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Keine Ehrerbietung, nur Respekt!

Werd grafft? Das ist die bange Frage, die man sich im Vorfeld der Sitzung des CSU-Kreisvorstands (Chef: Franz Rieger) am Montag im Bischofshof stellen muss. Zeitgleich trifft sich dort nämlich auch die CSU-Fraktion (Chef: Hans Schaidinger). Die zwei in inniger Feindschaft verbundenen Lager tagen also in unmittelbarer Nachbarschaft. Und angesichts der zunehmenden Eskalation im christsozialen Bruderkrieg ist es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis die Fäuste ausgepackt werden. Aktueller Anlass: Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Bürgermeister Gerhard Weber haben seit längerem keine Beiträge bezahlt. Über die Höhe der Außenstände gehen die Schilderungen im gegenseitigen Gekeife auseinander. Ist aber auch egal. Auf jeden Fall haben ein paar Hansi-Hasskappen öffentlich gemacht, dass Weber und Schaidinger zwei Sparfüchse sind. Jetzt sind die beiden beleidigt. Früher hat das nämlich niemanden aufgeregt. Und außerdem hat früher jeder den Mund gehalten! Karikatur: Ernst RestelmannVor allem der Oberbürgermeister versteht die Welt nicht mehr. Überall, landauf, landab, werde er gelobt. Nur hier in Regensburg, wo er residiert, lässt es das Parteivolk an der notwendigen Ehrfurcht mangeln und redet dauernd blöd daher. Fürwahr: Der Prophet gilt im eigenen Land einfach am Wenigsten. „Ich erwarte keine Ehrerbietung, aber den notwendigen Respekt, den das Amt des Oberbürgermeisters gebietet“, klagt der Regensburger Regent. Wie er das genau meint, und was das mit nicht bezahlten Beiträgen zu tun hat, sei dahingestellt. Aber irgendwie scheint der Oberbürgermeister aus dem überregionalem Lob auf spezielle Sparvorteile für sich und seinen Bürgermeister Weber zu schließen, die dem weniger gelobten und weit unbekannterem einfachen „Schwarzen“ verschlossen bleiben. Jetzt will Schaidinger zwar was zahlen, aber: Weil die Rieger-CSU ihn im Kommunalwahlkampf nicht unterstützt hat (ein Umstand den die Schaidinger-CSU der Rieger-CSU im Landtagswahlkampf heimgezahlt hat), will er das Geld an einen anderen Verband überweisen. Wenn das mal keine Schule macht. Man stelle sich vor. Da gibt es den – unwahrscheinlichen – Fall, dass ein Unternehmer in Regensburg unzufrieden mit dem Oberbürgermeister ist. Und so beschließt er, seine Gewerbesteuer nicht hier zu zahlen, sondern zum Beispiel in Landshut, weil er den dortigen Oberbürgermeister einfach besser leiden mag. Das Zeter-und-Mordio-Geschrei der Mandatsträger Schaidinger und Weber, denen die Regensburger CSU in ihrer Mehrheit („Quälgeister“, nennt sie die Süddeutsche Zeitung.) gern das Messer in den Rücken rammt, zeigt vor allem eines: Was sie getan haben, ist nicht sauber. Jetzt versuchen sie (noch mehr) Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, um von ihren jahrelang geduldeten Privilegien abzulenken. Insofern: Eine zünftige Wirtshausschlägerei am Montag wäre da genau das richtige. Auf geht’s! Grafft werd! (Ent)spannende Lektüre!

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Kommentare (15)

  • schleiereule

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    Ein Spektakel sondergleichen. An Selbstgerechtigkeit und Aufgeblasenheit sind der Regensburger “Gottkönig” und sein Gefolge ja nicht zu überbieten. Auf zur nächsten Runde!

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  • masterofdesaster

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    Es ist nicht alles schlecht, was er gemacht hat. Z.B. die Autobahnen.

    Also im Einzelnen die Westeinhausung…

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  • Nachtkauz

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    Ja, und auch weniger gute hat er gebaut, z.B. die Arcaden, die die Altstadt ausbluten.

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  • St. Peter vom Keilberg

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    Wer war der/die Dritte, von wo kein Geld nicht einging?
    Betz oder Wellenhofer? Es bleibt spannend.

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  • schleiereule

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    Und gebaut werden muß! Weil gebaut werden muß!

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  • akoako

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    alles lupenreine demokraten!

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  • Joachim Datko

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    Meiner Ansicht nach sollte die CSU ihre Satzung ändern. Die Gehälter der CSU Bürgermeister dürfen meiner Meinung nach von der CSU nicht “besteuert” (Mandatsträgerbeiträge) werden.

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  • jean partout

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    @Joachim Datko

    Wie meinen?

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  • Matthias Beth

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    Die Argumentation dieser beiden Bürgermeister ist interessant, ich begleiche meine Mandatsbeiträge gemäß CSU-Satzung nicht an den örtlichen Kreisverband, weil mir ein Teil die CSU-Mitglieder in meinem Kreisverband nicht folgt sondern, noch viel schlimmer sogar Kritik übt! Diese Argumentation könnte, nein sollte, Schule sein für jeden steuerzahlenden Bürger. Denn mit dieser Begründung könnte ein Grundstücksbesitzer argumentieren, ich zahle meine Grundsteuer, z.B. an die Stadt Landshut, da ich mit einigen Ansichten und Handlungen des H. OB Schaidinger nicht Einverstanden bin, oder ein Gewerbetreibender in Regensburg zahlt seine Gewerbesteuer an die Stadt Straubing, da er mit der Stadtratsentscheidung XY nicht einverstanden ist. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die steuerzahlenden Bürger, Ihre Meinung Ausdruck zu verleihen!

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  • werner

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    Werd grafft?
    Früher wäre “grafft” worden.
    Heute bedient man sich anderer Methoden. Die Kontrahenten tragen das auch nicht mehr nur selbst aus, sondern bedienen sich anderer (Schaidinger z.B. der 7 Zwerge).
    Schade ist das schon. Denn wie noch “grafft” worden ist, hat es einen Sieger und einen Verlierer gegeben. Der Verlierer hat dann die Möglichkeit gehabt, sich unterzuordnen oder zu verschwinden. Und wenn er dann nochmal was gesagt hätte, hätte es sofort was auf die Mütze gegeben. Schade eigentlich, daß die gute alte Zeit vorbei ist. Wäre doch schön gewesen, wenn auf der Dult Rieger gegen Schaidinger oder Dräxlmeier gegen Betz in den Ring gestiegen wären und dies “ausgrafft” hätten. Und “a Ruah hät ma a ghobt”.

    Und der OB fängt jetzt genauso zum Weinen an wie die Frau Schäffler. Waren wohl beide auf dem gleichen Managerseminar.

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  • Ruhig Blut

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    In der Tat lupenreine Demokraten!

    Und die Stadtbau ist Schaidingers Gazprom…

    Wirklich lupenreine Demokraten, da musste schon mit der Lupe die Demokratie suchen und findest rein

    gar nichts!

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  • Barbara Junghans

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    Man lernt doch nie aus!
    Die Herren Schaidinger und Weber haben die Zahlung verweigert, weil ihnen die Nasen einiger CSU-Mitglieder nicht gepaßt haben. Aha! Wenn mir also Vereinsmitglieder auf den Keks gehen, dann darf ich meine Beiträge schuldig bleiben. Eine wirklich interessante Auslegung.
    Was die Sache mit dem “Respekt vor dem Amt des OB” angeht, so haben mir meine Eltern beigebracht, dass man die Menschen respektieren muß. Und zwar alle, ohne Ansehen ihres Berufes oder “Amtes”. Damit hatte ja wohl der Herr Schaidinger seit längerem ein Problem, was z.B. Prof. Marx in seiner Abschiedsvorlesung deutlich und gut verständlich erklärt hat. Aber daran erinnert sich der OB sicher nicht mehr so sehr gerne.Die gewählten Amtsträger sind für die Bürger da, nicht umgekehrt lautete die Quintessenz! Die Gründung der CSB ist übrigens eng mit diesem Thema verbunden.
    Was in den letzten Jahren in Regensburg gelaufen ist, war wirklich nicht so toll, dass wir uns jetzt alle vor Ehrfurcht auf den Bauch werfen müssen. Ich warte nur auf den Tag, an dem vor dem Rathaus eine Stange aufgestellt wird mit dem Hut unseres Oberhäuptlings und der strengen Weisung, sich vor selgibem ehrfurchtsvoll zu verneigen. Das hat allerdings schon bei Schillers “Wilhelm Tell” nicht so recht klappen wollen.

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  • akoako

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    Dem Verneigungszwang kann man sicher mit einem genehmen Ablass entgehen. Und damit vielleicht sogar handeln und Kohle machen. 10mal huldigen und einmal Götztendienst machen lassen, mit ohne Parteibuch 0,99, mit mit dann 10 Prozent Discount. Oder für 1 Euro, dreimal mit dem Holzbrett ums Rathaus rhabarbern lassen-unter Kontrolle der Gr….
    Eine (historische) Folterkammer hamma ja auch noch für ganz renitente, die es gar nicht kapieren wollen, dass jetzt die neue Zeit da ist. Was für ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten diese Stadt doch hat. Da muss uns für die Zukunft unserer Kinder nicht bange werden.
    Frohlocken!

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  • Mündiger Bürger

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    Egal wer nach Schaidinger kommt, und wenn es sich um den uninteligentesten und unfähigsten Menschen mit den absurdesten Ansichten auf dieser Welt handeln sollte, ich werde werde ein Jubelfest feiern.

    Egal wer nach Schaidinger kommt, schlimmer kann es nicht werden.

    Egal wer nach Schaidinger kommt, menschlich und moralisch wird er ihm um ein vielfaches überlegen sein.

    Bedauerlicherweise hatten dies viele Mitbürger vor der letzten Kommunalwahl noch nicht erkannt und daher Wolli – den ich für weniger inteligent und weniger fähig halte – daher nicht gewählt. Ich wählte ihn damals.

    Und daher bete ich jeden Abend: “Wenn doch nur möglichst bald einer nach Schadinger kommt, egal wer.”

    Dieser Artikel bestätigt, dass ich häufiger beten sollte.

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