Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Wolfgang Schörnig enthüllt das Aktions-Plakat. Foto: Riehl
Man trifft sich am Donnerstag, um 17.30 Uhr an der Malergasse im Obermünsterviertel. Ein bisschen unschlüssig stehen sie alle da, die geladenen Pressevertreter, die anwesenden Gastronomen und die Gastgeber: städtische Vertreter um den Umwelt- und Rechtsreferenten der Stadt, Wolfgang Schörnig. Es geht heute um jene Besucher der Diskotheken, die im Anschluss ihr Revier im Obermünsterviertel markieren. Mit allen Variationen. Erbrochenes auf dem Gehweg, Pisse am Hauseingang oder an den Fensterscheiben der Geschäfte. Und am nächsten Morgen blüht dann ein böses Erwachen. Statt dem Duft von frischem Kaffee der Geruch von frischem Urin? Nicht gerade geschäftsfördernd. „Alles was ein Mensch so verlieren kann, findet man am Morgen“, berichtet eine der anwesenden Anwohnerinnen. Und dann folgen Schilderungen von nächtlichen Erleichterungswettbewerben in Briefkästen und von halbmeterhohen Müllhügeln in den Straßen. Fast neapolitanische Verhältnisse in der „nördlichsten Stadt Italiens“.

Zugegeben, kein neues Problem. Nicht in Regensburg, nicht in Dachau oder Wiesloch zum Beispiel, nicht in sonst irgendeiner Stadt in Deutschland oder Europa. Allgemein ist das Problem der nächtlichen Ruhestörer kein Regensburger Phänomen. Auch andere Städte in Deutschland haben ähnliche Probleme und versuchen, diese mit vergleichbaren Aktionen zu bekämpfen.

Vor einigen Jahren zeigte die Polizei in Heidelberg nächtlichen Ruhestörern als Ermahnung die „gelbe Karte“, weil die Situation immer schlimmer wurde, ohne Erfolg. Die Situation in Heidelberg ist für die Anwohner immer noch unannehmbar, seit Jahren versuchen sie sich mit regelmäßigen „Bettlaken-Aktionen“ gegen Ruhestörung zu wehren, der Erfolg ist eher fragwürdig. Das nächtliche Treiben in Diskotheken fordert seinen Tribut, und der wird eben oft in die Straßen entrichtet, weil das letzte Bier gar so schnell raus will.

Ein Hund sein glangt doch…

Ebenso verständlich ist aber auch, dass die Anwohner im Viertel das morgendliche grausige Erwachen leid sind. Sie haben sich mit dem Aktionsbündnis „fair feiern“ und den Gastronomen der Bars und Diskotheken zusammengetan und eine Kampagne gestartet, die die Nachtschwärmer vom „Reviermarkieren“ und ähnlichem abhalten soll. Auf Plakaten und in einem Videospot mahnt der Hund als bester Freund des Menschen, dass der sich auch beim nächtlichen Feiern benehmen soll. Die Botschaft ist klar: Kein Wildpinkeln mehr im Obermünsterviertel. Dafür ist seit 1. August auch die öffentliche Toilette am Neupfarrplatz 24 Stunden lang geöffnet. Aber wie bringt man die Botschaft an den Adressaten, den nächtlichen Besucher in der Bar, der sich vielleicht zu späterer Stunde in den Straßen erleichtern muss? Man versucht es mit Plakaten in den Geschäften und Bars des Viertels und Videospots, die in den Lokalen gezeigt werden. Versucht, denn wie stark diese Aktion dann wahrgenommen wird oder am Ende den erwünschten Erfolg zeigt, darf angezweifelt werden. Und eigentlich ist die Chance, dem ganzen mit dieser Aktion Herr zu werden auch in Regensburg begrenzt. Schörnig selbst weiß natürlich dass das Wildpinkeln nie aussterben wird: „Es wird immer dumme Menschen geben“, sagt er. Zudem werden, wie Armin Pongratz stellvertretend für die Gastwirte erklärt, die Spots des Aktionsbündnisses zwischen sonstigen Musikvideos in den Bars gezeigt. Aber man kann natürlich den gesamten Barbetrieb nicht einstellen, wenn das Video läuft. Deswegen werden teilweise Untertitel eingesetzt, um die Botschaft zu vermitteln. Aber wie viele Barbesucher achten denn auf die Videos wenn sie feiern und trinken? Vielleicht vereinzelte, ob aber dann das „fair feiern“-Video, geschweige denn dessen Botschaft wahrgenommen wird, ist zweifelhaft, zumal man nie genau die Wirksamkeit von derlei Werbemaßnahmen feststellen kann. Und wie wusste schon Altkanzler Kohl: „Entscheidend ist, was hinten raus kommt“.

Colosseum-Gedenken „sehr beschämend“

Die klammheimliche Verlegung der Bodenplatte vor dem ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Regensburg Stadtamhof sorgt für Kritik. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Stadtamhof, Markus Zaglmann, bezeichnet es als „sehr beschämend“, dass es anlässlich der Verlegung keine öffentliche Gedenkveranstaltung gegeben hat. „Man könnte den Eindruck gewinnen, dass kein großes Aufsehen gemacht werden sollte“, so Zaglmann.

Goethe-Turnhalle: Das Gift steckt in der Decke

Wegen erhöhter Formaldehyd-Werte ist die Turnhalle des Regensburger Goethe-Gymnasiums seit Februar gesperrt. Nun liegt der Stadt ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten des Fraunhofer-Instituts vor und fest steht: Nicht das mangelhafte Lüftungssystem ist in erster Linie verantwortlich für die erhöhten Werte, sondern das verbaute Material. Als „Hauptübeltäter“ hat das Fraunhofer-Institut die an der Decke verbauten Schaumstoffplatten ausgemacht.

Verschämte Verlegung

Sie ist über 25 Jahre alt: Die Debatte um ein angemessenes Gedenken für die Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum in Regensburg Stadtamhof. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass eine vor zwei Jahren beschlossene Bodenplatte in aller Stille verlegt und darüber nicht einmal der Stadtrat informiert wurde.

Vodafone, Telekom und ein Unternehmer „guten Willens“

Von „zeitnah“ zu sprechen wäre übertrieben, aber immerhin: Eine Woche nach unserem Bericht über die monatelangen Verzögerungen bei der Reparatur einer defekten Telefonleitung, offene Baugruben und die Kommunikationsprobleme zwischen Vodafone, der Telekom und deren Subunternehmer scheint das Telefon von Christine und Roman Christa wieder voll funktionstüchtig zu sein. Die über einen Monat offen Baugrube vor dem Haus im Stadtnorden von Regensburg ist seit Freitag geschlossen, Techniker der Telekom haben schließlich am Montag den Anschluss wieder freigeschaltet.

Ein Stadion – koste es, was es wolle

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Stadtrat die Weichen für den Bau eines Fußballstadions in Oberisling gestellt. Während es der Mehrheit der Regensburger also eher gleichgültig zu sein scheint, ob nun ein Stadion gebaut wird oder nicht, will die herrschende Mehrheit im Stadtrat im Verbund mit dem SSV Jahn dieses Stadion. Und sie will dieses Stadion, egal, was es kostet. Anders kann man es auf Basis der vorliegenden Informationen nicht bezeichnen.

MZ-Redakteure im Streik

Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Einstiegsgehälter von 3.200 Euro – freien Journalisten mag es angesichts dessen das Wasser in die Augen treiben und die Solidarität mit den festangestellten Kollegen reduzieren, die sich gerade wieder in einem zweitägigen Warnstreik befinden. Bemerkenswert ist aber doch, dass das Gros der Redakteurinnen und Redakteure hier für etwas auf die Straße geht, was sie selbst nur in den allerwenigsten Fällen betrifft.

Donaumarkt: Knackpunkt „Betriebsweg“

Die Regensburger Stadtverwaltung hat dazu gelernt. Bei einer Informationsveranstaltung Donnerstag ging das Planerinnen-Duo Christine Schimpfermann und Ute Hick ausführlich auf die Kritikpunkte zu den Bebauungsplänen am Donaumarkt ein. Wirklich überzeugen ließen sich die Kritiker aber nicht. Knackpunkt bleibt die Gestaltung der Donaupromenade, die durch eine Rampe an die Eiserne Brücke angebunden werden soll.

Digitales Ragout

Wenn Menschen ein neues Betätigungsfeld finden, wenn man sich über Grundsätzliches einigen kann, wenn gebaut wird und wenn die Kasse klingelt, dann ist das landläufig ein Grund zur Freude. Insofern beschäftigt sich das digitale Ragout heute durchweg mit freudigen Ereignissen, die von der Diözese über den Donaumarkt bis hin zu Diehl reichen und auch das sportliche Leben in Regensburg nicht außer Acht lassen.

Stimulierende Impulse

Es kracht, es scheppert, es blitzt und blinkt und man merkt, dass die grell geschminkten Jungs, die da auf der Bühne ihre Show abziehen, Spaß haben. Das Publikum in der Alten Mälzerei auch. Die Musik von ZircuS ist tanzbar, auch wenn oder vielleicht gerade weil es schwierig ist, sie zu verorten. Organisator Rado Poggi ist rundum zufrieden. Das Konzert war für ihn ein erfolgreicher Auftakt zu einem grenzübergreifenden Austausch bildender Künstler.

Vodafones lange Leitung

Manchmal kann es dauern, bis eine defekte Telefonleitung repariert wird. Vor dem Haus der Christas gähnt seit eineinhalb Monaten eine offen Baugrube. Ihr Telefon-Anbieter Vodafone fühlt sich nicht zuständig und die Telekom, der die Leitungen gehören, weiß nicht, wann dort weiter gearbeitet wird. Beim städtischen Tiefbauamt erfährt man: Mit den Subunternehmern der Telefon-Anbieter gibt es regelmäßig solche Probleme.

Steinmeier im Dom: Nur ein Glaubensbekenntnis

Fein säuberlich verteilt liegen sie auf den Kirchenbänken – die Textblätter mit der Bayernhymne. Denn auch wenn das Regensburger Domforum jedes Mal mit diesem „religiösen Lied“ (Bischof Müller) beschlossen wird – wenigstens die zweite Strophe hat auch manch eingefleischter Katholik nicht immer präsent. Ein Katholik ist es nicht, der da eben eine gesprochen hat und […]

Schöne, neue Druckerei-Welt

Beeindruckende Zahlen und Fakten gibt es zu hören, wenn man sich durch das neue Druckzentrum des Mittelbayerischen Verlags führen lässt. Nicht minder beeindruckend sind die Dinge, die man erfährt, wenn man sich – abseits solcher Führungen – mit den Beschäftigten unterhält.

Von mündlichen Verträgen und Korrekturen im Minutentakt

Die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) Ostbayern ist mit Gründungsjahr 1954 fast schon eine altehrwürdige Bildungseinrichtung in Regensburg. Ein wesentliches Ziel: Die Qualifizierung von Führungskräften. Bei den Verträgen mit ihren Dozenten scheinen bei der VWA aber weniger die Gepflogenheiten in Führungsetagen, sondern eher Sitten wie am Biertisch zu herrschen.

„Peinliche Hektik am Donaumarkt“

Die Kritiker der aktuellen Donaumarkt-Pläne gehen in die Offensive: Mit Flugblättern und einer eigenen Homepage wollen sie “eine Peinlichkeit ersten Ranges” verhindern. Insbesondere wendet sich der Zusammenschluss aus mehreren Initiativen gegen eine Busrampe von der Eisernen Brücke und fordert einen städtebaulichen Wettbewerb für die gesamte Fläche.

Brückenstreit: UNESCO schickt Gutachter und will weitere Untersuchungen

Die UNESCO hat der Stadt geantwort. Doch eine abschließende Stellungnahme gibt es weder zur Ersatztrasse, noch zu den Hochhausplänen im Stadtosten. Klar ist allerdings bereits jetzt: Die Gutachten, mit denen die Stadt die Welterbeverträglichkeit einer Ersatzbrücke belegen wollte, reichen der UNESCO nicht. Es mpüssen weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben werden.

Schaidinger gibt Bürgerverein sein Ja-Wort

Stadträtin Brigitte Schlee ist den Tränen nahe. Heute ist fast alles wie früher. Obwohl es draußen fast 30 Grad hat und es auch im Kneitinger Keller nicht eben kühl ist, sind fast 80 Leute gekommen, die ihm lauten Beifall spenden: Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Eben hat er – neben dem frisch angezapften Bierfass stehend, die Ärmel […]

drin