Der Makel der rechtswidrigen Pressearbeit im Verfahren gegen den Bauträger Volker Tretzel bleibt an der Regensburger Staatsanwaltschaft kleben. Der Verwaltungsgerichtshof München bestätigte am vergangenen Donnerstag eine Entscheidung des Regensburger Verwaltungsgerichts.
Über eine Million Rückstellungen für Prozesskosten: Volker Tretzel. Foto: Archiv/om
Die Regensburger Staatsanwaltschaft hat das Recht des Bauträgers Volker Tretzel auf ein faires Verfahren verletzt, als die Behörde am 27. Juli 2017 bekannt gab, dass sie gegen ihn Anklage wegen Bestechung, Vorteilsgewährung und Verstößen gegen das Parteiengesetz erhoben hatte. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden und damit die Auffassung des Verwaltungsgerichts Regensburg vom Juli 2019 bestätigt (ein ausführlicher Bericht vom damaligen Prozess). Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen die Zulassung der Berufung beantragt. Das hat der VGH abgelehnt: „Ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des angefochtenen Urteils bestehen nicht“, heißt es in der Entscheidung vom 20. August.
Christian F.s Version zu den Todesumständen von Maria Baumer bekommt weitere Risse. Statt einer Doku über Verbrechen, mit der er seine verdächtigen Google-Suchen (u.a. „der perfekte Mord“) erklären wollte, hatte er sich das Lied einer Lieblingsband seines späteren Stalking-Opfers im Netz angeschaut. Das ergaben Nachermittlungen der Staatsanwaltschaft. Aussagen von Baumers Schwester wecken zusätzliche Zweifel.
Seit über zwei Jahren ist Mario Dieringer zu Fuß durch Deutschland unterwegs und pflanzt Bäume der Erinnerung für an Suizid Verstorbene. Dieringer und der von ihm ins Leben gerufene Verein TREES OF MEMORY wollen den Hinterbliebenen eine Stütze bieten. Doch Dieringers Reise um die Welt ist auch zu einer Art Selbstfindungsreise nach der schwersten Zeit seines Lebens geworden.
Wegen mehr als einem Dutzend Hausfriedensbrüche und einigen Diebstählen musste sich am Donnerstag ein 20-jähriger Regensburger vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts verantworten. Trotz Hausverbot ging er im vergangenen Jahr immer wieder ins Donaueinkaufszentrum zum Klauen. Er zeigte sich umfassend geständig und wurde zu einem Jahr und drei Monaten Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt.
Regensburger Gastronomen wünschen sich, dass sich ein Bürgermeister zentral ihren Anliegen widmet. Von der Stadt fordern sie mehr proaktives Handeln und den Dultplatz als Fläche für Regensburger Wirte. Doch just dieses Areal wird nun zu einem großen Teil für ein Corona-Testzentrum benötigt.
In der langen Debatte um Lärm, Müll und seit mehreren Monaten auch Infektionsschutz bahnt sich eine Verschärfung der Grünanlagensatzung der Stadt Regensburg an. Kommenden Dienstag sollen im Ferienausschuss nach dem Willen der Koalition ein nächtliches Betretungsverbot für Jahninsel und Grieser Spitz in Frühjahr und Sommer sowie ein generelles Verbot „elektronisch verstärkter Musik“ in allen 139 städtischen Grünanlagen beschlossen werden. Vor allem Jugendverbände wollen weiterhin gegen die Maßnahmen vorgehen. Auch eine mögliche Klage steht im Raum.
Über acht Jahre nach dem Tod seiner damaligen Verlobten lässt Christian F. über seinen Verteidiger eine Version der Ereignisse des 26. Mai 2012 verlesen, die bei Angehörigen und Staatsanwaltschaft für Empörung sorgt. Rechtsanwalt Michael Euler sieht hingegen dadurch die Weichen auf Freispruch gestellt, auch wenn das Verhalten seines Mandanten moralisch verwerflich gewesen sei.
Nach dem spektakulären Streik vor anderthalb Wochen protestieren einige Bauarbeiter in Königswiesen weiter, weil sie laut eigener Auskunft immer noch nicht vollständig das ihnen zustehende Geld bekommen hätten. Am Montagvormittag fand mit Unterstützung der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) eine kleine Demonstration gegenüber der Großbaustelle statt.
Nicht nur über seine Vorlieben für Minderjährige belog Christian F. sein Umfeld, auch über sein Scheitern im Medizinstudium. Trotz zahlreicher Bekannter, die zwischenzeitlich vernommen wurden, bleibt das Bild des Angeklagten im Mordprozess um den Tod von Maria Baumer diffus. Er scheint sich stets im Hintergrund gehalten zu haben.
Am Mittwoch wurde die BTT Bauteam Tretzel GmbH vom Amtsgericht Regensburg zur Herausgabe der Eigentümerliste einer Wohnanlage am Franz-von-Taxis-Ring (Rennplatz) verurteilt. Was eher unspektakulär klingt, hat allerdings eine Vorgeschichte und möglicherweise noch einige Nachwehen.
Mehr als 24 Stunden befanden sich rund 25 Bauarbeiter im Streik, ehe sie am vergangenen Donnerstag kurz nach 13 Uhr die besetzten Kräne auf der Baustelle an der Dr.-Gessler-Straße wieder freigaben. Zuvor hatte der Bauträger, die F & B Grundbesitz Regensburg II GmbH mit Sitz in Weiden, einen Teil der ausstehenden Lohnforderungen überwiesen. Auf den Rest des Geldes warten die Arbeiter noch immer.
Mit der Siegerehrung der drei Gewinnerentwürfe endete am vergangenen Donnerstag der Ideenwettbewerb für die Neunutzung der ehemaligen Prinz-Leopold- und der Pionierkaserne. Die Vorstellung der Architekturentwürfe ist zugleich der Startschuss für die nächste Phase des Prestigeprojekts im Osten der Stadt. Läuft alles nach Plan, sollen bereits in wenigen Jahren 380 Wohnungen bezugsfertig sein. Wie es danach weitergeht, ist derzeit allerdings noch unklar.
Am einzigen Verhandlungstag in dieser Woche gibt es im Prozess gegen Christian F., der an Pfingsten 2012 seine damalige Verlobte Maria Baumer ermordet haben soll, keine neuen Erkenntnisse zum möglichen Tatgeschehen. Stattdessen berichteten mehrere Zeugen aus dem (entfernteren) Umfeld von F. und Baumer über Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Charakterzüge. Demnach sei der Angeklagte ruhig, angenehm und hilfsbereit gewesen. In ungefähr drei Wochen will die Verteidigung eine Erklärung abgeben.
Bei Vereinen und anderen Nutzergruppen der Städtischen Sportanlage am Weinweg herrscht nach wie vor Unverständnis über das Vorhaben des Regensburger Tennis-Klubs (RTK) drei Tennisplätze zulasten eines halben Fußballfeldes zu bauen. Während der RTK expandieren will, fürchten andere Vereine um Platzkapazitäten, manche sogar um ihr Fortbestehen. Morgen gibt es ein erstes Treffen zwischen Sportamt und Nutzergruppen am Weinweg.
Seit nunmehr drei Monaten finden Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen und vorgeblich für Grundrechte statt. Während die Teilnehmerzahlen zuletzt deutlich sanken, nehmen Anfeindungen gegenüber Pressevertreterinnen – wie zuletzt in Weiden, aber auch in Regensburg und am vergangenen Samstag in Berlin – zu.
Flüchtlingsorgansiationen fordern weiterhin eine dezentrale Unterbringung der in Regensburg lebenden Geflüchteten. Bei einer Kundgebung vor der Regierung der Oberpfalz üben sie deutliche Kritik an Bezirk und Stadt.
Der Wunsch nach einer romantischen Beziehung zu einer früheren Patientin ist in den Augen der Staatsanwaltschaft das Motiv dafür, dass Christian F. seine frühere Verlobte Maria Baumer ermordet hat. Am Mittwoch schildert Valerie S. im Zeugenstand wie F. sich ihr Vertrauen erschlich, sie zunehmend stalkte und schließlich betäubte. Weitere Ermittlungsergebnisse legen nahe, dass der Angeklagte regelrecht besessen von seinem späteren Opfer war.
Ein Urteil aus dem Jahr 2016 belegt: Christian F. neigt zu systematischen Grenzüberschreitungen. Minderjährige Schüler des Domspatzengymnasiums, die ihm vertrauten, missbrauchte er sexuell. Einer früheren Patientin am Bezirksklinikum stellte er nach und betäubte sie – mit demselben Medikament, das auch in den Haaren seiner getöteten Verlobten festgestellt wurde.
Die Debatte um eine mögliche Erweiterung der Tennisplätze des Regensburger Tennis-Klubs (RTK) zulasten der Städtischen Sportanlage am Weinweg geht in die nächste Runde. Der RTK bestätigt, Flächen für drei Tennisplätze in Erbpacht von der Stadt übernehmen zu wollen. Vorstand Andreas Pindl sieht seinen Verein aber besonders von Brücke-Stadtrat Tom Mayr falsch dargestellt. Bedarf nach Kommunikation scheinen jedenfalls alle Beteiligten zu haben.
Im Zeugenstand spricht die Zwillingsschwester von Maria Baumer über deren Verschwinden und davon, wie lange sie Christian F. vertraut hatte. Immer wieder taucht ein Bruder des Angeklagten in ihren Schilderungen auf. Doch der wird kein Licht ins Dunkel bringen.