besteht seit Jahren. Seit Jahren hat man also vor die Stadtbahn zu bauen. Das galt auch mal für die CSU und Herrn Wolbergs, die nun nicht mehr dazu stehen wollen.

    Diese kleben wahrscheinlich tatsächlich wirklich an ihren Posten. Die CSU aus Tradition und Herr Wolbergs, weil er nix anderes gelernt hat – und selbst das nicht richtig, sonst wäre er nicht im Knast gelandet… .

  • sam

    |

    @RoRo
    Ich erwarte auch eine Antwort.
    Ich verstehe, dass wir in 30 Jahren mit den nächsten Strecken beginnen werden. Wenn das nicht der Fall ist, führen sie uns mit dieser Information an der Nase herum. Wie jemand hier sagt, ist das alles eine Respektlosigkeit.
    Ich glaube, es ist die zweite Bürgerbefragung, die sie zu diesem Thema machen, oder?. Ist das eine Art, Verantwortung abzuwälzen?

  • Hthik

    |

    @Schwan68 22. Mai 2024 um 11:44

    “… “überfüllt”, (was ist das eigentlich?) …”

    Ich schlage als Symptom vor, dass man dem Bus entgegenlaufen muss, um eine realistische Chance zu haben, rein zu können.

    “… kommen doch offensichtlich täglich zahlreiche Menschen mit dem RVV an ihr Ziel. …”

    Das ist … das ist … erstaunlich. Wie kann man überhaupt auf die Idee kommen, dass könnte ein Argument sein, dass gegen Überlastung spricht? Das menschliche Gehirn auf der Suche nach Rechtfertigung für das nicht Rechtfertigbare produziert schon höchst sonderbare Rationalisierungen. Etwa Behörden, die sich als überlastet bezeichnen, aber tatsächlich tagtäglich viele Bürgerbegehren bearbeiten, werden mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, dass das gegen eine bestehende Überlastung sprechen soll. Alles folglich grundlagenloses Gejammere! Kürzt Ihnen die Mittel!

    Oder nehmen wird Intensivstationen, die überlastet sind, aber es dennoch schaffen vielen Menschen täglich das Leben zu retten. Kann ja wohl nicht beides gleichzeitig sein, oder? Das Interessante ist: wenn eine Intensivstation gerade so an der Grenze ist, dass sie noch jeden aufnehmen kann, auch die fast aussichtslosen Fälle, dann vermutlich nicht alle retten kann, Nimmt nun die Überlastung zu, so dass die mit geringer Aussicht, dass ihnen geholfen werden kann, wegen Triage erst gar nicht mehr rein kommen, so führt dass dazu, dass sowohl die absolute wie auch die relative Zahl der Menschen, denen sie helfen können zunimmt, bis dahin, dass praktische alle Patienten überleben, weil die Todesfälle alle vor der Tür stattfinden. Alles Bestens!

    Nur diese rot-grünen Jammertussies verstehen mal wieder nicht, wie genial das die Effizienz der Intensivmedizin steigert: “Berlin – Sowohl Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) als auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer sprechen laut Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) davon, dass es in Deutschland täglich mehrfach zu Fällen von versteckter Triage in Pflegeheimen käme. Ärzte müssten demnach entscheiden, welche Corona-Patienten in ein Krankenhaus gebracht werden, um dort intensivmedizinisch versorgt zu werden, und welche nicht. ”

    “… lässt kaum jemand wegen eines “verbesserten” ÖPNV sein Auto stehen, wenn das Auto für ihn einfach bequemer ist. …”

    Die Bequemlichkeit wird abnehmen, wenn etwa keine Parkplätze mehr in der Nähe sind und man jemanden braucht, der einen auslädt und weiterfährt. Wenn dann das Auto weniger benutzt wird wird sich für manche die Frage stellen, ob sich überhaupt noch lohnt ein eigenes zu haben.

    In Tokio hat das Übrigens nicht sehr gut funktioniert, weil dort viele das eigene Auto als überwertiges Statussymbol sehen. Deswegen muss man dort jetzt einen eigenen Parkplatz im Umkreis der Wohnung nachweisen, wenn man eines besitzen will. Da Kleinstwägen ausgenommen wurden, werden die zu Hauf gekauft. Da diese praktisch nur von japanischen Firmen angeboten werden, bekommt man so de facto Protektionismus obendrauf. Wenn hierzustadt die immer größer werdenden SUVs kleinen Elektromobilen weichen, halte ich das für einen Vorteil.

    “Es wird also letztendlich nichts anderes übrig bleiben als die Leute zu ihrem “Glück” zu zwingen. Viel Spaß dabei.”

    Fußgängerzonen, verkehrsberuhigte Bereiche und Spielstraßen gibt es auch jetzt schon. Da müssten sich schon sehr viele Autofans festkleben, um die unbenutzbar zu machen.

  • Niklas

    |

    Schöne Grüße aus Erlangen, wo am 9.6. ja ebenfalls über eine Straßenbahn abgestimmt wird (in diesem Fall über eine Verlängerung der Nürnberger Straßenbahn)

    Wie hier schon erwähnt: Regensburg muss nur ein wenig die Donau aufwärts schauen, in Ulm, das 30.000 Einwohner weniger hat, gibt es ein sehr erfolgreiches Straßenbahnnetz, die Linie 2 wurde in den 2010er Jahren komplett neu gebaut. Die Fahrgastzahlen sind so durch die Decke gegangen, dass man jetzt die vorhandenen Straßenbahnen um einige Meter verlängern will, um mehr Kapazität zu haben:
    https://www.youtube.com/watch?v=K0j2g8s5tWI

    Umgekehrt sind in Wiesbaden, wo ein Bürgerentscheid 2020 mit “Nein” ausging, jetzt ALLE unzufrieden: Umfangreiche Baustellen gibt es auch ohne Straßenbahn, die Busverbindungen werden gekürzt statt ausgebaut und große Arbeitgeber beschweren sich. Mehr dazu hier:

  • alphaville

    |

    @ Michinga

    Kennen sie die Regensburger “Stadtbahn” von früher? Also die Straßenbahn?

    Ich schon noch – klein, langsam, schnuckelig und richtig nostalgisch – schon damals.

    Die wurde damals u.a. auch abgeschafft, weil die zeitgleich in München und Nürnberg eingeführten – damals modernen – Straßenbahnen in Regensburg nicht um die engste Straßenbahnkurve Deutschlands beim Bischofhof in die Goliathstraße rum gekommen wären.
    Die Linie war zwischen Domplatz und Arnulfsplatz schlicht aus technischen Gründen nicht zukunftsfähig.

    Der Bezug “Niemand hat die Absicht …” bezog sich auf die aus dem Hut gezauberte Vergleichsrechnung. Jetzt, keine 3 Wochen vor der Abstimmung. Zu einem Zeitpunkt also, da den Verantwortlichen klar wird, dass ihnen die Felle davon schwimmen, wenn sie nicht das Ei des Kolumbus finden.

    Angeblich so relevante Fakten, wie die jetzt augemachte Kostenrechnung, so lange zurückzuhalten und dann zu präsentieren, wenn die Briefwahl bereits seit 2 Wochen läuft und mehrere tausend Regensburgerinnen und Regensburger bereits abgestimmt haben halte ich für demokratisch bedenklichen.

    Allen, die immer argumentieren, dass seit Jahren beschlossen sei eine Stadtbahn zu bauen empfehle ich den Grundsatzbeschluss von 2018 zu lesen:

    https://srv19.regensburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=14033

    und dabei insbesondere die Anlage:

    https://srv19.regensburg.de/bi/___tmp/tmp/45081036807443026/807443026/00260739/39-Anlagen/01/Anlage1_EndberichtStudieinklPlananlagen.pdf

    Dort sind nicht mal ansatzweise die Grundlagen für die jetzigen hahnebüchernen Planungen gelegt.

    Es wurde damit vielleicht beschlossen EINE Stadtbahn zu bauen, aber keinesfalls wurde damit beschlossen Diese, jetzt quasi zur Abstimmung stehenden Rumpf-Stadtbahn zu realisieren.

  • Dominik Müller

    |

    Die Stadtbahn ersetzt nicht alle Haltestellen, weshalb sollen nur noch 60 barrierefrei ausgebaut werden und diese nur im Ohne-Fall?
    So toll es klingt, dass SMO statt bisher 130 künftig 200 Busse einsetzen will im Ohne-Fall, SMO hat bisher etwa 30% an Subunternehmer wie Söllner, Laschinger, Watzinger, Wittl und den Straubinger Stadtverkehrsbereiber vergeben und fährt selbst noch mit etwa 130 eigenen Fahrzeugen. Ist etwa geplant, künftig die Stadtlunien wieder weitgehend alleine zu bedienen oder erwartet uns tatsächlich ein dichterer Takt und, da angeblich die Achse Hauptbahnhof – Otto-Hahn-Straße am Limit sei, mehr Linien für Universität OTH und Klinikum, die nicht erst aus dem Westen die Altstadt umfahren, sondern über Kumpfmühler Brücke, Friedenstraße und die Universitätsstraße direkt fahren? Die Stadtbahn-Südspange Klinikum-Burgweinting wird derzeit zur Hauptverkehrszeit im 20-Minuten-Takt mit fast leeren Bussen vormittags zum Klinikum, nachmittags nach Burgweinting bedient, da reichen ein bis zwei zusätzliche Busse statt zwei Züge und die Kapazität bleibt ausreichend. Diesen Abschnitt braucht man wohl, um ein paar km mehr Rasengleis zu schaffen, denn der Slogan links im Bild, am Stau vorbei, ist zwischen Nibeungenbrücke und OTH nicht möglich, aber parallel zur Autobahn.

  • KW

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    @alphaville
    Das Aus der Tram in Regensburg in den 1960ern war hauptsächlich dem damaligen Zeitgeist geschuldet, alles aber auch wirklich alles für das Auto, heute MIV genannt, zu tun. Hätte es damals nicht schon ein paar klügere Menschen gegeben, würde heute eine Autobahn mitten durch die Altstadt führen, z.B. auch München wäre von der A8 durchschnitten worden.
    Manche (leider zu viele) denken halt heute immer noch so wie damals.

  • Railexpert

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    @Martin Köstlbacher 22. Mai 2024 um 08:21 

    Laut Bericht des RBB24 vom 05.09.23 steigt die Zahl der Straßenbahn-Unfälle kontinuierlich. Im Jahr 2022
    waren es über 400 Unfälle mit Straßenbahnen.
    Da es in Berlin nur 383 Straßenbahnfahrzeuge gibt, war jede Tram mindestens 1x im Jahr an einem Unfall beteiligt.
    Man stelle sich solche Unfallhäufigkeit bei KFZ oder bei Radfahrern vor!
    Dabei sind die Unfälle durch Radfahrer, die in den Rillenschienen stürzen und Unfälle auf eigenem Tram-Bahnkörper nicht mitgerechnet.
    Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer stuft Straßenbahnen als unsicheres Verkehrsmittel ein.
    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • da_Moartl

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    Eine “Anfrage von der Seite” sei noch erlaubt: Sollte man in Regensburg das Projekt einer Stadtbahn wirklich einer Stadtverwaltung anvertrauen, die noch nicht einmal in der Lage ist, auf den großen vierspurigen Trassen wie Frankenstraße oder Landshuter-Friedensstraße oder Prüfeninger Straße eine verlässliche “Grüne Welle” zu realisieren? Einer Stadtplanung, die schon daran scheitert, ein vernünftiges Schnell-Radwege-Netz zu planen und auch durchzusetzen? Solche “Planer” sind doch mit einer Stadtbahn hoffnungslos überfordert. Da ist jeder Euro Planungskosten verschleudertes Geld. Diese Stadtbahn wird NIE kommen – allein wegen der Unfähigkeit der Stadtverwaltung. Das haben sie in den zurückliegenden Jahren hinreichend nachgewiesen.

  • Mimmi

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    Unglaublich, die Stadt versucht es mit allen Tricks und Zahlenzauber. Regensburg ist wirklich der Hammer.

    Vom Prinzip her hat sich an der in den Hinterzimmern ausgeheckten Bürgerverarsche seit Schaidinger nichts geändert. Das System Regensburg halt.

  • KW

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    @Mimmi
    Was für ein Unsinn. Sie haben doch am 9.6. die Möglichkeit dagegen zu stimmen.

  • KW

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    @da_Moartl
    Wer im Jahre 2024 noch eine “grüne Welle” für Autofahrer verlangt, der ist selbstredend nicht an einem attraktiven ÖPNV interessiert.

  • Lauberzehrling

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    Ich bin sehr erstaunt über die Verbissenheit einiger Stadtbahngegner hier. Aber gut, wer sich bei der Abstimmung von wem hat über den Tisch ziehen lassen, wird sich in 15 bis 20 Jahren zeigen. Sollte ich heute falsch liegen, krieche ich dann gerne zu Kreuze.

    Zur Trambahn als angeblich unsicheres Verkehrsmittel: Allein-Unfälle von zweispurigen schienengebundenen Fahrzeugen sind höchst selten auf unseren Straßen. Möglicherweise war ja auch ein Auto beteiligt und – Gott bewahre – sogar mitschuldig am Unfall.

  • El

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    Was für ein Kaspertheater!!
    Kurz vor Torschluß wird so ein “Deus ex Machina” aus dem Hut gezaubert.

  • michinga

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    @railexpert: die gröste Gefahr für Radfahrer ist sicherlich der MIV bzw. Das Auto. Man denke an den Todesfall von Mutter und Kind vergangenes Jahr beim DeZ.

  • Nordlicht

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    Es ist schon sehr eigenartig, dass man von Seiten der Stadt jetzt – 3 Wochen vor der Wahl zur Stadtbahn, – plötzlich Zahlen präsentiert, was ein Bussystem kosten würde. Das riecht sehr nach einem geschickten Wahlmanöver, das noch schnell sein musste, um die Regensburger von dem hohen Betrag von 1,212 Mrd. abzulenken, den die Stadtbahn kostet. Auch wenn wir so viele Zuschüsse erwarten, (ob wir sie in dieser Höhe bekommen, ist sowieso noch keineswegs sicher) sollte man ruhig diese Zahl nennen, denn auch die Fördergelder werden von unseren Steuern gezahlt. Während die Berechnung der Kosten der Bahn in dem Gutachten sehr differenziert dargestellt ist, werden jetzt – schwuppdiwupp – Kosten eines Bussystems präsentiert: ohne Pläne, pauschal, reine Hochrechnungen ohne eigentlich erforderliche Grundlagen. Die präsentierte Folie der Angleichung der Kosten entbehrt jeder Aussage.

    Ein Plan B, nämlich ein Plan für ein gut durchdachtes, ausgebautes Bussystem, existiert nicht, schon gar nicht in Zahlen. Es gibt auch keine Beschlüsse bezüglich eines Ausbaus des Bussystems.

    Mangels wirklich fundierter Analysen des Bedarfs und mangels daraus abgeleiteter Optimierungsplänen hat man sich die Sache jetzt einfach gemacht:
    Es wird einfach pauschal behauptet, dass die Taktfolge allgemein erhöht werden müsse (wo , zu welchen Zeiten, auf welchen Linien, mit welchen Bussen?) und daraus errechnet man auf dem Papier einen Mehrbedarf an 66 Bussen im Vergleich zu den vorhandenen 136 Bussen. Vermutlich hat man lediglich die 24 Bahnwagen in einem Verhältnis von 1:3 in Busse umgerechnet, anders kann der Bedarf gar nicht ermittelt worden sein.
    Nach den Fahrzeugzahlen hat man ebenso pauschal die Anzahl der Fahrer berechnet, obwohl Busse ja weniger starre Taktungen und Einsatzzeiten haben.
    Dann werden noch die bisher erfahrungsgemäßen Lebenszeiten von E-Bussen und Batterien auf 30 Jahre hoch-gerechnet. Angesichts der Schnelligkeit der technischen Fortschritte ist das eine unseriöse Annahme, vielleicht fahren unsere Busse schon in 10 Jahren nicht mehr mit Batterien, diese sind dann wahrscheinlich recycelbar, welche Verkehrsmittel dann existieren werden, das kann man heute nicht sicher sagen. Überhaupt würden die Kosten sich erst im Laufe der Jahre nach Bedarf entwickeln, die Kosten der Bahn fallen aber als Ganzes in den nächsten Jahren an.
    Dass dann noch berechnet wird, dass 60 Bushaltestellen barrierefrei gemacht werden müssten, ist doch so scheinheilig: Die Forderung nach barrierefreien Bushaltestellen existiert schon seit 2010, nur war dazu immer zu wenig Geld da. Das wird auch weiterhin nicht da sein, wenn die Stadtbahn gebaut wird.

    Interessant ist, dass die OB keine Probleme mit der Finanzierung der akut anfallenden Kosten von 464 Mio für die Stadtbahn sieht: eine Projektgesellschaft, eine Stadttochter, soll das richten. Doch woher soll bitte diese das Geld nehmen? Der Herr Barfuß soll sich etwas einfallen lassen, gegebenenfalls auch externe Beratung (wer zahlt das?) hinzuziehen. Mit dem Geldausgeben scheint Frau Maltz-Schwarzfischer jedenfalls keine Probleme zu haben.

    Einen Plan für ein gut durchdachtes Bussystem, der aber als Grundlage für den finanziellen Aufwand notwendig wäre, kann man nicht von heute auf morgen herzaubern. Dazu gehören erst Analysen, darauf aufbauend differenzierte Pläne. Einfach pauschal die Taktung zu erhöhen, Busse zu kaufen, wäre eine Geldverschwendung. Für die Stadtbahn hat man jahrelang Pläne erarbeiten lassen.
    Dass ein reines Bussystem etwas mehr Fahrer erfordert, stimmt zwar. Aber die Busse müssen nicht immer mit gleicher Kapazität fahren, auch nicht mit gleicher Taktung, teils auch nur zu Stoßzeiten, vor allem sind ja nicht alle Linien gleich belastet. Das vermindert deutlich den Bedarf an eingesetzten Bussen und Busfahrern. Solche Berechnungen kann man allerdings nicht einfach plötzlich hinblättern.
    Vor allem: Ein gut durchdachtes, gut vernetztes, nach dem Bedarf ausgerichtetes Bussystem würde der gesamten Bevölkerung zugute kommen, während die Hierarchisierung durch die Stadtbahn nur einem kleinen Teil der Bevölkerung nützt, anderen Teilen sogar schadet.

    Dieses jetzt plötzliche Präsentieren von hohen Kosten eines reinen Bussystems hinterlässt einen sehr bitteren Beigeschmack: Das ist ein geschicktes, aber unfaires taktisches Wahlmanöver, sehr raffiniert gemacht, weil die Zahlen für den Laien nicht leicht durchschaubar, aber scheinbar logisch sind.

    Die Absicht ist eindeutig zu erkennen: wir wollen die Stadtbahn unbedingt durchsetzen. Weil sich die horrenden Kosten nicht mehr verheimlichen lassen, werden Alternativen – ohne genaue Untersuchungen – ganz schnell vor der Wahl schlecht gemacht..

  • Nordlicht

    |

    @ Bert: Im Masterplan ist für den Ohne-Fall von keiner großen Veränderung des Bussystems die Rede: . „das bestehende Angebot im ÖPNV wird übernommen und für 2035 um die bereits beschlossenen Maßnahmen (betrifft das Angebot im SPNV) adaptiert.Das Angebot im Busverkehr entspricht dem aktuellen Angebot (2023) mit der aktuellen Bedienungshäufigkeit (Taktfolge).- (S.9).
    @ Michinga: Städte ohne Straßenbahn: Münster, Hagen, Hamm, Oldenburg, Osnabrück, Leverkusen, Solingen, Paderborn.
    @J.S.: Überlastung der Nord-Süd-Achse: Überlastet ist lediglich das Stück Hauptbahnhof- Universität. Auf der Nibelungenbrücke als einziger innerstädtischer Brücke gibt es keine überlasteten Linien, sondern es treffen sich mehr als 20 Linien aus nördlichen Halbkreis um Regensburg Durchmesser 30 km. Alle Fahrgäste für die letzten 2 km in die Stadt in eine Stadtbahn zu drängen, ist eine Zumutung und unattraktiv.

  • Gürteltier

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    Ich habe meine Meinung zur Stadtbahn schon unter anderen Beiträgen bekundet und möchte mich diesmal beim fröhlichen aufeinander mit Kommentaren eindreschen gänzlich raus halten. Nur soviel: heidewitzka, bin ich auf das Ergebnis der Abstimmung gespannt und noch mehr auf das was danach passiert. Ich gehe von einem Votum gegen die Stadtbahn aus und wäre sehr verwundert wenn von der Stadtobrigkeit mehr kommt als Enttäuschung und das Suchen von Fehlern bei allen anderen ausser bei sich selber. Es wird nicht reflektiert und sich schon zweimal nicht mit notwendigen Alternativen auseinandergesetzt werden. Für mich haben sich da ein paar Politiker einfach zu sehr gewünscht ihren Namen in den Geschichtsbüchern wiederzufinden bevor es nach der nächsten Wahl in die politische Versenkung geht.

  • Öffinutzer

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    Jetzt hat Michael Lehner in Kontext von BI Gleisfrei noch einmal bewiesen, dass beide von Nahverkehr keine Ahnung haben.

    Berechnungen orientieren sich immer am Status Quo. Die Batteriekosten werden für Busse zwar sinken, aber damit steigt nicht die Kapazität eines Busses. Der wird immer weniger leisten als ein

    Zu den anderen Punkten. Autonomes Fahren im Masseverkehr auf der Strasse existiert nicht. Sämtliche Erprobungen waren mit Minibussen und zusätzlichem Fahrer mit regulierter Geschwindigkeit. Ergebnisse in Wien (die können Öffi) und Langenhagen. Letzte Meile, kein Massenverkehr. Wenn das beschleungen wollen würde, müsste die CSU ganze Straßenzüge in Regensburg für den MIV komplett sperren, um Bussen Vorrang zu geben,

    Weiterhin wird die Schiene deutlich schneller autonom sein, die meisten modernen UBahn-Systeme sind es schon und auch Straßenbahnen werden durch die festgelegte Streckenführung schneller autonom sein, da en Problembaustein weniger.

    Platooning existiert schlicht nicht. Selbst wenn: Wagenkopplung ist etwas, was der Schienenverkehr beherrscht, im LKW – und Busverkehr sind das Nischensysteme, die nicht im laufenden Betrieb funktionieren. MVV Bus muss z.B. in die Werkstatt um anzuhängen.

    Wieder mal ein Beweis, dass die Gegner öffentlicher Öffiprojekte, ihn schlicht nicht nutzen und keine Ahnung von den technischen Realitäten haben.

    Meine Forderung für ein Bürgerbegehren: Öffipflicht für Michael Lehner und die gesamte CSU.

  • Bürgerin mit Hirn

    |

    Dass ÖPNV Geld kostet, wenn man das anstrebt, ist echt keine Überraschung (Unfassbar lächerlich, den Verzug jetzt mit dem Stadtbahnprojekt gleichzusetzen ….). Auch nicht, dass Regensburg weder dafür laufend was getan hat, noch einen zukunftsträchtigen Plan hat, der über die echt nervige Altstadtkonzentration hinausgedacht wird. Und: Kann man schon ein Bähnchen über Jahre planen, das echte mutige Veränderung weiter verhindern wird, rein finanziell schon gesehen. Wieso wird hier so klein gedacht und so viel Geld versenkt und nie neu und über die Stadtgrenzen hinaus gedacht? Aber nichts zu machen, ist eine systemische Sache hier scheinbar …. Dabei wär Regensburg mal eine freie Stadt gewesen …. Gute Nacht Regensburg in der Stadtbahn! Nachtfahrten für Touris? Die dann aber ein Extraticket lösen müssen, um das Ding auf den funktionierenden E-Bus-Strecken zu finanzieren :-))))))
    Ich bin sehr dafür, mal endlich den Großraum anzudenken statt in der Altstadt steckenzubleiben.

  • Paul

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    Servus und Gu moin…..

    Alle wollen von A nach B ……Warum , wann ,wie auch immer.

    Also und das kostet Geld , egal welches System der Mobilität.

    Da beißt die Maus keinen Faden ab.

    demokratische Entscheidung gibt’s am 9.6.24.

    Dann sehen wir weiter.

  • Native

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    @Paul 24. Mai 2024 um 06:04
    So ist es.
    „Was nichts kostet, ist nichts wert. Was viel kostet, vielleicht auch.“ (Walter Ludin)
    Es kommt anders, wenn man denkt. (Bucket List 09.06.2024)

  • Reinhold Breuer

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    Die angeblichen Einsparungen der Stadtbahn gegenüber dem Ohne(stadtbahn)Fall bei den laufenden Betriebskosten und bei Unterhaltskosten der ortsfesten Infrastruktur sind immer noch nicht nachlesbar. Nach 6 Jahren Planung immer noch die einzigen nachlesbaren Basiszahlen stehen in einer Studie in städtischem Auftrag von 2018 Kapitel 9 Nutzen-Kosten-Untersuchung, bes. Tabelle 23.

    Demnach gab es bei Betriebskosten und Unterhaltskosten gar keine Einsparungen, sondern Mehrkosten gegenüber dem Ohnefall (reines Bussystem) von jährlich 8 Mio Euro (6,2 Mio Betriebskosten +1,8 Mio Unterhaltskosten). Die laufenden Mehrkosten der Stadtbahn müssen erneut klargestellt werden, da Tramfans immer wieder falsche Zahlen herbeifabulierten, so bereits kurz nach Veröffentlichung der Studie Auftrag https://www.regensburg-digital.de/stadtbahn-festtag-mit-vorbehalten/22062018/#comment-421025
    – in diesem RD-Artikel steht auch ein Link zur Studie.

    Unbegründet und unglaubwürig ist deshalb, warum die aus dem Hut gezauberten Summen ohne Basiszahlen statt Mehrkosten nun Einsparungen ergeben sollen: Torschluss-Panik?

  • Native

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    Kommentar gelöscht. Ihre Unterstellung ist falsch.

  • Native

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    Voraussetzung für die Bezuschussung von zukunftsgerichteten Verkehrsinfrastrukturprojekten ist eine positive Kosten-Nutzen-Analyse.
    Die Berechnung erfolgt auf zukünftige Annahmen, Hochrechnungen und Prognosen, was die Benutzerzahlen der Stadtbahn betrifft. Ob diese Prognosen für eine Stadtbahn, die sich auf Abdeckung innerhalb des Stadtgebietes beschränkt, eintreffen, besonders die Umstiegs Erwartungen von zunehmenden Pendlern, kann man kritisch hinterfragen. „Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft (in dreißig Jahren) betreffen.“ (Zitat)
    Achtung, Achtung – Satire. Nicht in den falschen Hals kriegen. 😊

  • Native

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    Die Darstellung der Verkehrssituation durch ÖPNV-Busse im Stadtgebiet wird nach meiner Meinung, übertrieben chaotisch bis apokalyptisch, von unterschiedlichen Interessengruppen geschildert. Man gewinnt dadurch den Eindruck, dass der ÖPNV in Zukunft mit vermehrten, verbesserten (E)Bussen, Busspuren, Ampel-Vorrangschaltung, ggf. autonomes und platooninggesteuertes (Kolonne) Fahren, nicht möglich ist. Ein verzweigtes Busnetz, das situationsbedingt (Rufbusse) auf Bedürfnisse im gesamten Stadtgebiet, flexibel reagieren könnte, bietet einen höheren Mehrwert für die Bürger als die derzeitigen Stadtbahnplanungen.
    Um einen entspannteren Blick auf die derzeitige Verkehrssituation zu gewinnen, empfehle ich einen Blick auf die Live-Webcam der R-Com vom Dach des DEZ auf die dort befindlichen Bushaltestellen des RVV, die sogar die Regionalbusse benutzen.
    https://www.r-kom.de/webcams

  • Reinhold Breuer

    |

    Wahrheit oder Täuschung? RD: Ein schlechteres System zum selben Preis: Das ist das Fazit einer Berechnung zum „Ohne-Fall“

    Darf Folgendes als „Ohnefall“ bezeichnet werden? Pauschale Verdopplung der Fahrthäufigkeit von 20 Stadtbuslinien (+100%, bei 4 der gefragtesten Linien aber nur +25%), vgl. Vortrag Sandra Schönherr, SMO, Folien 2+3 https://mail.google.com/mail/u/0?ui=2&ik=f97e6a6087&attid=0.4&permmsgid=msg-f:1799418864781377598&th=18f8d1ec7d6e403e&view=att&disp=safe https://youtu.be/UbMfOgMwmXI?t=4987

    Meine Bewertung: Das ergibt nahezu Einheitsbrei für die meisten Linien, verzichtet auf übliche und nötige bedarfsgerechte Unterschiede und plant viele unwirtschaftliche Busfahrten herbei (Businflation).

    Der Ohnefall gemäss Standardisierter Bewertung erlaubt aber nur wenig Takterhöhung und Netzausweitung gemäß der Einwohnerzunahme mit kleineren Verschiebungen wegen gesicherter Wohnungsneubauten u.ä.. Für den Ohnefall darf kein großer Alternativaufwand geplant werden, sondern die Fortschreibung der gewohnten Verhältnisse ohne das zu bewertende Objekt (hier ohne Stadtbahnsystem).

    Wörtlich steht in der Verfahrensanleitung Kapitel A4.2: „Das Bewertungsverfahren beruht auf dem Mitfall/Ohnefall-Prinzip. Für die Beurteilung des Investitionsvorhabens werden diejenigen Veränderungen ermittelt, die durch die Realisierung des zu prüfenden Vorhabens (Mitfall, das heißt Planfall mit Investitionsvorhaben) gegenüber den Verhältnissen ohne Realisierung des Vorhabens (Ohnefall, das heißt Planfall ohne Investitionsvorhaben) hervorgerufen werden.“ s.a. HwÖV-Studie 2018 Kap.8.2.1

    Die von SMO vorgetragene Busverteuerung ist demnach kein erlaubter Ohnefall, sondern eine extra schlechte Alternativverwendung des für die Stadtbahn gewünschten Milliardenbetrages. Die wird nach einem Bürgerentscheid gegen Stadtbahn sofort vergessen, soll vorher aber die Stadtbahn vergleichsweise weniger schlecht aussehen lassen.
    Das Vergleichsspiel ähnelt dem Pseudoengpass mit BRT-System 2018, der vorgeblich nicht mit Bussen zu bewältigen war.

    Die Titeltäuschung wäre mit journalistischer Recherche grundsätzlich m.E. erkennbar gewesen. Andererseits ist der professionelle Aufwand für solche Werbetricks ja bekannt. Wir sehen einmal mehr die Todsünde (ehem. RVV-Chef Kuschel) des fragwürdigen Verhältnisses einiger städt. Angestellter und Politiker zur Wahrheit.

  • Tom

    |

    Komisch, jede größere Stadt hat U-Bahn, S-Bahn, oder Stadtbahn, aber in Regensburg soll das keinen Sinn ergeben. Zu teuer, oder was auch immer. “Die Lösung von gestern taugt doch!”
    Irgendwann kommt dann der Punkt, an dem diese Stadt für Investoren unattraktiv wird, da andere Städte im Vergleich nicht so rückständig sind.
    Einige können sich dann auf die Schulter klopfen, dass sie verhindert haben (was sie tw. einst selbst wollten)
    Aber ich bin zuversichtlich, dass der BE positiv (pro) ausfällt.

  • Reinhold Breuer

    |

    7,5 Minuten Warten auf die Riesentram an der Landshuter Str. finden viele Kunden wohl weniger attraktiv als 3,75 Minuten Warten auf einen Gelenk-E-Bus für die halbe Tramfahrgastzahl, mit dem sie zudem mehr Ziele ohne Umsteigen erreichen könnten. Deshalb könnten Busse durchaus mehr bisherige Autofahrer anziehen als die Tram. Dann hat die nicht mehr den kltzekleinen Gewinn von 0,8% Verkehrsanteil vom MIV, sondern im Vergleich zum Ohnefall einen Verlust.
    Wissensch. Untersuchungen weltweit belegen kaum einen „Schienenbonus“ im ÖPNV, sondern starken Zusammenhang von Fahrgastzufriedenheit mit möglichst umsteigefreier und noch mehr mit häufiger Fahrt mit Bahn oder Bus.
    (Quelle u.a. Transit Capacity and Quality of Service Manual, 3’d Edition S.149ff von 835. This PDF is available at http://nap.nationalacademies.org/24766).
    Die individuelle Entscheidung kann abweichen: Was wäre Ihnen lieber 7,5 Minuten oder 3,75?

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