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hartl„Es wird ja leider nicht mehr bestraft, wenn man Unsinn redet.” Die Schlacht um die Mehrheitsmeinung ist in vollem Gange. Noch zwei Tage bis zum Bürgerentscheid zur Einhausung der Ostumgehung. Der Ton wird rauher. Auch bei der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses am gestrigen Donnerstag bestimmte das bevorstehende Bürgervotum kurzzeitig die Debatte. Dabei war es vor allem SPD-Fraktionschef Norbert Hartl (Foto), der sich über einige Kollegen im Stadtrat richtig ereifern konnte. Manche legten „keinerlei Seriosität” an den Tag. Da würden falsche Argumente verwendet. Da werde sich öffentlich für die Einhausung ausgesprochen. Dabei hätten alle Parteien – mit Ausnahme von Linken und Grünen – der Stellungnahme der Stadt zugestimmt, in der zu einem „Nein” beim Bürgerentscheid aufgerufen wird. „Dass Stadträte wider besseren Wissens Unsinn verzapfen, das hätte es früher nicht gegeben”, so Hartl. Der Wutausbruch des Fraktionschefs am Rande der Haushaltsberatungen dürfte einerseits auf sein persönliche Engagement zurückzuführen sein. Auch hat Hartl den Bürgerentscheid zu einer Abstimmung über die Prioritätensetzung der Koalition erklärt. Seine Tirade spiegelt aber auch die Nervosität im Vorfeld der Abstimmung wider. Wie sich die Bürger am Sonntag entscheiden werden, ist schwer vorherzusagen. Und im Ringen um die Mehrheit ackern beide Seiten – mit unterschiedlichen Mitteln. Die Bürgerinitiative um Christian Janele (Foto unten) hat massiv plakatiert. Binnen zwei Wochen hat die BI sich außerdem vier Seiten „Sonderveröffentlichung” im Regensburger Wochenblatt geleistet, um ihre Position unters Volk zu bringen, die da lautet: Eine Einhausung muss her („Ja”). Stadtratsmehrheit, Stadtspitze und weite Teilen der Regensburger Wirtschaft rufen dagegegen zum „Nein” am Sonntag auf. Diese Postion wird im Wesentlichen auch durch die Mittelbayerische Zeitung vertreten. Wahlempfehlungen der Stadtratsfraktionen kamen diese Woche von CSB und Freien Wählern. Die Freien Wähler lehnen die Einhausung ab, fordern die Regensburger auf mit „Nein” zu stimmen und führen dabei insbesondere die Kosten ins Feld. 18 Millionen Euro soll die Einhausung nach Schätzungen, die von Oberbürgermeister Schaidinger vorgestellt wurden, kosten. In einem Vortrag am vergangenen Wochenende bezifferte SPD-Fraktionschef Norbert Hartl die erwarteten Mehrkosten (auch Zuschüsse würden höchstwahrscheinlich wegfallen) mit „mindestens 25 Millionen Euro”. Die Bausumme von 18 Millionen bezweifelt wiederum die BI. „Wir haben am 12. Dezember nachgefragt, wie sich diese 18 Millionen zusammensetzen”, erklärt BI-Sprecher Christian Janele. „Erst vier Wochen später, am 14. Januar, haben wir eine Antwort erhalten: Wir sollen unsere Anfrage konkretisieren, heißt es jetzt.” Generell habe die Stadt auf Anfragen „bisweilen eher unwirsch” reagiert. Die CSU-Abspaltung CSB unterstützt diese Position via Presseerklärung. Die Angaben zu den Kosten einer Einhausung seien „mindestens fragwürdig, auf jeden Fall nicht aufrichtig”, heißt es darin unter anderem. janele1Indessen gerät Janele mit einer anderen Aussagen selbst unter Druck. „Es gibt Fördermittel. Sie müssen nur beantragt werden”, hatte die Bürgerinitiative in einer Stellungnahme – bereits im November – erklärt. Zwei Monate später – am Mittwoch – hat die städtische Pressestelle nun eine Erklärung an die Medien verschickt. Janele solle erklären, wo es diese Fördergelder gebe. Fristsetzung bis zum Donnerstag. „Für eine Einhausung können noch gar keine Fördergelder beantragt worden sein, weil sie bislang nicht geplant wurde”, sagt Janele dazu. Auch gebe es ein Lärmschutzpaket, das die Landtags-CSU vergangenen Dezember auf den Weg gebracht hat. Zudem trete 2012 eine neue EU-Lärmschutzrichtlinie in Kraft. Darüber hinaus habe er über einen Landtagsabgeordneten von der Obersten Baubehörde die schriftliche Auskunft, dass Lärmschutzmaßnahmen – Einhausungen sind darunter eine Möglichkeit – beim Neubau von Straßen und entsprechenden Lärmüberschreitungen erforderlich seien. Ein ähnliches Schreiben hat MdB Horst Meierhofer im November im Stadtrat vorgelegt. Darin heißt es unter anderem auch: „… eine Einhausung (ist) nur dann förderfähig, wenn dazu eine gesetzliche Verpflichtung der Gemeinde bei der Erfüllung von Lärmschutzanforderungen (…) besteht.” Just das ist – laut den momentanen Verkehrsprognosen der Stadt Regensburg – nicht der Fall. Janele wiederum zweifelt im Gegenzug die Prognosen an. „Es gab schon oft Verkehrsprognosen. Bei der Westumgehung, bei der Straße von Wenzenbach nach Nittenau – im Nachhinein war der Verkehr immer um ein Vielfaches höher.” Folgt man diesem Argumentationsstrang, wird die Entscheidung am Sonntag zunehmend zu einer Glaubens- und Vertrauensfrage. Die Gegner der Einhausung können – insbesondere vor diesem Hintergrund – nur hoffen, dass sich die Abstimmung nicht zu einem Votum für oder gegen Hans Schaidinger und die von ihm vertretene Politik auswächst.

„Zeitbombe Schaidinger”

Für regelrechte Empörung hat das Interview von Hans Schaidinger in der SZ vom Dienstag gesorgt. Schaidinger hatte darin erneut seinen Rückzug aus dem Verwaltungsrat der BayernLB abgelehnt und sich selbst ein sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Handeln beim Kauf Hypo Group Alpe Adria (HGAA) bescheinigt. Die Reaktion aus dem bayerischen Landtag kam prompt. FDP-Fraktionschef Thomas Hacker erneuerte […]

Intelligenter bomben mit blöden Worten

„Intelligente Wirksysteme”. Immerhin auf Platz drei – nach „betriebsratsverseucht” und „Flüchtlingsbekämpfung” (ein Bonmot von Bundeskanzlerin Angela Merkel) – hat es diese schmucke Wortschöpfung bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2009 gebracht. Intelligente Wirksysteme – das sind Qualitätsprodukte aus deutschen Landen, folgerichtig hergestellt von der „Gesellschaft für intelligente Wirksysteme”. Die Konzerne Diehl und Rheinmetall haben […]

Abschied von der „großen Sause”

Nein. Als seine letzte „große Sause” will Oberbürgermeister Hans Schaidinger den Haushaltsentwurf für 2010 nicht verstanden wissen. Klar: „Wir könnten auch einfach Schulden machen. Kein Problem. Ich brächte ohne Probleme noch ein paar Bauvorhaben durch und würde gefeiert werden”, zeichnet Schaidinger ein mögliches Szenario. Aber – das weiß der Oberbürgermeister: „Das wäre nicht verantwortungsvoll gehandelt.” […]

Nichts falsch gemacht, alles verstanden:
Schaidinger zur BayernLB

„Es kann nicht sein, dass ich jedes Mal davonlaufe, wenn ich einen Fehler gemacht habe”. Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) hat nicht vor, aus dem Verwaltungsrat der BayernLB auszuscheiden. Er hat nämlich alles richtig gemacht. Das bekräftigt er in einem Interview in der heutigen SZ (Dienstag). Den Kauf der Hypo Gruop Alpe Adria (HGAA) tut Schaidinger […]

Rache an der Realität

Logisch. Das kommunale Spitzenpersonal bekommt auch dieses Mal sein Fett weg. Ob nun König Hans oder Prinzessin Petra, Kulturreferent Lunger oder Papst, Tod und Teufel – sie sind alle mit von der Partie. Weißmützen tummeln sich auf der Bühne und der mittlerweile schon traditionelle Galgen wartet auch dieses Mal auf prominente Opfer. Doch das neue […]

Bürgerentscheid: Argumente und Schaidinger-Malus

Am 24. Januar findet der Bürgerentscheid über eine Einhausung der Verlängerung der Osttangente vom Regensburger Stadtnorden nach Haselbach („Ostumgehung”) statt. Die Stadtratsmehrheit ruft – mit Ausnahme von ödp, CSB, Linker und Grünen – zu einem „Nein” bei der Abstimmung auf. SPD-Fraktionschef Norbert Hartl hat den Bürgerentscheid zu einer Abstimmung über die Prioritätensetzung der Koalition erklärt […]

To be or not to be? Haarspalterei im Hörsaal 2!

Die Besetzer an der Uni Regensburg sprachen sich beim Abendplenum am Samstag mit überwältigender Mehrheit für einen Kompromissvorschlag des Rektorats aus. Die Hörsäle H2 und H9 gehen gesäubert an die Universitätsleitung zurück und stehen ab sofort wieder für Lehrveranstaltungen zur Verfügung. Ein Ende der Besetzung? Als die BesetzerInnen am Donnerstag wieder an die Universität zurückkehrten, […]

Schlägertrio: LKA setzt 2.000 Euro Belohnung aus

Seit knapp zwei Wochen fahndet die Regensburger Kripo nach einem Trio, das am zweiten Weihnachtsfeiertag einen Mann brutal zusammengeprügelt hat. Am 26. Dezember, um vier Uhr früh, wurde der 36jährige Landkreisbewohner auf dem Parkplatz einer McDonald’s-Filiale in Königswiesen (Defreggerweg) von einem der drei niedergeschlagen. Anschließend trat mindestens einer der drei weiter auf Kopf und Gesicht […]

Uni Regensburg: Eskalation?

Rund 50 Besetzer hielten bis 1.30 Uhr morgens durch und das Ergebnis der abschließenden Abstimmung war eindeutig: Der Hörsaal H2 wird – derzeit – nicht freiwillig aufgegeben. Damit wurden die Erwartungen der Universitätsleitung enttäuscht. Am Donnerstag waren die protestierenden Studenten wieder in das zentrale Hörsaalgebäude eingezogen, hatten Infopunkt und Volksküche aufgebaut und die Hörsäle H2 […]

„Musik wird überbewertet”

In letzter Minute hat MC Burger King alles besorgt, was er für den heutigen Abend braucht: Konfetti, Tröten und eine Froschmütze. Für zwei Energydrinks hat das Geld auch noch gereicht. Jetzt hetzen wir über den Regensburger Hauptbahnhof, um noch rechtzeitig den Zug nach Augsburg zu erreichen. Von dort geht es weiter nach Leutkirch. Die Bassschickeria […]

Fünf vor Sieben an der Uni

Am Donnerstag wird die Universität Regensburg wieder geöffnet werden. Damit beginnt wahrscheinlich wieder die Besetzung der protestierenden StudentInnen. Aber hat eine neue Besetzung Aussicht auf Erfolg? Diese und andere wichtige Fragen debattierte das Exil-Plenum diese Woche in einem Zimmer der Evangelischen Studierendengemeinde. Es ging alles schneller als erwartet. Die Mehrzahl der BesetzerInnen hatte noch gehofft, […]

Tennessee Eisenberg: acht Seiten Erklärungsversuche

Annähernd acht Monate, 38 Zeugenvernehmungen, 13 Sachverständigen-Gutachten und eine siebenstündige Tatrekonstruktion brauchte die Staatsanwaltschaft um zu dem Ergebnis zu kommen, welches ihr Leitender Oberstaatsanwalt kurz nachdem die Todesschüsse am 30. April gefallen waren bereits verkündete „Notwehr, beziehungsweise Nothilfe“. Die am Montag veröffentlichte achtseitige – dem Drehbuch eines Horrorfilms gleichende – Pressemitteilung liest sich zunächst durchaus […]

Weihnachtsfriede: Unileitung und Studis einigen sich

Lange sah es nicht danach aus: Nach einem sechstündigen Verhandlungspoker, dazu gehörte die Drohung mit straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen oder die Ankündigung von Universitätsmitarbeitern „hinaus begleitet” zu werden legte die die Leitung der Universität Regensburg den Besetzern schließlich ein Angebot vor, dass diese nicht ablehnen wollten. Die Besetzung wird bis zum 7. Januar ausgesetzt. Der […]

Räumungspoker

soeben erreicht mich hier in der anzeigenabteilung eine sms von meinem chef, der anscheinend im besetzten h 2 der uni regensburg eingeklemmt ist. hier der text: Räumungspoker um 14.00 geht es los. unter dem vorwand es sei zu diebstählen gekommen, forderte unidirektor thomas strothotte die besetzer auf, das zentrale hörsalgebäude zu verlassen. mittlerweile wurde das […]

„Wie Israelis und Palästinenser”

„Ceasefire”. In englischer Sprache richtet Professor Dr. Thomas Strothotte seine Bitte an die Besetzer an der Universität Regensburg. „Mir fällt der deutsche Begriff nicht ein, aber das ist so wie wenn Israelis und Palästinenser nicht aufeinander schießen”, so der Rektor der Uni, seines Zeichens Informatiker. Einen Waffenstillstand, vielleicht nur eine kurze Feuerpause, scheint Strothotte demnach […]

FOS/BOS-Neubau: Gesprächsrunde im Januar

Was lange währt, wird nun zwar nicht gut, aber wenigstens ein bisschen besser. Nach langer Funkstille zwischen Oberbürgermeister Hans Schaidinger und den Schülern, Eltern und Lehrern der FOS/BOS hat Schaidinger für den 21. Januar zu einem Runden Tisch geladen. Bereits am Freitag hatten sich Schaidinger, Bürgermeister Gerhard Weber und Vertreter der Verwaltung mit dem Schulleiter […]

Fall Eisenberg: „Ergebnisorientierte Ermittlungen”

„Bislang haben wir die Staatsanwaltschaft als Partner bei der Aufklärung gesehen. Das ist jetzt vorbei.” Rechtsanwalt Andreas Tronicsek macht aus seinem Ärger über die Einstellung des Ermittlungsverfahrens im Fall Tennessee Eisenberg keinen Hehl. Die Staatsanwaltschaft kommt – nach knapp sieben Monaten Ermittlungsdauer – zu dem Ergebnis, dass „kein genügender Anlass” bestehe, die beiden Polizeibeamten wegen […]

Eisenberg: Erklärung der Staatsanwaltschaft

Wir veröffentlichen im Folgenden die ungekürzte Erklärung der Regensburger Staatsanwaltschaft zur Einstellung des Verfahrens im Fall Tennessee Eisenberg. Die Rechtsanwälte der Familie des getöteten Studenten haben angekündigt, gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Beschwerde einzulegen. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat das Ermittlungsverfahren gegen zwei Regensburger Polizeibeamte wegen Totschlags im Zusammenhang mit einem tödlich endenden Schusswaffengebrauch am 30.04.2009 […]

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