Kreuzfahrt fürs Kreuzchen
Von der Kirche lernen. Das muss die CSU, meinte Parteichef Erwin Huber kürzlich in der SZ. Die Kirche habe „Jahrhunderte lang von der Hölle gepredigt – und erst so die Menschen zu gutem Verhalten und in den Himmel gebracht“, weiß Huber. Er war anscheinend schon dort. Im Himmel. Er wirkt ja auch immer ein bisserl selig.
Man darf gespannt sein, ob Tandem-Partner Günther Beckstein eine ähnliche Interpretation des „C“ in CSU liefert, wenn er am Samstag nach Regensburg kommt. Vielleicht ruft auch er zum „Kreuzzug“ gegen Die Linke auf, wie sein wortgewaltiger niederbayerischer Parteikollege. Regensburg hätte da ja Tradition. Der zweite Kreuzzug nahm hier seinen Anfang. Warum also nicht eine ähnliche Aktion zum Endspurt des Landtagswahlkampfs, um die letzten verirrten Schäfchen zu mobilisieren, die sich von so bestechender Rhetorik überzeugen lassen?
Da passt es gut, dass Generalsekretärin Christine Haderthauer vor ein paar Tagen noch das Konkordat mit der katholischen Kirche gegen böse Angriffe der Grünen verteidigt hat. 60 Millionen Euro im Jahr, für Gehälter, Döme etc., sind wahrhaftig nicht zu viel, um die Kirche beim ersten bayerischen Kreuzzug des 21. Jahrhunderts mit im Boot zu haben. Und seien wir mal ehrlich: Was soll ein Kreuzzug ohne Kirche?
Und was hat die CSU nicht schon von der (katholischen) Kirche gelernt. Heiligenverehrung: Vater Franz-Josef, Sohn Edmund und Heiliger Geist (Stelle vakant). Spenden sammlen/Ablasshandel. Hexenjagd (Gabriele Pauli, Horst Seehofer). Homophobie. Schweigegelübde. Opferkult (Alfred Sauter, Barbara Stamm, Reinhold Bocklet, Werner “BayernLB” Schmidt etc.). Nun also der Kreuzzug. Für das Kreuzchen auch an der richtigen Stelle.
Die Händler hat Jesus aus dem Tempel getrieben. Was hätte er wohl mit Herrschaften vom Kaliber des kreuzfahrenden Huber Erwin gemacht? Um bei religiösen Bildern zu bleiben: Die CSU mag von der Kirche lernen, der Wähler von Jesus.
(Ent)spannende Lektüre!
Veits M.
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Wer Hubers ganze VITA kennt, der wird eher geneigt sein, dem Autor zu widersprechen, soweit dieser wähnt, der CSU-Vorsitzende sei schon dort, im Himmel, gewesen.
Joachim Datko
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Meiner Ansicht nach ist die CSU die Partei der katholischen Kirche.
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Zitat: „Jahrhunderte lang von der Hölle gepredigt – und erst so die Menschen zu gutem Verhalten und in den Himmel gebracht“
Gegen das Vergessen:
Für die ängstlichen Menschen, es gibt keine Hölle. Man kann natürlich prächtig damit verdienen. Die Menschen sind im Mittelalter von den katholischen Priestern mit “Teufel”, “Hölle” und “Fegefeuer” zur Verzweiflung getrieben worden. Und dann kam der Ablasshändler, da wurde richtig verdient.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ablass
Meine Meinung:
Als Papst, Kardinal und katholischer Priester konnte man sich davon schon einmal schöne Tage auf der Erde machen, sicher ist sicher. Bezahlt haben vor allem die Deutschen, die haben sich ganz schön von der katholischen Kirche ausbeuten lassen.
Und es geht weiter mit der Hölle!:
http://hpd.de/node/1517&h=212&w=280&sz=15&hl=de&start=6&um=1&usg=__KqhCjvQc8R5Gn0ZtFmdBp70MkEg=&tbnid=xiIIA293O0GbFM:&tbnh=86&tbnw=114&prev=/images%3Fq%3DBild%2Bh%25C3%25B6lle%26um%3D1%26hl%3Dde%26client%3Dfirefox-a%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26sa%3DN
vaterlandslose Gesellen
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Kein Kreuzzug war bisher erfolgreich.
Die CSU macht es uns einfacher:
http://www.vaterlandslose-gesellen.de
Hofbauer
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Datko, Joachim!
Jetzt lassen Sie uns doch endlich in Ruhe! Dass GOtt nicht existiert, das wissen wir inzwischen. Wie hoch Ihre Gas- bzw. Stromrechnung ist, dagegen nicht. Hoffentlich wird es Ihnen nicht zu warm, wenn Sie Ihre Binsenweisheiten verbreiten.
Joachim Datko
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Zitat: “26. Aug 2008, 00:27 … Dass GOtt nicht existiert, das wissen wir inzwischen. Wie hoch Ihre Gas- bzw. Stromrechnung ist, dagegen nicht.”
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Ich habe nicht von “Gott” geredet. Falls sich jemand für Gaspreise interessiert, kann er unter http://www.monopole.de nachlesen, Strompreise sind für mich zur Zeit kein besonderes Thema.
Zitat: “Sie Ihre Binsenweisheiten verbreiten”.
Binsenweisheit?
Und übrigens bin ich der Meinung, dass Eltern ihre Kinder nicht mit katholischen Priestern alleine lassen sollen!
Hofbauer
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Und natürlich auch nicht mit dem evangelischen Zählerableser von den Gaswerken…
Joachim Datko
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Zu “Und natürlich auch nicht mit dem evangelischen Zählerableser von den Gaswerken…
Von Hofbauer am 26. Aug 2008, 16:23”
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Diejenigen, die das Problem bagatelisieren oder damit Scherze treiben, erschweren die Lösung.
Katholische Priester sollten auch von sich aus darauf achten, nicht mit fremden Kindern alleine zu sein.
Thomas Pfeiffer
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Der Huber und seine CSU sollen die Kirche mal schön im Dorf lassen. Dort haben sie ja auch noch den höchsten Zuspruch.
Dass es besser wird, wenn’s anders wird, ist nicht gesagt. Aber dass es anders werden muss, um besser zu werden, ist klar.
In diesem Sinne: Wählen gehen!
Und der Huber sollte sich schon mal ein Büßerhemdchen kaufen.
Joachim Datko
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Zu “60 Millionen Euro im Jahr, für Gehälter, Döme etc., sind wahrhaftig nicht zu viel,”
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Was mich auch ärgert ist die Subvention der Kirche über die Einkommenssteuer. Soviel mir bekannt ist mindern Kirchensteuerbeiträge die Einkommenssteuer für den Staat, da sie abzugsfähig sind. So muss ich auch da indirekt für den Wohlstand der Kirche aufkommen.
Ich freue mich über jeden, der aus der Kirche austritt.
Mathilde Vietze
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Herr Huber hat recht! Jahrehunderteland ist es
der Kirche gelungen, ihre Gläubigen mit Begrif-fen wie Todsünde und Höllenstrafe bei der Stange zu halten, also die Frohbotschaft als
Drohbotschaft zu verkünden.
Jetzt aber, wo die Gläuben das Denken angefangen haben und zwar die Lehre Jesu ernst
nehmen, nicht aber alles, was Ihnen die “gott-
gewollte Obrigkeit” anzudrehen versucht, ist
das christliche Abendland in Gefahr. Jetzt
geifern die reaktionären Scharfmacher, wir
wollten “echt christliche Werte” (Bevormun-
dung, Panikmache, Unterdrückung) aufweichen
oder gar abschaffen. Ich freue mich über jeden
ernstzunehmenden Christen, der der Botschaft
Jesu nachfolgt, nicht aber jede klerikale Will-
kür als göttliches Gesetz zu akzeptieren bereit
ist. Diesen Ewiggestrigen geht es mitnichten
um Religion und Glaube; sie haben nur und aus-
schließlich Angst um ihre Pfründe.
Veits M.
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Keine Zumutung, vielmehr ein göttliches Wahlversprechen
– Wie man auf den rechten Weg zurückfindet –
Dante schildert in der “Göttlichen Komödie” das, was wir heute als Midlife-Crisis kennen. Der C. S. U. geht es in diesen langen Wochen und Monaten, ja bereits Jahren so wie nicht wenigen Menschen: Erst durch tragische Ereignisse, durch private oder berufliche Schwierigkeiten oder ein Sich-Abwenden der Wählerschaft gelangt man an einen gewissen Punkt im – menschlichen oder parteibezogenen – Leben, an dem eine Entscheidung ansteht.
DANTE umschreibt es mit diesem Gleichnis:
“Etwa in der Mitte der Reise, die wir das Leben nennen, befand ich mich plötzlich in einem dunklen Walde. Vom richtigen Wege war ich vollkommen abgekommen.”
Im dunklen Walde, umgeben von wilden Tieren, von Grauen und Furcht befangen, spiegelte der Löwe seinen eigenen Hochmut, das Panthertier die Oberfächlichkeit und die Wölfin die nicht enden wollende Gier nach Pfründen.
Hilfe wird dem Geschlagenen in Gestalt des Dichters Vergil zuteil, der ihm eine gute und eine schlechte Nachricht überbringt.
“Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht«, sagt dieser. “Die gute ist, dass es einen Ausweg gibt, die schlechte, dass er durch die Hölle führt.”
Im 1. Gesang heißt es dann weiter:
“Wesbalb zu deinem Heil ich denk’ und ordne,
Dass du mir folgst; ich will dein Führer sein.
Geleiten werd’ ich dich durch ew’ge Räume,
Wo der Verzweiflung Schrei du wirst vernehmen
Von jenen alten schmerzgebrochnen Geistern,
Die alle nach dem zweiten Tod begehren.”
Zu lesende Fortsetzung unter
http://www.epischel.de/Dante/hoelle/gesang01.htm
Womöglich will also CSU-Chef Huber mit seiner Aussage, die Kirche habe „Jahrhunderte lang von der Hölle gepredigt” nur an die “Göttliche Komödie” anknüpfen, damit sein bairisches Wahlvolk via Hölle “grössres Unheil fliehe” und des “heil´gen Petrus Tür sehe”, wie es am Ende des 1. Gesangs heißt.
Falls – ich sage falls – das so sein sollte, dann wäre das wirklich ein wahrhaft göttliches Wahlversprechen. Was aber auch bedeutete, dass insoweit jeglicher WAHLBETRUG – schon der eigenen Huber´schen Erlösung wegen – ausnahmsweise von vorne herein ausschiede.
rentner
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Wer kann und soll eine Lügenpartei wie CSU – Umfallerpartei gestern -in Berlin wählen. Da muß man doch verrückt sein. Denn diese Herren Huber-
Beckstein und Konsorten stellen sich im Bayern-
land aufs Podium, verkünden wie wichtig und not-
wendig die Pendlerpauschale für die arbeitenden
Pendler sei. Gestern in Berlin sind die Lügner
und Volksverdummer umgefallen und haben das wahre
Gesicht gezeigt. Die sollen sich schämen und ab-
stürzen auf ehrwürdige 30 % Stimmenanteil.