Kulturpreis für Pawelke
PM der Stadt Regensburg
Der Regensburger Stadtrat hat in der Sitzung am Donnerstag, 25. Juni 2015, eine Reihe von Auszeichnungen vergeben. Den Kulturpreis 2015 erhält der Sportwissenschaftler Rainer Pawelke, Gründer und künstlerischer Leiter der „Traumfabrik“, für sein Lebenswerk.
Mit den Kulturförderpreisen 2015 werden der Maler Stefan Bircheneder, der Installations-, Performance- und Videokünstler Jürgen Böhm und der Jazzpianist und Komponist Lorenz Kellhuber ausgezeichnet.
Den Universitätspreis 2015 erhält Daniel Schill für seine Masterarbeit über die „Auswirkung von Hochwasser und Hochwassergefahr auf Immobilienmärkte in Deutschland“.
35 Jahre Traumfabrik: Kulturpreis für Rainer Pawelkes Lebenswerk
Rainer Pawelke hat sich als Sportwissenschaftler und Dozent für Sportpädagogik, als Regisseur und Choreograph großer internationaler Kulturereignisse sowie als Gründer und künstlerischer Leiter der „Traumfabrik“ verdient gemacht, die 2015 ihr 35. Jubiläum begeht.
Motor und Initiator war und ist Rainer Pawelke. Er schuf mit der „Traumfabrik“ eine homogene Synthese aus Sport, Theater und Musik. Bei unzähligen Auftritte, zahlreichen Tourneen und großen sportlichen wie kulturellen Veranstaltungen im In- und Ausland, durch die perfekt produzierten Shows und Inszenierungen hat sich die „Traumfabrik“ als ein wichtiger Botschafter Regensburgs etabliert.
Rainer Pawelke setzt mit seiner „Internationalen Sportkultur-Akademie der Traumfabrik“ auch im Schulsport und in der Lehrerfortbildung neue und innovative Akzente. Dabei sollen nicht Leistung und Wettbewerb im Vordergrund stehen, sondern der Spaß und die Freude an der Bewegung zählen.
Als Künstler, Wissenschaftler und Pädagoge gibt Rainer Pawelke weit über die Ländergrenzen hinaus stets entscheidende Impulse für den Sport und für das Kulturleben der Stadt. Als Autor veröffentlichte er zahlreiche sportwissenschaftliche und theaterpädagogische Bücher und Fachartikel. Für seine künstlerische und wissenschaftliche Arbeit erhielt er nationale und internationale Kunst- und Kulturpreise. Bereits im Jahr 1993 wurde die Institution „Traumfabrik“ mit dem Kulturpreis der Stadt Regensburg ausgezeichnet. Rainer Pawelke hat das kulturelle Leben der Stadt durch sein Wirken und sein persönliches Engagement maßgeblich bereichert.
Der Kulturpreis ist mit 10Â 000 Euro dotiert.
Kulturförderpreise
Stefan Bircheneder: Industrielandschaft im Großformat
Der Regensburger Maler Stefan Bircheneder setzt sich in seinen meist großformatigen Arbeiten mit Industrielandschaften auseinander. Nüchterne Architektur, Bauten des Verfalls, Fabriken und alte Werke, leerstehende Gebäude in Hafengegenden oder vordergründig hässliche Überreste vergangener hochtechnischer Schaltzentralen – mit einer herausragenden Intensität erschafft Stefan Bircheneder magische und surreale Stimmungen, gepaart mit der Lichtgebung und der Detailverliebtheit alter Meister. Seine Malerei stellt jedoch keinesfalls eine reine Dokumentation des Ist-Zustandes dar: behutsam setzt Bircheneder sein fotografisches Material in Malerei um, collagiert Bildausschnitte und erdachte Elemente und fügt diese neu zusammen.
Der 1974 in Vilshofen geborene Künstler leistet einen maßgeblichen Beitrag zur kulturellen Identität der Stadt Regensburg und der Region. Auch international konnte Stefan Bircheneder bei Sammlern und Kunstkennern mit seinen Werken auf sich aufmerksam machen. Seit 2009 ist Stefan Bircheneder, der eine Ausbildung zum Kirchenmaler absolvierte, in Ausstellungen, auf Kunstmessen und in Gruppenschauen vertreten. Als Mitinitiator der „Kunstmesse Regensburg“ stärkt er zudem Regensburgs Ansehen und Selbstverständnis als Kulturstadt mit einem innovativen und wichtigen Fokus auf die zeitgenössische Bildende Kunst.
Jürgen Böhm: Innovative Präsentationsformen
Jürgen Böhm wurde als Künstler durch seine Installationen und die künstlerische Auseinandersetzung mit Neuen Medien bekannt. Nach einer Ausbildung zum Holzbildhauer und seinem Studium bei der weltweit anerkannten tschechischen Künstlerin Magdalena Jetelová an der Akademie der Bildenden Künste, München, ist Jürgen Böhm seit 2010 als freischaffender Künstler in der Oberpfalz tätig.
Im Fokus seiner künstlerischen Arbeiten steht dabei immer das kreative Gestalten seiner Umwelt, lediglich die dafür verwendeten Materialien haben sich verändert: heute sind es Video, Fotografie und Licht, verschiedenste Leuchtmittel und elektronische Bauteile, die Jürgen Böhm für seine Installationen und Performances, für Videofilme und fotografische Experimente verwendet. Brandaktuelle, gesellschaftsrelevante Themen wie Kommunikation, Information, Überwachung und Identität beschäftigen den Künstler und damit auch die Betrachterinnen und Betrachter seiner Werke.
Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, Wettbewerbsbeiträge und Präsentationen in Regensburg und auf überregionaler Ebene bestätigen die Vielseitigkeit und Präsenz des 1976 in Nabburg geborenen Künstlers. Jürgen Böhm leistet durch sein vielseitiges Werk einen wesentlichen Beitrag zu einem vielgeachteten zeitgenössischen Kunstverständnis – er hinterlässt wertvolle, künstlerische Spuren.
Lorenz Kellhuber: Alles ist Jazz
Seit gut zehn Jahren bereichert der Ausnahme-Musiker Lorenz Kellhuber die Musikszene – in seiner Heimatstadt Regensburg, in ganz Deutschland und weit über die Landesgrenzen hinaus. Sein großes Talent wurde bereits früh erkannt, spätestens jedoch seit seinem zweiten Album „COSMOS“ gilt der heute 25-jährige Pianist und Komponist als einer der besten und wichtigsten Nachwuchsmusiker in Deutschland. Die dritte CD, mit Eigenkompositionen Kellhubers, ist im Mai 2015 erschienen, die vierte CD wird gegen Ende des Jahres 2015 auf den Markt kommen.
Bereits als Achtjähriger spielte Lorenz Kellhuber in klassischen Kammermusik-Ensembles, mit elf Jahren wurde er – nach einer Eignungsprüfung für Hochbegabte – als Jungstudent für die Fächer Violine und Klavier an der Hochschule für Katholische Kirchenmusik (HfKM) in Regensburg aufgenommen. Im Alter von 13 Jahren spielte er in Jazzformationen und im Bayerischen Landesjugendjazzorchester. Von Prof. Messinger, Dozent an der Musikhochschule München, wurde er in Klavier sowie von Rob Bargard in Jazzklavier unterrichtet.
Im Jahr 2006, mit nur 16 Jahren, wurde Kellhuber am renommierten Jazzinstitut Berlin an der Universität der Künste aufgenommen und etablierte sich von Anfang an in der Berliner Musikszene. Bevor er schließlich im Jahr 2010 sein Studium beendete, konnte er sein Können bei den legendären Pianisten Aaron Goldberg und Fred Hersch in New York vertiefen.
2014 ging Lorenz Kellhuber als erster deutscher Musiker beim international renommierten Improvisationswettbewerb „Parmigiani Montreux Jazz Solo Piano“ als Sieger hervor – die Krönung einer bereits langen Liste an Auszeichnungen und Preisen. Lorenz Kellhuber hat sich auf nationaler und internationaler einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Er setzt sich zudem für die Förderung der lokalen Musikszene und des Nachwuchses ein: bereits im vierten Semester unterrichtet er an der HfKM im Fachbereich Klavier und Jazzklavier junge Studierende.
Die Kulturförderpreise sind jeweils mit 2 500 Euro dotiert.
Universitätspreis
Daniel Schill: Immobilien und das Hochwasser
Den mit 1 000 Euro dotierten Universitätspreis 2015 erhält Daniel Schill für seine 2013 verfasste Masterarbeit zum Thema „Auswirkung von Hochwasser und Hochwassergefahr auf Immobilienmärkte in Deutschland“.
Daniel Schill beschäftigte sich im Rahmen seiner Masterarbeit an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Regensburg mit den Auswirkungen von Hochwasserereignissen und Hochwassergefahr auf die Immobilienmärkte in Regensburg und Dresden. Schills hervorragende wissenschaftliche Arbeit zeigt auf, dass auf ein Hochwasserereignis häufig ein Rückgang der Grundstücks- und Immobilienpreise folgt, der innerhalb weniger Jahre durch eine Erholung der Preise – zum Teil über den ursprünglichen Wert hinaus – abgelöst wird.