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„Die Medienlandschaft revolutionieren“ will das Portal lokalnews Passau. Das hinter der “neuen Online-Zeitung” ein Medienkonzern steckt, wird dem Leser verheimlicht.
Mit Interesse verfolgt unsere Redaktion es, wenn auch in anderen Städten unabhängige Online-Magazine an den Start gehen. Insbesondere dann, wenn es sich um eine Stadt wie Passau handelt, die nicht so weit von Regensburg entfernt ist und in der die Medien-Situation ähnlich aussieht wie hier. Die Passauer Neue Presse (PNP) nimmt in Passau eine beherrschende Stellung ein. PNP und Wochenblatt Verlagsgruppe („Passauer Woche“) sind die Platzhirsche und Schwestern im Medienimperium der Familie Diekmann. Entsprechend fällt die Berichterstattung zu so manchem Thema in Passau aus. Insofern klang die Ankündigung von lokalnews Passau, das Ende Februar an den Start gegangen ist, recht vielversprechend: „Neben zahlreichen alteingesessenen Medien wie der PNP, der Passauer Woche aber auch dem Bürgerblick wollen wir ein neues modernes Nachrichtenportal für Passau schaffen.“ Man wolle „die Medienlandschaft der Dreiflüssestadt revolutionieren“.

„Gut getarntes Tochterunternehmen“

“Medienlüge im Internet”, titelt das Passauer Magazin Bürgerblick.
Wer aber dachte, dass lokalnews Passau tatsächlich einen Contrapunkt zum dortigen Monopolisten darstellen würde, sieht sich nun getäuscht. Die neue Online-Zeitung sei „ein gut getarntes Tochterunternehmen“ im „Imperium der Verlegerfamilie Diekmann“, berichtet das Passauer Monatsmagazin Bürgerblick auf seinem Online-Portal und in seiner aktuellen Ausgabe. „Wir werden auch die Belege dafür offen legen“, kündigt Bürgerblick-Herausgeber Hubert Denk an. Er bezeichnet lokalnews Passau als einen „Tarnkappenbomber gegen freie Presse“. Die bislang veröffentlichten Dokumente des Bürgerblicks belegen: Über 80 Prozent der lokalnews GmbH gehören der Wochenblatt Verlagsgruppe und damit dem Diekmann-Konzern. Eine brachliegende Telekommunikations-GmbH der Wochenblatt-Gruppe (Televersa) wurde dafür kurzerhand umfirmiert und mit einem neuen Geschäftsführer besetzt.

80 Prozent gehören der Wochenblatt-Gruppe

Lokalnews-Geschäftsführer Daniel Wildfeuer, der in den letzten Monaten kräftig die Werbetrommel für die „neue Lokalzeitung für Passau“ gerührt hat, sieht in der finanziellen Abhängigkeit kein Problem. Journalistisch sei man ungeachtet dessen unabhängig. „Das ist vertraglich zugesichert.“ Allerdings seien Aufbau und Arbeit an dem Portal – derzeit zwei Redakteure, ein Geschäftsführer und zwei freie Mitarbeiter – alleine nicht zu schultern. „Wir brauchten einen Investor.“ Bei der Wochenblatt-Verlagsgruppe sei man fündig geworden. „Ich habe das nie bewusst verschwiegen“, so Wildfeuer.

Etwas sehen, was nicht existiert…

„Herr Wildfeuer soll einfach zeigen, was er kann“, sagt auch der Geschäftsführer der Wochenblatt-Gruppe Herbert Zelzer. Für die Wochenblatt-Verlagsgruppe sei das ein „rein finanzielles Engagement“, so der Medien-Unternehmer. „Wenn wir das verheimlichen wollten, hätten wir das ganz anders gemacht.“ Man sei aber „absolut offen“ mit diesem „rein finanziellem Engagement“ umgegangen. Schließlich könne man die Gesellschaftsverhältnisse im Handelsregister einsehen. „Der liebe Hubert Denk sieht da etwas, das nicht existiert“, fasst Zelzer zusammen.

…und nicht sehen dürfen, was existiert

Nicht sehen kann man die existierenden finanziellen Verquickungen jedenfalls auf der Seite von lokalnews. Nicht einmal, wenn sie von Lesern und dem Geschäftsführer selbst dort veröffentlicht werden. Entsprechende Kommentare im Forum der „neuen Lokalzeitung für Passau“ wurden kurzerhand gelöscht. Und selbst eine Stellungnahme, in der lokalnews-Geschäftsführer Daniel Wildfeuer das finanzielle Engagement der Wochenblatt-Gruppe eingeräumt hatte, verschwand wenig später wieder von der Webseite, wie die unten abgebildeten Screenshots vom 27. Februar belegen.

1. Akt: Ein Leserkommentar

1. Akt: Ein Leser weist im Forum von lokalnews Passau auf die Verquickung Wochenblatt und PNP hin.

2. Akt: Der Geschäftsführer stellt klar

2. Akt: Der Leser-Kommentar verschwindet und Geschäftsführer Wildfeuer legt die Beteiligung offen.

3. Akt: Die Klarstellung wird gelöscht

3. Akt: Die Klarstellung zur Wochenblatt-Beteiligung von lokalnews-Geschäftsführer Wildfeuer wird gelöscht.
Man darf abwarten wie sich dieses „rein finanzielle Engagement“ eines Medienkonzerns bei einem „neuen“ lokalen Online-Portal und der vorgeblich „offene Umgang“ damit künftig auf die „vertraglich zugesicherte journalistische Unabhängigkeit“ auswirkt.

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„Kreuzritter“ Weber: Strafanzeige und Lob von Rechtsaußen

„Die Frage muss erlaubt sein, ob damit nicht das Gastrecht, das wir Ausländerinnen und Ausländern gerne gewähren, überstrapaziert wird, wenn nämlich jahrhundertealte deutsche Traditionen wie das Kreuz in Schulzimmern angegriffen werden.“ Diese Aussage im so genannten „Kruzifix-Streit“ hat Schulbürgermeister Gerhard Weber eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung eingebracht. Das hat die Regensburger Staatsanwaltschaft heute gegenüber dem Radiosender […]

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