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Zehn Filme über Mut, über Anderssein, über Gerechtigkeit und Widerstand, über gesellschaftliches Engagement und persönliche Lebensentwürfe: Am 13. Mai startet „ueber Mut“, ein Filmfestival, das de fakto von Menschen mit unzureichenden Stochastik-Kenntnissen finanziert wird, nämlich durch die Soziallotterie „Aktion Mensch“, die regelmäßig bundesweit Filmfestivals zu sozialen Themen organisiert. Erst der Film, dann die Expertendiskussion, heißt es an acht Terminen. Der Regensburger Spielort ist seit Jahren das Regina Kino, dessen Geschäftsführer Oliver Goldermann klar stellt, dass der ökonomische Erfolg für ihn nicht im Vordergrund stehe. Das ist auch gut so. In den letzten Jahren scheint das Publikum vor allem aus wenigen, überaus wohlinformierten Menschen bestanden zu haben. Der Wunsch der vielen beteiligten Organisationen, dass sich mehr Menschen der Filmerfahrung aussetzen, die sich mit den verschiedenen Themen bisher noch nicht beschäftigt haben, ist deshalb durchaus verständlich. Ungeachtet dessen hätten die sozialen Organisationen in der Vergangenheit stets von dem Festival profitiert, so Sabine Baumgartner vom Stadtjugendring, die neben Ursula Bablok (Freiwilligenagentur) federführend für die Organisation verantwortlich zeichnet. „Es haben sich viele Vernetzungs- und Austauschmöglichkeiten ergeben.“ Die ungewöhnliche Mischung an Partnerorganisationen macht einen solchen Austausch zweifellos interessant: Sie reicht (um nur einige zu nennen) vom Polizeipräsidium Oberpfalz und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, über die Caritas und den Bund für Geistesfreiheit, bis hin zu pro familia und der Stadt Regensburg.

Unbequeme Themen, niedrige Resonanz?

Die Resonanz auf die Diskussion allerlei unbequemer Themen, die hier gezeigt werden, wie beispielsweise Sexualität geistig Behinderter, Umgang mit Obdachlosen und Suchtkranken oder Altersvereinsamung ist indessen bislang etwas verhalten: Bei der Pressekonferenz zum Festival stehen drei Pressevertreterinnen ungefähr dreißig Filmpaten gegenüber, die sich und ihren Bezug zu den Filmen erklären. Dass Unicef-Vertreterin Alexandra Meindl-Müller, die Unicef als „Organisation, die hinschaut“ und die ein besonderes „Auge auf die Kinder hat“ vorstellt, ausgerechnet einen Film über einen blinden Jungen betreut, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie. Auch der etwas unglücklich dreinblickende Lokalvertreter der Friedrich-Ebert-Stiftung weiß zwar seine Stiftung gut zu verkaufen, ist sich aber offenbar nicht so sicher, was es mit seinem Patenfilm „Teenage Response“ über die Weltsicht von Großstadtjugendlichen, auf sich hat. Anderen Filmpaten ist hingegen anzuhören, dass sie sich sowohl mit „ihrem“ Film, als auch mit Bezügen zu ihrer lokalen Arbeit in Regensburg beschäftigt haben. Bablok und Baumgartner scheinen dieses Mal ein besonderes Augenmerk auf Harmonie gelegt zu haben. Die Podiumsdiskussionen im Anschluss an die Filme habe man im Gegensatz zu früher „nicht so streitig“ besetzt wie in der Vergangenheit, so Baumgartner. So bleibt es dem Publikum überlassen, die Thesen der Filme kritisch zu hinterfragen und in einen lokalen Diskurs zu stellen. Wer also gesellschaftskritische Themen nicht scheut, dem sei das Filmfestival im Regina wärmstens empfohlen. Der Auftaktfilm in Regensburg ist am 13. Mai „Budrus“, ein Film über den gewaltfreien Widerstand einer palästinensischen Dorfbevölkerung gegen israelische Soldaten. Die im Anschluss an den Film stattfindende Diskussion wird vom Freundeskreis Israel in Regensburg und Oberbayern, Frank Preußner vom Arbeitskreis für ausländische Arbeitnehmer, dem katholischen Studentenpfarrer Herrmann Josef Eckl und dem deutsch-palästinensischem Arzt Dr. Ashraf Dada bestritten. Der Rest des Programmes, die Podien und die Regensburger Spielzeiten sind auf den Webseiten des Stadtjugendrings Regensburg nachzulesen. Eine ausführliche Filmbeschreibung findet sich auf den Webseiten der Aktion Mensch.

Donaumarkt: Bald kommt die Abrissbirne…

Der Alte Schlachthof war das letzte Beispiel: Interessante und lukrative Flächen entwickelt die Stadt nicht selbst, sondern überlässt das privaten Investoren. Nun geht auch die Vermarktung des Donaumarkts in die entscheidende Phase. Zwar gibt es noch keinen Bebauungsplan, aber die europaweite Investorensuche hat offiziell begonnen. Am kommenden Mittwoch stellt sich Hans Schaidinger den Kritikern der aktuellen Bebauungspläne.

Pathologischer Judenhass vor Gericht

Die Berufungsverhandlung gegen den holocaustleugnenden Piusbruder Richard Williamson wirft ihre Schatten vorraus. Am Mittwoch stand Gerd Walther vor dem Amtsgericht in Regensburg. Er brüllte vor gut einem Jahr den Fernsehteams seine Thesen zum Massenmord an den Juden in die Mikros. Am Mittwoch durfte der gerichtsnotorische Antisemit sich über Stunden vor seinen Fans produzieren.

„Wer leichter glaubt, wird schwerer klug“

Er werde in Revision gehen. Er habe nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Atheisten anzugreifen. Er wähnt sich in Besitz der absoluten Wahrheit. In einer Presseerklärung, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig lässt hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am Dienstag den atheistischen Buchautor Michael Schmidt-Salomon zum wiederholten Mal scharf attackiert. Atheisten bedrohten das im Grundgesetz verankerte Lebensrecht, ließ Müller seinen Sprecher Clemens Neck verkünden. Schmidt-Salomon hat nun auf die Presseerklärung des Bischofs reagiert. Wir veröffentlichen seine Stellungnahme in voller Länge.

Mitläufer Killermann im Visier

Sebastian Killermann oder Hans Weber: In der Diskussion um einen Namenspatron geht es mittlerweile weniger um den Namen, sondern darum, wer schuld an der öffentlichen Debatte trägt. SPD-Fraktionschef Norbert Hartl erwägt, den Vorschlag für NS-Widerständler Weber zurückzuziehen. Unterdessen scheint eine Debatte um den Mitläufer Killermann ins Rollen zu kommen.

Jüngstes Gericht für Kirchensteuer

Ist katholisch, nur wer zahlt? Die Kirche in Deutschland meint “Ja” und darf sich in dieser Auffassung über tatkräftige staatliche Unterstützung freuen. In Bayern hat sich sogar das Innenministerium eingeschaltet, um die Austrittserklärung eines katholischen Kirchensteuerrebellen für unwirksam zu erklären. Nach wie vor gilt in Deutschland: Wer nicht zahlt, kommt in die Hölle. Dem Vatikan scheint hingegen mehr am Seelenheil seiner Schäfchen, denn an ihrer Wolle zu liegen. Im kommenden Jahr entscheidet das oberste weltliche Gericht in Deutschland darüber, ob katholisch nur sein kann, wer zahlt. Der Gang vors oberste Kirchengericht im Vatikan steht noch aus.

Zwölf Kugeln, 50 Demonstranten

„Diese Empörung, dieser Widerstand wird weitergehen.“ In einer kämpferischen Rede vor dem Regensburger Justizgebäude kritisierte Dr. Roland Weisser die „mangelnde Aufklärungsbereitschaft” im Fall Tennessee Eisenberg. Rund 50 Menschen hatten sich zu der Kundgebung anlässlich des Todestages des 2009 erschossenen Studenten versammelt.

Killermann-Streit: Drohte SPD mit Medien-Kampagne?

In der Debatte um den richtigen Namenspatron für die Grundschule Prüfening hat uns ein Kommentar der Elternbeiratsvorsitzenden Angelika Solleder erreicht, den wir an dieser Stelle auch als Gastbeitrag veröffentlichen. Folgt man der Darstellung von Frau Solleder, hat die SPD der Schule mit einer Medien-Kampagne gedroht, sollte die Schule nicht nach Hans Weber benannt werden. Der […]

Tennessee Eisenberg: Demo zum Jahrestag

Am Samstag, 30. April, ist es zwei Jahre her, dass der Student Tennessee Eisenberg bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. Alle Verfahren gegen die Polizeibeamten wurden eingestellt. Es läuft eine Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Um 14 Uhr soll eine Demonstration an Tennessee Eisenberg erinnern. Die Anmelder fordern aber auch eine unabhängige Kontrollinstanz für die Polizei.

Tarifwerk 2 – Lizenz zum Ausbeuten

Schon mitbekommen? Die Mittelbayerische Zeitung wurde bestreikt. Einen Tag lang. Lesen oder hören konnte man das allerdings nirgends. Und auch die Ausgabe tags drauf erschien im gewohnten Umfang. Dennoch ist die Streikbereitschaft in den Redaktionen ungewöhnlich hoch. 30 Prozent Lohnkürzungen fordert der Verlegerverband. Bei der Mittelbayerischen Zeitung sind die Redakteurinnen und Redakteure erstaunt über eine derartige „Dreistigkeit“.

Hochschule: Der ewige Kampf ums Geld

Die Zuschüsse für den Ausbauz sind genehmigt, den doppelten Abiturjahrgang kann man „relativ leicht“ schultern und am Montag kommt Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch vorbei, um das neue Hörsaalgebäude einzuweihen: An der Hochschule Regensburg läuft alles bestens. Doch im Hintergrund ist das Hauen und Stechen um die nächsten Zuschüsse schon wieder in vollem Gange.

Von Kommunisten, Senf-Fabrikanten und Schwammerlforschern

Heuer zum 40. Mal: Das “offizielle” Regensburg fehlt beim Gedenkweg für die Opfer des Faschismus. Für die CSU fehlt es an der rechten Ideologie: Es könnten Kommunisten teil nehmen, so die Befürchtung. Das ist nur ein Detail aus dem reichen Fundus an Regensburger Gedenk-Peinlich- und Ungeheuerlichkeiten. Dass diese nicht totgeschwiegen, sondern angesprochen werden, zeichnet den ideologisch bedenklichen Gedenkweg am Samstag aus.

Aus für den Guerilla-Gärtner: Bauträger droht mit Zwangsräumung!

Vor sechs Jahren hat Amaro Ameise im Stadtgraben am Peterstor einen kleinen Garten angelegt und den einstigen Schandfleck in einen Blickfang verwandelt. Das soll nach dem Willen des neuen Eigentümers eine Ende haben. Bis Ende Mai soll Amaro das Gelände verlassen, ansonsten droht die Zwangsräumung. Der rührige Gärtner hat eine Großdemonstration angekündigt.

In eigener Sache: Mit Rechtsschutz in die Berufung

Im Rechtsstreit zwischen regensburg-digital und der Diözese Regensburg hat unser Rechtsanwalt Nils Pütz am Montag Berufung beim Oberlandesgericht Hamburg eingelegt. Die gute Nachricht vorneweg: Die Gewerkschaft verdi hat dem freien Journalisten und regensburg-digital-Herausgeber Stefan Aigner dafür vergangene Woche Rechtsschutz zugesagt. Wie berichtet hat das Landgericht Hamburg der Diözese Regensburg am 11. März recht gegeben.

Draußen sternklar, drinnen leichte Brise

„Der Sturm“ ist sicherlich nicht leicht zu inszenieren. In seinem vermutet letzten Stück lässt Shakespeare ambivalente Charaktere auflaufen, die auf mehreren Ebenen demonstrieren, wie Macht korrumpiert und Menschlichkeit dabei auf der Strecke bleibt. Dass „Der Sturm“ traditionell zum Intendantenwechsel gespielt wird, wie Friederike Bernau, die Chefdramaturgin am Theater Regensburg erklärt, verwundert denn auch nicht. Hier […]

„PRO Bayern“: Rechtspopulisten-Treffen in Rechberg

Die meisten Plätze blieben leer. Die Bürgerbewegung „PRO Bayern“ hatte am 2. April in den Veranstaltungssaal des Rechberger Hofs (Rechberg, Landkreis Regensburg) zur „Großveranstaltung“ geladen. Mehr als 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden erwartet. Eingefunden haben sich gut 50 Personen, überwiegend männlich und jenseits der 60. Das sogenannte „1. Politischen Frühjahrestreffen“ war eine gemeinsame Veranstaltung von […]

Brauerei Bischofshof: „Erpressung“ und „Effizienzen“

Mit harten Bandagen gegen Streikende: Brauereidirektor Hermann Goß (im Bild mit seinem Dienstherrn Gerhard Müller). Foto: Archiv Bei der Kirchen-Brauerei Bischofshof wird der Ton zunehmend rauer. Die Geschäftsführung hat am Donnerstag mit Kündigungen und der externen Vergabe von Dienstleistungen gedroht, sollte erneut gestreikt werden. Mehrere Angestellte sprechen gegenüber unserer Redaktion von „Erpressung“. Wie berichtet wurde […]

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