Keine Ruhe bei Jahninsel-Debatte
Eine Protestaktion gegen das mittlerweile geltende Betretungsverbot auf Jahninsel und Grieser Spitz ruft Polizei und Ordnungsamt auf den Plan. Diese nehmen Personalien auf und drohen mit Bußgeldern. Zur Silent Disco als Form des zivilen Ungehorsams hatte im Vorfeld eine Regensburger Künstlerin aufgerufen.
Freitagabend, 23 Uhr. Auf der Jahninsel und dem Grieser Spitz herrschen Ruhe und Ordnung. Bereits am Dienstag zuvor trat das im Stadtrat beschlossene Betretungsverbot auf Jahninsel und Spitz ab 23 Uhr in Kraft. Doch ein paar Entschlossene wagen sich trotz eines drohenden Bußgeldes um kurz nach elf auf die Wiese unterhalb der Zufahrtsrampe zur Steinernen Brücke. Mit Knicklichtern werden größere Rechtecke gelegt, die in Abstand zu einander eine Art Tanzfläche darstellen sollen. Dann setzen sich die insgesamt neun Personen Kopfhörer auf und starten die Playlist auf ihrem Smartphone.
Zu dieser Silent Disco als Form zivilen Ungehorsams hatte einige Tage zuvor Juso-Mitglied und Künstlerin Lena „Milla“ Müller (EchoPark) über Social Media und Plakataushang aufgerufen. Eine Protestaktion gegen das „sinnfreie Betretungsverbot“ und ein Zeichen gegen „mangelnde Gestaltungsideen“ sollte es werden, hatte Müller im Vorfeld erklärt.
Nun steht sie in einem der Lichtfelder und tanzt geräuschlos vor sich hin. Stören dürfte das Ganze niemanden. Mit der Zeit finden sich auf der Rampe zur Steinernen Brücke etwa 30 Zuschauer ein. Darunter sind Mitglieder der Jusos, Fridays for Future und der Grünen Jugend. Zwei Polizisten stehen am Abgang und weisen immer wieder darauf hin, dass die Insel gesperrt sei und bitte auf Ruhe geachtet werden möge.
„Kollektivstrafe“ bewusst in Kauf genommen
Von unterhalb der Brücke kommend nähern sich dann allmählich weitere Polizisten und der Kommunale Ordnungsservice (KOS) der stillen „Partyzone“. Zunächst etwas zögerlich nehmen die Beamten nach und nach die Personalien auf und verweisen die Tanzenden der Jahninsel. „Mir wurde ein Bußgeld angedroht“, berichtet später Grünen-Stadtrat Michael Achmann. „Sollte ich gehen, gibt es nichts. Wenn ich bleibe das Bußgeld“, lautet das Angebot der Beamten. Er warte nun was passieren wird, erklärt Achmann später. Sein Stadtratskollege Jakob Friedl (Ribisl-Partie) ist ebenfalls vor Ort und tanzt zu Beginn mit einer selbstgebauten Papierlaute. Nach einer Verwarnung beobachtet er das Treiben aber nur noch von der Treppe aus. Er wolle es „nicht drauf ankommen lassen“.
Müller hingegen tanzt den Ordnungskräften immer wieder vor der Nase weg, während ihr juristischer Beistand Otmar Spirk mit ihnen diskutiert. „Der Protest hat bewusst Grenzen überschritten, um die Absurdität des Betretungsverbots deutlich zu machen“, so Müller später gegenüber TVA. Das Verbot bezeichnet sie als „Kollektivstrafe“, die das „Ergebnis mangelnder Gestaltungsideen seitens der Stadt“ sei. Die Ordnungswidrigkeit habe die 29-Jährige daher bewusst in Kauf genommen.
OB kritisiert die Aktion
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hatte sich zuvor gegenüber der Mittelbayerischen zu Wort gemeldet: „Grundsätzlich ist es ein gutes Zeichen, wenn sich junge Menschen Gedanken darüber machen, wie leiser und mit Rücksicht auf die Mitmenschen in Regensburg gefeiert werden kann. Dafür ist beispielsweise eine Silent-Disko bestens geeignet.“ In der Protestaktion sieht sie hingegen eine gezielte Provokation. „Das ist nicht der richtige Weg, sich über eine beschlossene Satzung hinwegzusetzen.“
Auch MZ-Redakteur Christian Eckl hatte die Aktion unter der Woche in einem Kommentar kritisiert. Er sprach von einer „Shitstorm-Diktatur“ und unterstellte der Organisatorin die Demokratie zu verachten. „Wer öffentlich dazu aufruft, gegen demokratisch gefällte Entscheidungen zu verstoßen, hat wenig mit unserer Demokratie im Sinn.“ Der Kommentator verwies dabei auf das im Stadtrat mehrheitlich verabschiedete Betretungsverbot.
Bei den Teilnehmern der Silent Disco kommt die Kritik nicht gut an. Eine Tänzerin hat ein Schild mitgebracht. „Wenn eine gesetzliche Regelung dämlich ist und dem gesunden Menschenverstand widerspricht, muss man sie brechen“, steht darauf. Dabei handelt es sich um ein Zitat aus einem Artikel von 2015, den Eckl für das Wochenblatt geschrieben hatte.
Etwa eine Stunde nach Beginn des zivilen Ungehorsams beendet auch Müller ihren Tanz. Auf der Jahninsel kehrt nun Ruhe ein. Im Bereich zwischen Steinerner Brücke und der Gaststätte Alte Linde bleibt ein Großteil der Schaulustigen jedoch noch eine Weile stehen. Als ein Anwesender Musik startet, wird er kurzzeitig von der Polizei zur Seite genommen. Seine Personalien werden überprüft und sein Rucksack durchsucht. Auf Anfrage der Umstehenden gibt ein Beamter an, das PAG (Polizeiaufgabengesetz) erlaube dieses Vorgehen.
Weitere Aktionen sollen folgen
Etwas später ziehen sich die Polizeibeamten zurück. Ein Mitarbeiter des KOS weist die jungen Menschen noch einmal auf die vorangeschrittene Zeit hin – es ist bereits kurz vor 1 Uhr. „Bitte nehmen’s ein bisschen Rücksicht auf die umliegenden Anwohner und ihre Mitmenschen.“ Die sanfte und freundliche Ansprache zeigt ihre Wirkung. Die Musik wird etwas leiser gedreht und die Gesprächslautstärke reduziert. Müller wertet ihre Aktion als Erfolg und möchte das Thema auch weiterhin nicht auf sich ruhen lassen. „Wir werden sehen, was uns noch einfällt.“ Das Betretungsverbot, das in dieser Sommersaison nur noch wenige Wochen gilt, wird auch weiterhin Thema bleiben – soviel ist sicher.
Lulu
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Er wolle es „nicht drauf ankommen lassen“.
Typisch Friedl. Bloß keine Konsequenzen, nirgens, das aber konsequent.
XYZ
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Amüsiere mich nur noch über das ‘Betretungsverbot’, ist ja schliesslich eine öffentliche Grünfläche und juristisch eher fragwürdig: Betreten oder Hund Gassi führen oder die Altstadt-Silhouette zu späterer Zeit geniessen oder ein bisschen joggen stört ja kaum die ‘öffentliche Ordnung’, und die städtischen und polizeilichen Ordnungskräfte sollen sowas kontrollieren – waren aber anscheinend angesichts des Unsinns auch einsinnig – vielleicht kommt demnächst ein Zaun mit Toren, nachts zu schliessen wie beim Rosengarten vor dem Naturmuseum an der alten Wehranlage an der Donau. . .
XYZ
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Gerade die Anlage-Vorschriften der bayr. Verwaltung der staatlichen Schlösser zum Englischen Garten in M zum Vergleich zu R nachgelesen: Nicht gestattet ist in den öffentlichen Grünanlagen insbesondere: 1) nicht freigegebene Rasenflächen zu betreten 4) zu nächtigen oder zu lagern 5) Tonübertragungsgeräte zu benutzen, sofern andere dadurch gestört werden können – Hundekot und Abfälle sind in den Abfallbehältern zu entsorgen. Von einem allgemeinen ‘Betretungsverbot’ samt Wegen ist da nicht die Rede.
XYZ
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Es gibt in R einen Arbeitskreis Regensburger Bürger/Donauanlieger e.V. mit einer Publikation “Die Donau-Inseln und die Uferzohnen . . “. Dabei wird auch auf die Interessenskonflikte Anlieger/Benutzung hingewiesen. Diese lassen sich m.E. lösen, wenn zusammen mit Wasserwirtschaftsamt/Stadtplanung/Anliegern ein hochwassersicheres Wege- und Nutzungskonzept eruiert wird, Freiflächen weitgehend ausgeschlossen, falls nicht ausdrücklich freigegeben – gibt’s wo anderswo – aber lieber weiter wursteln . . .
Elfriede
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Ich finds auch, das es „dämlich ist und dem gesunden Menschenverstand widerspricht“ wenn ich nachts an einer roten Ampel warten muss. Ich könnte auch brechen, aber warum warte ich trotzdem? Weil ich kein Dr. bin?
Charlotte
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Na lassen wir die Kirche mal im Dorf. Ist das allen Ernstes einen Bericht auf Regensburg Digital wert? Hat die Welt und Regensburg nicht wichtigere Probleme und Missstände?
Vielleicht geht es Frau Müller und den Grünen Stadträten auch nur um ein bisschen Aufmerksamkeit, egal wie…
Die Stadtamhofer können sich auf jeden Fall glücklich schätzen, dass der Stadtrat für mehr Ruhe entschieden hat. Die Altstadtbewohner warten noch sehnsüchtig auf wirksame Maßnahmen, um endlich auch dort wieder schlafen zu können.
Jakob Friedl
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@Lulu Troll
Bei min 7:48 mit im Bild: “Inkonsequent aber nicht immer” Lippenstift auf Beton, 2009 von der damaligen Chefdramaturgin vom Theater Regensburg: https://youtu.be/YL-YznoRBwA?t=468 siehe auch: http://europabrunnendeckel.de/download/DSC02728.JPG
@Milla und die unerschrockenen Tänzer*innen: Eine sehr erfreuliche und gelungene Aktion, die mit sehr sanften Mitteln die Widersinnigkeit der neuen Verordnungen wunderbar vorführt! Vielen Dank an Ottmar Spirk, der die abgestraften Protestierenden (darunter auch Stadtrat Michael Achmann) im Interesse vieler Regensburger jeden Alters anwaltlich vertritt. Es ist absolut notwendig das unsinnige Betretungsverbot juristisch in Frage zu stellen. Ich freue mich auf weitere konstruktive Kunstaktionen!
Meinen Kommentar zum Thema unsinniges Musikboxenverbot in allen Grünanlagen finde ich immernoch lesenswert: https://www.regensburg-digital.de/schluss-mit-bummbumm/26082020/#comment-446507
Horst
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Hätten sich halt als Clowns verkleidet mit Lautsprecheranlage vor eine Grundschule stellen sollen.
R.G.
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Das kann Kunst!
Schöne Sache!
Mr. T.
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Charlottes Verweis auf wichtigere Probleme ist das typische letzte Notargument, wenn es keine sinnvollen Argumente mehr gegen etwas gibt, das man nicht mag. Wird auch sehr gern ganz rechts gebraucht.
Also scheinen die Mädels und Jungs alles richtig zu machen. Bitte weiter mit dem zivilen Ungehorsam und die Idiotie des Verbots zeigen.
xy
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Statt künstliche “Kunst” mit kindischen “Knicklichtern” zu produzieren, sollte man sich auf juristische Schritte konzentrieren, wenn man die Regelung aushebeln will und man ohnehin schon einen Rechtsanwalt angemietet hat.
Christoph Sichler
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Dass gewählte Stadträte bewusst ordnungswidrig handeln und städtisches Recht brechen, das auf demokratischem Wege zustandegekommen ist, spricht nicht für diese Personen. Es zeigt zudem, welches Demokratieverständnis in deren Köpfen vorhanden ist…
Einziger Lichtblick ist, dass dieser unsägliche Friedl diesmal offensichtlich bekleidet war.
R.G.
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@Charlotte
So ist es richtig, erst dafür eintreten, dass die Menschen nachts nicht mal schweigend in den Grünanlagen sein dürfen, dann darüber bestimmen, was geschrieben werden darf!
Das Leben muss Drill sein!
R.G.
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@Lulu schrieb:
“Typisch Friedl. Bloß keine Konsequenzen, nirgens, das aber konsequent.”
Schon mal dran gedacht, dass sich viele Menschen jetzt jeden Euro 3x umdrehen müssen? Der Friedl wird selbst wissen, welche Kosten er sich jetzt leisten kann.
Karin Haber
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Wie sah das Abstimmungsergebnis zum Betretungsverbot eigentlich aus? Wie viele Stimmen wurden im Ferienausschuss abgegeben und in welcher Verteilung? Weiß das eine*r?
Giovanni Bavarese
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@Charlotte: “Die Stadtamhofer können sich auf jeden Fall glücklich schätzen, dass der Stadtrat für mehr Ruhe entschieden hat.”
Ich als Stadtamhofer bin sehr unglücklich über diese dumme Entscheidung des Stadtrats. Wunderbare Aktion!
Charlotte
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@ Mr. T.
Ihre populistischen Kommentare kennen wir ja inzwischen. Scheinbar haben sie keine Argumente.
Bleiben wir doch bei den Fakten:
– Von 6.00 – 23.00 Uhr können Jahninsel und Grieser Spitz genutzt werden (entspricht 17 Stunden!)
– Zur gesetzlich geregelten Nachtruhe (die eigentlich schon um 22.00 Uhr beginnt!) ist ein Feiern nicht erlaubt (das sind jetzt nur 7 Stunden!)
– lediglich eine Handvoll Menschen hat am Freitag trotz demokratischer Abstimmung demonstriert- also gerechnet bei 150.000 Bewohnern ist das praktisch nichts. Alle anderen akzeptieren die Regeln!
Alles richtig gemacht von der bürgerlichen Koalition!
Christoph Sichler
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@Frau Haber: Der Ferienausschuss hat (inkl. OB) 17 Mitglieder. Die entsprechende Vorlage wurde mehrheitlich gegen die Stimmen der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, Brücke, ÖDP und des Stadtrats Friedl beschlossen. Dies entspricht einem Stimmenverhältnis von 10:7.
R.G.
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@ Charlotte meint etwas unlogisch:
“– Von 6.00 – 23.00 Uhr können Jahninsel und Grieser Spitz genutzt werden (entspricht 17 Stunden!)!”
Was heißt, von 23:00 bis 6:00 hat dort auch nicht geschwiegen zu werden.
“– Zur gesetzlich geregelten Nachtruhe (die eigentlich schon um 22.00 Uhr beginnt!) ist ein Feiern nicht erlaubt (das sind jetzt nur 7 Stunden!)”
Mei, Schweigen ist bei Charlotte Feiern!
“– lediglich eine Handvoll Menschen hat am Freitag trotz demokratischer Abstimmung demonstriert- also gerechnet bei 150.000 Bewohnern ist das praktisch nichts. Alle anderen akzeptieren die Regeln!”
Die Charlotte-Regel, dass nachts auch nicht geschwiegen werden soll, weil das Störung der Nachruhe ist.
Ohmei.
“Alles richtig gemacht von der bürgerlichen Koalition!”
; )
Mathilde Vietze
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Zu “Charlotte” – Ich danke Ihnen für Ihren Kommentar; endlich mal eine
vernünftige Aussage!
R.G.
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Fremdenverkehrswerbung:
Reise nach Regensburg!
Ein Erlebnis wie Probeliegen im Sarg!
A:Hanauer
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zu R.G.: Hä? Was für’n Stuss…
zu Charlotte: sehe ich ganz genau so!
Skyrider
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@Charlotte
“Mr. T. Ihre populistischen Kommentare kennen wir ja inzwischen. Scheinbar haben sie keine Argumente.”
Klar hat er Argumente. Es scheint nur so, dass Sie mit anderen Meinungen und Ansichten nicht umgehen können. Da wirds dann persönlich. Ist in der grauen Koalition nicht anders. Da wird in Schablonen gedacht, kein Zentimeter nach links oder rechts abgewichen (Betretungsverbot), die Schuld immer bei anderen gesucht (Grüne, Brücke).
Zu dem Argument der wenigen Teilnehmer. Ihnen ist klar, dass für diese Aktion im Vorfeld keine Werbung gemacht wurde, weil diese Aktion dann hätte angemeldet werden müssen. Diese Aktion war genau in der richtigen Größenordnung, wie das mediale Interesse zeigt. Ziel erreicht, gut gemacht…….!
@Christoph Sichler
So sollte es richtig lauten.
“Am Ende wurde nach anderthalb Stunden Debatte mit den Stimmen von SPD, CSU, Freien Wählern, FDP, CSB und AfD diese Extremmaßnahme denkbar knapp – 9 zu 7 – durch den Ferienausschuss gedrückt.”
Die AfD hat mit der „bürgerlichen Koalition“ gestimmt. Diese Tatsache haben Sie in Ihrer Aufzählung vergessen. Sollte nur mal der Richtigkeit halber erwähnt werden.
“Es zeigt zudem, welches Demokratieverständnis in deren Köpfen vorhanden ist…
Einziger Lichtblick ist, dass dieser unsägliche Friedl diesmal offensichtlich bekleidet war”
Hr. Friedl, kann/sollte für, oder gegen etwas demonstrieren, so lange und so oft er möchte. Die darauf folgenden Konsequenzen hat er ganz alleine zu tragen. Dieses Recht muss er sich auch als Stadtrat, von keinem Menschen Infrage stellen lassen. Und das„unsäglich“, hätten Sie sich meiner Meinung nach sparen können…..
XYZ
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Zu Skyrider 20.06
Da wird ja wacker gestritten, bei Politikern und sonstwo – meine Frage ist nur ob es da nicht einfachere Lösungen gäbe statt einem Generalverbot, was das simpelste ist wenn einem nicht mehr anderes einfällt – der Grundsatz der Verhältnismässigkeit, bei Corona gelegentlich von Verwaltungsgerichten beanstandet. Es gibt den alten Grundsatz: keine Regel ohne Ausnahme – wie wär’s mit ‘Liebespaare sind ausgenommen’, sind eh stiller?
Charlotte
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@Skyrider
Ich kann sehr gut mit anderen Meinungen umgehen. Ich kann allerdings nur schwer nachvollziehen, warum manche nach einem regem Austausch der unterschiedlichen Ansichten und Argumente demokratisch gefällte Entscheidungen nicht akzeptieren wollen.
Und es geht eben gar nicht, dann auch noch absichtlich Recht und Gesetz zu missachten.
Das ist einfach schlechter Stil.
Noch zwei Anmerkungen:
Es ist genau anders herum, ich nehme diese bürgerliche Koalition bisher als sehr sachlich war und sehe persönliche Angriffe eher auf der anderen Seite. Und es ist nahezu schäbig, die Stadträte des Ferienausschusses so zu diskreditieren. Dieses Gremium spiegelt die Mehrheitsverhältnisse und kann selbstverständlich dieses Thema entscheiden!
Mr. T.
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“reger Austausch der unterschiedlichen Ansichten und Argumente und demokratisch gefällte Entscheidungen” in der grauen Koalition bedeuten: “dann sagt halt, was Ihr zu sagen habt – wir entscheiden eh, was wir beschlossen haben”
Nach den “schlechten Erfahrungen” mit dem RKK heissts jetzt, so wenig Bürgerbeteiligung wie möglich außerhalb der Wahlen.
Da hat es ja unter Wolbergs noch mehr Einflussmöglichkeiten gegeben – wenn auch nicht immer zum Besten der Bürger.
Wer unbedingt so eine Art Vortod leben will, soll das doch bitte außerhalb dieses kleinen Fleckens Erde machen und den lebhaftesten Teil der Stadt nicht mit in seine Misere ziehen.
Es gibt ja auch genug Altstadt- und Donauuferbewohner, die keine Totzonen wollen, und deren Wille auch respektiert werden sollte.
Charlotte
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@ Mr. T.
Schon wieder eine völlig falsche Darstellung. In der überwiegenden Zeit können Jahninsel und Grieser Spitz genutzt werden und sie sind selbstverständlich keine Totzonen wie sie das fälschlicherweise nennen.
Beschweren sie sich doch bitte bei den täglich rund 1000 – 1200 Menschen, die an warmen Tagen unglaublich viel Lärm, Müll und Vandalismus erzeugt haben. Selbst die vielen Dialogveranstaltungen und Aktionen haben über Jahre zu keiner Verbesserung geführt. Auch in diesem Sommer wurde eine intensive Diskussion geführt, die mediale Aufmerksamkeit war riesig.Und WIEDER wurde die Belästigung schlimmer.
Das wirde wirklich versäumt von Seiten Stadt und Behörden: schon viel früher die Satzung zu ändern, kommunikativ schon viel früher zu erklären, dass das ein Erholungsgebiet ist, das nicht zum feiern genutzt werden kann, konsequent zu kontrollieren und vielleicht sogar ein Flaschen- und Alkoholverbot in Grünanlagen auszusprechen.
Mathidle Vietze
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Die Stadt Regensburg veranstaltet ja regelmäßig Bürgergspräche. Und da ist es jedem
unbenommen, hinzugehen und mit den Verantworlichen Klartext zu reden. Allerdings
müßten dann plausible Vorschläge gemacht und nicht bloß saudumme Sprüche ab-
gesondert werden.
Christoph Sichler
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@Skyrider:
1.) 10:7 war das Ergebnis. Anders ausgedrückt: Ca. 59 Prozent der Stimmberechtigten waren also für die Vorlage. “Denkbar knapp” sieht bei mir anders aus.
2.) Friedl kann demonstrieren wie er will. Richtig. Dabei bewusst rechts-/ordnungswidrig zu handeln ist nicht das Verhalten, das ich von einem gewählten Vertreter dieser Stadt erwarte.
3.) “Unsäglich” ist bezogen auf die genannte Person nicht wirklich zutreffend, das stimmt. Aber die zutreffenden Vokabeln verbietet die Netiquette.
4.) Die “Ungehorsamen” sollten mal über folgendes Zitat aus einem Aufsatz von Herrn Prof. Dr. Joachim Linck nachdenken:
“Solange das geltende Recht (…) Bestand hat, ist es zu akzeptieren – und sei es zähneknirschend. Niemand hat das Recht, sich darüber hinwegzusetzen, weil er sich subjektiv im Besitz einer ‘höheren Wahrheit’ wähnt.” (ZRP 2011, 45)
RodeRagede
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@Christoph Sichler
“2.) Friedl kann demonstrieren wie er will. Richtig. Dabei bewusst rechts-/ordnungswidrig zu handeln ist nicht das Verhalten, das ich von einem gewählten Vertreter dieser Stadt erwarte.”
Was wollen Sie denn auch von so einem Typen erwarten? Quatsch-Wahlkrampf, Quatsch-Themen, die niemanden interessieren.
Er selber war ja bass erstaunt,dass es wirklich Leute gibt, die so dumm waren, ihn zu wählen. “Wähl einen Ribiesl, werde angebieselt.”
Es ist krass, das so etwas in einer 150 000 Einwohnerstadt möglich ist. Andererseits schauen sie sich das Brücke-Wahlergebnis an:
Beim Scheißen erwischt und die Leute geben denen immer noch ihre Stimme.
Kopfschüttel.
Skyrider
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@Mathilde Vietze.
“Allerdings müßten dann plausible Vorschläge gemacht und nicht bloß saudumme Sprüche abgesondert werden”
Auch Sie können anscheinend mit anderen Meinungen nicht umgehen, wenn Sie diese als “dumme Sprüche” bezeichnen….! Sachlich ist anders…….
Das Betretungsverbot stand doch meiner Meinung nach, vor der “Alibi Bürger – Beteiligungs- Veranstaltung” schon längst fest. Die plausiblen Vorschläge wurden auch gemacht, wurden aber weder von der SPD, geschweige denn CSU, aufgenommen. Frage: Wo sollen denn die jungen Leute hin, wo ist ein Treffen möglich? Haben Sie darüber schon mal nachgedacht? Auch hier würde ich auf konkrete Vorschläge der grauen Koalition warten. Aber da kommt ja nichts. Einerseits das Betretungsverbot, auf der anderen Seite ein privat betriebener Biergarten im Stadtpark, natürlich vornehmlich für die “ältere Generation”.
Mit solch einer Politik, ist die SPD, wie auch die CSU, in Regensburg, meiner Meinung nach, für die junge Gereration, nicht mehr wählbar…….
Charlotte
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@Skyrider
Auch die jungen Menschen haben selbstverständlich verschiedenste Möglichkeiten, irgendwo hinzugehen, auch Ihnen stehen Biergärten, Jugendzentren, Kneipen oder Sportvereine offen. Die meisten haben längst wieder geöffnet. Dass es noch teilweise Beschränkungen aufgrund der COVID–19 Pandemie gibt, ist für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen gleichermaßen eine Einschränkung, die wir hinnehmen und ertragen müssen – ob uns allen das gefällt oder nicht.
R.G.
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Stundenlang in der Nacht still am Ufer sitzen kann ich weder im Biergarten noch sonst an einem der von ihnen empfohlenen Plätze.
Kommt in Ihrem Leben das ruhige und einsame Nachdenken nicht vor, sodass Sie es nicht vermissen?
Mathilde Vietze
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zu “Skyrider” – andere Meinungen kann ich sehr wohl akzeptieren, nur eben nicht
dummes Geschwätz. Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Skyrider
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@Mathilde Vietze
Das sich auch die Jusos an den Protestaktionen im Vorfeld dieser Abstimmung beteiligt haben, wäre es interessant von Ihnen zu erfahren, ob auf deren Vorschläge gegen das Betretungsverbot, die Bezeichnung “dumme Sprüche und dummes Geschwätz” ebenso zutrifft. Wenn dem so ist, sollten diese “Aussagen” die Jusos selber bewerten…..Aber evtl. beziehen sich ja ihre Aussagen, nur auf dieses Forum, was ich persönlich auch sehr hoffe.
Ich bin auch überzeugt, dass Sie jederzeit in der Lage sind, sachliche Vorschläge, auf meine Frage von gestern Abend vorzubringen, wo die Jugend denn nun, wenn sie sich im Freien treffen wollen, hin soll. Verbote sind einfach zu erlassen, geeignete Alternativen aufzeigen ist da schon schwieriger….
Mathilde Vietze
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Zu “Skyrider” – Die Jungsozialisten bringen teilweise sehr vernünftige Vorschläge,
obwohl ich nicht alle Ansichten teile.