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Benno Hurt, Jurist, Schriftsteller und vor allem auch Fotograf. Ein Fotograf, der mit der „Fotografie der geschönten Bilder“ abrechnet, so Dr. Reiner Meyer, Leiter der städtischen Galerie im leeren Beutel. Vergangene Woche wurde dort eine Ausstellung mit rund 60 Fotos von Hurt eröffnet. Benno Hurt entdeckt die Fotografie 1975 für sich. Ganz in der Tradition der „neuen Sachlichkeit“ inszeniert er Bilder einer Stadt, bei denen der Blick auf etwas Neues, Natürliches gerichtet ist. Nicht der Regensburger Dom oder die Steinerne Brücke stehen dementsprechend im Vordergrund, sondern, so Meyer, die „Rückseite der Regensburger Postkarte“. Hurts Fotografien zeigen Außen- und Randbezirke. Auch wenn die Entdeckung des Motivs dabei spontan sein mag, das Ergebnis sei es umso weniger. Es ist Meyer zufolge vielmehr ein „Resultat großer Überlegungen“. Nicht das Offensichtliche macht für Hurt den Reiz aus, sondern das Verborgene, Vergangene eines Augenblicks. Dafür bedarf es nichts Prachtvollem oder Farbe, ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“. Die Außenwelt des Bildes ist das „normale“ Leben, dahinter steckt eine Geschichte. Hurt will eben auch durch seine Fotos als Schriftsteller auftreten. Der eigentliche Inhalt und vor allem das Ende bleiben aber im Verborgenen. Ganz im Stil der Retrospektive also. Im Vordergrund ein gelbes Auto, dahinter die alten Häuser der Ganghofersiedlung. Bei genauerer Betrachtung sind zwei Menschen im Hintergrund zu erkennen. Welche Geschichte wird erzählt? Geht es um die Personen, sind sie bewusst im Bild oder zufällig? Was hat es mit dem deutlich in Szene gesetzten Auto auf sich? Alles Fragen, die offen bleiben und vom Betrachter selbst beantwortet werden müssen. Inspiriert vom Film inszeniert Hurt neben Außenaufnahmen auch Standfotos. „Das kennen Sie bestimmt, man läuft an Reklamen oder Schaukästen vorbei. Ist begeistert von dem Bild – eine Geschichte läuft in einem ab, dann der eigentliche Film, schlechter als das Bild.“ Der Betrachter sieht einen gewöhnlichen Bahnhof. Der Ort wirkt verlassen. Im Vordergrund stehen drei Personen. In welcher Beziehung stehen die beiden Damen zueinander? Und zu dem Mann im Hintergrund? Der Blick der einen zeugt von Trauer oder Verstörung. Das Bild wirkt bedrückend, die Blicke sind starr, nicht in die Kamera gerichtet. Ein Geschehen geht voraus – was, das kann aber nur der Betrachter erahnen. Es bleibt mysteriös und offen. Dass jedes Foto Hurts besser ist als ein Film, ist dennoch sehr hoch gegriffen. Auch wenn es ihm gelingt, eine eigene Bildsprache zu entwickeln – eine Sprache, die durch das Foto eine Geschichte erzählt, hängt diese Geschichte doch in einigen Fällen sehr stark von der Vorstellungskraft und Phantasie des Betrachters ab. Es gibt Fotos, die ein (vermeintlich) zufälliges Geschehen einfangen, aber auch solche, die eindeutige künstliche Szenarien zeigen. Inszenierte Bildaufnahmen, in die Benno Hurt Menschen – und Puppen – hineingestellt hat. Das wirkt oft sehr bizarr. Da gibt es etwa die Aufnahme von Großeltern mit einem Kind, dem Enkelkind, nur dass dieses Kind eine Puppe ist. Haben die Personen den Sinn für die Wirklichkeit verloren? Sie lächeln zufrieden, das „Kind“ ein wenig abseits, starr. Das Foto deutet auf eine Geschichte hin, wie sich diese aber tatsächlich gestaltet – das bleibt jedem selbst überlassen. Eröffnet wurde die Ausstellung „Benno Hurt – der Fotograf“ durch Dr. Reiner Meyer und Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Während sich Meyers Ansprache voll auf Benno Hurt als Fotografen konzentrierte, betonte Schaidinger mehr als einmal die Kooperation mit dem Donau-Einkaufszentrum… Das Interesse der zahlreichen Gäste galt aber dann doch dem Künstler und seinen Bildern. Ein festlicher Rahmen wurde durch die hervorragende musikalische Begleitung von Sarah Künzl geschaffen. Die Ausstellung ist ohne Frage sehenswert. Denn sicherlich erzählt Hurt durch einige Aufnahmen eine Geschichte, lässt eine Situation, eine Begegnung erahnen. Doch wie bei Filmen gelingt ihm das in einigen Fällen besser, in anderen schlechter. Bis zum 29. Januar sind seine Fotos in der städtischen Galerie im Leeren Beutel zu sehen.

„Staatsgefährdend, technisch unwirksam, verfassungsfeindlich und nicht durchsetzbar“

Der AK Vorrat macht es vor: Auch in Regensburg lassen sich hochkarätig besetzte Veranstaltungen zur Netzpolitik ins Leben rufen. Das bewies am vergangenen Donnerstag im alten Finanzamt eindrucksvoll die Podiumsdiskussion „Grundgesetz vs Sicherheit“, die die Ortsgruppe des AK Vorrat organisiert hatte (Hier geht’s zur Video-Aufzeichnung). Zwei Europaparlamentarier (beide von der SPD), ein bespitzelter Ex-Aufsichtsrat der […]

Studenten besetzen Regensburger CSU-Zentrale

Sie stehen alle „an der Seite der Studierenden“: SPD, Freie Wähler und Grüne haben ihre Redner/-innen – Margit Wild, Karl Vetter und Florian Eckert – zur Abschlusskundgebung am Domplatz vorbei geschickt. Zum Auftakt der Demonstration am Donnerstag spricht an der Uni Andreas Schmal vom DGB. Selbst der Landtagsabgeordnete Franz Rieger von der CSU hatte sich […]

Kulturpreis für Sachbeschädigung?

MC Wurzlsepp rappt, was das Zeug hält, an die Gäste wird Freibier verteilt und vorne steht Auerbräuwirt Karlheinz Mierswa und verkündet: „Die gesamte abendländische Kultur schaut heute auf Regensburg.“ Die Josef Alzheimer Kulturanstiftung hat am Donnerstag zum zweiten Mal ihren Kulturförderpreis verliehen.

„Gemütlich hier! Wir kommen wieder!“ Besetzung vorerst beendet

Die Besetzung der Regensburger Universitätsverwaltung ist beendet – vorerst. Gegen acht Uhr morgens haben die letzten Studierenden das Gebäude verlassen. Sie haben ein Schild hinterlassen mit den Worten: „Gemütlich hier, wir kommen wieder.“ Gespannt darf man darauf sein, wie viele Studenten sich an der heutigen Demonstration beteiligen, die um 14 Uhr von der Universität zum Domplatz ziehen wird. Die Demo ist Teil bundesweiter Proteste in rund 40 Städten.

Kampf gegen Gentrifizierung: Stadtrat lehnt neue Möglichkeiten ab

Seit der Mieterbund die Debatte losgetreten hat, haben alle Parteien der Gentrifizierung den Kampf angesagt. Zumindest offiziell. Ein mögliches Instrument dagegen will die übergroße Mehrheit im Stadtrat aber nicht haben. Einen Antrag der Grünen für ein Vetorecht bei der Umwandlung von Miet- in Wohneigentum lehnte alle, mit Ausnahme von Grünen und Linken, ab. Eine schlüssige Begründung gab es nicht.

Brückenbrand: 17.500 Euro für schweres Trauma

150.000 Euro Schmerzensgeld? So eine Forderung sorgt für Schlagzeilen. Der Sitzungsraum am Regensburger Landgericht war – auch angesichts entsprechender Vorberichte verschiedener Medien – am Dienstag voll. Am Ende wurde die Sache bei weitem nicht so heiß gegessen, wie sie im Vorfeld gekocht worden war. Von der Forderung profitiert haben allenfalls die Rechtsanwälte.

Mehr oder weniger Opfer

„Volkstrauertag heute muss also auch bedeuten, den Blick über Deutschland hinaus zu weiten und aller Opfer ohne Ausnahme oder irgendeiner Klassifizierung zu gedenken“, erklärte OB Hans Schaidinger beim Volkstrauertag 2010. Ein Jahr später hat sich diese Doktrin geändert. Die 50er Jahre sind in Regensburg wieder das Maß aller Dinge.

„Auf dass die Schafe auf immer Schafe blieben“

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Bei der Firma Pustet, die seit bald zweihundert Jahren Messbücher druckt, ist der Gottseibeiuns zu Gast. Er ist 62 Jahre alt, heißt Andreas Altmann und hat ein Buch geschrieben mit dem schönen Titel: „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“. Es handelt vom Gnadenort Altötting, davon, wie man dort in den 50er und 60er Jahren aufgewachsen ist: unter der Fuchtel prügelnder und misshandelnder Gottesmänner, und, im Fall Andreas Altmann: als „Punchingball“ eines gewalttätigen Vaters. Bei der Lesung wurde viel gelacht.

Gedenkpolitik zwischen Missbrauch und Ignoranz

Die Debatte im Kulturausschuss am Donnerstag – anlässlich der umstrittenen Bodenplatte vor dem Colosseum – war Trauerspiel und Exempel zugleich. Trauerspiel, weil eine seit Jahrzehnten anstehende gedenkpolitische Sachentscheidung zu dem ehemaligen KZ-Außenlager erneut in der Mühle der Großen Koalition zermalmt wurde. Exempel war die Debatte für die Gedenkpolitik eines Kulturreferats, das mit Manipulationen und Irrlichtern arbeitet.

Colosseum: Die Platte bleibt!

„Da haben wir den Salat.“ Dieser Überschrift, unter die Stadtrat Jürgen Huber (Grüne) die gestrige Debatte im Kulturausschuss zum ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum stellte, ist kaum etwas hinzuzufügen. Zwei Stunden diskutierten die Stadträtinnen und Stadträte am Donnerstag über das Thema. Auf einen einstimmigen Beschluss konnte man sich am Ende nicht einigen. Generell bleibt die Frage, ob eine derartige Diskussion nicht eher geeignet ist, das Thema zu zerreden und Reaktionen a la „Ich kann das nicht mehr hören“ hervorzurufen. Verantwortlich dafür war vor allem ein emotionaler und wenig souveräner Sitzungsleiter.

Parfum vor Gewalt: Bioprof gewinnt Science Slam

Bereits zum zweiten Mal hat der Regensburger Biologie-Professor Joachim Ruther den Regensburger Science Slam für sich entscheiden können. Allerdings fiel das Ergebnis denkbar knapp aus, nur wenig Vorsprung blieb vor dem Zweitplatzierten Henning Müller, Professor für Strafrecht an der Uni Regensburg. Im Mai 2011 von den Studenten Stefan Christoph und Raimund Lehle ins Leben gerufen, […]

Heimspiel – die Dritte!

Am Donnerstag ist das Regensburger Filmfest „Heimspiel“ in seine dritte Runde gestartet. Bis zum 16. November sind wieder die besten deutschen Filme des Jahres samt einigen Regisseuren, Schauspielern, Kameramännern etc. im Kino des Andreasstadels zu sehen. Als besonderes Highlight stehen in diesem Jahr die Werkschau von Casting-Directorin Simone Bär sowie Werke von Roland Klick auf […]

Reichspogromnacht in Regensburg: Spucken, plündern und vergessen…

Am heutigen Mittwoch jährt sich die Reichspogromnacht zum 73. Mal. Dass Regensburg mit seinem „Schandmarsch der Juden“ sogar noch aus dem Rahmen fiel, daran erinnerte Dr. Andreas Angerstorfer bei einem Vortrag an der Kerschensteiner Berufsschule. Dabei gewesen sein wollte im Nachhinein niemand. „Nach rund 30 Jahren intensiverer Beschäftigung mit diesem Thema finden sich lediglich drei Frauen, die sich an dieses Geschehen noch erinnern können“, sagt Angerstorfer.

Die Freiheit im Namen, Rassismus im Hirn

Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Stand der Bayernpartei – weißblaue Fahne, Tischdecken mit Rautenmuster und einer der Männer, die da am Wochenende lächelnd auf dem Neupfarrplatz stehen, hat sogar einen Janker an. „Die Freiheit“ geht nun auch in Regensburg auf Mitgliederfang. „Bürgerrechtspartei für mehr Freiheit und Demokratie“ nennt sich die Ende 2010 gegründete Vereinigung, ausgewiesene Rechtspopulisten sind es, die da Freiheit, Demokratie und Bürgerrechte im Mund führen.

Colosseum-Debatte: Stadtspitze unter Druck

Im Vorfeld der Sitzung des Kulturausschusses am kommenden Donnerstag gewinnt die die Debatte um das ehemalige KZ-Außenlager Colosseum an Fahrt. In einem offenen Brief an die Regensburger Stadträtinnen und Stadträte fordert das Bündnis „Kein Platz für Neonazis“, die umstrittene Bodenplatte vor dem Gebäude zu entfernen. Der Text sei „historisch falsch, zumindest aber verharmlosend“ und damit […]

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