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Afghanin darf nicht zum Festival

Kurzfilmwoche: Manche müssen draußen bleiben

Zur 19. Auflage gibt es bei der Kurzfilmwoche wieder ein internationales Programm. Manch internationale Gast scheitert aber an den deutschen Einreisebestimmungen. Von Paul Knorr Kurzfilmwoche Regensburg, Kernteam in der Filmgalerie 2Der französische Regisseur Jean Luc Godard hat einmal gesagt: „Film ist Wahrheit, 24 mal pro Sekunde.“ Die Länge eines Kurzfilmes beträgt in der Regel weniger als 30 Minuten. Meist ist er sogar noch kürzer. Mit Abspann. Es ist eine Kunst, eine ganze Geschichte mit oft thematisch schwierigem Inhalt in so kurzer Zeit zu erzählen. Der Zuschauer vertieft sich in das Geschehen – und zack – der Film ist vorbei. Zurück bleibt meist das Gefühl, überrumpelt und mit einer Wahrheit, die man so nicht erwartet hätte, konfrontiert worden zu sein. „Music Makes The World Go Round!“: Unter diesem Motto wird Regensburg zum 19. Mal vom 13. bis zum 20. März in ein bayerisches Mekka für Cineasten verwandelt. Die Regensburger Kurzfilmwoche ist seit ihrer Premiere 1994 zum bedeutendsten und größten Filmfestival in Süddeutschland heran gereift. Das Angebot wächst von Jahr zu Jahr, gewinnt an Attraktivität und schafft es dabei nicht nur unterhaltend zu sein, sondern auch künstlerischen Anspruch zu vermitteln. Inszeniert und organisiert wird es vom „Arbeitskreis Film e.V.“. Die Schwerpunkte liegen dieses Jahr bei Griechenland, Afghanistan und dem Thema Musik. Hinzu kommen verschiedenste Unterprogramme sowie das Herzstück der Filmwoche, die Wettbewerbe. Die Gewinner werden wie jedes Jahr von der Jury mit Preisen belohnt. Neben verschiedenen Preisgeldern gibt es den als besonders wichtig geltenden Förderpreis des „FilmFernsehFonds Bayern“zu gewinnen, der zusätzlich mit zehn Förderpunkten beim „FFF Bayern“ dotiert ist. Diese Auszeichnung ist vor allem für unbekanntere Regisseure bedeutend – sie gewährleistet zu großen Teilen die Finanzierung des nächsten Filmes.

Afghanin erhält kein Visum

Von der Rentnervorstellung, über den Schülervormittag bis hin zum Horrorprogramm ist die Regensburger Kurzfilmwoche mit Sonderprogrammen durchgeplant. Die Vorführungen werden an fünf verschiedenen Spielstätten gezeigt, neuerdings auch im „W1“. Hier finden die so genannten „Poetry in Motion“-Vorstellungen statt, wo junge Autoren Filme neu vertexten. Wie jedes Jahr sind Promis mit von der Partie, wie etwa der Regisseur Björn Merhus. Doch trotz internationalem Programm und weltumspannendem Motto: So leicht ist es für die Organisatoren nicht, „die Welt“ nach Regensburg zu holen. Den deutschen Behörden scheinen verschärfte Einreisebedingungen wichtiger zu sein als internationaler kultureller Austausch. Ursprünglich war etwa die afghanische Kulturmanagerin Mariam Mana zur Kurzfilmwoche eingeladen. Doch trotz mehrfacher Anläufe und Intervention des Goethe-Instituts verweigerte die deutsche Botschaft in Kabul der Frau ein Visum. Unsicher ist auch noch, ob zwei ukrainische Filmemacherinnen nach Deutschland einreisen dürfen. Auch hier musste man laut Festivalleiterin Insa Wiese die Visa-Anträge bereits mehrfach stellen. Noch gibt es keine Antwort von der Botschaft.

Stagnierende Förderung

Das Festival selbst lebt vor allem vom persönlichen Engagement der Organisatoren. Zwar gibt es Fördermittel von Stadt und Freistaat, sowie Unterstützung durch einige Sponsoren. Doch gerade die Förderung der öffentlichen Hand stagniert für die Regensburger Kurzfilmwoche seit einigen Jahren. Deutschlandweit gibt es acht Festivals, bei denen die Teilnehmer am deutschen und internationalen Wettbewerb die begehrten Förderpunkte der „Filmförderungsanstalt“ einsacken können. Die Kurzfilmwoche ist, obwohl das bedeutendste Festival im süddeutschen Raum, mit einem Budget von etwa 70.000 Euro Schlusslicht bei der Förderung. Andere Festival erhalten mindestens vier Mal so viel. Mehr Infos gibt es unter www.regensburger-kurzfilmwoche.de.

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